• Naja, es kamen und kommen alle zu den Klassentreffen, Mir ist nicht aufgefallen, dass die etwas aufzuarbeiten hätten…


    Aber du hast recht, Man weiß als Täter nicht wie sich das Opfer fühlt, ich verteidige solches Verhalten nicht, ich habe hier nur meine ganz subjektiven Erlebnisse geschildert.

    Es hat ja nicht jeder so darunter zu leiden, dass er nicht mehr zum Klassentreffen kommen kann.

    Auch ich würde zum Klassentreffen gehen, trotz Mobbing gegen mich. Alleine schon aus dem Grund, dass ich etwas erreicht habe.


    Ich wollte nur zu dem Thema sensibilisieren, dass es aus der Sicht des Täters oft harmloser ist als aus der anderen Sicht.

    So wilde Freude nimmt ein wildes Ende,

    Und stirbt im höchsten Sieg, wie Feu'r und Pulver

    Im Kusse sich verzehrt. Die Süßigkeit

    Des Honigs widert durch ihr Übermaß,

    Und im Geschmack erstickt sie unsre Lust.

    Drum liebe mäßig; solche Lieb' ist stät:

    Zu hastig und zu träge kommt gleich spät. -William Shakespeare-

  • Das große Problem heutzutage an und mit Mobbing ist, dass viele Mobber sich heutzutage hinter Ausreden verstecken können, die sie früher nicht hatten. Wenn ein Mobber es übertrieb, hat der Gemobbte irgendwann einfach gelernt sich zu wehren und das war okay.


    Heutzutage findet Mobbing viel auf eine Art und Weise statt, wo man sich die Hilfe von Herrscharen an Unwissenden zur Hilfe holt. Da wird dann gern einfach behauptet, dass der Gemobbte einen Kommentar gegenüber den harmlosen Ausländer gemacht hat oder sexistisch war. Häufig verstecken sich heutige Mobber hinter irgendeiner Opferrolle und kriegen dafür auch noch Zuspruch.


    Mobbing kann bis zu einer Grenze witzig sein, aber diese wird schon lange nicht mehr berücksichtigt. Heutige Mobber wissen nicht mehr, wann sie aufhören sollten. Heutige Gemobbte wissen nicht, wann und wie sie sich wehren sollen. Und ein Internetshitstorm, egal ob basierend auf Wahrheit oder Lüge, multipliziert das auch oft noch.


    Dazu kommt, dass Mobbing früher phisikalischer Natur war. Der Außgestoßene kriegte halt regelmäßig eins auf die Fresse, jetzt mal überspitzt verkürzt.


    Und heute? Massive, emotionale Angriffe. Das ist halt einfach wesentlich schlimmer und macht krank.


    Damit will ich übrigens nicht behaupten, dass es früher sowas nicht gab. Auch früher gab es Mobbingopfer, die einem echt Leid tun konnten und sollten. Aber man merkt halt schon, dass das Zeug immer fieser wird. Eben weil so viele in ihrem Verhalten bestätigt werden und durch Sensationsgeilheit, Anstacheln oder sonstiges das ganze erst recht übertreiben.

  • Ich finde es allerdings schwierig das aus der Tätersicht zu beurteilen, wie schwer das Mobbing wirklich war. Einige Sachen wirken von außen überhaupt nicht schlimm, aber für die betroffene Person hingegen schon.


    Es ist ja auch ein menschlicher Reflex, so zu tun, als würde einem sowas nichts ausmachen, weil man den Beteiligten die Genugtuung nicht geben will.

  • Mich ließ mein Mobbing halt vergleichsweise echt kalt, weil es halt auf mein Aussehen ging, meine Hobbys und gab halt Ärger auffn Schulhof.


    Aber wenn Leute halt - wie heute - random Internetmobs auf mich hetzen würden, mich seelisch fertig machen, mir ständig sagen dass ich mich umbringen soll und egal was ist, ich nicht davor fliehen kann oder mich wehren kann, weil man irgendwie 24/7 vernetzt ist.. Wenn dann der Mobber auch noch Zuspruch bekommt, nachdem ich mich gewehrt hab, weil Fabian Kevin Heinrich sowas ja nie tun würde und ich die Lügen verbreiten würde... , das hätte mich halt richtig fertig gemacht.


    Heute sowie damals.

  • Es ist ja auch ein menschlicher Reflex, so zu tun, als würde einem sowas nichts ausmachen, weil man den Beteiligten die Genugtuung nicht geben will.

    Es kann auch dazu führen, dass die Mobber irgendwann aufhören, so war es bei mir auch. Ich tat so, als wäre es mir komplett egal.

    So wilde Freude nimmt ein wildes Ende,

    Und stirbt im höchsten Sieg, wie Feu'r und Pulver

    Im Kusse sich verzehrt. Die Süßigkeit

    Des Honigs widert durch ihr Übermaß,

    Und im Geschmack erstickt sie unsre Lust.

    Drum liebe mäßig; solche Lieb' ist stät:

    Zu hastig und zu träge kommt gleich spät. -William Shakespeare-

  • Dazu kommt, dass Mobbing früher phisikalischer Natur war. Der Außgestoßene kriegte halt regelmäßig eins auf die Fresse, jetzt mal überspitzt verkürzt.


    Und heute? Massive, emotionale Angriffe. Das ist halt einfach wesentlich schlimmer und macht krank.


    Früher wurde Mobbing allerdings auch oft anders bewertet und kleingeredet. So nach dem Motto: "Es ist doch ganz normal, dass Kinder sich gegenseitig ein bisschen ärgern."

    Heute ist das Thema wenigstens bekannt und es gibt Anlaufstellen. Und man kann sich inzwischen auch mit anderen Betroffenen austauschen und erfahren, dass man nicht allein ist.


    Wenn man früher in einem Dorf das designierte Mobbingopfer war, hatte man im schlimmsten Fall niemanden, sondern war komplett isoliert mit diesem Zustand. Und das macht natürlich auch etwas mit einem Menschen.

  • Es kann auch dazu führen, dass die Mobber irgendwann aufhören, so war es bei mir auch. Ich tat so, als wäre es mir komplett egal.

    Das ist ja auch sinnvoll. Je mehr Reaktion man anbietet, desto eher fühlen sich die Täter belohnt.


    Gleichzeitig führt das eben genau dazu, dass viele Mobber sich im Nachhinein einreden, dass ihre Aktionen ja gar nicht so schlimm gewesen sein können. Denn 'sonst hätte die Person ja entsprechend reagiert'.


    Da fehlt eben einfach ein kognitiver Schritt, der die Außenperspektive sieht und das infrage stellt. Das ist aber nicht die Schuld der Mobbingopfer, die einfach nur wollen, dass das aufhört, und sich dazu zwingen, möglichst gleichgültig und langweilig zu reagieren, damit sie als Zielscheibe aussortiert werden.

  • Ich erinnere mich an Menschen mit Sprachfehlern, an schmächtige, unsportliche Jungs, an hässliche Mädchen und auch an Kinder, deren Eltern einfach nur kein Geld hatten und die deshalb in billigen Klamotten herumliefen, an Kinder mit Akne, an Jugendliche, die während der Pubertät zu stark geschwitzt haben, an Streber mit autistischen Zügen, an Übergewichtige.

    Also an alles, was irgendeinen offensichtlichen Angriffspunkt lieferte.


    Ich gehörte in die Kategorie "arm mit komischen Klamotten und hässlich, weil ich zu einem wirklich unmöglichen Haarschnitt gezwungen worden war, und außerdem irgendwie komisch".


    Mir gegenüber gab es eher Mobbingansätze, das reifte quasi nie so richtig aus. Ich wehrte mich, glaube ich, einfach sehr früh, und da hatte ich ja diesen häufig genug skizzierten "Familienvorteil" auf meiner Seite. Wenigstens da brachte das mal Vorteile.


    Ich war auch kein Heiliger, sondern ich lenkte auch schonmal die negative Energie der Mobbingmotivierten einfach um. Von mir auf jemand anderen, und dann hatte der die kleinen Pisser am Hals.


    Insgesamt legte sich das im Laufe der Schulkarriere. Was sicher daran lag, dass einerseits der Preis, mich zu mobben, unattraktiv war, aber vor allem auch, dass ich handlungsfähiger wurde, was Klamotten, Frisur, Aussehen und Verhalten anging.

  • Ich finde es allerdings schwierig das aus der Tätersicht zu beurteilen, wie schwer das Mobbing wirklich war. Einige Sachen wirken von außen überhaupt nicht schlimm, aber für die betroffene Person hingegen schon. Meine Mutter (61) hatte damals eine Klassenkameradin, die sich aufgrund von jahrelanger Schikane das Leben genommen hat.

    Schrecklich :(


    Meine Oma musste damals als Halb-Niederländerin/Halb-Deutsche auf eine niederländische Schule. Hatte sogar einen extra Pass dafür. Also nach dem Krieg usw.

    Die ist da auch aufs übelste beleidigt und gedemütigt worden. Heute hat sie einen richtigen Hass auf Deutsche und alles, was deutsch ist

  • Schrecklich :(


    Meine Oma musste damals als Halb-Niederländerin/Halb-Deutsche auf eine niederländische Schule. Hatte sogar einen extra Pass dafür. Also nach dem Krieg usw.

    Die ist da auch aufs übelste beleidigt und gedemütigt worden. Heute hat sie einen richtigen Hass auf Deutsche und alles, was deutsch ist

    Das kann ich nachvollziehen, solche Erfahrungen prägen einen sehr.

    So wilde Freude nimmt ein wildes Ende,

    Und stirbt im höchsten Sieg, wie Feu'r und Pulver

    Im Kusse sich verzehrt. Die Süßigkeit

    Des Honigs widert durch ihr Übermaß,

    Und im Geschmack erstickt sie unsre Lust.

    Drum liebe mäßig; solche Lieb' ist stät:

    Zu hastig und zu träge kommt gleich spät. -William Shakespeare-

  • Das kann ich nachvollziehen, solche Erfahrungen prägen einen sehr.

    Leider.

    Macht es aber sehr sehr anstrengend. Vor allem bei der eigenen "Identität". Nicht, dass ich die von der Nationalität abhängig mache, aber als Kind/Jugendliche war das schon heftig. Vor allem, wenn man dann das ganze Thema zweiter Weltkrieg usw. kennen lernt und dann noch so was hört.


    Für sie ist natürlich viel schlimmer, denke ich

  • Ich wurde in jungen Jahren viel gemobbt weil ich nicht gesprochen habe und körperliche Beeinträchtigungen hatte, je älter ich wurde, desto weniger wurde das. Ich sehe es als ein Geschenk, dass ich aus welchen Gründen auch immer das nie nah an mich herangelassen habe, dadurch wurde ich nicht vorsichtiger im Umgang mit Menschen.

    Ich fand immer enorm dass manche Schüler von anderen Schulen auf meine gewechselt sind und man ihnen irgendwie angemerkt hat, dass sie gemobbt wurden, das kann denke ich tiefe Spuren hinterlassen.

    Je älter ich wurde desto beliebter wurde ich auch, ich denke man kam in ein Alter indem meine Gleichgültigkeit sowas wie "cool" wurde ^^ und der Sport hat denke ich auch seinen Teil zu beigetragen.


    Später beobachte ich Mobbing wo sogar Lehrer mitmachten. Ich hatte schon immer starke Probleme damit wenn von oben nach unten getreten wird.

  • Ich habs ja schonmal gesagt, das ich leider auch eher Täterin war früher...aber sehr genau weiss, dass es scheisse ist und war. Ich war keine Anführerin...das hat mich nie interessiert...aber ich hab auch nichts gemacht, wenn ich gesehen habe, dass Schwächere fertig gemacht werden. Ich denk mal...manhcmal hab ich meinen Frust einfach weiter gegeben.


    Ja...heute ist mehr Verständnis...aber naja...sind wir ehrlich, ohne Amokläufe mit Toten würde sich heute noch immer keiner um Mobbingopfer kümmern. Das Problem heute ist das web...die Leute werdne echt 24/7 fertig gemacht...überall...nirgends mehr Ruhe. Das Schlimmste am Mobbing sind ja nicht die Ärsche...sondern dass die Person, die fertig gemacht wird...irgendwann an dem Punkt ist, wo sie sagt: Ja, so scheisse bin ich wirklich.


    Und es sind tatsächlich auch einige Lehrer, die das anheizen. Gerade in heftigen Klassen, nach dem Motto, lieber ist ein Schüler der Depp als ich selbst. Und die wissen genau, was sie tun. Leider.

  • Ich habs ja schonmal gesagt, das ich leider auch eher Täterin war früher...aber sehr genau weiss, dass es scheisse ist und war. Ich war keine Anführerin...das hat mich nie interessiert...aber ich hab auch nichts gemacht, wenn ich gesehen habe, dass Schwächere fertig gemacht werden. Ich denk mal...manhcmal hab ich meinen Frust einfach weiter gegeben.


    Ja...heute ist mehr Verständnis...aber naja...sind wir ehrlich, ohne Amokläufe mit Toten würde sich heute noch immer keiner um Mobbingopfer kümmern. Das Problem heute ist das web...die Leute werdne echt 24/7 fertig gemacht...überall...nirgends mehr Ruhe. Das Schlimmste am Mobbing sind ja nicht die Ärsche...sondern dass die Person, die fertig gemacht wird...irgendwann an dem Punkt ist, wo sie sagt: Ja, so scheisse bin ich wirklich.


    Und es sind tatsächlich auch einige Lehrer, die das anheizen. Gerade in heftigen Klassen, nach dem Motto, lieber ist ein Schüler der Depp als ich selbst. Und die wissen genau, was sie tun. Leider.

    Ich finde es gut, dass du da so reflektiert drüber denkst.

    Täter werden, finde ich zumindest, auch oft in einem Klischee dargestellt. Das soll um Jottes Willen keine "Entschuldigung" sein, aber die Seite sollte man sich auch genauer anschauen. Natürlich auch die Seite der Leidtragenden.



    Das Internet hat da schon viele Hemmschwellen genommen, befürchte ich. Ich muss dabei immer an dieses Mädchen aus England denken, die sich das Leben genommen hat (bin gerade zu müde, um auf den Namen zu kommen, sorry). Ist ja auch "einfacher". Man sieht nicht, was man anrichtet und wird schnell mitgerissen, wenn Leute sich ein Opfer aussuchen.

    Schon traurig, dass ein so nützliches Werkzeug wie das Internet so missbraucht wird

  • Selene Klar...das Problem am web ist eben, dass alle glauben, sie können und müssen jeden Gedanken sofort mitteilen. Und den Mund aufmachen ist vor dme Handy oder dem PC so viel leichter, als wenn man vor einer Person steht.


    Fürs Mobbing ist das grauenvoll. Klar...man kann sagen, die betroffene Person soll selbst nicht mehr online gehen...aber eine Dauerlösung ist das auch nicht.

  • Selene Klar...das Problem am web ist eben, dass alle glauben, sie können und müssen jeden Gedanken sofort mitteilen. Und den Mund aufmachen ist vor dme Handy oder dem PC so viel leichter, als wenn man vor einer Person steht.


    Fürs Mobbing ist das grauenvoll. Klar...man kann sagen, die betroffene Person soll selbst nicht mehr online gehen...aber eine Dauerlösung ist das auch nicht.

    Wäre auch eine schlimme Lösung. Dann dürfen Opfer ja irgendwann nix mehr. Das ist ja keine wirkliche Lösung.

    Da hilft nur, wenn Leute solche Sachen melden und die Betreiber das ernst nehmen, wenn es ausartet (also nicht bei jeder hitzigen Diskussion ^^)

  • Die letzte Antwort auf dieses Thema liegt mehr als 365 Tage zurück. Das Thema ist womöglich bereits veraltet. Bitte erstelle ggf. ein neues Thema.

    • :flower:
    • kqjdhakjhdjak
    • adjhkahhka
    • bajhjkadhka
    • dnajkhak
    • ndkjahjakjhkw
    • bjahkjhekjhek
    • nhdakhkjhaea
    • nwjkahkehakhe
    • :*
    • adlkjdajdjall
    • 8o
    • =O
    • <X
    • ||
    • dlkjjaljlajdljdlkajlkdla
    • :S
    • X/
    • 8)
    • ?(
    • :rolleyes:
    • :love:
    • 8|
    • :cursing:
    • :thumbdown:
    • :thumbup:
    • :sleeping:
    • :whistling:
    • :evil:
    • :saint:
    • <3
    • :!:
    • :?:
    Maximale Anzahl an Dateianhängen: 10
    Maximale Dateigröße: 1 MB
    Erlaubte Dateiendungen: bmp, gif, jpeg, jpg, pdf, png, txt, zip
      Du kannst die Antworten mittels Drücken und Festhalten in ihrer Reihenfolge ändern. Du kannst 20 Antwortmöglichkeiten vorgeben.
      Das Ergebnis ist erst mit dem Ablauf der Umfrage oder der Abgabe einer Stimme sichtbar.