Normabweichend in Bezug auf Emotionen

  • Ich habe den Eindruck, dass ich Emotionen und Gefühle (ist das eigentlich dasselbe?) nicht so lange halten kann, wie ich das bei anderen Menschen beobachte. Sie entgleiten mir quasi schnell. Und ich kann mich dann auf einer emotionalen Ebene kaum noch daran erinnern, wie sich das angefühlt hat.



    Gleichzeitig ist es so, dass ich auch nicht sehr empfänglich bin für die Emotionen anderer. Ich spiegle wenig, in mir drin. Ich nehme das stattdessen eher über den Verstand wahr, also durch aktive Beobachtung und Analyse.



    Ein weiterer Aspekt ist, was überhaupt Emotionen in mir auslöst. Das ist irgendwie eine seltsame, irrationale Mischung und hat viel mit Kontrolle, Ressourcenerlangung und -erhaltung, Außenwirkung, Souveränität und Autarkie zu tun.



    Das gesamte Themenfeld "Emotion" wird in mir überwiegend als "fragwürdig" bewertet. Es fühlt sich "fremd" an, als Abweichung meines Normzustandes.



    Das alles führt in der Gesamtheit dazu, dass ich Dinge aus einer anderen Perspektive wahrnehme als die Menschen um mich herum; recht distanziert und unverbunden bin, häufig gelangweilt, häufig desinteressiert, gleichgültig, ohne Antrieb.



    Kann jemand etwas mit diesen Gedanken anfangen?

  • Geht dir das bei allen Emotionen so?


    Ich glaube nicht.



    Zitat

    Oder fühlen sich einige ich-syntoner an als andere?


    Hm.

    Ich glaube, dass das situativ unterschiedlich ist. Ich mich innerlich also nicht tendenziell immer gleich positioniere, sondern eine Emotion als "angemessen" eingestuft werden muss.

  • Ich glaube, dass das situativ unterschiedlich ist. Ich mich innerlich also nicht tendenziell immer gleich positioniere, sondern eine Emotion als "angemessen" eingestuft werden muss.

    So geht mir das auch. Je dysfunktionaler Emotionen mir in einer Situation erscheinen, desto härter lehne ich sie innerlich ab.


    Ich vermute, dass man sich als jemand, dessen kognitive Anteile sehr dominant ausgeprägt sind, durch diese Einordnung teilweise auch einfach 'antrainiert', gewisse Emotionen nicht mehr zu haben oder nur noch Fragmente davon zu spüren.

    Ich bewerte das auch gar nicht negativ.


    Du würdest diesen Zustand wahrscheinlich auch nicht ändern wollen, wenn du es könntest, nehme ich an?

  • Ich bewerte das auch gar nicht negativ.


    Du würdest diesen Zustand wahrscheinlich auch nicht ändern wollen, wenn du es könntest, nehme ich an?


    Ich würde grundsätzlich mehr von den Belohnungsemotionen haben wollen.


    Aber da sich dann vermutlich das Gesamtspektrum mitverschieben würde, hätte ich daran kein Interesse.

  • Ist das denn nur bei Emotionen so, die Du als unangenehm oder unpassend betrachtest, oder ist das auch bei Emotionen so, die für Dich angenehm sind. Also wenn ein anderer über einen Witz lacht, kannst Du dann mitlachen oder kann Dich jemand mit positiven Gefühlen "anstecken". Wenn z.B jemand von seinem supergeilen Urlaub berichtet, spürst Du dann nicht auch das Gefühl der Begeisterung und denkst Dir: Wow, da will ich auch mal hin.

  • Ist das denn nur bei Emotionen so, die Du als unangenehm oder unpassend betrachtest, oder ist das auch bei Emotionen so, die für Dich angenehm sind. Also wenn ein anderer über einen Witz lacht, kannst Du dann mitlachen oder kann Dich jemand mit positiven Gefühlen "anstecken". Wenn z.B jemand von seinem supergeilen Urlaub berichtet, spürst Du dann nicht auch das Gefühl der Begeisterung und denkst Dir: Wow, da will ich auch mal hin.


    Ich lache über einen Witz, wenn ich ihn witzig finde. Das korreliert nicht mit den Reaktionen der anderen.


    Ich kann mich inhaltlich von Dingen interessieren lassen. Wenn also jemand etwas präsentiert, was ich interessant finde, dann gehe ich da mit. Allerdings nicht, weil derjenige das begeistert schildert, sondern weil es mich thematisch interessiert.

  • Das kommt mir bekannt vor. Ich finde mich in deinem Text durchaus wieder. Ich glaube auch, dass wir beide, was das angeht, viele Gemeinsamkeiten haben. So richtig bewusst wurde mir mein Abweichen von der Norm (was das Empfinden von Emotionen betrifft), aber erst, seitdem ich mich mit den 5 Biologischen Naturgesetzen befasst habe. Der Körper reagiert auf alles. Wenn du in Hinsicht auf irgendetwas - wie z. B. Emotionen/Gefühle - nicht normal bist, dann hast du in diesem Bereich mal eine sehr negative Erfahrung gemacht. Dein Körper schützt dich dadurch, dass er dich bestimmte Emotionen weniger stark empfinden lässt. Das habe ich auch und seitdem ich die 5BN kenne, nehme ich quasi mein ganzes Leben geistig auseinander, versuche mich an möglichst viel zu erinnern und frage mich, wie bestimmte Dinge zusammenhängen.

  • Und kam etwas heraus?

    Ja. Wie schon im Thread "Die 5 Biologischen Naturgesetze" geschrieben, bin ich absolut davon überzeugt, dass mein "komisches" Verhalten gegenüber Menschen/soziale Inkompetenz/"Angst" vor Menschen in einen direkten Zusammenhang zu meinen Hautproblemen steht.

    Ich versuche nun, offener auf Menschen zuzugehen, sozusagen den Umgang mit ihnen ganz neu zu lernen (Wie ein kleines Kind, quasi). Das ist im Home Office ohne soziale Kontakte fast unmöglich, aber ich gebe mein bestes :-)

    Sobald es keine Maßnahmen mehr gibt - wann auch immer das sein wird - werde ich mir iwo soziale Kontakte suchen und lernen (im Rahmen meiner Möglichkeiten). Mir hat mal ein Arbeitskollege einen Besuch im Fußballstadion angeboten, den ich damals natürlich (aus Angst) abgelehnt habe. Bis so etwas wieder möglich ist, wird es sicher noch sehr lange dauern, aber es ist zumindest eine kleine Perspektive.

  • Nein.

    Ich frage mich, wie hoch der Prozentsatz ist.


    Ich frage mich auch allgemein, ob dieser Zustand irgendeinen Namen hat.

    Ich finde einfach kein passendes 'Label' dafür, aber deine Beschreibungen ähneln meiner Erfahrungswelt oft so stark ... Das müsste eigentlich irgendwie klassifizierbar sein, so wie andere psychische Zustände auch, bei denen sich normabweichende Muster auf exakt dieselbe Weise in verschiedenen Personen äußern.

  • Ich lache über einen Witz, wenn ich ihn witzig finde. Das korreliert nicht mit den Reaktionen der anderen.


    Ich kann mich inhaltlich von Dingen interessieren lassen. Wenn also jemand etwas präsentiert, was ich interessant finde, dann gehe ich da mit. Allerdings nicht, weil derjenige das begeistert schildert, sondern weil es mich thematisch interessiert.

    Also Begeisterung steckt dich nicht an? Also spürst Du nur Interesse, aber nicht Begeisterung? Auch bei Kindern nicht, wenn die voll auf ein neues Spielzeug abgehen oder so? Merkst Du denn ein Wohlgefühl, wenn Du in einer entspannten Runde bist, bzw. spürst Du ein Unwohlsein, wenn Du in einer Runde bist, wo die Stimmung angespannt ist? merkst Du das überhaupt? Also erkennst Du, ob eine Runde entspannt oder gestresst ist?

  • Ich frage mich, wie hoch der Prozentsatz ist.


    Vom Vorkommen, meinst du?





    Zitat

    Ich frage mich auch allgemein, ob dieser Zustand irgendeinen Namen hat.

    Ich finde einfach kein passendes 'Label' dafür, aber deine Beschreibungen ähneln meiner Erfahrungswelt oft so stark ... Das müsste eigentlich irgendwie klassifizierbar sein, so wie andere psychische Zustände auch, bei denen sich normabweichende Muster auf exakt dieselbe Weise in verschiedenen Personen äußern.


    Könnte das Teil eines größeren Symptoms sein?



    Also Begeisterung steckt dich nicht an? Also spürst Du nur Interesse, aber nicht Begeisterung?


    Genau.


    Zitat

    Auch bei Kindern nicht, wenn die voll auf ein neues Spielzeug abgehen oder so?


    Nee, vollkommen abwegig.



    Zitat

    Merkst Du denn ein Wohlgefühl, wenn Du in einer entspannten Runde bist, bzw. spürst Du ein Unwohlsein, wenn Du in einer Runde bist, wo die Stimmung angespannt ist?


    Wenn die Runde entspannt ist, dann bin ich ganz normal, und wenn ich gut oder schlecht drauf bin, dann ist das so.


    Wenn da Stress droht, bin ich aufmerksamer.



    Zitat

    merkst Du das überhaupt? Also erkennst Du, ob eine Runde entspannt oder gestresst ist?


    Ja, das bemerke ich problemlos.

  • Ich frage mich, wie hoch der Prozentsatz ist.


    Ich frage mich auch allgemein, ob dieser Zustand irgendeinen Namen hat.

    Ich finde einfach kein passendes 'Label' dafür, aber deine Beschreibungen ähneln meiner Erfahrungswelt oft so stark ... Das müsste eigentlich irgendwie klassifizierbar sein, so wie andere psychische Zustände auch, bei denen sich normabweichende Muster auf exakt dieselbe Weise in verschiedenen Personen äußern.

    Also einen "Namen" hat es ganz bestimmt: Es kommt aber darauf an, wie es sich genauer äußert und wo die Ursachen dafür liegen. Es gibt da ganz unterschiedliche Aspekte: War es schon in der Kindheit so? Ist es erst später so geworden? Gab es einen Auslöser oder eine Entwicklung? Ist es immer so? Wir haben sowas ab und an mal bei Schülern (ich bin Lehrer): Da ist vom Trauma, über die Depression bis hin zum Autismus oder Persönlichkeitsstörungen alles Mögliche an Ursachen dabei. Manchmal sind es aber auch "nur" Phasen, oder sogar unzutreffende Fremdzuschreibungen (also weil einem jemand eingeredet hat, man wäre so). Um dem wirklich komplett auf die Spur zu kommen (wenn man das möchte), muss man natürlich einen Fachmann befragen.

    Es ist ja auch immer fraglich, ob man ein Label geben muss, wenn man nicht gerade eine Behandlung anstrebt (dann braucht man ein Label für die Kasse). Eine interessante Frage ist doch auch, warum man sich ein Label geben will. Vielleicht kann man da mal in sich gehen: Was erhoffe ich mir von einem Label?

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