"Liebe" langweilt mich zunehmend

  • ;) Ich bin sehr offen wenn ich jemanden kennenlerne, der mir gefällt und ich neige dazu den anderen gerade am Anfang abzuklopfen. Von daher sind solche Themen bei mir tatsächlich schnell auf dem Tisch.


    PS: Ich erinnere mich gerade an einen, der mir direkt eröffnete, dass er bipolar sei. Im ersten Gespräch. Ich fand diese Offenheit sehr angenehm. Mich schreckt eher, wenn ich den Eindruck gewinne, dass jemand politisch und ausweichend antwortet. Da klingelt bei mir gleich ein: Anstrengend! So ist halt jeder verschieden.

  • Das findet ja sowieso statt. Aber ich möchte ungerne erst nach 3 Monaten unvorbereitet erleben, dass mein Gegenüber in eine manische Phase gerät und mir das halt mal verschwiegen hat. Da wäre es bei mir mit spannend aus. Da fühlte ich mich gründlich verarscht und würde an der Integrität des anderen ernsthaft zweifeln. Das wäre für mich ein Grund einen Schlussstrich zu ziehen. Aber wiegesagt, so ist jeder anders.

  • ...ich möchte ungerne erst nach 3 Monaten unvorbereitet erleben, dass mein Gegenüber in eine manische Phase gerät und mir das halt mal verschwiegen hat. Da wäre es bei mir mit spannend aus.

    Du meinst, wenn Du ihm Deine Vollmachten, Kreditkartennummern... erteilt hast oder so in etwa?

    Ansonsten, bekommst Du doch eher gar nichts mit, wenn Dir jemand etwas verschweigt.:S

  • Zitat

    Du meinst, wenn Du ihm Deine Vollmachten, Kreditkartennummern... erteilt hast oder so in etwa?

    Ansonsten, bekommst Du doch eher gar nichts mit, wenn Dir jemand etwas verschweigt.:S

    Nein. Nicht so in etwa.

  • Wenn Dich einer unbedingt täuschen will kriegt er das, Talent und Skrupellosigkeit vorausgesetzt, oft genug einmal hin. Gibt halt auch Tröten auf der Welt. Dann sollte man direkt danach die Lektion gelernt haben und das unter "fool me once, shame on you" verbuchen. "Fool me twice, shame on me!" sollte man besser auslassen.


    Trotzdem bekommt man viel mit, wenn man gewohnt ist etwas genauer hinzusehen. Wie in dem anderen Fred zB. Wenn jemand beim Kennenlernen auf heikle Fragen häufig mit letztlich unklaren Antworten daher kommt, sollte man nicht zu versucht sein die im eigenen Sinne rosarot zu ergänzen. Sondern besser mal nachhaken. Spätestens wenn der Gegenüber darauf dann schnell unleidig reagiert ist klar, dass der vermeintliche Braten müffelt.
    Menschen die emotional dabei sind und tatsächlich so hingerissen, wie sie Anschein nehmen, werden in der Regel auch eher mal unsicher agieren. Weil tatsächlich etwas für sie auf dem Spiel steht. Gerade diese für viele sehr anziehende vermeintliche Selbstsicherheit ist öfter eher ein Zeichen für emotionale Distanz. Jemand der DIch tatsächlich achtet reißt auch nicht sofort an der Leine um zu sehen, ob Du schon folgst. Indem er Dir zB eine kleine spitze Abfuhr unters Gespräch streut und ganz harmlos drein schaut, als wäre es keine Absicht gewesen. Oder von jetzt auf eben von einem klar vereinbarten Treffen nichts mehr zu wissen scheint und Dir am besten noch das Gefühl gibt, Deine Enttäuschung sei übertrieben. Die Masche ist ja letztlich immer die gleiche, wenn Dich jemand ködern will. Mal zwischendurch bewusst "Nein" auf eine Bitte sagen und beobachten was passiert ist auch nie verkehrt. Die Art und Weise wie Menschen mit von Dir gesetzten Grenzen umgehen sagt viel über Ihre Motive aus. Jemand der Dich schätzt und um DIch bemüht ist, wird da nicht einfach frech dagegen reden. Da gibt es so einiges was man machen kann um den Gegenüber auch schon früh ein bisschen genauer abzuchecken. Man muss da jetzt nicht voller Misstrauen rangehen, aber so ein bisschen frische Luft zu den rosa Wolken schadet nie. Wenn man sich wirklich mag hat man Zeit.

  • Zitat

    Menschen die emotional dabei sind und tatsächlich so hingerissen, wie sie Anschein nehmen, werden in der Regel auch eher mal unsicher agieren. Weil tatsächlich etwas für sie auf dem Spiel steht. Gerade diese für viele sehr anziehende vermeintliche Selbstsicherheit ist öfter eher ein Zeichen für emotionale Distanz.

    Finde ich gut!


    Authentizität ist attraktiv.


    Persönliche Meinung... Wobei, egal wie man ist, solange man authentisch ist, finde ich es attraktiv, sympathisch, anziehend.

  • (Der Verteidigungsminister ist doch kein Zufall jetzt?^^ Ich muss aber wieder mal ans korrekte gendern erinnern. Bin ich Verteidigungsministerin in meiner ganz eigenen Burg nämlich)

  • Wenn jemand beim Kennenlernen auf heikle Fragen häufig mit letztlich unklaren Antworten daher kommt, sollte man nicht zu versucht sein die im eigenen Sinne rosarot zu ergänzen. Sondern besser mal nachhaken. Spätestens wenn der Gegenüber darauf dann schnell unleidig reagiert ist klar, dass der vermeintliche Braten müffelt.

    Unleidig zu reagieren wäre in dieser Situation allerdings auch sehr seltsam.



    Ich glaube, die allgemeine Bewertung von Spielereien, Geheimnissen und Unklarheiten in der Kennenlernphase hängt wirklich stark davon ab, ob man die Sache als 'Serious Business' betrachtet oder nicht.


    Wenn ich Frauen kennenlerne, dann steht eine Beziehung für mich erst mal gar nicht zur Debatte, dadurch findet auch kein intensives gegenseitiges Abklopfen auf Tauglichkeit statt. Ich plane das nicht, sondern schaue mir an, was passiert.

    Wenn man bemerkt, dass man Lust darauf hat, mehr Zeit miteinander zu verbringen, dann verbringt man mehr Zeit miteinander, ohne dass sich Fragen stellen wie: Sind wir jetzt zusammen? Bist du mir jetzt treu? Muss ich dir jetzt ausführlich meine psychischen Defizite darlegen?


    Ich selbst erwarte das umgekehrt von einer Frau auch nicht. Vielleicht liegt das daran, dass ich einfach nicht den Eindruck habe, mich gegen Herzschmerz absichern zu müssen, indem ich nach Warnsignalen suche oder klare Aussagen fordere. Meine Angst vor Enttäuschung ist in dieser Hinsicht einfach geringer, vermute ich.

  • Sicher, denn für Herschmerz muss man zur Herzlichkeit oder Liebe erst einmal fähig sein. Aber ist diese Deine Regel nicht allein auf Dich zugeschnitten und beachtet den möglichen Unterschied im anderen erst gar nicht? Ist das nicht sehr selbstgerecht?


    Ich sags mal so. Ich halte Gefühle anderer generell nicht für etwas zum spielen. Meine Vergangenheit hat offenbar dazu geführt mich Leuten erst einmal mit intensiver Aufmerksamkeit zuzuwenden, wenn sie mir unbekannt sind, mein Interesse wecken (der Grund dafür sollte ersteinmal unbewertet bleiben) und zum Beispiel in einem mir sonst nahen Umfeld auftauchen. Das ist oft eher ein unbewusster Sicherheitsreflex nach dem Motto safety first, wer ist das, wie tickt der, als zwingend eine spontane Begeisterung für diese Person. Das hat mehrfach zu Missinterpretationen geführt. Diese Personen hielten das für ein deutlich romantisches Signal meinerseits. Und waren vor den Kopf gestoßen, wenn sie feststellen mussten, dass dem nicht so ist.


    Da ich hohen Respekt vor solchen Gefühlen habe, meinen wie dem anderer Menschen, und um die hohe Verletzlichkeit weiß, die ihnen innewohnt, achte ich inzwischen darauf meine Intentionen transparent zu halten. Gegebenenfalls heißt das, dass ich das bei Signalen dieser Art auch frühzeitig unaufgefordert richtig stelle. Sowohl bei mir als auch bei anderen. Nur weil man selbst erwas nicht fühlt bedeutet das nicht, dass einem der andere dann egal sein darf. Jedenfalls nicht in meiner Welt.


    Ich will meinen nahen Mitmenschen vertrauen können und sie sollen mir vertrauen können. Das ist mir wichtiger als alles andere. Ich hab allerdings auch null Genuss oder ein übersteigertes Bedürfnis an Kontrolle über andere. Das scheint mir bei Dir deutlich anders gelagert. So ein Spruch, meine Treue läge am anderen, käme mir nie über die Lippen. Ich bestimme wer ich bin, nicht der andere. Habe ich keine eigene Motivation jemand treu zu sein ist das einfach mein mangelndes Interesse an der Person als Partner. Und das ist für mich gleichbedeutend mit einer klaren Grenze zu mir. Die überschreitet dann auch keiner mehr, das wäre mir einfach nur lästig. Von daher ist speziell der Teil, wen ich an mich ran lasse, null Moral- sondern gefühlsgesteuert. Dazu muss man solche Gefühle aber auch kennen und in sich erzeugen können.


    Was ist denn zum Beispiel nit Deiner derzeitigen Freundin. Investiert sie tiefe Gefühle in Dich? Achtest Du auf so etwas? Würdest Du das offene Gespräch zu ihr suchen sollte sie beginnen in diesen Gefühlen einseitig einzutauchen und beginnen an Deiner Indifferenz zu ihr zu leiden um sie zu schützen? Die mögliche Konsequenz in kauf nehmend dann für sie unattraktiv zu sein?

  • Aber ist diese Deine Regel nicht allein auf Dich zugeschnitten und beachtet den möglichen Unterschied im anderen erst gar nicht? Ist das nicht sehr selbstgerecht?

    Was ist selbstgerecht daran, Präferenzen zu haben?


    Die hast du doch auch. Sie unterscheiden sich nur von meinen Vorlieben, das ist alles. Ich mag Freiheit, Lockerheit und Spielereien, du erwartest Vertrauen, Ernsthaftigkeit und sehr viel Offenheit. Das sind auf deine Bedürfnisse zugeschnittene Regeln und Erwartungen, bei denen 'die möglichen Unterschiede im anderen' in den Hintergrund rücken.


    Ich halte keinen von uns beiden für selbstgerecht, nur weil wir diesbezüglich unterschiedliche Bedürfnisse haben.


    Da ich hohen Respekt vor solchen Gefühlen habe, meinen wie dem anderer Menschen, und um die hohe Verletzlichkeit weiß, die ihnen innewohnt, achte ich inzwischen darauf meine Intentionen transparent zu halten. Gegebenenfalls heißt das, dass ich das bei Signalen dieser Art auch frühzeitig unaufgefordert richtig stelle. Sowohl bei mir als auch bei anderen.

    Das steht dir ja auch vollkommen frei.


    Ist doch gut.

  • Was ist selbstgerecht daran, Präferenzen zu haben?

    Nichts. Du sagtest, dass Du sie nicht schnell offen legst und meintest, man merke schon so recht schnell woran man bzw. Frau bei Dir sei. Andererseits macht es den Eindruck, als wüsstest Du selbst nicht wirklich, warum etwas in Dir (nicht) passiert in der Beziehung. Wie solltest Du verlangen können, dass das dann jemand anderes können müsste? So mein Gedankengang. Und ganz ehrlich, ich habe auch nach dem Fred keine Ahnung woran eine Frau bei Dir eigentlich ist. Was ist das Ziel des Spiels? Welche Rollen spielt ihr dabei?

  • Und ganz ehrlich, ich habe auch nach dem Fred keine Ahnung woran eine Frau bei Dir eigentlich ist. Was ist das Ziel des Spiels? Welche Rollen spielt ihr dabei?

    Hm. Schwierige Frage.


    Ich glaube, es geht dabei in erster Linie um Eroberung. Darum, etwas zu haben, was man vorher nicht hatte, das vielleicht auch ein bisschen schwer zu haben ist.

    Ein solcher Zustand lässt mich kompetitiv werden, er bringt mich dazu, mich in Bewegung zu setzen.


    Mit 'Eroberung' meine ich übrigens nicht: Mein Ziel ist es, sie ins Bett zu kriegen.

    Die sexuelle Komponente spielt dabei eher eine untergeordnete Rolle.

  • Ja, verstehe. Ich glaube auch nicht, dass sich das von alleine in Dir ändert. Ich glaube dass es bis zu einem gewissen Grad änderbar ist. Aber das wäre ein langer Prozess, den Du bewusst und auch mit Anleitung angehen müsstest.


    Wir hatten es kurz per PN darüber (unabsichtlich per PN statt hier meinerseits, Du meintest das kann man gerne öffentlich bereden, daher nehme ich hier Bezug darauf). Wenn einem bestimmte Konzepte wie die positiv erlebte tiefe emotionale Bindung und Genuss an Intimität mit einem Partner nicht möglich sind, dann ist es eine logische Folge seinen Benefit in der Interaktion auf anderen Ebenen suchen zu müssen. Dass dabei Sexualität untergeordnet ist passt da rein.


    Dieser Eroberungsteil hat ja auch eine Funktion als Vorbereitung in eine Liebesbeziehung. Beschreitet man ihn isoliert davon birgt das Spannung, Unterhaltung, Aufregung im besten Fall etc. Verstehe ich. Das kann man für sich genießen und muss es nicht an eine Beziehung knüpfen. Aber es birgt dann eben auch nicht mehr als das. Schade, dass Dir das andere nicht zugänglich ist. Es ist anders, ruhiger, aber auch viel tiefgehender, substanzieller sich mit einem Menschen verbinden zu können. Da liegt ne ganze Dimension verborgen vor Dir. Und dieses Erobern, mich hat das an einem bestimmten Punkt dann auch lange nicht mehr so gefesselt.


    Meinem Buddy ging es übrigens ähnlich wie Dir.

    Er interessierte sich auch nur für den Teil des Eroberns. Auch ihm ging es nicht um Sex dabei. Es ging ihm ums gewinnen, um das Gefühl begehrt zu sein, den anderen für sich einnehmen zu können. Ich glaube auch darum sich nicht so ausgeschlossen zu fühlen. Auch an diesem Leben und den Menschen teilzuhaben. So, wie er es eben konnte. Es hatte aber auch was bitteres, letztlich waren immer nur die Frauen zu erobern. Sie wussten es zwar nicht, sonst hätten sie ja auch nicht mitgemacht, aber er war ja in diesem Spiel nie der Part, der hätte erobert werden können. Ich hatte den Eindruck, dass ihn das auf eine Art bitter machte und er das mit Arroganz überspielte. Er verachtete was er gleichzeitig begehrte. So in der Art. Wirkte ziemlich zerrissen auf mich.


    Wenn das mit einer Liebesbeziehung nicht Dein Weg ist, kannst Du Dich auf Freundschaften einlassen? Zumindest so weit, dass das eine Option wäre nicht allein zu bleiben? Oder ist auch da Deine Unverbundenheit so ausgeprägt, dass Du das eher als Belastung empfindest, wenn es zu oft und zu nah wird?

  • Schade, dass Dir das andere nicht zugänglich ist. Es ist anders, ruhiger, aber auch viel tiefgehender, substanzieller sich mit einem Menschen verbinden zu können. Da liegt ne ganze Dimension verborgen vor Dir.

    Menschen sind eben unterschiedlich gestrickt.


    Ich komme mir gerade so vor, als würde ich dir erzählen, dass ich Brokkoli nicht mag, und du würdest mir daraufhin erklären, wie toll Broccoli ist und wie bedauernswert es ist, dass mir da einige Dimensionen dieses wunderbaren Gemüses für immer verborgen bleiben.



    Begriffe wie "tiefe emotionale Bindung" und "Genuss an Intimität" sprechen mich einfach nicht an.

    Mir ist das zu ernst, es klingt mir zu eng und zu emotional. So bin ich einfach nicht.


    Ich kann verstehen, dass viele andere Menschen diese Bedürfnisse haben, aber ich habe eben meine eigenen.



    Wenn das mit einer Liebesbeziehung nicht Dein Weg ist, kannst Du Dich auf Freundschaften einlassen? Zumindest so weit, dass das eine Option wäre nicht allein zu bleiben? Oder ist auch da Deine Unverbundenheit so ausgeprägt, dass Du das eher als Belastung empfindest, wenn es zu oft und zu nah wird?

    Ich kann Menschen sehr schätzen. Auch freundschaftlich.

    Es ergibt sich nicht so wahnsinnig oft, aber es ist möglich.

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