Nebendiskussion – ausgelagert aus "Borderline"

  • Warum sagst du das nicht direkt? Dann hätte ich dir sofort gesagt, dass das daran liegt, dass ich mich über mich selbst ärgere, dass ich, anstatt einfach nur Fragen zu stellen, wie ich das sonst meistens tue, diesmal konkret was dazu sagte und sofort merke, dass das dann als nicht angemessen empfunden wird. Ergo, besser ich halte meinen Mund und belasse es beim Fragen.


    Ich habe doch gefragt "weshalb" mit direktem Textbezug, oder?

  • Aber klar... ideal ist es, wenn man sich zudem noch darum bemüht, seine Gedanken möglichst passend zu formulieren... und nicht in der Art: "Du hast die Defizite A, B und C und machst X, Y und Z falsch". :)

    Ich habe damit bisweilen Schwierigkeiten, weil ich das, was Andere als Defizitaufzählung empfinden mögen, eher erklärend, statt rügend meine. Erfahrungsgemäß ist es enorm nützlich, wenn man hinterliegene Mechanismen erkennen kann, weil das auch ungeahnte Lösungsansätze eröffnet. Das Problem ist, dass die meisten Leute direkt eine Krise bei "Diagnosesprech" bekommen. Ich hatte das (das Vermeiden) noch vor einigen Tagen besser drauf. Aktuell ist es etwas.. anders. Ich muss mich erst mal wieder neu sortieren. Bis dahin ist es wahrscheinlich besser, die Finger still zu halten. Wie sagt man so schön: Gut gemeint ist das Gegenteil von gut. Bewahrheitet sich leider immer wieder mal.

  • Cherry Picking ist dennoch möglich und wenn einer keine Wahl hat dann ist definitiv nicht geholfen...

    So wäre jedenfalls immer noch die Wahl vorhanden..


    (ob man im Einzelfall mit einer Auswahl etwas verschlimmert als Garnichts zu schreiben kann man natürlich nie wissen)

  • Ich habe damit bisweilen Schwierigkeiten, weil ich das, was Andere als Defizitaufzählung empfinden mögen, eher erklärend, statt rügend meine. Erfahrungsgemäß ist es enorm nützlich, wenn man hinterliegene Mechanismen erkennen kann, weil das auch ungeahnte Lösungsansätze eröffnet. Das Problem ist, dass die meisten Leute direkt eine Krise bei "Diagnosesprech" bekommen.


    Ich finde das fett Markierte sehr unpräzise. Denn im aktuellen Fall hat ja niemand eine Krise bekommen.


    Das Hauptproblem am "Diagnosesprech" ist ja, dass keiner hier in der Position ist, überhaupt eine Diagnose auszusprechen; günstiger ist aus meiner Sicht, deutlich klarzustellen, dass man mutmaßt oder zu bedenken gibt. Also weg vom "isso" und hin zu "es könnte auch sein, dass..."

  • Das Problem ist, dass die meisten Leute direkt eine Krise bei "Diagnosesprech" bekommen.

    Naja, Menschen sind sehr unterschiedlich, und mit Ferndiagnosen sollte man ja eh lieber vorsichtig sein. Von daher denke ich, man macht nichts falsch, wenn man sich vorsichtig ausdrückt und die eigenen Gedanken und Beobachtungen eher als Möglichkeiten, und nicht als gesicherte Erkenntnisse formuliert.

  • Cherry Picking

    Machen die Wenigsten. Nicht, wenn da zu viele Vokabeln stehen, die negativ konnotiert sind. Ich habe mal an einer Studie zu Onlinetherapien teilgenommen. Wir haben austesten wollen, wann bei den Probanden quasi "die Klappe fällt" (sie also zu machen und sich zu sehr analysiert fühlen) und waren hoch entsetzt, wie früh das der Fall war. Gut, das war noch recht am Anfang den Internets, als diese Möglichkeiten gerade erst im Entstehen waren. Heute sind die meisten Leute psychologisch zumindest rudimentär gebildet und daher etwas toleranter. Im Umkehschluss kann man sich alledings auch vor Etikettierungen kaum noch retten. Eine davon, wirklich guselig "Borderline". Es gibt ganze Foren, in denen sich die "Opfer dieser Teufelsweiber" darüber austauschen, dass man gar nicht schnell genug rennen könne, bevor man eine Beziehung mit "sowas" eingeht. Gleiches bei Narzissten, Psychopathen, APS (ist ja fast das Gleiche *sic*) und generell bei Persönlichkeitsgestörten. Hat alles zwei Seiten. Einerseits will nur ja niemand analysiert werden und andererseits ist das Etikett schnell zur Hand.


    Das meinte ich auch vorhin damit, dass es mich langweilt. Es ist immer das Gleiche. Da ist man (ich) lieber still.

  • Ich habe da keine feste Quote. Mal ergibt es sich, mal nicht.

    JA da merkt man wie eine etwas ungenaue Aussage Fragen aufwerfen kann :)

    Du hast den Zeitraum für EINEN guten Dialog keineswegs eingeschränkt.


    0815 kann allein für sich sprechen,

    mir fällt dennoch als nur "Mitleser" auf das du meinst es hat niemand von Krise gesprochen.

    "Denn im aktuellen Fall hat ja niemand eine Krise bekommen."


    Dies hat Sie ebenso wenig geäußert und auch nicht angenommen , sondern ganz allgemein das es Leuten passieren kann die ein Diagnosegespräch erhalten.


    "Das Problem ist, dass die meisten Leute direkt eine Krise bei "Diagnosesprech" bekommen."


    Von daher... nicht an Kleinigkeiten festhalten wenn doch das große und ganze im Raume steht. :)

  • Machen die Wenigsten. Nicht, wenn da zu viele Vokabeln stehen, die negativ konnotiert sind. Ich habe mal an einer Studie zu Onlinetherapien teilgenommen. Wir haben austesten wollen, wann bei den Probanden quasi "die Klappe fällt" (sie also zu machen und sich zu sehr analysiert fühlen) und waren hoch entsetzt, wie früh das der Fall war. Gut, das war noch recht am Anfang den Internets, als diese Möglichkeiten gerade erst im Entstehen waren. Heute sind die meisten Leute psychologisch zumindest rudimentär gebildet und daher etwas toleranter. Im Umkehschluss kann man sich alledings auch vor Etikettierungen kaum noch retten. Eine davon, wirklich guselig "Borderline". Es gibt ganze Foren, in denen sich die "Opfer dieser Teufelsweiber" darüber austauschen, dass man gar nicht schnell genug rennen könne, bevor man eine Beziehung mit "sowas" eingeht. Gleiches bei Narzissten, Psychopathen, APS (ist ja fast das Gleiche *sic*) und generell bei Persönlichkeitsgestörten. Hat alles zwei Seiten. Einerseits will nur ja niemand analysiert werden und andererseits ist das Etikett schnell zur Hand.


    Das meinte ich auch vorhin damit, dass es mich langweilt. Es ist immer das Gleiche. Da ist man (ich) lieber still.

    Danke für die Erklärung.

    Ich bin da zu wenig auf der Rat gebenden Seite als das ich es beurteilen könnte.

    Werde es aber definitiv im Hinterkopf behalten sollte ich einen "Ratschlag" von mir geben. Aber so wie ich es formuliere wird es wohl eh jeder als Ratschlag annehmen und nicht als Diagnose. ^^

  • Das Hauptproblem am "Diagnosesprech" ist ja, dass keiner hier in der Position ist, überhaupt eine Diagnose auszusprechen; günstiger ist aus meiner Sicht, deutlich klarzustellen, dass man mutmaßt oder zu bedenken gibt. Also weg vom "isso" und hin zu "es könnte auch sein, dass..."

    Okay, das sehe ich ein. Das hätte ich dann tatsächlich mehr rausstreichen können. Ich dachte eigentlich, dass es eh als Erklärungsansatz und nicht als quasi "der heilige Gral" rüberkommt. Den habe ich schließlich auch nicht und bilde mir auch nicht ein, ihn zu haben. Ich las halt nur fortgesetzt "dependent /abhängige" Ansätze und daher fügte ich das dann zusammen. Allerdings nicht als Diagnose des TE, sondern als generellen Erklärungsansatz dafür, warum so viele Männer sich an solchen Charakteren die Zähne ausbeißen. Warum diese Persönlichkeitsstruktur eben doch "eine Traumfrau" ist, in bestimmten Konstellationen.

  • Okay, das sehe ich ein. Das hätte ich dann tatsächlich mehr rausstreichen können. Ich dachte eigentlich, dass es eh als Erklärungsansatz und nicht als quasi "der heilige Gral" rüberkommt. Den habe ich schließlich auch nicht und bilde mir auch nicht ein, ihn zu haben. Ich las halt nur fortgesetzt "dependent /abhängige" Ansätze und daher fügte ich das dann zusammen. Allerdings nicht als Diagnose des TE, sondern als generellen Erklärungsansatz dafür, warum so viele Männer sich an solchen Charakteren die Zähne ausbeißen. Warum diese Persönlichkeitsstruktur eben doch "eine Traumfrau" ist, in bestimmten Konstellationen.


    Das klingt gut!

  • Naja, Menschen sind sehr unterschiedlich, und mit Ferndiagnosen sollte man ja eh lieber vorsichtig sein. Von daher denke ich, man macht nichts falsch, wenn man sich vorsichtig ausdrückt und die eigenen Gedanken und Beobachtungen eher als Möglichkeiten, und nicht als gesicherte Erkenntnisse formuliert.

    Sehe ich ein. Schrieb ich jetz tja auch an Outlaw. Ich bin es nicht gewohnt, mich mit "normalen Leuten" in dieser Form zu unterhalten. Dort, wo ich sonst schreibe, reden alle so und finden das total normal. Das sind irgendwelche Intranetdinger oder Seiten mit internen Diskussionsrunden, wo es nur um diverse, sehr fixe Themen geht. Dort fachsimpeln halt alle fröhlich herum, da stört das keinen. So etwas wie das hier, habe ich noch nie gemacht. Nicht in dieser ausufernden Form.

  • Ist das ein Imperativ?

    Ist das ein Selbstvorsatz?

    Ist das eine Unterstellung?


    Was konkret möchtest du mit diesem Satzfragment wem sagen?

    4 Fragen auf einmal und ich versuche es dennoch mit nur zwei Sätzen zu beantworten :)

    (ok mit ein paar Kommas ;) )


    Wenn jemand versucht zu helfen dann sollte man auch berücksichtigen das es ein Versuch ist zu helfen und diesen Versuch nicht zwangsläufig "professionell" zu bewerten wie Qualitativ es einem auch erscheint (es sei denn er geht total in die falsche Richtung), auch wenn es in deinen Augen nicht ganz korrekt ist sollte die Initiative dessen ja dennoch positiv gewertet werden.

    (Und derjenige auf der anderen Seite liest eh nur raus was er möchte, das wissen wir alle. Und eine "wir sind keine ausgebildeten Psycho Docs" Signatur müssten wir sonst alle haben die überhaut auf tiefergehende Themen antworten.)

  • 4 Fragen auf einmal und ich versuche es dennoch mit nur zwei Sätzen zu beantworten :)

    (ok mit ein paar Kommas ;) )


    Wenn jemand versucht zu helfen dann sollte man auch berücksichtigen das es ein Versuch ist zu helfen und diesen Versuch nicht zwangsläufig "professionell" zu bewerten wie Qualitativ es einem auch erscheint (es sei denn er geht total in die falsche Richtung), auch wenn es in deinen Augen nicht ganz korrekt ist sollte die Initiative dessen ja dennoch positiv gewertet werden.

    (Und derjenige auf der anderen Seite liest eh nur raus was er möchte, das wissen wir alle. Und eine "wir sind keine ausgebildeten Psycho Docs" Signatur müssten wir sonst alle haben die überhaut auf tiefergehende Themen antworten.)


    Ich stimme dir zu, wenn jemand deutlich macht, dass es eine Mutmaßung oder eine Möglichkeit ist.


    Dass das in diesem konkreten Fall da eher uneindeutig rüberkam, wurde inzwischen eingeräumt und korrigiert. Mein kritisierter Punkt wurde bestätigt, falls du mitgelesen hast.