Meinungsfreiheit, Islam, Islamismus - Morden wegen Karikaturen

  • In unserer Gesellschaft gelten sowohl die Meinungsfreiheit als auch die Religionsfreiheit als hohe schützenswerte Güter.

    Nun beinhalten viele Religionen Postulate, welche die Meinungsfreiheit ihrer Anhänger, aber auch die Anders- oder Nichtgläubiger angreifen.

    Nicht selten führt dies zu Konflikten.


    Dieser Thread nimmt direkten Bezug auf den Islam im Zusammenhang mit der Ermordung andersdenkender Menschen.


    Z.B. der sogenannte "Karikaturenstreit" forderte weltweit über 100 Menschenleben.


    Kürzlich wurde ein Geschichtslehrer in Frankreich auf offener Straße enthauptet, tatbeteiligt war ein Umfeld aus Denunzianten und Unterstützern.


    Die harte Verteidigung der Meinungsfreiheit von Seiten des französischen Premierministers Macron führt nun zu Empörungswellen aus der Islamischen Welt, welche sich allerdings bezüglich der Enthauptung des Delinquenten auffällig ungerührt gezeigt hatte.


    Mich würde interessieren, wie ihr die Angelegenheit einordnet und welche Gedanken euch bei dem Thema kommen.

  • Dieser Thread nimmt direkten Bezug auf den Islam im Zusammenhang mit der Ermordung andersdenkender Menschen.

    Also, erst einmal möchte ich sagen, daß Gewalt oder gar Ermordung andersdenkender Menschen bezüglich Religion gar nicht geht. Da brauchen wir auch nicht darüber diskutieren.

    Ich habe auch keinerlei Sympathien gegenüber aktiven oder passiven Islamisten auf europäischem Boden.


    Mich würde interessieren, wie ihr die Angelegenheit einordnet und welche Gedanken euch bei dem Thema kommen.

    Mir kommen Gedanken, daß sich Franzosen oft recht arrogant gegenüber Menschen zeigen, die keine Franzosen sind. Das betrifft nicht nur ehemalige Kolonien, sondern auch Europäer.

    Das kommt gar nicht gut an.

  • Hm, Natürlich ist Mord und Terror diesbezüglich nicht gutzuheißen. Radikaler Islamismus in dieser Form ist eindeutig zu verurteilen.


    Karikaturen auch politisch und religiös müssen möglich sein in demokratischen Gesellschaften. Auch Kritik an einzelnen Religionen, sei es das Christentum, an dem Islam, und an jede Richtung religiösen Glaubens muss möglich sein.

  • Natürlich bin ich für Religionsfreiheit. Wenn sich jedoch Religion und Kultur zu stark vermischen wird es sehr schwierig.

    Wenn strenggläubige Moslems ihre Religion wirklich zu 100% ausleben wollen, ist sie nicht mehr mit unserer Kultur und unseren Werten vereinbar. Um ihrer Meinung nach nicht in die Hölle zu kommen, müssen sie jedoch genau dies tun. Wenn man ihnen aufgrund von Religionsfreiheit dann noch einen gewissen Schutz gewährt, haben wir ein Problem - unsere doch relativ schöne Kultur und unsere vortschrittlichen Werte werden verdrängt und durch eine neue, mit der Steinzeit vergleichbaren Denkweise ersetzt.


    Christen, Buddhisten, Shintoisten und Hinduisten können meinetwegen soviele wie wollen in unser Land kommen.


    Edit: Dank Pegida/den Medien hört man sich vermutlich immer etwas "Assi" an, wenn man den Islam verurteilt. Aufgrund meines Vaters weiß ich jedoch genau worüber ich spreche.

  • Mich würde interessieren, wie ihr die Angelegenheit einordnet und welche Gedanken euch bei dem Thema kommen.

    Mein erster Gedanke:

    Der Islam duldet keine Meinungsfreiheit. Punkt.

    Es wird daher niemals vereinbar sein/werden mit den Vorstellungen der westlichen Welt.... und vermutlich auch vieler anderer nicht.

  • Hallo,

    das Problem sind immer die Radikalen . Es gibt auch tolerante Islamgläubige und es gibt auch viele radikale Christen .

    Ohne Toleranz bringen wir uns alle gegenseitig um.

  • Radikale Christen gibt es doch nur in den USA. Ja, sie predigen teilweise Hass und sind sehr intolerant. Aber das ist absolut nicht vergleichbar mit dem Islam. Da sind ganz offensichtlich nicht nur Hass predigten und die Intoleranz das Problem ist, sondern vielmehr das töten von Ungläubigen, Homosexuellen, nicht verschleierten Frauen, Frauen, die Gesetze brechen (z.B. den Koran aus Frust wegschmeißen), Vergewaltigung von Frauen und kleinen Jungs usw.


    Natürlich gibt es da auch das Problem, dass eine Frau nichts zu sagen hat. Beispielsweise können sich Männer soviele Ehefrauen nehmen wie sie wollen, die Frau darf aber natürlich nur einen Mann haben. Frauen müssen immer für ihren Mann zur Verfügung stehen. Wenn nicht darf der Mann sie verprügeln. Frauen sind sehr sehr wenig wert. usw.


    Und wenn ich jetzt weiter darüber nachdenke, gibt es sozusagen gar keinen normalen und radikalen Islam. Der Islam ist immer radikal. Wenn wir natürlich vom "in die Luft sprengen" sprechen, stellt das schon eine Außnahme da. Das würden die wenigsten machen.

  • Das Ganze wäre vermutlich leichter verdaulich, wenn es weniger radikale Anhänger des Islam gäbe und wenn diese weiter weg wären.


    Was ich wirklich interessant finde, ist diese spezielle freundliche Zurückhaltung, mit der die westliche Welt reagiert - in den Nachrichten wird zB immer noch gesagt, dass die Enthauptung des französischen Lehrers ein "mutmaßlich islamistischer Anschlag" gewesen sei.


    Mutmaßlich? Wie, mutmaßlich?


    Was ist eigentlich mit der enthaupteten 70-Jährigen?


    Wo bleiben die Entrüstungsstürme, vor allem in der muslimischen Welt, aber auch hier in Europa?


    Ich meine, es gibt sie ja immer wieder, diese Entrüstungsstürme. Weshalb gibt es aktuell keine?

  • Ein Blick auf die Statistiken zu Terroranschlägen zeigt, dass die höchste (registrierte) Anschlagszahl in Europa 1979 stattfand. Und meines Wissens starben bis heute die meisten Europäer durch europäische Terroristen. Ich weiß nicht, was der Aufschrei nun konkret bewirken sollte? Anteilnahme und Schockiertheit habe ich deutlich wahrgenommen. Von 2016 aber immer noch lesenswert.
    https://www.dw.com/de/wie-sich…-gewandelt-hat/a-19149233


    Der Islam hat weltweit um die 1,6 Milliarden Anhänger. Wenn die alle wegen ihres Glaubens blütrünstig wären, sähe es ganz anders aus auf der Welt. Und auch der Islam ist - eigentlich logisch - wie das Christentum keine homogene und überall gleich praktizierte und gewichtige Religion. Was die Religionskritik angeht, das Christentum war lange auch nicht kritikfähig. Ich sehe nicht, wieso man - dazu so pauschal - urteilen könnte, das sei beim Islam unmöglich. Es geschieht ja auch bereits.

    Ich habe für diese monotheistischen Religionen nichts übrig. Das Prinzip an sich kommt mir kurzsichtig und beschränkt vor. Und Terroranschläge sind für mich in erster Linie Terroranschläge. Ob ETA oder Al Quaida. In der Regel dient Religion nur zur Verdeckung der eigentlichen politischen Ziele. Das mag dem einzelnen glühenden Fanatiker nicht bewusst sein. Aber Al Quaida war nie eine Vereinigung zur Verteidigung des Islam. Und manche Attentäter sind auch schlicht bittere und kaputte Gestalten, die bis kurz vor der Tat gar nichts groß mit der Religion zu tun hatten. Loser, die gescheitert und wütend auf den Zug aufspringen oder auch genau deswegen gezielt instrumentalisiert werden. Wie zB der Typ der mit einem Lastwagen auf den französischen Weihnachtsmarkt raste. Das war absolut kein glühender Anhänger seiner Religion.

    Was weiß man denn von dem Typen in Frankreich aktuell? Was hat der für einen Lebenslauf, weiß man davon was? Ich habs nicht mitverfolgt. (Ich finde die Pandemie und den Klimawandel wesentlich wichtiger und bedrohlicher)

  • Karikaturen hin, Meinungsfreiheit her...

    Ich könnte auf entsprechende Karikaturen sogar verzichten, ohne gleich unsere Werte in Frage stellen zu müssen und wenn es denn dem Frieden dienen würde.

    Allerdings bleibt es mir verschlüsselt, inwieweit "mein Verzicht" dem Frieden dienen würde.

  • Ich sehe es, im Zusammenhang mit der Ermordung des Samuel Paty, eigentlich nicht als eine rein religiös, sondern durchaus auch politisch motivierte Tat an.


    Wenn man sich die Struktur der französischen Gesellschaft vergegenwärtigt, wird recht schnell deutlich, dass die Ermordung eines Lehrers noch einen ganz anderen Nerv trifft. Die Frau des amtierenden Staatsführers, Brigitte Macron, brachte das auf den Punkt, indem sie sagte, dass die Schule, der Ort wäre, der den Schülern die Tür zu ihrem kritischen Geist öffnen solle. Und so ist es in Frankreich wohl auch tatsächlich, dass die Bildungsinstitutionn eine tragende Rolle in der Entwicklung der Staatsbürgerkultur junger Menschen spielen. Eine elementare Säule des französischen Geistes und der Vermittlung französischer Werte und des rebellischen Stolzes, der dieses Volk von jeher auszeichnet.


    Einen Angehörigen der lehrenden Kaste bestialisch hinzurichten, ist in etwa so, als hätte man genüsslich eine lange Nadel mitten in das Herz der Volksseele Frankreichs gestoßen.


    Es ist womöglich abenteuerlich, aber ich könnte mir durchaus vorstellen, dass es in erster Linie darum ging, eine alte Fehde neu zu befeuern. Mit dem Dienen der eigenen Religion hat das nur bedingt zu tun, im Sinne eines Bärendienstes. Es sei denn, man betrachtet das Ganze im Schlaglicht des Djihad, den Fanatiker meinen führen zu müssen, weil dies alleine den Willen ihres Gottes verwirklichen könne. Womit wir uns dann dem Umstand gegenübersehen, dass eine Minderheit fehlgeleiteter Irrer, eine ganze Religionsgemeinschaft diskreditiert, deren gewaltige kulturelle Leistungen in den Staub tritt und dafür sorgt, dass Menschen sich wieder gegenseitig misstrauisch belauern.


    Ich selbst bin nicht religiös, empfinde es allerdings als befremdlich, dass eine so offensichtliche Provokation scheinbar nicht als solche erkannt und in einer Form verurteilt wird, die klar macht, dass es hier weniger um den Islam in seiner Gesamtheit geht, sondern um die größenwahnsinnige Ausübung einer fanatischen Übersteigerung von Glauben.


    Fanatiker gibt es in allen Religionen.


    Allerdings habe ich oft das Gefühl, dass im Falle des islamistischen Terrors besonders extrem überreagiert wird. Der Islam ist ein Weltreligion mit knapp 2 Milliarden Mitgliedern von denen nur ein Bruchteil als fundamentalistisch angesehen werden muss. Besonders die in Europa lebenden Muslime sind zum Großteil gemäßigt und gut integrierte Bürger. Nun kocht in Frankreich der Hass gegeneinander, es geht Vertrauen verloren, es werden Vorwürfe und Zuweisungen laut, der Keil treibt sich immer tiefer.


    Also genau das, was der Mörder hat befeuern wollen, neben seiner eigenen Nabelschau. Der Plan geht auf. Und das tut er, weil, wie so oft, viel zu kurz gedacht wird und alle vorrangig ihr Mütchen kühlen wollen. Traurig, jedoch nicht neu.

  • Ich finde es immer lustig, wenn sich Nationen wie Frankreich über Dinge wie Meinungsfreiheit oder Menschenrechte äußern. Der heutige Wohlstand Frankreichs oder auch Großbritanniens beruht unter anderem auf

    der jahrundertelangen Ausbeutung Afrikas und Asiens. Oder spricht man fast überall in Afrika englisch oder französisch, weil die Kolonialherren so nette Menschen waren?...


    Zum Thema Karikaturen: Solche Dinge, von denen man ganz genau weiß, dass sie bei der Zielgruppe heftigste Reaktionen auslösen, werden gerne genutzt, um "Grundlagen" für spätere Handlungen zu schaffen.

    Der Mord an diesem Lehrer hat die ganze Welt schockiert und empört, aber was danach in Frankreich passiert ist, interessiert keinen mehr...

  • Das heißt, man ist selbst schuld - wie der Lehrer -, wenn man solche Themen behandelt und dann geköpft wird?

    Die Frage ist eher: Was ist Sinn und Zweck solcher Karikaturen? Vor allem, wenn man genau weiß, dass damit eine rote Linie überschritten wird?

    Kein Mensch kann mir erzählen, dass damit keine gezielte Provokation beabsichtigt wird.


    Auf welche konkreten Nachfolgeereignisse beziehst du dich?

    Es gab danach dutzende Verhaftungen in Frankreich, außerdem wurden einige islamische Einrichtungen geschlossen. Seltsam, bei einem Einzeltäter.

  • Die Frage ist eher: Was ist Sinn und Zweck solcher Karikaturen? Vor allem, wenn man genau weiß, dass damit eine rote Linie überschritten wird?

    Kein Mensch kann mir erzählen, dass damit keine gezielte Provokation beabsichtigt wird.


    Sind Provokationen nicht Teil jeder Streit- und Kritikkultur?

    Davon abgesehen, dass der Lehrer diese nicht gezeichnet hat?


    Mich verwundert, dass die rote Linie die Provokation und nicht die Tat sein soll.



    Zitat

    Es gab danach dutzende Verhaftungen in Frankreich, außerdem wurden einige islamische Einrichtungen geschlossen. Seltsam, bei einem Einzeltäter.


    Es gab ja sowohl in der Tatausübung Helfer als auch im Nachgang exorbitant viel Zuspruch.


    Findest du es seltsam, dass ein souveräner Staat versucht, radikale Umfelder, aus denen heraus Kapitalverbrechen propagiert und ausgeführt werden, aufzubrechen?


    Was wäre deiner Ansicht nach denn besser gewesen?


    Der schulisch-erzieherische Weg scheint ja aktuell eher unattraktiv. Was würdest du empfehlen?

  • Sind Provokationen nicht Teil jeder Streit- und Kritikkultur?

    Was hat eine wüste Beleidigung mit einer kommunikativen Kultur zu tun?

    Es gab ja sowohl in der Tatausübung Helfer...

    Nein, die Tat wurde von einem Idioten verübt, der seinen Zorn nicht kontrollieren konnte und zudem noch vorbestraft war.

    Findest du es seltsam, dass ein souveräner Staat versucht, radikale Umfelder, aus denen heraus Kapitalverbrechen propagiert und ausgeführt werden, aufzubrechen?

    Nach einer solchen Tat werden zumindest nicht mehr viele Fragen nach der Rechtmäßigkeit solcher "Aufbrüche" gestellt...


    Ich habe jedenfalls keinerlei Mitgefühl mit dem französischen Staat, sie büßen mit ihrer gescheiterten Innenpolitik für die Verbrechen, die sie in der Vergangenheit verübt haben.

  • Die letzte Antwort auf dieses Thema liegt mehr als 365 Tage zurück. Das Thema ist womöglich bereits veraltet. Bitte erstelle ggf. ein neues Thema.

    • :flower:
    • kqjdhakjhdjak
    • adjhkahhka
    • bajhjkadhka
    • dnajkhak
    • ndkjahjakjhkw
    • bjahkjhekjhek
    • nhdakhkjhaea
    • nwjkahkehakhe
    • :*
    • adlkjdajdjall
    • 8o
    • =O
    • <X
    • ||
    • dlkjjaljlajdljdlkajlkdla
    • :S
    • X/
    • 8)
    • ?(
    • :rolleyes:
    • :love:
    • 8|
    • :cursing:
    • :thumbdown:
    • :thumbup:
    • :sleeping:
    • :whistling:
    • :evil:
    • :saint:
    • <3
    • :!:
    • :?:
    Maximale Anzahl an Dateianhängen: 10
    Maximale Dateigröße: 1 MB
    Erlaubte Dateiendungen: bmp, gif, jpeg, jpg, pdf, png, txt, zip
      Du kannst die Antworten mittels Drücken und Festhalten in ihrer Reihenfolge ändern. Du kannst 20 Antwortmöglichkeiten vorgeben.
      Das Ergebnis ist erst mit dem Ablauf der Umfrage oder der Abgabe einer Stimme sichtbar.