Beiträge von west

    hallo Rose

    danke für deinen beitrag. viele deiner gedanken sind hilfreich für mich und ich habe eine lange antwort geschrieben, merke aber, dass es sich nicht gut anfühlt, das hier zu posten. darf ich dir eine pn schreiben oder magst du das lieber nicht? wenn du das nicht möchtest, respektiere ich es natürlich und überlege stattdessen, ob ich vielleicht ein paar persönlichere passagen weglassen und trotzdem zum punkt kommen kann.


    Ja, dann ändere es. Das sind deine beiden Optionen: Damit leben oder es ändern. Es hat ja niemand gesagt, dass du so leben sollst. Es ist lediglich eine Option.

    hallo cherry99.

    vermutlich liegt es an mir, denn ich verstehe deine beiträge und was du damit aussagen möchtest, einfach nicht. ich schrieb ja, dass ich diese lebenssituation nicht für immer so haben möchte. deine reaktion: "warum nicht? so leben viele, ist machbar." dass ich etwas ändern muss, weiß ich. darum geht es u. a. in diesem austausch.

    Viele Menschen leben so einsam und ja, klar sind sie unzufrieden, aber es ist machbar. Und das kann ja schon reichen.

    das mag sein. aber was spricht deiner meinung nach denn dagegen, zu versuchen etwas zu ändern, wenn es einem mit der eigenen lebenssituation nicht gut oder sogar ziemlich schlecht geht?


    es gibt viele menschen, denen es genauso oder deutlich mieser geht, schon klar. das ist sehr schlimm. aber warum soll mich das wissen darum dazu bringen, in meiner unglücklichen situation zu bleiben? gut, wenn das für dich reichen mag und dauerhafte einsamkeit und unzufriedenheit für dich machbar sind. mir persönlich wird das auf dauer nicht reichen und ich habe womöglich noch vierzig, fünzig, sechzig jahre zu leben. die möchte ich nicht so zubringen, wie ich jetzt lebe, auch wenn es vielleicht machbar wäre oder für andere leute machbar ist.

    weil ich unter dem alleinsein und der einsamkeit leide und mir etwas fehlt. wäre es mir gleichgültig, keine familie und freunde zu haben, und wäre ich ohne menschliche beziehungen zufrieden, könnte es natürlich ein möglicher lebensweg sein. aber mir geht es nicht gut damit. vielleicht, weil ich von meinem naturell her eigentlich immer ein mensch war, der viel und gern mit anderen menschen zusammen gewesen ist.

    Aber eigentlichs gibts doch nur zwei Möglichkeiten. Du holst dir den Kick eben durch was anderes...wie Sport als Beispiel. Ob das reicht oder passt? Oder du machst irgendwas mit dem was damals passiert ist.

    eigentlich nur eine möglichkeit: ich muss etwas mit dem machen, was passiert ist.


    ersatzhandlungen helfen manchmal akut gegen das symptom (innerer druck, anspannung, rastlosigkeit und unangenehme gefühle), aber ändern nichts an meinen problemen. leider habe ich da auch ne blöde tendenz zu selbstverletzendem verhalten. ist aber momentan im griff. körperlich bin ich normalerweise ziemlich ausgelastet, weil ich auf einem alten, sehr renovierungsbedürftigen hof wohne und alle arbeiten selbst mache (bzw. es versuche). das ist oft sehr anstrengend und powert den körper aus. sport ist auch ganz gut zum ruhiger werden und anspannung abbauen, aber es gibt keinen vergleichbaren kick, der mir diese sexverabredungen ersetzen könnte. grade habe ich blöderweise einen gipsarm, das schränkt vorübergehend auch ziemlich ein.


    wie auch immer. klar ist: wenn ich dieses leben weiterleben will und möchte, dass es gut wird, muss ich an meinen problemen und ihren wurzeln arbeiten. ich hab im herbst da schon ein paar ansätze verfolgt, einige waren gar nicht gut, anderen sollte ich vermutlich noch eine chance geben. leider kam dann so ein großes tief, dass mir jegliche motivation und kraft fehlte, da sinnvoll weiterzuarbeiten. aber ich werde das wieder aufgreifen und ein paar dinge ausprobieren.


    das destruktive verhalten was sex betrifft, ist ja auch nicht die einzige baustelle. es ist mehr mein gesamtes verhältnis zu menschen. diese distanz, die ich nicht überwinden kann.

    Und wenn man aus Dingen, die passiert sind, was lernt. Auch wenn es ist, niemandem zu vertrauen.

    denn das kann doch nicht das fazit meines lebens sein? niemandem mehr zu vertrauen, nie wieder kontakte und beziehungen zulassen, bis zum schluss alleine bleiben.

    Könntest du dir vorstellen...so ganz als Traum...wie müsste dein Leben aussehen, dass du den Drang nicht mehr hast?

    hilfe, tam. deine frage hat mich dolle zum weinen gebracht, weil sie einen punkt trifft.


    der drang ist ja irgendwie daraus entstanden, dass ich auf sexueller ebene ungewollt und für mich ohne vorzeichen ganz plötzlich den totalen kontrollverlust erlebt habe. das waren schlimme minuten und stunden, in denen ich mit dem leben abgeschlossen hatte. davor war mein zugang zu sex ziemlich durchschnittlich, glaube ich. es gab da auch schon phasen, in denen ich auch mal nen ons hatte, aber eigentlich war das die seltenheit, weil ich meist in beziehungen war, zuletzt in einer langjährigen.


    nach diesem negativen erlebnis, das mein leben auf allen ebenen verändert hat, konnte ich mir erstmal nicht vorstellen, jemals wieder sex oder körperliche nähe zu wollen. eine zeit lang war das so, doch irgendwann hat sich das schlagartig verändert. emotional und innerlich war (oder bin) ich irgendwie ziemlich tot. oder zumindest sehr, sehr kalt und wie versteinert. irgendwann kam der wunsch nach sex auf, aber dabei ging es vordergründig gar nicht um sex an sich, sondern eher darum, die kontrolle zu haben und körperlich wieder etwas spüren zu können. auch wenn ich mein gegenüber nicht kenne, fühle ich mich dann sicher und stark, wobei ich bei diesen verabredungen nicht mal den dominanten part habe. um diese körperlichkeit überhaupt zulassen zu können, muss ich hart und beinahe brutal angefasst werden und oft ist das ein spiel auf einem sehr schmalen grat. dennoch fühle ich mich überlegen, weil es meine entscheidung ist und ich das gefühl habe, dass mir niemand etwas anhaben kann, selbst wenn das gegenüber körperlich größer und stärker ist. trotzdem es ist ja nicht so, dass alles prima ist, wenn ich diesem impuls und dieser sucht nachgebe und hinterher glücklich und ausgeglichen nach hause gehe. mir geht es zwar auf einer einzelnen bestimmten ebene kurzzeitig besser (bis der druck wieder anwächst und das dauert nur wenige stunden), aber unterm strich meist beschissener als vorher. es ist also in jeder hinsicht eine minusrechnung.


    ich weiß nicht, was diesen drang ersetzen könnte. es stimmt schon, was nerd und auch du schreiben. es ist naiv, zu glauben, dass ich das einfach so abstellen und seinlassen kann.


    wenn ich träume, würde ich gern zurück in die zeit, in der alles gut war. ich bin mir sicher, dass vieles anders wäre, wenn es einen menschen an meiner seite gäbe, der da ist, zu mir hält, mich nicht im stich lässt. aber das geht nicht. die menschen, die das getan hätten, leben nicht mehr und die anderen, denen ich vertraut hatte, haben sich als falsche freunde entpuppt.


    wenn ich realistisch träume, wünsche ich mir trotzdem einen menschen. das funktioniert aber nur, wenn ich keine angst mehr habe. ich muss offen und mutig werden und mich trauen. ich muss es schaffen, menschen einen vertrauensvorschuss zu geben und nicht in jeder person jemanden sehen, der mir etwas schlimmes antun möchte und mich früher oder später verletzen will. es gibt immer wieder gelegenheiten. für weihnachten hat mich ein kollege, der selbst nicht feiert, zu sich eingeladen, weil der immer so ein lustiges essen schmeißt für leute in seinem umkreis, die aus kulturellen gründen kein weihnachten feiern oder allein wären. ne ganz lockere und ungezwungene geschichte. ich hätte dahin gehen können. der kollege ist nett, allein deswegen, weil er mich unnahbaren, schweigsamen stein eingeladen hat. aber alles was ich empfunden habe, war panik. was absurd ist. es macht mir angst, mit einer runde netter menschen bier zu trinken und mich zu unterhalten, aber ich steige mehrmals wöchentlich mit irgendwelchen männern ins bett, die ich weder kenne noch einschätzen kann. das ist verrückt und macht keinen sinn.


    wenn es nur irgendjemanden gäbe, dem ich vertrauen kann. vielleicht ist es auch falsch, das was mir fehlt, in einem menschen zu suchen. vielleicht ist es auch ein ort. ich möchte mich sicher fühlen und geborgen und geliebt und ich würde auch gern lieben und jemandem das gefühl von sicherheit und geborgenheit geben. ich habe meine tiere, das ist mehr als nichts. aber für die bin ich am ende des tages auch ersetzbar. deswegen ist es grade sehr schwer, einen lebenssinn oder ein lebensziel zu haben.

    hallo tam.


    danke für dein verständnis. ja, weihnachten ist glücklicherweise geschafft. der jahreswechsel ist für mich nicht so emotional, den kriege ich sicher gut rum. es ist eher die leere der freien tage, die unruhe, inneren druck, negative gefühle verstärken .


    zur verteidigung habe ich nichts, nein. vorwiegend, weil ich mir selbst nicht traue.


    in den letzten tagen habe ich meine eigene moral total über board geworfen und mehrmals leute getroffen. finde ich selbst ziemlich widerlich und schäme mich hinterher sehr dafür. währenddessen denke ich jedoch gar nicht drüber nach und vergesse alle bedenken, da laufe ich nur auf autopilot und will einfach nur den kick haben. manchmal denke ich, dass ich diese verhaltensmuster und diese sucht nur durch kalten total-entzug überwinden kann. deswegen habe ich jetzt erstmal alle dating-apps gelöscht und mein handy an einem ort versteckt, an den ich nicht sofort rankommen kann, wenn der druck doch wieder groß wird. vielleicht kann ich mich so selbst austricksen.

    ein bild aus filmen und büchern, das mich bestimmt geprägt hat, ist die darstellung von freundschaften und beziehungen. das fängt schon in kinderbüchern- und -filmen für ganz junge menschen an. freundschaften werden oft als etwas unantastbares, unzerbrechliches gezeigt. immerwährende loyalität in allen lebenslagen, unerschütterlicher rückhalt, ungebrochenes vertrauen und so. jede meinungsverschiedenheit, jedes missverständnis, jede enttäuschung wird überstanden. egal wie schwierig es wird, letztendlich ist die freundschaft stärker und bleibt bestehen. blabla.


    unbewusst habe ich mir das für mein leben auch so gewünscht und vorgestellt und auch lange zeit gedacht, es (in unkitschiger und nicht unbedingt filmreifer, aber dafür eben lebensechter form) zu haben. war aber ein irrtum.

    hallo setyourgoals.


    aus eigener erfahrung weiß ich, dass sich die eigenen gefühle von niemandem klein- oder wegreden lassen, aber ich hoffe du hasst dich nicht. es gibt keinen grund dafür. vielleicht lief zwischen deiner freundin und dir nicht alles rund, vielleicht habt ihr beide fehler gemacht, aber du hast ihr keine physische oder psychische gewalt angetan, sie nicht belogen oder hintergangen und sie nicht absichtlich und böswillig verletzt.


    wenn du dir wünscht, dass ihr eine chance habt, wären die ersten schritte wahrscheinlich selbstreflexion und dann ehrliche, klare, gute kommunikation. werde dir selbst klar darüber, was du willst und was nicht und dann finde einen weg, mit ihr ins gespräch zu kommen. hör ihr zu, aber erkläre ihr auch deine überlegungen.


    viel glück.

    hallo setyourgoals.


    beim lesen deines beitrages kamen mir drei gedanken:


    1. du bist noch nicht lange aus der schule raus und der arbeitsalltag ist noch relativ neu für dich. da ist es vollkommen normal, dass erstmal viele oder sogar sämtliche ressourcen in den neuen job gehen. zeit, energie, gedanken, etc. kein wunder, dass du abends müde und kaputt bist und dir der sinn nicht mehr nach viel anderem steht. ich denke, das wird mit der zeit etwas besser, wobei es natürlich jobs gibt, die grundsätzlich fordernder sind als andere und womöglich bleibt es auch so, dass du nach arbeitstagen erschöpft bist und zeit für dich brauchst, um dich auszuruhen. das kannst du besser einschätzen und wird vermutlich auch die zeit zeigen.


    2. eure beiden lebenssituationen waren in den letzten monaten extrem unterschiedlich. deine (ex-)freundin war den ganzen tag zu hause und hatte keine verpflichtungen, keine beschäftigung und vermutlich auch wenig struktur im alltag. dementsprechend war ihr tag leer und lang, während deiner durch deine arbeit voll und sehr anstrengend war und die freie zeit ganz kurz bemessen. diese beiden extreme in einer beziehung zu vereinbaren ist eine sehr große herausforderung. ich glaube, das ist für jedes paar eine schwierige situation, auch für welche, die sehr lange zusammen sind und sich gut kennen.


    ich persönlich kenne beide seiten, nämlich lange, anstrengende arbeitstage, nach denen man dringend schlaf und erholung braucht. die zeitspanne zwischen arbeitsende und schlafenszeit ist dann oft so kurz bemessen, dass man kaum zeit für sich hat. man muss etwas essen, duschen, vielleicht ein bisschen kram im haushalt machen und hätte vielleicht auch gern ein stündchen für sich, in dem man einfach machen kann, worauf man lust hat. wenn man dann eine stunde telefoniert, ist der tag zu ende und man hatte keinerlei zeit für sich. das geht vielleicht mal an einem tag, aber wenn es zur regelmäßigkeit oder einem dauerzustand wird, würde mich das frustrieren und vermutlich irgendwann sogar aggressiv machen.


    deine freundin wiederum hatte in ihrem alltag keine festen verpflichtungen und daher massenhaft zeit. wenn man massenhaft zeit hat und alleine zu hause sitzt, wird man schnell einsam und gelangweilt. wenn man eine beziehung hat, projiziert man das vielleicht schnell auf den partner und die fixpunkte oder eher höhepunkte des tages sind dann telefonate oder treffen. gemessen an ihrem langen, leeren tag ist ein kurzes telefonat dann wahrscheinlich sehr, sehr wenig und vielleicht fällt es ihr auch schwer, nachvollziehen zu können, wie müde du nach so einem arbeitstag bist und, dass es auch zwischendurch nicht möglich ist, zu telefonieren, weil du dich auf deinen job konzentrieren musst.


    3. meiner empfindung nach gehst du ziemlich hart mit dir ins gericht. du schreibst vom größten fehler deines lebens, aber ich persönlich finde, dass du dir sehr viel auflastest, was nicht deine schuld ist, sondern einfach ein ergebnis der gesamtsituation aus euren beiden sehr, sehr gegensätzlichen alltagsleben. meiner meinung nach könnte und sollte deine freundin mehr verständnis für dich haben. ich finde es rücksichtslos, dich zu uhrzeiten anzurufen, in denen du bereits schläfst.


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    abschließend kam mir die frage, was du dir wünscht? du bereust offenbar, die beziehung beendet zu haben und vermisst deine freundin. aber möchtest du die situation so, wie sie zwischen euch war, auch zurück? ich stelle mir das sehr belastend vor.


    vielleicht wäre es eine möglichkeit, dass du erstmal für dich überlegst, wie du dir eine beziehung zu deiner freundin im idealfall vorstellen würdest. wie würdest du es dir wünschen? was bist du bereit zu geben? was könntest du verbessern und welche veränderungen würdest du dir von deiner freundin wünschen, damit es besser läuft und euch die beziehung gut tut? vielleicht findet ihr einen guten mittelweg, der für euch beide gut passt. wenn deine freundin jetzt eine ausbildung macht, hat das ihren alltag vielleicht auch verändert. manchmal kann es auch helfen, absprachen zu machen und ganz klare verabredungen zu treffen. zum beispiel könnte man sagen: "während der woche sind meine tage so anstrengend und ich habe fast keine zeit mich zu erholen. ich möchte auch nicht erschöpft und schlechtgelaunt telefonieren, weil das nicht fair ist. deswegen wäre mein vorschlag, abends jeden zweiten tag für etwa 30 minuten zu telefonieren. da freue ich mich auch drauf, aber mehr würde mich belasten. nicht, weil ich nicht gerne von dir höre, sondern weil mein tag sehr stressig ist. aber am wochenende und an freien tagen würde ich sehr gerne viel zeit mit dir verbringen."


    oder so ähnlich. die absprache mit den 30 minuten an jedem zweiten tag ist auch nur ein beispiel. da kannst du selbst überlegen, wie du dir das vorstellen kannst. aber ich denke, es ist wichtig, klar zu sagen, was gut für dich ist und was nicht funktioniert. dann weiß das gegenüber bescheid und man kann gemeinsam lösungen suchen.


    deswegen denke ich, dass es gut wäre, wenn du dir das alles vorher für dich selbst überlegst und erst wenn du selbst weißt, wie deine vorstellungen sind, entscheidest, ob du wieder kontakt mit deiner freundin aufnehmen möchtest.

    hallo tam.


    danke für deine antwort. es stimmt und du hast recht, es sind ein paar wenige tage und dann ist alles wieder normal. manchmal werde ich etwas pathetisch und selbstmitleidig, das war beim schreiben meines beitrages so. ich kann mich dann selbst nicht leiden. zugleich ist es auch schwer dem ganzen spektakel zu entfliehen. in der nachbarschaft blinkt und leuchtet jedes haus weihnachtlich, man kann aus keinem laden gehen ohne frohe weihnachten gewünscht zu bekommen... und natürlich erinnert mich das an zeiten, in denen ich noch ein ganz anderes leben hatte und diese tage mit familie und lieben menschen verbringen konnte, die ich geliebt habe und von denen ich geliebt wurde. ich denke, deswegen ist diese trauer um die vergangenheit und die verlorenen menschen an solchen tagen auch besonders präsent. ist am geburtstag auch so. ich bin dann auch immer total verrückt-ambivalent und finde keinen guten weg damit umzugehen. kann mich nicht entscheiden: entweder versuchen, solche tage zu ignorieren und wie ein normales wochenende zu behandeln oder sie allein irgendwie nett zu verbringen. so habe ich mir in irgendeinem komischen wahn vor ein paar tagen weihnachtsgeschenke gekauft, weil ich das für eine gute idee hielt. in einer anderen art wahn habe ich ebendiese dinge in die mülltonne verfrachtet, weil mir das alles so über alle maßen dämlich vorkam und das zeug aus dem haus haben wollte. danach tat es mir leid und ich holte sie wieder zurück. jetzt sind sie außer sichtweite in einer tüte in irgendeiner ecke und ich will sie weghaben und dann wieder auch nicht. meine güte, so bescheuert.


    aber klar, die tage werden vorbei gehen und dann ist das für ein jahr wieder überstanden. alles eine frage der perspektive.

    Naja...wenn du dreifach geimpft bist und die andere Person auch kann ja nicht viel passieren.

    ja, vermutlich ist das so. aber während ich meinen impfstatus kenne, kann die andere person erstmal behaupten, was sie möchte. ob es auch stimmt, ist eine andere sache und erfahrungsgemäß behaupten menschen, die geil sind und schnell und unkompliziert sex haben möchten, viel. daher weiß ich nicht, ob es aktuell so schlau ist, häufig so nah an fremden menschen dran zu sein und sich so womöglich zum spreader zu machen. leider muss ich gestehen, dass diese überlegungen aber auch schnell wieder in den hintergrund rücken, wenn der druck groß ist und ich es "brauche". trotzdem versuche ich mich zurückzuhalten. klappt teilweise.


    wenn das beim letzten Mal richtig gefährlich wurde...naja...solltest du schon etwas aufpassen.

    Ich denk mal, das ist schwer. Weil du genau den Thrill ja auch brauchst und willst aber auch weisst, dass es mitunter verdammt gefährlich ist.

    ich kann, auch im rückblick, nicht einschätzen, ob es real gefährlich war oder mir nur so vorkam und ich deswegen angst bekam. vielleicht war die situation auch einfach nur creepy. der mann wollte mich nach dem sex nicht gehen lassen. die wohnungstür war abgeschlossen und er war nicht bereit, sie aufzuschließen. das war superunangenehm und weil ich negative vorerfahrungen mit gewalt und vertrauensbrüchen und sowas habe, war es schwer, locker zu bleiben und nicht in panik zu verfallen. der typ war einfach sehr, sehr seltsam und hatte irre vorstellungen, die er umsetzen wollte. aber ich kam letztendlich ja raus, also wohl alles nicht so wild.


    und ja, es ist schwer. ein drahtseilakt. einerseits den kick zu brauchen, andererseits so ne verdammte scheuheit und angst zu haben. ich kapier das ja selbst nicht und drehe mich mit diesem thema ständig im kreis. finde keine antwort, keine lösung, keine möglichkeit da auszusteigen. blablabla.

    hallo, falls hier noch jemand liest.


    ich habe das forum in den letzten wochen und monaten aus den augen verloren, weil es immer weiter bergab ging. zuletzt waren nur noch erschöpfung und sprachlosigkeit übrig und die diskrepanz zwischen meinen beiden problemen, der angst vor beziehungen zu menschen einerseits und der sexsucht andererseits, ist größer als je zuvor. weil ich vor kurzem einfach nicht mehr weiter wusste und mir alles unerträglich schien, habe ich versucht hilfe in einer klinik zu bekommen. doch die kliniken sind im moment alle überfüllt, ich bin vielleicht suizidal und finde in nichts mehr sinn, aber nicht akut suizidal. wahrscheinlich sind lethargie und (lebens)müdigkeit tatsächlich größer als der wunsch, dass alles einfach ein ende findet. obwohl das tatsächlich ein wunsch ist, der sich immer mehr manifestiert.


    vor ein paar wochen wäre ein sexdate beinahe in einer katastrophe geendet. die erfahrung sitzt mir einerseits noch sehr in den knochen, andererseits erscheint mir als einziges mittel das zu kurieren, einfach weiterzumachen und dem verlangen nachzugeben. das wiederum lässt sich nicht mit dem pandemie-geschehen vereinbaren, weil ich nicht fahrlässig handeln und anderen menschen durch ev. weiterverbreitung schaden möchte. also gibt es auch wenig möglichkeiten, den druck zu lindern.


    die feiertage stehen vor der tür und egal, wie sehr ich mich anstrenge, sie unwichtig zu finden, letztendlich ist mir doch selten so deutlich bewusst, dass ich alleine bin und niemanden habe. außerdem gibt es in den kommenden zwei wochen keine ablenkung und keinen ausgleich durch arbeit.


    ich weiß gar nicht, was ich mir davon verspreche, hier zu schreiben. mir ist klar, dass mir hier niemand helfen kann. gute ratschläge und konkrete hinweise habe ich schon bekommen und den ein oder anderen auch verfolgt. danke dafür, auch wenn es verspätet kommt. die sprachlosigkeit wird kleiner und nachdem es niemanden zum reden gibt, wollte ich wenigstens aufschreiben, was mich grade umtreibt.

    hallo.


    mir geht es ziemlich schlecht und ich weiß nicht, wie es weitergehen soll. nur, dass es so nicht weitergehen kann. die letzten wochen, eigentlich seit dem urlaub, wurde alles zunehmend schlechter. große anspannung und rastlosigkeit, kaum und zuletzt gar kein schlaf mehr. vor zwei tagen bin ich umgekippt, leider in der öffentlichkeit bzw. einer arbeitssituation. ich war nur für sekunden weg, es war also nicht so schlimm, doch eine kollegin hat sich um mich gekümmert. sie hat es gut gemeint und war sehr besorgt, hat nicht zugelassen, dass ich aufstehe und mich berührt. (am kopf und am arm gestreichelt, ihre hand auf meinem arm liegen gelassen). das hat zu einer panikattacke geführt, es war schrecklich. zugleich kommen mir die tränen wenn ich daran denke, wie hilfsbereit und nett sie war und frage mich, was mit mir nicht stimmt, dass ich das so gar nicht annehmen und aushalten kann. stattdessen fühle ich mich bloßgestellt, schäme mich für die aufregungm die verursacht wurde. die aufmerksamkeit ist mir peinlich, ich bekam später auch what'sapp nachrichten von anderen kolleg*innen, die sich erkundigten, wie es mir geht und gute besserung wünschten. allesamt sehr freundlich. trotzdem konnte ich noch nichts beantworten und bin wie blockiert.

    momentan habe ich panik davor, mich wieder auf der arbeit blicken zu lassen, aber sehe keine alternative. ich muss vor weihnachten noch mehrere wochen frei nehmen, aber davor habe ich noch mehr angst. entschuldigt, dass ich auf keine antworten eingehe. das hole ich nach. momentan bin ich an einem sehr verzweifelten punkt und weiß einfach nicht, wohin mit mir.

    vor ein paar tagen hatte ich einen termin für ein erstgespräch bei einer therapeutin und fand es absolut furchtbar. zugleich kann ich nicht einschätzen, ob ich meinem gefühl über den weg trauen kann und es tatsächlich einfach nicht passt oder ob ich mir durch meine negative dauerstimmung und meine menschenabneigung selbst im weg stehe. wie finde ich das raus?

    hallo wrong.

    Ich bin der Meinung das geht nicht alleine; aber ich bin auch der Meinung sowas sei immer in der Kindheit veranlagt. Ich denke wenn man als Kind ausreichend satt wurde dann hat man als Erwachsener kein solches Loch und dann kann auch kein Trauma ein solches Loch reißen.

    in dem fall bin ich wohl die ausnahme von der regel, denn mir ging es als kind sehr gut. ich bin mit mutter und großeltern aufgewachsen, geliebt, wertgeschätzt, bestärkt. es war eine glückliche zeit und es hat mir an nichts gefehlt, auch wenn nicht alles perfekt war. der fehlende vater war phasenweise schon thema und hat mich beschäftigt, es war aber nie elementar belastend für mich.


    vielleicht hat meine traumatische erfahrung auch genau deswegen so eingeschlagen. ich war ein sehr lebensfroher, positiver und aufgeschlossener mensch, der innigen kontakt zu anderen menschen sehr schätze. dann habe ich in recht kurzer zeit alles verloren, die liebevolle, stabile familie durch tod, später bzw. zeitlich parallel im rahmen der traumatischen erfahrung meine damalige beziehung, die ersatzfamilie, den freundeskreis, mein zuhause und meine arbeit. das hat mein vertrauen in menschen zunichte gemacht, denn ich verstehe bis heute nicht wie das alles passieren konnte. seither traue ich menschen leider alles zu, was schlimm ist, denn damit bevorurteile und verunglimpfe ich natürlich eine menge leute ungerechtfertigter weise. doch ich kann mir nicht vorstellen, einer person jemals wieder so zu vertrauen, dass ich davon ausgehe, dass sie mir nichts tun wird oder mich nicht irgendwann grundlos verstoßen wird.


    vielleicht habe ich, auch wenn das vermutlich küchenpsychologie ist, zu undifferenzierte erfahrungen in meiner kindheit und jugend gemacht. klar, da war auch nicht immer alles nur schön, es gab auch unangenehme oder schlechte zwischenmenschliche erfahrungen, es gab enttäuschen, beziehungen und freundschaften die endeten, manche auch hässlich. aber so tief und so heftig kannte ich das nicht und womöglich hat mich das deswegen so erschüttert und verändert.

    Darf ich mal noch was fragen (nur aus Neugier); hast du das Gefühl dass du abstumpfst was die Dinge angeht die sexuelle Befriedigung verschaffen; also half früher bspw Selbstbefriedigung noch und jetzt nicht mehr?

    ja, sehr. vielleicht suche ich auch deswegen immer wieder grenzerfahrungen, obwohl sie mir nicht gut tun.

    aber nachdem ich mal gesehen habe wie jmd Mäuse im Hühnergehege ausgesetzt hat die dann von den Hühnern erlegt und zerpickt wurden, stößt mich da irgend was ab.

    das würde mich auch abstoßen, obwohl ich hühner sehr gerne mag.

    Hallo Gast654!


    Du meinst regelmäßige Sextreffen mit ein und derselben Person, sozusagen eine Sexbeziehung?

    Das möchte ich nicht, weil man mit jedem weiteren Treffen automatisch vertraulicher und persönlicher wird und sich somit angreifbarer/verletzlicher macht.