Der Große Prokrastinations - Thread oder: Aufschieberitis

  • Angeregt durch den Verlauf im Schlafthread Der große Schlaf-Thread möchte ich gerne Gelegenheit geben zum Austausch über das Thema Prokrastination.


    Am besten starten wir mit der Definition dieses Wortes laut Wikipedia:



    Es wird - wie so häufig - unterschieden zwischen der sanfteren Form und der pathologischen Ausprägung.

    Man muss also nicht gleich zum Therapeuten.


    _____________________________________________



    Das hier fand ich irgendwie witzig. Für die unter uns, die gerne rechnen:



    (Quelle des Bildes: https://www.prokrastination.net/umfrage/grundlagen.php)






    __________________________




    Wie ist das bei euch?

    Was für ein Aufgabenbewältigungstypus seid ihr?

    Schiebt ihr häufig Aufgaben vor euch her, oder seid ihr da eher kontinuierlich fleißig?


    Leidet ihr?

    Kam es schon vor, dass ihr etwas nicht geschafft habt oder weitaus besser geschafft hättet, wenn ihr nicht prokrastinieren würdet?

  • Also bei mir ist es so, dass meine Einsatzfreude extrem mit dem Interesse an der Tätigkeit an sich korreliert. Deswegen stehen hier jetzt schon nach zwei Tagen überall Sachen herum, die Klamotten stapeln sich - aber es ist schön sauber drum herum (mich stört Chaos nicht, aber ich habe ein Interesse daran, dass es sauber ist). Menschen, an denen ich das Interesse verliere, schreibe ich nicht mehr, rufe ich nicht an, nichts.

    Behördenkram bleibt liegen, bis ich ihn nicht mehr liegen lassen darf. Ich schreibe Angebote immer erst extrem spät, weil ich Angebote schreiben hasse. Ich beantworte nicht gerne Kundenmails. Das sind zwar wichtige, nützliche Sachen, aber innerlich interessiert es mich doch einen Scheiß, ob einer meine Arbeit kaufen will oder nicht. Ich mag es nicht, Geschenke zu kaufen, weil es mich eigentlich nicht interessiert.


    Ich lerne spät für Prüfungen. Meistens bin ich trotzdem ziemlich gut, zum Glück habe ich eine steile Lernkurve, aber zur Brillanz komme ich so nur in Bereichen, die mich interessieren.


    Das kann man endlos fortsetzen.

  • Ich sitze hier inmitten meines Chaos beim Versuch 16 Jahre Leben in der gleichen Butze mit Kind, das nun flügge ist und ein eigenes Reich hat, auszumüllen. Tia Maria. Ich kann unheimlich schlecht wegwerfen. Dieser Berg an Kleinigkeiten ... es ist so albern. Ich meine, ich habe das Zeug zum Teil 5 Jahre oder sogar länger nicht mehr in der Hand gehabt. Also brauche ich es offenbar auch nicht. Ich hab noch nie Hotelurlaub gemacht sondern war immer bis heute mit nem Backpack in billigen Absteigen am Strand oder draußen schlafend unterwegs. Ich vermisse da so gut wie nie was - außer meiner Badewanne, wenn es drei Tage lang aufs Zelt schifft. Aber sonst? Nichts. Ich brauche diesen ganzen Kram nicht. Wieso zur Hölle überfordert mich das dann? Leute, ich sollte nen halben Kasten Bier leeren und einenSchuttcontainer unter der Terasse parken. Ah, das würde mir Spaß machen, knülle genug sein und einfach alles runterdonnern was am schönsten scheppert. Das wäre ein Kriterium, dem ich folgen könnte. Moah. Ok, ich tus, Mülltüte her, Zeuchs rein. Ich schau einfach nicht hin.

  • Fuck. Der war nicht schlecht. Du glaubst doch im Leben nicht, dass ich das jetzt hier hintippe *gacker* Cool, danke Outlaw, ich werfs weg. Hihi. Manchmal bist Du einfach Gold wert. Knapp aber verdammt präzise.

  • Ich schiebe vieles auf. Ich habe bald zwei wichtige Klasuren (Zweitstudium) habe aber noch nichts drauf. Die letzten Tage werde ich lernen wie verrückt und mich ärgern, warum ich nicht früher angefangen habe, weil begreifen tue ich es ja.


    Wobei, Angebote schreibe ich gerne (soweit ich mir des Auftrags sicher bin), am liebsten schreibe ich Rechnungen. Die bekommt der Kunde auch zeitnah. :D

    (Wobei ich einen Kumpel habe, der schreibt seine Rechnungen immer am Jahresende. Total schräg).

  • Kam es schon vor, dass ihr etwas nicht geschafft habt oder weitaus besser geschafft hättet, wenn ihr nicht prokrastinieren würdet?

    das bestimmt auch. meistens ist es bei mir aber so, daß ich es vorallem schneller geschafft hätte, wenn ich nicht prokrastinieren würde. bajhjkadhka


    ich hab so eine mischung gewählt, um damit umzugehen: einerseits hat es mir viel gebracht, den eigenen perfektionismus herunterzuschrauben. ich glaube, viele prokrastinierer sind im grunde perfektionisten, die aus angst, ihren eigenen ansprüchen nicht gerecht zu werden, lieber gar nicht erst anfangen wollen. da hilft es, die eigenen ansprüche manchmal herunterzuschrauben.


    vorallem bei dingen, die immernoch besser sind, wenn man sie "zum teil" erledigt hat, als gar nicht. und viele kleine schritte führen manchmal auch zum ziel.

    die ungeliebten aufgaben in viele kleine teile zerlegen ist für mich auch eine strategie. also z.b. wenn der riesige papierstapel drauf wartet, durchgesehen zu werden, dann ist der überwindungsfaktor ziemlich hoch, damit anzufangen, wenn ich mir denke, ich muss jetzt ALLES auf einmal durchsehen. aber es fällt mir leichter, mich zu überwinden, wenn ich mir z.b. vornehme, ein bis zwei minuten lang papiere durchzusehen und die, die ich ganz sicher nicht mehr brauche, gleich wegzuwerfen... dann schrumpft der stapel auch, nur halt nicht so schnell. wenn ich grad "gut in schwung" bin, dann häng ich vielleicht noch eine halbe minute dran :-)


    das andere ist, daß ich versuche, aufgaben zum prokrastinieren zu benutzen, die ich im normalfall evtl. auch prokrastinieren würde. also die ganz schlimmen sachen aufzuschieben, in dem ich dinge erledige, die weniger schlimm sind. das ist so der typische "ich sollte eigentlich die unterlagen für die steuererklärung zusammensuchen, aber statt dessen putze ich lieber das bad" effekt. bajhjkadhka


    ganz wichtig für mich: dazwischen immer für genügend belohnungen sorgen. damit das gleichgewicht aus "überwindungs-" und "spaß-faktor" nicht kippt. :flower:

  • Also Jura?

    Ne, Jura habe ich schon.

    Bachelor of Laws ist auch einiges an Wirtschaftsfächern. Die erbrachten Leistungen aus dem Jura Studium werden anerkannt und man muss nur noch die Wirtschaftsfächer belegen.

  • Cool. Find ich gut.


    Dann bist du aber in der Lage zu lernen.

    Hoffentlich. Ehrlich jetzt.

    Ich arbeite mit dem wirtschaftlichen Teil jeden Tag, habe aber das Gefühl.nichts drauf zu haben.

    Buchhaltung (habe einen Angestellten dafür), Investition und Finanzierung, das sollte ich können.

    Verdammt, ich sollte morgen mit dem Lernen anfangen. 🤒

  • Ich bin extrem faul, wenn ich keine Lust auf eine Sache habe. Dann schiebe ich alles bis zum letztmöglichen Zeitpunkt auf – oder erledige es einfach gar nicht.

    Seltsamerweise bin ich mit dieser Einstellung trotzdem bisher immer ganz gut durchs Leben gekommen. Mich hat es noch nie wirklich viel gekostet, so verdammt undiszipliniert zu sein.


    Engagement entwickle ich nur, wenn mir eine Sache Spaß macht, weil mein Interesse oder mein persönlicher Ehrgeiz geweckt wurde. Dann kann ich mich in Projekten verbeißen und mich exzessiv reinknien. Teilweise sogar so exzessiv, dass ich dafür alles andere vernachlässige.

  • Ich habs geschafft. Heute morgen die Wohnung geputzt, dann gekocht und um 13 Uhr meine Gäste empfangen.


    Unter Druck kann ich sooo viel schaffen, dann macht es mir auch fast Spaß. Ist doch irgendwie verrückt.

  • Ich bin extrem faul, wenn ich keine Lust auf eine Sache habe. Dann schiebe ich alles bis zum letztmöglichen Zeitpunkt auf – oder erledige es einfach gar nicht.

    Seltsamerweise bin ich mit dieser Einstellung trotzdem bisher immer ganz gut durchs Leben gekommen. Mich hat es noch nie wirklich viel gekostet, so verdammt undiszipliniert zu sein.

    Naja, wenn man die Möglichkeit hat, dass andere die Sachen erledigen, auf die man so gar keine Lust hat, beziehe mich jetzt aufs Aufräumen, Putzen, Renovieren und ähnliches, dann kann man damit ganz gut durchs Leben kommen.


    Das meine ich jetzt nicht wertend. Immerhin muss man in deinem Fall ja mal sehr viel Energie darauf verwandt haben, deinen jetzigen Beruf zu lernen und auszuüben. Dazu gehört ja auch einiges an Energie.

  • Naja, wenn man die Möglichkeit hat, dass andere die Sachen erledigen, auf die man so gar keine Lust hat, beziehe mich jetzt aufs Aufräumen, Putzen, Renovieren und ähnliches, dann kann man damit ganz gut durchs Leben kommen.

    Irgendwelche Verpflichtungen bestehen ja immer. Egal, ob das für den einen die Wohnung ist, die geputzt werden muss, oder für den anderen eben irgendwas für die Arbeit, der man nachgeht, damit man sich eine Putzhilfe leisten kann.

    • :flower:
    • kqjdhakjhdjak
    • adjhkahhka
    • bajhjkadhka
    • dnajkhak
    • ndkjahjakjhkw
    • bjahkjhekjhek
    • nhdakhkjhaea
    • nwjkahkehakhe
    • :*
    • adlkjdajdjall
    • 8o
    • =O
    • <X
    • ||
    • dlkjjaljlajdljdlkajlkdla
    • :S
    • X/
    • 8)
    • ?(
    • :rolleyes:
    • :love:
    • 8|
    • :cursing:
    • :thumbdown:
    • :thumbup:
    • :sleeping:
    • :whistling:
    • :evil:
    • :saint:
    • <3
    • :!:
    • :?:
    Maximale Anzahl an Dateianhängen: 10
    Maximale Dateigröße: 1 MB
    Erlaubte Dateiendungen: bmp, gif, jpeg, jpg, pdf, png, txt, zip
      Du kannst die Antworten mittels Drücken und Festhalten in ihrer Reihenfolge ändern. Du kannst 20 Antwortmöglichkeiten vorgeben.
      Das Ergebnis ist erst mit dem Ablauf der Umfrage oder der Abgabe einer Stimme sichtbar.