Rituelle Gewalt - Michaela Huber , Lob und Kritik - aber auch alles zum Thema allgemein

Okay. Ich bin nicht gänzlich überzeugt. Halte es jedoch für keineswegs unmöglich. Allerdings habe ich erhebliche Zweifel an der Logistik, die so etwas benötigen würde. Das ist bei mir der Casus knaxus.

Darknet hin oder her. Wenn derartig viele Leute involviert sind, ist das Risiko gewaltig, dass es auffliegt. Und das, was alleine das Mädchen berichtet, ist eine Verquickung epischen Ausmaßes, bis hin zu Marc Dutroux. Dann das Satanismus Thema, daran alleine bereits scheiden sich die Geister. Das macht mir auch Bauchweh.

Zitat von Luana

Was ich noch sagen möchte: Es kann sehr gut sein, dass ich mich plötzlich und abrupt aus dem Thema zurückziehe. Vielleicht nur für eine kurze Zeit, vielleicht auch für länger.

Das wird dann mit grosser Wahrscheinlichkeit nichts mit den Menschen zu tun haben, die hier schreiben, sondern alleine mit mir.

Ich verstehe das. Ich bin selbst betroffen. Ein Grund mehr, warum ich das Thema stark in Zweifel ziehe, mich andererseits jedoch brennend dafür interessiere. Ich bin vermutlich exakt von der abderen Seite aus herangetreten, als du, Luana. Du hast Beweise dafür gesucht (Michaela Huber), ich dagegen (GWUP /Skeptiker, False Memory). Ich musste niemanden töten. Es ging auch nicht um Satan, und ich habe auch meine Persönlichkeit nicht fragmentiert, lediglich in zwei sich selbst bewusste Teile zerlegt. Den mit und den ohne Gefühle. Ich halte das ganze Konzept der Dissoziativen Identitätsstörung für äußerst zweifelhaft, jedenfalls in seiner bestehenden Form. Mich hat das alles nun so aufgewühlt, dass ich nicht schlafen kann. Bei mir war es ein naher Anverwandter, der sich, nach dem recht frühen Tod meines Vaters, nahe an meine Mutter heran brachte und uns Kinder einer neuen Verwendung zuführte. Das reichte von Fotos, Dressur und Erniedrigungen, bis hin zu harter Sexualität und schwerer Körperverletzung. Ich habe das allesdann auch über Sexualität (Sadomasochismus) zu verarbeiten gesucht und darüber, in einen Job zu gehen, der es mir ermöglichte, gewisse Dinge zu überprüfen, von denen ich hoffte, dass ich sie mir eingebildet hätte. Also, ich kann verstehen wenn du zwischendrin aussteigst. Ich weiß, was du mitmachst.

Ich werde dann in nächster Zeit mal hier das ausbreiten, was ich meine herausgefunden zu haben. Möchte jedoch vorweg schicken, dass alle meine Zweifel KEINESFALLS das Deine irgendwie in Zweifel ziehen wollen. Wenn überhaupt, so torpediere ich meine eigene Wahrnehmung. LG0815

Eines der Hauptprobleme, die bei der Behauptung von okkultem Missbrauchsgeschehen auftreten, ist die Geschlossenheit des Systems selbst. Will sagen, es ist ein fester Personenkreis aus verschiedenen "Experten" (die sich zum Teil selbst dazu ernannt haben), die sich gegenseitig immer wieder bestätigen. Eine tatsächliche Überprüfung von unabhängigen Stellen, wird entweder als unbegründet zurückgewiesen oder, so sie zugelassen wird (und in aller Regel im Sande verläuft) als nicht korrekt durchgeführt gegeißelt.

In diesem Kontext einmal ein Artikel, den ich leider nur in der verlinkten Form habe auffinden können. Der aber recht gut darstellt, was ich oben angeführt habe:

http://www.religio.de/dialog/299/17_09-12.htm

Das hier mal im Gegenzug dazu:

https://www.deutschlandfunk.de…ml?dram:article_id=418856

Was mich verwundert, ist schlicht der Umstand, dass es so wenige Aussteiger zu geben scheint. Bei Sekten verhält sich das anders. Selbst bei solchen, die ihre Mitglieder massiv unter Druck setzen. In meinem eigenen Falle, war es so, dass gar kein großer Wert auf Indoktrination gelegt wurde. So lange wir klein genug waren, waren wir konditioniert und wurden mit diversen Drohungen (Was wird aus deiner Mutti, wenn wir sagen, dass sie das war? - Dann kommt jemand und holt euch von Zuhause weg.) auf Kurs gehalten. Als wir dann alt genug waren, uns zu weigern, wurde diese Masche einfach etwas umgestellt, in: Wir werden sagen, dass ihr das wolltet und Spaß daran habt. Uns wird man glauben, auf euch wartet das Kinderheim u. ä. m.

Das war ausreichend. Irgendwelches Brimborium brauchte es da gar nicht. Deshalb wundere ich mich über die Krassheit vieler Schilderungen, bei denen ich mich frage, warum sollten Täter viel mehr Aufwand betreiben, als nötig wäre? Kinder sind recht leicht einzuschüchtern, besonders wenn zum Teil schwere Schmerzen im Spiel sind und krasse, und damit sehr peinliche, Erniedrigungsszenarien. Die eigene Würde wird vollkommen vernichtet. Das Kind erlebt sich vollkommen ohnmächtig und besudelt, ohne das selbst begreifen zu können. Da ist nichts weiter nötig. Daher ist auch das für mich ein Punkt, den ich anzweifele. Zumindest in solcher Heftigkeit und Häufigkeit, wie es berichtet wird.

Das will ich auch nicht anzweifeln, wie gesagt. allerdings schreibt du von dir nicht in der dritten Person oder "von den Kleinen". Dort bekomme ich Schwierigkeiten, weil ich das für induziert halte. Dass man Abspaltungen vornimmt, halte ich hingegen für logisch und "normal" in diesem Kontext.

Ich bin gerade unsicher, wie sehr "fleddern" okay wäre. Mir liegt nicht daran, dich irgendwie "auseinander zu nehmen". Ich versuche es mal so: Es ist ein wenig, wie mit der Henne und dem Ei. War die Beobachtung, dieser Art und Weise seine Persönlichkeit zu organisieren, zuerst da und danach wurde ein psychologisches Erklärungs- und Beschreibungsschema entwickelt? Oder ist es nicht vielmehr so, dass dieses Schema angeboten wird und dazu anregt, es für sich zu übernehmen?

Mir geht es nicht um dich persönlich.

Hm. Gut. Ich muss überlegen, wie weiter. In Ruhe. Momentan habe ich das Gefühl von Minenfeld. Ich weiß zu wenig über dein Empfinden und deinem Umgang mit alledem. Daher kann ich schwer abschätzen, was, wie ankommt. Vielleicht eine Frage, falls du diese überhaupt beantworten magst: Hältst du deine aktuelle Stuktur für fix? Im Sinne von "Das bin ich jetzt und das bleibt auch so"? Das frage ich nicht, um an dir herum zu analysieren, sondern deshalb, weil ich gerne besser einschätzen möchte, wie mein Schreiben bei dir ankommen könnte. Oder ob ich das lieber ganz bleiben lassen sollte und wir womöglich einen anderen Themenweg betreten könnten.