Fühlt ihr euch erwachsen?

  • Dass wir alle biologisch erwachsen sind, ist mir schon klar, aber wie schätzt ihr euch mental ein? Fühlt ihr euch auch immer komplett erwachsen?


    Mir persönlich geht es so, dass ich in Situationen, in denen ich besonders erwachsen, reif, überlegt und verantwortungsbewusst agiere, immer mal wieder kurze Momente habe, in denen ich mich ein bisschen wie ein Hochstapler fühle. Ich dachte früher, dass das mit dem Älterwerden irgendwann weggeht, aber das tut es nicht. Zumindest nicht komplett.


    Kennt das jemand von euch?

  • Ich finde, "erwachsen" sein, das ist ja vor allem die Fähigkeit, mit einem breiten Feld an Anforderungen eigenverantwortlich umzugehen.


    Manchmal ist es wie eine Jacke, die man sich überstreift, um die Gesamtsituation realistischer zu bewerten und sein Handeln entsprechend so zu organisieren, dass auch fremde Interessen im Hintergrund einer breiteren Strategie Berücksichtigung finden oder man selber sich bestmöglich platziert.


    Emotional fühle ich mich zuweilen recht unerwachsen, vor allem in zwischenmenschlicher Agitation und wenn ich jemandem zugewandt bin. Da ist diese "Jacke" (siehe oben) oft sehr spürbar und ich trage sie häufig bewusst.



    Geht das in die Richtung, die du meintest?

  • Ich kenne das zwar nicht so ganz wie du das beschreibst... aber ich kann ziemlich kindisch sein. Und so wie ein Erwachsener fühl ich mich jetzt auch net immer ...


    Ist das was schlechtes?

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  • Hm, ich weiß nicht, ob dir meine Antwort hilft.


    Ich bin 60 Jahre alt und ich fühle mich immer noch nicht wirklich erwachsen, und ich glaube, das wird mein ganzes Leben so bleiben.


    Wobei man natürlich irgendwie auch definieren müsste, was erwachsen sein bedeutet.


    Als ich in den 20igern war, dachte ich, mit 30 würde ich wissen, was ich wirklich will und so. Das war dann aber nicht so.


    Dann dachte ich, ich würde nicht älter als 40 Jahre werden, keine Ahnung, warum.


    In mir sind halt immer noch irgendwelche Kindheitsbedürfnisse, die werden auch nicht weg gehen.


    Ich selbst kann kaum glauben, dass ich 60 bin, die bittere Wahrheit ist, ich bin es.


    Ich habe gesellschaftlich gesehen, im Erwachsenenleben nichts erreicht. Beruflich nicht erfolgreich geworden, keine Kinder usw.


    Natürlich bin ich reifer geworden, wobei das mit der Reife eher spät bei mir passiert ist, glaube ich.


    Manche kindlichen Züge mag ich an mir. Mit einer Freundin albern sein wie zwei Teenies, mit Kindern Blödsinn machen, der nicht gefährlich ist und ähnliches.


    Ich fühle mich immer noch sehr jung in einem alt werdenden Körper.


    Interessantes Thema, muss ich nochmal weiter drüber nachdenken

  • Ich bin ja hier noch eher einer der jüngsten, trotzdem fühle ich mich oft sehr erwachsen.

    Zurückgeworfen werde ich nur wenn ich mit Leuten in meiner Umgebung "rumblödel" und mir keine Gedanken mache.

    Trotzdem habe ich auch immer wieder diesen Moment der kurzen Selbstreflektion in der ich mir denke "Tene du bist noch so jung, dich als erwachsen und reif zu halten ist einfach nicht richtig"

    Ich glaube nicht das ich wirklich erwachsen bin, meine häufige Arroganz (bzw die Art davon) mich für das zu halten ist für mich der Beweis, das ich es eben noch nicht bin.

  • Emotional fühle ich mich zuweilen recht unerwachsen, vor allem in zwischenmenschlicher Agitation und wenn ich jemandem zugewandt bin. Da ist diese "Jacke" (siehe oben) oft sehr spürbar und ich trage sie häufig bewusst.

    Das ist ein interessantes Bild. Ja, das geht in die Richtung, die ich meinte.


    Ist das was schlechtes?

    Insgesamt neutral, würde ich sagen. Kommt wahrscheinlich auch auf den Kontext an.

  • Natürlich bin ich reifer geworden, wobei das mit der Reife eher spät bei mir passiert ist, glaube ich.

    Wie genau äußert sich diese Reife? Mehr Lebenserfahrung?


    Als ich in den 20igern war, dachte ich, mit 30 würde ich wissen, was ich wirklich will und so. Das war dann aber nicht so.

    Ja, das kenne ich auch sehr gut.

    Dieser alte Kreislauf aus streben, erreichen, feststellen, dass das gar nicht so toll ist, neues Ziel, wieder streben, ...

    Immer derselbe Mist.

    Aber Zufriedenheit finde ich irgendwie auch nicht. Keine Ahnung, was ich wirklich will.

  • Ich empfinde auch meine "niederen" Impulse als kindisch. Wenn ich neidisch bin oder eifersüchtig, mich vernachlässigt oder übersehen fühle oder wenn ich unangemessen zornig reagiere. Ich glaube, tendenziell geht es bei mir persönlich sogar in die Richtung, dass ich auch "Liebe", Zuneigung, Traurigkeit etc. eher den kindhaften Anteilen zuordne; Anteile, die ich dann auch steuern oder abstellen möchte oder die seltsam miteinander verknüpft sind.


    Hm.


    Interessantes Thema.

  • Ich glaube, tendenziell geht es bei mir persönlich sogar in die Richtung, dass ich auch "Liebe", Zuneigung, Traurigkeit etc. eher den kindhaften Anteilen zuordne

    Das tue ich automatisch auch. Alle Emotionen.


    Wenn ich über meine eigenen Gefühle spreche, verwende ich auch extrem häufig Beschreibungen wie "infantil" oder "kindisch", um Affekte einzuordnen.

  • Wie genau äußert sich diese Reife? Mehr Lebenserfahrung?

    Ja, natürlich auch mehr Lebenserfahrung. Ich weiß gar nicht genau, irgendwann war ich nicht mehr so extrem unsicher, also auch äußerlich nicht, ich kann inzwischen zu mir stehen, wie ich halt bin.


    Ich verhalte mich nicht mehr so destruktiv, dass es auch andere betrifft, das möchte ich jetzt nicht genauer erklären.


    Ich kann inzwischen eher sagen, was mich stört im realen Leben, also darüber in Kommunikation gehen.


    Ich glaube Akzeptanz ist dabei das wichtigste. Es ist so, wie es ist, ich bin so, wie ich bin, der andere ist so, wie er ist.


    Emotionen wie Trauer, Freude oder Wut sind für mich nicht infantil, und wenn doch, ist mir das egal. Wichtig ist dabei natürlich, so erwachsen wir möglich damit umzugehen, damit man mit seinen Emotionen nicht andere schädigt. Aber diese Emotionen sind ja nicht unbedingt schädigend. Bei Trauer und Freude wüsste ich nicht, wieso sich ein anderer dadurch geschädigt fühlen sollte.

  • Das tue ich automatisch auch. Alle Emotionen.


    Wenn ich über meine eigenen Gefühle spreche, verwende ich auch extrem häufig Beschreibungen wie "infantil" oder "kindisch", um Affekte einzuordnen.


    Man könnte es auch schön finden, wie ein Kind zu fühlen. Normalerweise ist ein Kind total authentisch, es lebt im Moment, es ist fröhlich, es ist traurig, es ist wütend, es ist ängstlich. Und es lebt diese Gefühle in der Regel aus, wenn es darf.


    Wichtig ist dabei natürlich ein mitfühlender und regulierender Erwachsener, der tröstet, sich mit freut, die Wut aufnimmt und versteht, dann aber in akzeptable Bahnen lenkt, der versucht, die Angst zu verstehen, aber auch versucht, sie zu nehmen, soweit es geht.

  • Man könnte es auch schön finden, wie ein Kind zu fühlen. Normalerweise ist ein Kind total authentisch, es lebt im Moment, es ist fröhlich, es ist traurig, es ist wütend, es ist ängstlich. Und es lebt diese Gefühle in der Regel aus, wenn es darf.


    Wichtig ist dabei natürlich ein mitfühlender und regulierender Erwachsener, der tröstet, sich mit freut, die Wut aufnimmt und versteht, dann aber in akzeptable Bahnen lenkt, der versucht, die Angst zu verstehen, aber auch versucht, sie zu nehmen, soweit es geht.

    Und ich glaube, wenn das gelingt, dass Eltern mitfühlen, verstehen, regulieren und so, dass dann die daraus entstehenden Erwachsene es in Ordnung finden, dass sie sämtliche Gefühle haben, es auch gelernt haben, sie zu regulieren, wenn es notwendig ist, dass dann Erwachsene sich insgesamt in Ordnung finden, sich halbwegs eins fühlen können mit sich selbst. Das ist natürlich der Idealzustand.


    Gelingt selten vollständig, deshalb haben wir ja alle unsere Neurosen und Schwierigkeiten.

  • Womit bist du denn zufrieden, und was würdest du gerne ändern?

    Ich weiß gar nicht, ob ich etwas ändern will.

    Ich hatte früher nur erwartet, dass komplett erwachsene Rollen sich irgendwann mal passgenau anfühlen würden. Eben nicht wie etwas, das man überstreift, sondern etwas, das man ist.


    Vielleicht gibt es ja auch Menschen, denen das so geht. Das kann ich überhaupt nicht einschätzen.

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