Bürgerrechte in Zeiten der Coronapandemie

  • Dies ist kein persönlicher Thread.


    Ich dachte mir, da wir ja alles ausgebildete Virologen, Epidemiologen und Bürgerrechtskundige (^^) sind, eröffne ich mal einen Thread, in dem wir frei assoziierend darüber reden können, wie wir das Leben aktuell beurteilen, welche Maßnahmen wir gut finden und was uns richtig anstinkt.


    Gerne mit dem Fokus auf "unsere bürgerlichen Rechte".

  • Dadurch dass ich davon überzeugt bin, dass die Maßnahmen die Zahlen nicht senken, sondern sie explodieren lassen, ist es keine Überraschung, dass ich gegen jede Maßnahme bin. Ich davon überzeugt, dass, sobald wir wieder zur Normalität zurückkehren, die Zahl der Infizierten sehr rapide abnehmen wird.


    Aber auch abgesehen davon, sehe ich es sehr kritisch, dass der Bund den Ländern die Rechte entzogen hat. Das zeigt für mich, dass auch in einer gefestigten Demokratie wie Deutschland der Weg in die andere Richtung relativ kurz sein kann. Man muss sich nur auf iwelche Notfälle/Ausnahmen/etc. berufen. Ich will gar nicht wissen, was für ein Aufschrei durch die Medien gehen würde, hätte die rechtsextreme AfD so etwas (ähnliches) gefordert (oder gar umgesetzt, wenn sie es könnte). Bei uns gehts leider immer nur noch darum, WER etwas tut und nicht WAS getan wurde.


    Seit über einem Jahr werden unsere Grundrechte massiv eingeschränkt wg. eines Virus, welches man glaubt, mit diesen Maßnahmen bekämpfen zu können. Genau das Gegenteil ist der Fall.


    Ich bin gespannt, wie viele Lockdowns wir noch erleben werden, bis ein Umdenken stattfindet (oder bis die Proteste so laut werden, dass man die Maßnahmen nicht mehr durchsetzen kann).

  • eröffne ich mal einen Thread, in dem wir frei assoziierend darüber reden können, wie wir das Leben aktuell beurteilen

    Meine persönlichen Freiheiten sind durch Corona witzigerweise insgesamt eher angestiegen, weil ich kaum noch Verpflichtungen habe. Ich kann jetzt frei darüber entscheiden, wann ich morgens aufstehe und wie ich meinen Tag verbringe, ohne dass das negative Konsequenzen für mich hat.


    Ein paar Optionen der Freizeitgestaltung sind natürlich weggefallen und diese vermisse ich auch, aber die Zeit, die ich mit Tätigkeiten verbringe, die ich tun muss, obwohl ich eigentlich gar keinen Bock drauf habe, hat sich dafür extrem reduziert.


    Wahrscheinlich stören mich die Einschränkungen deshalb emotional nicht so sehr wie andere Menschen, weil ich sie eben mit dieser anderen Art von Freiheit verrechnen kann, die sehr ungewohnt für mich ist.



    Mir ist allerdings klar, dass das eine persönliche Luxussituation ist, die nichts über die Sinnhaftigkeit und Rechtmäßigkeit der Maßnahmen aussagt. Die Tatsache, dass einige Menschen einen enorm hohen Preis für eine Coronapoltik zahlen müssen, die zum Teil nicht mal wissenschaftlich sauber begründet werden kann, ist ein Konzept, dass verständlicherweise Unmut in der Bevölkerung produziert, und ich habe großes Glück, dass ich (zumindest bisher) nicht von dieser Scheiße betroffen bin.

  • Wenn man die finanziellen Auswirkungen komplett ausklammert, treffen mich die Maßnahmen gleichfalls weniger hart, was damit zusammenhängt, wo und wie ich wohne.


    Ansonsten empfinde ich Vieles als absurd.


    Die Bevölkerung wird unangemessen hart in die Verpflichtung genommen, wohingegen jene, denen Verantwortung durch politische Mandatübernahme übertragen wurde, dieser Verantwortung nicht gerecht werden.

  • Ich Gewinne den Eindruck dass wir von vollkommener Inkompetenz angeführt werden.


    Das Problem ist, wie immer, die Information über das was wirklich wo läuft. Bei uns im Landkreis, ich habe das mal eine Weile genau verfolgt, wurden die Infektionszahlen hauptsächlich in die Höhe getrieben durch Corona Ausbrüche in Alten und Pflegeheimen, Krankenhäusern, Schulen, Kitas. Insbesondere die teils erbärmlichen hygienischen Zustände in den Pflegeheimen sind fast nur Insidern bekannt. Darüber hinaus wechselt das Personal in den Pflegeheimen regelmäßig, also von pflegeheim zu pflegeheim, und zwar deshalb weil die inzwischen ganz wesentlich mit Leiharbeitern arbeiten, also externen. Die relativ häufig von pflegeheim zu pflegeheim wechseln und im Wesentlichen machen was sie wollen.


    Von dem Gesundheitsamtern will ich jetzt nicht anfangen, es ist bekannt dass diese total überfordert sind. Haben keine Ressourcen in form moderner Informationstechnologie, geschweige denn das Personal sie zu betreiben, deshalb wurden ja die Zahlen bislang per Fax weiter gemeldet. Das ist sowas von rückständig dass einem die Worte fehlen...


    Und jetzt bekommt der ganz normale Bürger, der mit hoher Wahrscheinlichkeit noch am allerwenigsten beiträgt zum Antreiben der Epidemie, alle möglichen Einschränkungen und Ausgangssperren auferlegt.

  • wer meint, in diesem Staat wäre "alles inkompetent", möchte mal z.B. die Situation hier mit Brasilien vergleichen. Schlimmer geht immer!

    Andererseits ist (konstruktive) Kritik am bestehenden Vorgehen gerechtfertigt.

    Das Problem bei den Maßnahmen ist zum einen die viel zu geringe Kontrollmöglichkeiten der Umsetzung. Wirkung: Jede Einschränkung, die nicht ausreichend umgesetzt wird, zieht verschärfte Maßnahmen nach sich, um näher an die schon reduzierten Zielvorgaben heran zu kommen.

    Zum anderen kommen immer wieder neue Erkenntnisse, die es eigentlich erfordern, die Regelungen nach zu justieren (heißt auch Regeln zu streichen, welche dazu führen, dass sich die Massen kontraproduktiv verhalten - siehe Erkenntnisse aus der Aerosolforschung).


    Aber: (fast) alles besser als gar nichts tun.


    Erst rückblickend werden wir die Pandemie in all ihren Auswirkungen beurteilen können. Jetzt eine Prognose abzugeben, wie der weitere Verlauf sein wird, ist schlicht lautes Wunschdenken. Wir können nur vermuten und anhand jetzigem Kenntnistand extrapolieren.


    meine persönliche Situation ist grün; da ich weiter arbeite wie bisher, ist mein größtes Risiko eine Infektion.

    Die Einschränkungen sind für mich - störend.

    du kannst sie nicht alle retten...:evil:

  • Ich Gewinne den Eindruck dass wir von vollkommener Inkompetenz angeführt werden.

    Schon mal versucht, als gedanklich zum alleingen Verantwortlichen und Entscheidungsträger ernannten mit der bestehenden Struktur und den vorhandenen Menschen und deren Verhalten hier in der BRD ein vernünftiges Management aufzuziehen.

    Wäre dies ein Rollenspiel, nach 20min verfiele jeder dem Wahnsinn, wenn ich als Spielleiter auf jede eintretende Komplikation, Widerspruch, Protestbewegung, Gegenmeinung, ... hinweise (leider).

    du kannst sie nicht alle retten...:evil:

  • wer meint, in diesem Staat wäre "alles inkompetent", möchte mal z.B. die Situation hier mit Brasilien vergleichen.

    Ja oder schauen wir doch mal in den Kongo oder andere vergleichbare zentralafrikanische Republiken.


    Bei Porsche wurden die Manager verpflichtet den Blaumann anzuziehen und in die Werkshalle zu gehen, dort mitzuarbeiten um zu sehen und zu erleben wie es in der konkreten Realität wirklich läuft.


    Wer schonmal in der Industrie als Manager/Projektleiter gearbeitet hat, weiß dieses Vorgehen sehr zu schätzen.

  • Ich persönlich bin durch die aktuellen Coronaregelungen nicht so sehr betroffen, dass ich mit Panikattacken zu kämpfen hätte. Sicher würde ich gerne etwas mehr für Geld arbeiten, aber hungern muss ich auch nicht. Sicher ist das für die Mitmenschen, die in teuren Mietwohnungen leben oder als Alleinversorger für eine Familie Verantwortung tragen müssen, etwas anderes. Wir haben hier im Ort einen "Edelmetallankäufer" und die Schlangen vor dem Lädchen werden nicht kleiner. Auch in der Tiefgarage machen sich finanzielle Engpässe bereits seit einiger Zeit bemerkbar. Früher gab es es eine Warteliste, nun gibt's reichlich freie Plätze.


    Auch die Kinder, Schüler und Azubis sind heftig betroffen - und die haben kaum Möglichkeiten etwas zu kompensieren. Das endet für viele mit "Schmalspurabschlüssen", wie die älteren von uns sie noch von den Kurzschuljahren Ende der 60-iger Jahre in Erinnerung haben. Der Antwort auf die Frage: "Was können Sie" wird eine besondere Bedeutung zukommen.


    Zum Thema

    Sich sehe meine Bürgerrechte nicht unzulässig eingeschränkt. Klar kann man lange über Einzelheiten diskutieren, man sollte aber auch im Hinterkopf haben, dass rechtlich bindender Schnellschuss in Form eines Gesetzes nicht Ausnahmen für alle möglichen Sonderfälle regeln kann. Da wird man ggfs noch nachjustieren können/müssen.


    Aber wie realistisch ist das? Klar kann man nun die Gerichte anrufen und die Regelungen nach und nach ausser Kraft setzen. Ich würde auch gerne wieder mit dem Camper durch Europa fahren...


    ..ich könnte aber auch einfach noch zwei Monate damit warten.

  • Beitrag von Lumiel ()

    Dieser Beitrag wurde vom Autor aus folgendem Grund gelöscht: Ach egal ().
  • Das Ganze ist komplett bescheuert. Die Leute die Entscheidungen treffen, sind von genau den Entscheidungen nicht betroffen. Und warum sollten Virologen wie der Drosten wollen, dass es normal wird oder Corona zurück gedrängt wird? Er ist doch eindeutig ein Gewinner der Krise. Vorher kannte den ausserhalb vom seinem Labor kein Schwein...was auch besser war.

    Draussen stecken wir uns weniger an als drin. Das ist so ziemlich das einzige, bei dem sich die meisten einig sind. Und deswegen sperren wir die Leute dann nachts ein und labern letztes Frühjahr ständig von wegen stay at home.

    Da passt nichts zusammen. Wir schliessen Lokale...und die Menschen treffen sich privat. Wo könnte man Regeln besser einhalten?


    Mein Vorschlag wäre: Für jede weitere Woche lockdown verlieren alle Politiker 80 Prozent ihres Gehalts...das kommt in einen großen Topf für die...die wegen unsinneriger Massnahmen keine Kohle mehr verdienen. Gleichzeitig verlieren die Politiker auch anteilig ihre Pensionen, weil sie meiner Generation so viele Schulden aufdrücken. Wenn es an den eigenen Geldbeutel geht...ich denke...dann ist der lockdown forever nicht mehr so lustig als wenn man ihn beschliesst und null davon betroffen ist.

  • Was ich wirklich abstoßend finde, sind vorsätzliche Zuwiderhandlungen von Entscheidungsträgern. Zum Beispiel der Herr Spahn, Gesundheitsminister. Trifft sich im Oktober mit einem knappen Dutzend Geschäftsleute, um Spenden für seine Partei zu sammeln.

    Und wird just am folgenden Tag coronapositivgetestet.


    Wie kann es sein, dass so jemand in seinem Amt bleiben darf?

  • Ich bin echt zwiegespalten was dieses Thema angeht, okay ich habe jetzt gut reden, bei uns kann man ja wider in die Gartenbeiz oder schon bald wider in die Badi, zum schwimmen und wir haben auch keine ausgangssperre. Aber ich weiß von einer kolegin wie's bei uns in den Spitäler aussieht, letzte woche hatten wir gerade noch ein Intensifbett übrig und vor allem zu wenig intensivpersonal, was aber totgeschwiegen oder anders formuliert, in der presse steht.


    Ich empfinde die sonstigen regeln für mich nicht als sehr einschränkend, an dass meiste habe ich mich mittlerweile gewöhnt. Außer vielleicht die grrilpartis mit Kollegen, dass vermisse ich doch. Aber ich habe wirklich nichts zu jammern, was mich angeht.


    Mir tun vor allem die jugendlichen leid die ihre hörner nicht abstoßen können, sie verpassen zu viel in dieser zeit.

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