Internationaler Frauentag (sowie Benachteiligung von und Gewalt gegen Frauen allgemein)

  • Heute ist der Welt Frauentag.


    Dazu gibt es viele Gedanken. Frauen sind benachteiligt, sind Gewalt ausgesetzt, verdienen scheinbar nicht das Geld, welche sie verdient haben, werden in der Kirche nicht so anerkannt wie es sein soll, sitzen nicht in entsprechenden Positionen, Vorständen, Aufsichtsräten...


    Welche Erfahrung habt Ihr mit dem Weltfrauentag, was meint Ihr, ist die Gesallschaft tatsächlich so "rückständig", seid Ihr es vielleicht auch?


    Was meint Ihr, was wir verbesser müssen, schon geschafft haben, oder habt Ihr keine Meinung diesbezüglich?

  • Ich denke, dass Frauen in unserer Gesellschaft inzwischen einen Stand haben, den man alles in allem als gleichwertig betrachten kann.

    Natürlich gibt es immer noch ein paar geschlechtsspezifische Nachteile, sowohl für Männer, als auch für Frauen, aber diese werden durch die geschlechtsspezifischen Vorteile recht fair ausgeglichen.

  • Ich fühle mich als Frau in unserer Gesellschaft nicht benachteiligt. Auch in meinem Job wird gehaltlich nicht zwischen Männern und Frauen unterschieden, da kommt es auf Erfahrung an.


    Das Problem, das Frauen schlechter verdienen kommt meiner Meinung nach daher, dass viele Frauen in sozialen Berufen arbeiten, die schlechter bezahlt werden. Das hat dann aber nichts mit Gleichberechtigung zu tun, sondern die Gehälter in diesen Bereichen müssten allgemein hochgesetzt werden.
    Auch müssen andere Dinge geändert werden, zum Beispiel dass die Arbeit im Aufsichtsrat/Vorständen mit einer Familie vereinbaren lässt, was oft nicht so ist. Mit einer Frauenquote ist dieses Problem nicht geholfen.

    So wilde Freude nimmt ein wildes Ende,

    Und stirbt im höchsten Sieg, wie Feu'r und Pulver

    Im Kusse sich verzehrt. Die Süßigkeit

    Des Honigs widert durch ihr Übermaß,

    Und im Geschmack erstickt sie unsre Lust.

    Drum liebe mäßig; solche Lieb' ist stät:

    Zu hastig und zu träge kommt gleich spät. -William Shakespeare-

  • Ich fühle mich als Frau in unserer Gesellschaft nicht benachteiligt. Auch in meinem Job wird gehaltlich nicht zwischen Männern und Frauen unterschieden, da kommt es auf Erfahrung an.


    Das Problem, das Frauen schlechter verdienen kommt meiner Meinung nach daher, dass viele Frauen in sozialen Berufen arbeiten, die schlechter bezahlt werden. Das hat dann aber nichts mit Gleichberechtigung zu tun, sondern die Gehälter in diesen Bereichen müssten allgemein hochgesetzt werden.
    Auch müssen andere Dinge geändert werden, zum Beispiel dass die Arbeit im Aufsichtsrat/Vorständen mit einer Familie vereinbaren lässt, was oft nicht so ist. Mit einer Frauenquote ist dieses Problem nicht geholfen.

    Ja, so sehen es auch die Politikbücher.... Zumindest steht das so im Buch meines Pflegebruders. Der hatte das Thema Frauenrechte vor kurzem im Onlineunterricht.

  • Mit diesen Vorstandsquoten ist es so wie beim Sportunterricht, wenn man die Mannschaften zwingt, auch die unsportlichen Kinder zu wählen: Für das Standing der Kinder wenig hilfreich.



    Amüsant finde ich so lustige, gut gemeinte Erniedrigungen: Dass zum Beispiel die Frauen- und Behindertentoiletten zusammengelegt werden; dass Frauen, Behinderte und Homosexuelle oft gemeinsam genannt werden. Etc.


    Würde ich nicht so prall finden.

  • In der Schweiz wird alle zwei Woche eine Frau durch ihren Ehemann, Lebensgefährten, Ex-Partner, Bruder oder Sohn getötet. Zudem überlebt jede Woche eine Frau einen solchen Angriff. Macht 3 Angriffe alle 2 Woche, wovon einer tödlich endet.

    Ist die Quote in Deutschland ähnlich hoch, müssten das ungefähr 10 Frauen alle zwei Wochen sein, oder 5 Frauen jede Woche, die sterben und 20 jede 2. Woche, die überleben, bzw 10 jede Woche, die überleben.
    Macht dann 15 Angriffe jede Woche, wovon 5 tödlich enden.


    Ein Teil des Reichtums der Kirchen basiert darauf, dass Frauen dort meistens nur ehrenamtlich tätig sind.

  • Das Problem, das Frauen schlechter verdienen kommt meiner Meinung nach daher, dass viele Frauen in sozialen Berufen arbeiten, die schlechter bezahlt werden. Das hat dann aber nichts mit Gleichberechtigung zu tun, sondern die Gehälter in diesen Bereichen müssten allgemein hochgesetzt werden.

    Auch müssen andere Dinge geändert werden, zum Beispiel dass die Arbeit im Aufsichtsrat/Vorständen mit einer Familie vereinbaren lässt, was oft nicht so ist. Mit einer Frauenquote ist dieses Problem nicht geholfen.

    Ich habe (ja) das Studium zur Lehrperson begonnen (für 4 bis 12 Jährige, in der Schweiz zählt der Kindergarten zur obligatorischen Schulzeit und die Primarstufe geht bis und mit zur 6. Klasse).
    Dort wurde uns im 3. Semester direkt mit einer Statistik aufgezeigt, dass eine männliche Lehrperson in der Primarstufe schon von Beginn an mehr verdient, also dann, wenn in der Regel noch keine Kinder da sind und die Lehrperson 100% arbeitet.

    Das fand ich schon ein bisschen schockierend. Ich weiss sogar noch, in welchem Hörsaal das war und mit welchen Dozenten. Beide männlich ^^

  • Dort wurde uns im 3. Semester direkt mit einer Statistik aufgezeigt, dass eine männliche Lehrperson in der Primarstufe schon von Beginn an mehr verdient, also dann, wenn in der Regel noch keine Kinder da sind und die Lehrperson 100% arbeitet.

    Was sind denn die Ursachen dafür?

  • Was sind denn die Ursachen dafür?

    Erhöhung der Männerquote in der Primarschule. Oder anders gesagt: Viele Schulen stellen gerne Männer als Primarlehrperson ein, im Kindergarten bzw Grundstufe (4-8 jährige, also bis 2. Primar) war der Unterschied am höchsten.

    Und dann das pädagogische Konzept dahinter, dass Kinder in der Erziehung nicht nur Frauen brauchen, sondern auch Männer (bei dem Teil bin ich vollkommen derselben Meinung, nur beim Lohnunterschied, der daraus resultiert, nicht).

  • Gerade beim Neuigkeiten-Lesen drüber gestolpert:


    Auszug aus folgendem Artikel: https://www.n-tv.de/22407767


    "Gunda Wössner vom Max-Planck-Institut zur Erforschung von Kriminalität, Sicherheit und Recht verspricht sich von der Benutzung des Femizidbegriffs, "dass man hinter die wirklichen Tatgründe" kommt. "Indem man Femizide als solche anerkennen würde, ist man gezwungen, sich mit den strukturellen Gründen auseinanderzusetzen, die hinter diesen Taten stehen", sagt die promovierte Psychologin ntv.de. Solange Tötungsdelikte an Frauen mit anderen Taten gleichsetzt werden, wird so getan, als wenn es keine besonderen Gründe für diese Straftaten gibt. Doch Frauen werden meist aufgrund eines hierarchisch verstandenen Geschlechterverhältnisses umgebracht.

    "Frauen werden getötet, weil sie Frauen sind", bringen es die Bundestagsabgeordneten auf den Punkt. "Bei Tötungsdelikten an Frauen geht es häufig um Macht und Kontrolle und um die dahinter liegenden Geschlechterrollen", fasst Wössner die Forschung zu diesen Taten zusammen. Besonders häufig stünden die Tötungen mit Trennungssituationen im Zusammenhang. "Viele Männer wollen die Trennung nicht akzeptieren, weil sie ein bestimmtes Männer- und Frauenbild haben.""

  • In meinem Leben ist mir bisher nur eine Frau begegnet, die schlimmster Gewalt ausgesetzt war. Die hat man über Jahre völligst alleine gelassen, obwohl sie den Absprung schaffte. Es hört sich alles so "schön rund" an, wenn man fordert, forscht, Statsitiken erstellt und Frauen mehr schützen will. Umsetzen muß man es. Ansonsten ist das eine riesige Heuchelei meiner Meinung nach.

  • Ansonsten ist das eine riesige Heuchelei meiner Meinung nach.

    Es ist eine riesen Heuchelei, meiner Erfahrung nach.

    Kann nur von der Schweiz reden, aber wer Schweizerin ist und in der Schweiz von organisierter Kriminalität betroffen ist, der erhält keine Hilfe.
    Wer einen Migrationshingergrund hat, der hat immerhin eine einzige Anlaufstelle (und ja, ich weiss, dass die Schweizerinnen nicht hilft, das haben die mir schriftlich mitgeteilt).

    Vor etwa 50 Jahren gab es in der Schweiz die Verdingkinder. Kinder wurden aus kuriosen Gründen den Eltern weggenommen (oftmals alleinerziehenden Müttern) und wurden dann auf Baurnhöfe geschickt, wo sie zum Teil Schlimmes erlebt haben.
    Mitterweilen wurde das Thema aufgearbeitet, vom Bundesrat nur mit sehr sehr viel Druck von Aussen, unter anderem einem sehr reichen Schweizer. Es wurde Genugtuung ausbezahlt, Berichte geschrieben, sich entschuldigt etc.
    Doch was nützt das, wenn nicht dafür gesorgt wird, dass Menschen (Kinder, Frauen aber auch Männder) vor Gewalt geschützt werden?
    Ich hab schonmal in einem sehr sarkastischen Moment meiner Therapeutin gesagt: Wenn ich in 50 Jahren noch lebe, erhalte ich dann vielleicht auch eine Genugtuung.
    Doch was nützt mir das jetzt?

  • Amüsant finde ich so lustige, gut gemeinte Erniedrigungen: Dass zum Beispiel die Frauen- und Behindertentoiletten zusammengelegt werden; dass Frauen, Behinderte und Homosexuelle oft gemeinsam genannt werden. Etc.


    Würde ich nicht so prall finden.

    Also, darum habe ich mir noch nie Gedanken gemacht. Also, ich meine das mit den Toiletten. Männertoiletten haben eben diese Pissbecken, in die Männer ungeniert urinieren können. das will ich als Frau auch nicht unbedingt sehen. Behindertentoiletten haben dies nicht, das ist wohl der einzige Grund, warum Behindertentoiletten und Frauentoiletten manchmal zusammen gelegt werden.


    Damit habe ich absolut überhaupt kein Problem.


    Ich fühle mich auch nicht erniedrigt, mit Behinderten und Homosexuellen gemeinsam genannt zu werden. Hab das aber selbst gar nicht so erlebt. Aber warum sollte ich mich erniedrigt fühlen? Behinderte und Homosexuelle sind doch nicht weniger wert als ich als Frau.

  • Ja, die Frage ist tatsächlich, für wen ist es erniedrigend? Für die Frauen, für die Behinderten oder für die Homosexuellen?

    Ich bin Frau und behindert (bin zumindest zu 100% erwerbsunfähig und habe einen Behindertenausweis sowie Vergünstigungen für Behinderte etc).

    Aber sowas ist mir auch schon aufgefallen. Oder auch zB, dass es fast nur in Frauentoiletten Wickel-Tische gibt.
    Für das "Wickeltisch"-Problem sowie für Behindertentoilette gäbe es die Möglichkeit, sofern es der Platz zulässt, dies in beiden Toiletten zu installieren.
    Sollte man dann für Homosexuelle oder Transgender etc eine dritte, separate Toilette machen?
    Es gab diesbezüglich mal eine gute Reportage im schweizer Fernsehen.

    Ist untertitelt ndkjahjakjhkw

  • Ich selbst habe als Jugendliche erlebt, häufig irgendwie von Männern sexuell angemacht, belästigt und auch beschimpft zu werden.


    Und auch ein männlicher Therapeut ist mal zu weit gegangen (ich war 17). Wobei ich das damals gar nicht richtig gerafft hatte. Fühlte mich erstmal sogar besonders. Besonders war hinterher, dass er mich nicht mal mehr mit dem Arsch angeguckt hatte in der Gruppe. Hat sich dann eben ganz besonders abgegrenzt. Der war übrigens körperlich behindert durch Kinderlähmung. Das ist eigentlich völlig unerheblich, musste das im Kontext dieser Diskussion einfach mal erwähnen. Dass er behindert war, stand bei mir als Klientin nie im Fokus. Ich fand ihn einfach toll.

  • Gerade international in Zweit- oder Drittweltländern oder in stark religiös geprägten Gemeinschaften ist da wohl noch viel Luft nach oben in Sachen Emanzipation.

    Da hast du wohl Recht. Aber manchmal ist in unserem deutschen Land da auch noch Luft nach oben. Wenn ich Kontakt habe zu Menschen aus Zweit-und Drittländern, die frauenfeindlich auftreten, werde ich mich dazu auch äußern.


    Genauso äußere ich mich zu frauenfeindlichen Äußerungen von Deutschen. Wobei ich gerade bemerke, dass mein privates Umfeld nicht unbedingt solche Menschen beinhaltet.

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