Der Große Prokrastinations - Thread oder: Aufschieberitis

  • Irgendwelche Verpflichtungen bestehen ja immer. Egal, ob das für den einen die Wohnung ist, die geputzt werden muss, oder für den anderen eben irgendwas für die Arbeit, der man nachgeht, damit man sich eine Putzhilfe leisten kann.

    seit corona hab ich keine putzhilfe mehr adjhkahhka

    aber bei manchen sachen ist es auch schwierig, entsprechende proffessionelle hilfe zu engagieren. z.b. für unangenehme behördengänge oder nervenaufreibende telefonate mit nervenden mitmenschen. ich dachte schon mal, für sowas bräuchte ich eine mischung aus persönlichem manager und sekretär. bajhjkadhka aber einen, der möglichst selbstständig arbeitet so daß ich mich nicht damit befassen muss... allerdings vermute ich, so ein allround- talent wäre ganz schön teuer pro stunde. weiß nicht, ob ich mir das leisten könnte bajhjkadhka

  • seit corona hab ich keine putzhilfe mehr adjhkahhka

    aber bei manchen sachen ist es auch schwierig, entsprechende proffessionelle hilfe zu engagieren. z.b. für unangenehme behördengänge oder nervenaufreibende telefonate mit nervenden mitmenschen. ich dachte schon mal, für sowas bräuchte ich eine mischung aus persönlichem manager und sekretär. bajhjkadhka aber einen, der möglichst selbstständig arbeitet so daß ich mich nicht damit befassen muss... allerdings vermute ich, so ein allround- talent wäre ganz schön teuer pro stunde. weiß nicht, ob ich mir das leisten könnte bajhjkadhka


    Hm, ich hatte mal betreutes Einzelwohnen für u. a. solche Dinge. Hatte aber festgestellt, dass ich eigentlich immer besser Bescheid weiß als die, wenn es um Anträge, Behördengänge und so ging. Mit Telefonaten haben die teilweise mehr Schwierigkeiten angerichtet als geholfen.


    Ich weiß, dass du sowas nicht meintest. Jemand, der sehr fit ist mit allen möglichen Dingen, ist bestimmt sehr teuer.

  • Ob man Unangenehmes diszipliniert erledigt oder sowas bis zum letzten Drücker vor sich herschiebt, hängt wahrscheinlich einfach davon ab, wie hoch oder niedrig die Big-Five-Charaktereigenschaft "Conscientiousness / Gewissenhaftigkeit" bei einer Person ausgeprägt ist.


    Wenn die Eigenschaft extrem stark ausgeprägt ist, geht das in Richtung Workaholic, krankhafter Perfektionismus, Zwangsverhalten.

    Ist sie extrem niedrig, hat man es schnell mit jemandem zu tun, der einfach gar nichts auf die Reihe kriegt und ein Leben führt, das von Misserfolgen geprägt ist.


    Die meisten Menschen liegen irgendwo dazwischen.


    Und um auch mal etwas Positives über niedrige Gewissenhaftigkeit zu sagen: Sie führt dazu, dass Menschen besser mit unvorhergesehenen Problemen umgehen können, sich spontaner auf Veränderungen einstellen können und insgesamt kreativer/innovativer sind.

    Jede Eigenschaft hat eben ihre Vor- und Nachteile.

  • Und um auch mal etwas Positives über niedrige Gewissenhaftigkeit zu sagen: Sie führt dazu, dass Menschen besser mit unvorhergesehenen Problemen umgehen können, sich spontaner auf Veränderungen einstellen können und insgesamt kreativer/innovativer sind.


    Gibt es auch welche, die unvorhergesehene Probleme einfach auch nicht lösen?

  • Gibt es auch welche, die unvorhergesehene Probleme einfach auch nicht lösen?

    Wahrscheinlich. Das geht dann aber wieder stark in den psychopathologischen Bereich, schätze ich. So eine Art Pendant zu extremen Zwangsstörungen oder Dauerburnout durch krankhaften Perfektionismus am anderen Ende des Spektrums.

  • Und um auch mal etwas Positives über niedrige Gewissenhaftigkeit zu sagen: Sie führt dazu, dass Menschen besser mit unvorhergesehenen Problemen umgehen können, sich spontaner auf Veränderungen einstellen können und insgesamt kreativer/innovativer sind.


    Ich bin tatsächlich sehr gut im Organisieren und Vereinfachen von Abläufen. Das liegt daran. dass ich faul bin und dass ich einkalkuliere, das Interesse zu verlieren und dann faul sein werde.

  • Hatte aber festgestellt, dass ich eigentlich immer besser Bescheid weiß als die, wenn es um Anträge, Behördengänge und so ging. Mit Telefonaten haben die teilweise mehr Schwierigkeiten angerichtet als geholfen.

    ja, ich versteh was du meinst. bei mir ist auch gar nicht das problem, daß ich mich nicht auskenne, oder so, sondern daß ich einfach so einen inneren widerwillen gegen sowas habe, daß ich es immer so lang wie möglich rausschiebe. ich fände es einfach angenehm, wenn ich das "outsourcen" könnte.


    gleichzeitig mach ich solche telefonate und bürokratischen kram auch teilweise im rahmen meiner arbeit, aber halt für andere menschen, da hab ich überhaupt kein problem damit, komischerweise. vielleicht sollte ich mir demnächst mal vorstellen, ich bin jemand anderes, für den ich die sachen erledige bajhjkadhka

  • Ob man Unangenehmes diszipliniert erledigt oder sowas bis zum letzten Drücker vor sich herschiebt, hängt wahrscheinlich einfach davon ab, wie hoch oder niedrig die Big-Five-Charaktereigenschaft "Conscientiousness / Gewissenhaftigkeit" bei einer Person ausgeprägt ist.

    ja, das ist bestimmt ein faktor... allerdings bin ich überzeugt davon, auch menschen, die wenig zu disziplin neigen, können viel leisten, sie brauchen aber halt andere motivatoren und arbeitsweisen (so wie du schreibst, wo spontanes oder kreatives handeln gefragt ist und weniger das "disziplinierte durchbeissen").


    da fällt mir noch ein super buch dazu ein, das zu dem was du gepostet hast und zum thema prokrastination ganz allgemein passt:

    "dinge geregelt kriegen ohne einen funken selbstdisziplin" von sascha lobo und kathrin passig.

    das ist kein klassischer ratgeber, sondern eher humorvoll geschrieben, aber ich fands trotzdem extrem hilfreich. vorallem eben deshalb, weil es aufzeigt, daß es auch andere wege gibt, außer den der "disziplinierung", um kreativ mit der aufschieberei umzugehn kqjdhakjhdjak

  • Eine Studie legt nun einen Zusammenhang mit Prokrastination und veränderten Hirnstrukturen nahe. Grob zusammengefasst zuviel Amygdala, zu wenig funktionelle Verbindung zum anterioren cingulären Cortex. Ich würde von mir selbst sagen, dass es eine Mischung aus Desinteresse und Unwissen ist, das mich oft bremst. Ich möchte Dinge, wie eine Steuererklärung verstehen, bevor ich sie ausfülle. Leider interessiert mich Steuerrecht null und die Formulare sind oft so schlecht gemacht, dass ich spätestens nach 2 Seiten die Lust verliere. Es muss mir schon ein großer Anreiz winken, um sowas nicht vor mir her zu schieben. Und einsetzendes schlechtes Gewissen war dazu noch nie ein guter Motivator für mich. Das lässt mein Hirn erst recht nach angenehmeren Tätigkeiten suchen. Seufz.


    https://www.scinexx.de/news/bi…eberitis-liegt-am-gehirn/

  • Eine Studie legt nun einen Zusammenhang mit Prokrastination und veränderten Hirnstrukturen nahe. Grob zusammengefasst zuviel Amygdala, zu wenig funktionelle Verbindung zum anterioren cingulären Cortex. Ich würde von mir selbst sagen, dass es eine Mischung aus Desinteresse und Unwissen ist, das mich oft bremst. Ich möchte Dinge, wie eine Steuererklärung verstehen, bevor ich sie ausfülle. Leider interessiert mich Steuerrecht null und die Formulare sind oft so schlecht gemacht, dass ich spätestens nach 2 Seiten die Lust verliere. Es muss mir schon ein großer Anreiz winken, um sowas nicht vor mir her zu schieben. Und einsetzendes schlechtes Gewissen war dazu noch nie ein guter Motivator für mich. Das lässt mein Hirn erst recht nach angenehmeren Tätigkeiten suchen. Seufz.

    super zusammengefasst, genau so gehts mir auch. ndkjahjakjhkw

  • Habt ihr eigentlich auch Prokrastinationsphasen?

    Mein Grundzustand besteht aus Prokrastination. Ich habe dazwischen manchmal kurzfristige High-Performance-Arbeitsphasen, wenn ich keine Wahl mehr habe, weil eine Prüfung ansteht, oder eine Sache wirklich, wirklich dringend erledigt werden muss und eine Nichterledigung mit untragbaren Konsequenzen einhergehen würde.

    • :flower:
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