Finde keinen Ausweg aus meiner Situation

  • Hallo zusammen,

    ich bin 21 und habe seit ein paar Jahren Depressionen. Seit einem Jahr nehme ich Antidepressiva, seit einem halben bin ich in Psychotherapie. An sich habe ich mit den Medikamenten keine Probleme, auch mein Therapeut versteht mich gut.


    Ich weiß schon, dass der Heilungsprozess eine ganze Weile dauert. Aber ich habe auch nachdem ich mir Hilfe gesucht habe das Gefühl, am gleichen Punkt zu stehen wie am Anfang meiner Erkrankung.


    Kürzlich bin ich auf einen alten Tagebucheintrag gestoßen, in dem ich meine Suizidgedanken nieder geschrieben habe, als sie das erste Mal auftraten. Damals hatte ich auch vor mir das Leben zu nehmen, habe mich aber letztendlich nicht getraut.


    Und das einzige, woran ich die letzten Tage denken kann ist, wie sehr ich es bereue, es damals nicht durchgezogen zu haben. Es sind seitdem viele tolle Dinge passiert, aber auf die alle hätte ich auch verzichten können, wenn ich stattdessen im Tod meine Ruhe gefunden hätte.


    Natürlich würde ich lieber ein angenehmes Leben haben, als zu sterben, aber da das für mich wohl nie möglich sein wird, erscheint mir das als die beste Option. Und ich bin so unendlich wütend, dass ich es immer noch nicht durchziehen kann. Ich wünsche mir, dass jemand mich auf andere Gedanken bringen könnte. Aber hauptsächlich wollte ich mir das nur von der Seele schreiben.

  • Beitrag von Selene ()

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  • Herzlichen Willkommen.


    Vielleicht kann man die Therapie ein wenig wie einen Marathon betrachten, der Weg ist lang und steinig, aber wenn man am Ball bleibt, kommt irgendwann das Ziel.


    Was machst du neben der Therapie? Arbeitest du, wohnst du alleine? Wie ist das Verhältnis zu deiner Familie/ Freunden?

    So wilde Freude nimmt ein wildes Ende,

    Und stirbt im höchsten Sieg, wie Feu'r und Pulver

    Im Kusse sich verzehrt. Die Süßigkeit

    Des Honigs widert durch ihr Übermaß,

    Und im Geschmack erstickt sie unsre Lust.

    Drum liebe mäßig; solche Lieb' ist stät:

    Zu hastig und zu träge kommt gleich spät. -William Shakespeare-

  • Hallo noch einmal,


    ich denke womit ich aktuell am meisten zu kämpfen habe ist meine unendliche Müdigkeit/Erschöpfung, dass ich immer entweder traurig, wütend oder komplett emotionslos bin und mir gar nichts mehr Freude macht. Insofern wäre ein angenehmes Leben für mich, dass ich wieder mal gute Laune habe und mich auch über Dinge freuen kann und nicht den größten Teil des Tages im Bett verbringen muss.


    Dieses Ziel erscheint mir mittlerweile allerdings als sehr unrealistisch. Ich habe mich vor allem am Anfang meiner Depression stark dagegen gewehrt, und es wurde nur schlimmer. Auch jetzt wo ich Hilfe habe und meine Erkrankung langsam akzeptiere, scheint es mir wie gesagt so schlecht zu gehen wie noch nie in meinem Leben. Es scheint also so, als wäre es egal ob ich aktiv gegen meine Situation vorgehe oder sie einfach ertrage, es wird ohnehin nur noch schlechter.


    Und wenn ich an meine Zukunft denke... Wenn die Therapie fehlschlägt, wäre außer einem Klinikaufenthalt nur noch Suizid als Lösung übrig. Wenn die Therapie Erfolg zeigt, ist es trotzdem wahrscheinlich, dass ich irgendwann wieder depressive Episoden erleben werde und dann sehe ich ebenfalls keinen Sinn dahinter, mein Leben weiterzuführen. Es läuft also auch hier darauf hinaus, dass Suizid der einzige Ausweg ist.


    Mit meinem Therapeuten verstehe ich mich sehr gut. Ich habe das Gefühl, ich kann alles sagen und werde immer verstanden. Aber da wir im Moment irgendwie noch viel analysieren und untersuchen, hat sich an meinem Alltag noch gar nichts verändert. Ich gehe aus den Stunden mit einem Gefühl von Hoffnung und fast schon etwas wie Lebensfreude raus, und dann bin ich zurück in der Realität und merke, dass es auf Dauer keinen Unterschied macht, ob ich mit jemandem über meine Probleme rede oder hier und da mal neue Verhaltensweisen in meinen Alltag integriere.


    Sonst habe ich noch ein relativ normales Leben. Ich gehe arbeiten, treffe mich mit Freunden und manchmal gehe ich auch Hobbies nach. Aber das tue ich alles nur, weil ich muss oder als Ablenkung und ich bin immer unglücklich, außer ich kann einfach im Bett liegen und schlafen.

  • So eine Depression kann sehr lange dauern, bevor es besser wird. Und dann ist natürlich die Aussage, dass man das immer wieder haben wird, was ja nicht unbestritten so sein muss, nicht gerade etwas, wo man Hoffnung haben kann.


    Finde ich auch nicht den besten Therapieansatz.


    Manchmal helfen auch Medikamente. Nicht immer.


    Wenn du einen guten Therapeuten hast, du dich bei ihm wohl fühlst, dann mach einfach weiter.


    Schaden kann das ja dann nicht. Und, es kann trotzdem immer noch alles besser werden, und das totale Glück haben die wenigsten Menschen, Ein bisschen besser ist immer noch besser als total unglücklich. Einfach weiter machen.

  • Beitrag von Selene ()

    Dieser Beitrag wurde vom Autor gelöscht ().
  • Danke für euren Zuspruch. Einfach weiterzumachen ist eben so schwer. Alles fühlt sich sinnlos an und einfach nur darauf zu warten, dass es besser wird auch.

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