Mein Freund und mein Feind - der Alkohol...

  • Der Titel sagt es schon, wie ich dieses Thema und die Substanz Alk empfinde. Es geht nicht ohne, denn trinke ich nicht, stehe ich kurz davor, vom Balkon zu springen (übertragen gemeint).

    Aber irgendwie geht es auch nicht mit, denn natürlich streikt irgendwann immer mal wieder der Körper.


    Dann sind (Zwangs-)Pausen angesagt. Und die wiederum machen mir Angst, weil die Psyche diese Pausen nicht erträgt.

    Ich bin eine reine Morgentrinkerin. Dann, wenn wieder ein langer, leerer, sinnloser Tag vor mir liegt. Dann hocke ich am Rechner und dabei ist der Wein mein Begleiter.

    Er dämpft, legt mein Gefühlsleben lahmer, zumindest ein bisschen - und wenn der Mittag kommt, ists vorbei, ab da bekomme ich keinen Tropfen mehr runter.


    Wann es begann? Schleichend vor 17 Jahren, regelmäßig seit 9 Jahren, seit Bremen, seit....


    So, das Thema ist frei - wer mag, klinke sich ein oder setze zum Beschuss an.... bajhjkadhka

  • Hallo liebe Lilune,


    ich finde das sehr stark von dir, dass du diesen thread eröffnest hast.


    Wie du weißt, geht es mir ähnlich wie dir. Ich kann nicht ohne Alkohol, aber mit tut mir auch nicht gut. Ich finde da inzwischen auch keine wirkliche Lösung mehr.


    Bei mir ist es umgekehrt, ich bin eine Abendtrinkerin. Morgens nervt es mich, wenn es zuviel war, und ja, es macht auch irgendwie antriebslos. Allerdings, wenn ich nichts vorhabe, ist ein größerer Antrieb auch frustrierend, weil ich mich dann echt so allein fühle.


    Das reicht erstmal für heute.

  • Danke, Bastine, für deine Offenheit. Und nein, ich wusste das bisher nicht und ich bin gespannt, was und wer ggf hier noch so alles zutage tritt/treten mag.

  • Ich finde das Thema super! Dachte erst, ich habe keine Probleme mit Alkohol, und dass es mich deshalb nicht betrifft, aber ich denke, ich habe Alkohol auch sehr oft als Feind, und sogar einmal als Freund erlebt. Deshalb kann ich ja trotzdem mal meine Erfahrungen schildern.

    Ich trinke überhaupt keinen Alkohol. In meiner Familie gibt es einige sehr regelmäßige Trinker. Zwei Beispiele: einer war mein Opa, und es war für mich schlimm, seine Abstürze mitanzusehen. Wir lebten in einem kleinen Ort und die meisten Menschen kannten meinen Opa, er war eine wichtige Persönlichkeit im Ort und sehr beliebt. Ganz diskret haben die Leute dann immer angerufen, wenn wir ihn irgendwo im Dorf abholen mussten. Manchmal war sein Gesicht dann blutig, weil er gestürzt ist auf dem Heimweg.

    Ich mag den Geruch von Alkohol nicht. Und vor allem mag ich nicht, wie unberechenbar Leute werden, die betrunken sind. Es kommt mir irgendwie unecht vor, das verunsichert mich.

    Ich hatte mal eine rebellische Phase, in der ich unbedingt beliebt sein wollte, da habe ich auch getrunken. Einmal war ich sogar betrunken. Aber danach war ich von mir selber irgendwie angewidert, ich wurde auch so unberechenbar und seltsam. Deshalb habe ich dann aufgehört, und seither trinke ich gar nichts mehr. Es ist verrückt, dass ich den größten Gruppendruck deswegen aus meiner eigenen Familie gespürt habe, die lange Zeit nicht akzeptieren wollte, dass ich "nicht einmal an Silvester???" mit Alkohol anstossen wollte.

    I received his words, not as attacks, but as gifts from a fellow human willing to share his soul and deep vulnerabilities with me.

  • Liebe Lilune, ich versuche mal ein paar Gedanken. Ich habe in meinem Leben viele Dinge getan und mir dann irgendwann wieder abgewöhnt. Das Rauchen z. B. und diverse andere, destruktive Verhaltensweisen. Wenn das klappt, ist das prima. Aber es gibt Dinge, die wird man nicht los. Man weiß, dass sie falsch sind. Man weiß, dass sie dumm sind. Und man weiß, dass sie einen schädigen. Und man tut sie dennoch.


    Und jedes Mal, wenn man sie tut, fühlt man sich deswegen ein kleines bisschen schlechter. Wobei man diese Dinge doch im Grunde tut, um sich ein kleines bisschen besser zu fühlen. Aber, sie sind halt doch dumm und destruktiv und all das. Ja, das mag stimmen. Aber, indem man ihnen auch noch ihren eigentlichen Sinn raubt, nämlich die eigene Situation erträglicher zu machen, macht man die Dinge nicht besser. Man macht sie schlimmer. Nicht nur, dass man trinkt (oder was auch immer), man fühlt sich deshalb auch noch schlecht und muss deshalb womöglich weiter oder gar noch mehr trinken, um auch dieses Gefühl, das des eigenen Versagens an der Abstinenz, erträglicher zu machen.


    Was wir jetzt haben, ist ein klassischer Teufelskreis. Ich hätte daher folgenden Vorschlag: Du respektierst, dass du dich in einer Situation befindest, aktuell, in der du diese Substanz zur Unterstützung brauchst und versuchst, anstatt dich schlecht zu fühlen deswegen, nach der Prämisse zu verfahren "so viel wie nötig, so wenig wie möglich". Trink deinen Wein bewusst, genieße ihn, lass ihn wirken und dir helfen, das ist schließlich der Sinn. Und dann versuche, klein bei klein, vielleicht mit ein bisschen weniger auszukommen oder dir zu überlegen, was alternativ geeignet wäre, diese Leere, die so schmerzt, zu füllen.


    Bis hierher erst einmal. Liebe Grüße 0815

  • So wie ich das verstanden habe schadet dir der Alkohol ja nicht, wenn du ab und zu eine Pause einlegst, oder? Hast du deswegen irgendwelche körperlichen beschwerden? Einen Nierenschaden oder so?


    Wenn er dir hilft psychisch besser klar zu kommen, sehe ich kein Problem darin. Besonders nicht, wenn er dich davor bewahrt dir etwas anzutun.


    Mehr sollte es natürlich auf keinen Fall werden.



    Ich kann das mit dem Alkohol aber trozdem nicht verstehen. Der riecht und schmeckt einfach wiederlich! Besser eine Süßigkeitensucht haben und übergewichtig sein als soetwas. Das Beste wäre natürlich wenn du es schaffst mit dem Schmerz anders umzugehen. Aber wenn das nicht geht, geht es nunmal nicht...



    Ich habe mich mit 17 jeden Freitag betrunken, damit ich Leute knuddeln kann. Hört sich bescheuert an, war aber so! Seitdem habe ich das Zeug nicht mehr angerührt.

  • Ich kann das mit dem Alkohol aber trozdem nicht verstehen. Der riecht und schmeckt einfach wiederlich! Besser eine Süßigkeitensucht haben und übergewichtig sein als soetwas. Das Beste wäre natürlich wenn du es schaffst mit dem Schmerz anders umzugehen. Aber wenn das nicht geht, geht es nunmal nicht...

    Ich denke das kann man so nicht sagen, dass man besser eine Esssucht haben kann und übergewichtig ist, anstatt ein Alkoholproblem zu haben.

    Jede extreme kann gefährlich sein. Ein Arzt sagte mal während eines Vortrages, dass man eine Esssucht und Alkoholismus vergleichen kann, beides ist sehr schädlich für den Körper und wenn man die Sucht überwunden hat, muss man sich trotzdem ein Leben lang damit beschäftigen.


    Ich selbst trinke ganz gerne Alkohol, ich beschränke es aber komplett auf das Wochenende.

    Neben Bier trinke ich gerne Gin, manchmal darf es auch Wein sein oder Sekt.

    So wilde Freude nimmt ein wildes Ende,

    Und stirbt im höchsten Sieg, wie Feu'r und Pulver

    Im Kusse sich verzehrt. Die Süßigkeit

    Des Honigs widert durch ihr Übermaß,

    Und im Geschmack erstickt sie unsre Lust.

    Drum liebe mäßig; solche Lieb' ist stät:

    Zu hastig und zu träge kommt gleich spät. -William Shakespeare-

  • Ich frage mich aber warum Menschen gerne Alkohol trinken oder Pralinen mit Alkohol mögen. Der Geschmack kann es doch nicht sein, oder?

    Das ist vermutlich Geschmackssache, ich mag alkoholische Getränke. Mir kommt es nicht auf den Rausch an.

    So wilde Freude nimmt ein wildes Ende,

    Und stirbt im höchsten Sieg, wie Feu'r und Pulver

    Im Kusse sich verzehrt. Die Süßigkeit

    Des Honigs widert durch ihr Übermaß,

    Und im Geschmack erstickt sie unsre Lust.

    Drum liebe mäßig; solche Lieb' ist stät:

    Zu hastig und zu träge kommt gleich spät. -William Shakespeare-

  • Ich frage mich aber warum Menschen gerne Alkohol trinken oder Pralinen mit Alkohol mögen. Der Geschmack kann es doch nicht sein, oder?

    In dem Thread geht es wohl eher um die Wirkung als solches.


    Aber so ganz generell geht es schon um den Geschmack, definitiv.

    Warum sollte es sonst unzählige Bier- , Wein- und Whiskysorten usw. geben.

    Rein %mäßig nehmen sich zB. die Biersorten (bis auf Ausnahmen) alle nichts.

    Das Thema "Lieblingsmarke" dürfte die Vielfalt auch nicht erklären können.

    Die Marke dürfte sich da eher wieder durch den Geschmack gefestigt haben für jeden einzelnen. Oder er schaut zu viel Werbung. ^^

    Und bei Pralinen kommt eben die Schokolade auch als Kontrast zum Alk hinzu.

    Geschmacklich wie auch von der Konsistenz her gesehen.

    Gerade Pralinen sollen schon öfter Menschen aufgrund des Geschmacks mehr zu Alk verführt haben als gut wäre...

    Also ja es geht normalerweise schon vordergründig um den Geschmack.

  • Hm, ich denke es geht hier nicht wirklich um den Geschmack von Alkohol sondern um etwas ganz anderes.

  • Wie meinst du das?


    Unser Problem ist nicht der Geschmack des Alkohols oder so. Ich oder wir haben es auch schon im anderen Forum versucht.


    Aber es ist eben ein spezielles Problem.

  • Es ist zumindest kein seltenes Problem. Ungefähr jeder zehnte Deutsche ist alkoholkrank oder steht kurz davor, es zu werden.

    Da hast du allerdings Recht. Ich denke nur, dass sich hier im Forum nicht viele davon befinden, bzw. es nicht so sehen, bzw. sich darüber hier nicht austauschen wollen. Das ist ja auch völlig in Ordnung so.

  • Ich denke nur, dass sich hier im Forum nicht viele davon befinden

    Na ja, ich tausche mich hier im Forum ja auch über Probleme aus, die ihr nicht habt. Mir hilft das trotzdem, einfach mal zu erzählen und vielleicht ein paar Meinungen dazu zu hören.


    Wenn du dich mit Betroffenen austauschen willst, wären spezialisierte Foren besser geeignet, das stimmt natürlich.


  • Ich gebe dir Recht. Ich habe sooo oft versucht, mit dem Alkohol aufzuhören, immer nur mit mäßigem kurzfristigen Erfolg.


    Und ich habe mich dann natürlich noch schlechter gefühlt. Irgendwann habe ich mir gesagt, ich akzeptiere jetzt einfach, dass ich Alkohol trinke und versuche, es nicht zu viel werden zu lassen.


    Aber das ist gar nicht so einfach. Zwischendurch mache ich mir doch immer Sorgen, was ich meinem Körper antue. Und es ist eben doch häufig mehr als ich eigentlich trinken wollte. Vor vielen Monaten wurde mir nach einer Blutabnahme gesagt, dass meine Leberwerte geringfügig erhöht wären. Die Blutabnahme sollte dann einige Wochen später wiederholt werden. Hab ich aber nicht machen lassen. Ich trau mich nicht. Aber dieses Gespenst sitzt mir natürlich im Nacken.

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