30 Jahre Verbundenheit

  • Habt Ihr Erinnerungen an den Tag, den 09. Nov. 1989 an dem die Mauer gefallen ist?

    Morgen wird der Tag wieder gefeiert.


    Wo wart Ihr, habt Ihr schon gelebt?


    Ich weiß es noch, als wäre es gestern gewesen...

    Geheult hab ich vor Freude, einfach geheult und mich gefreut...

  • Ich kann mich aus vielerlei Hinsicht erinnern...

    Um es nicht ausschweifend zu machen nur soviel.


    Am nächsten Tag war Schule schwänzen angesagt, soweit ich mich erinnere haben das fast alle gemacht.

    Dann ab in den goldenen Westen (Westberlin) mit den Eltern, wobei so golden war er nicht, aber bunt...sowas von bunt im Supermarkt das man es nicht wirklich für real hielt.

    Kann mich auch erinnern an Kinderüberraschung und meinen allerersten Walkman.

    Musik zum mit nehmen war ein Traum der dann endlich in Erfüllung gegangen ist.

    Im Nachhinein ein billig Teil was auch nicht lange hielt, aber so etwas wie Qualitätsbewusstsein musste auch erstmal wachsen...

    Bekannte oder Verwandte hatten wir "drüben" nicht so das sich meine Erinnerungen tatsächlich auf Konsum(güter) beschränken in der Anfangsphase der nun neuen Welt.


    Und auch wenn andere 40 Jahre darauf gewartet haben war es für mich persönlich nicht günstig das es gerade dann kam ... aber das ist ein ganz anderes Thema....

  • Ich hatte damals Spätdienst im Krankenheim für chronisch psychisch Kranke (in West-Berlin). Gegen Ende des Dienstes kam ein Bewohner zu mir und sagte: "Die dürfen jetzt alle rüber." Ich habe ihn nicht ernst genommen.


    Mein Ex-Freund holte mich damals mit dem Auto ab. Ich erzählte ihm, was der Bewohner gesagt hatte, er sagte, ja,irgendwie feiern die alle.


    Wir beide hatten es nicht gerafft, wir beide konnten uns das anscheinend absolut nicht vorstellen. Ich bin 61 geboren, damals wurde die Mauer gebaut. Mein Ex-Freund war noch um einges älter. Wir fuhren nachhause, ich hatte dann nichtmal den Ferseher mehr angemacht.


    Am nächsten Morgen weckte mich mein Ex-Freund mit Tränen in den Augen mit den Worten: bastine, bastine, die Mauer ist weg.


    Ich hatte auch am nächsten Tag noch Spätdienst. Die Stadt war wie im Rausch. Euphorie war überall zu spüren, auch noch die nächsten Tage. Ab dem 10. November hatte ich dann auch mit gefeiert. Spontanes Konzert usw. Busfahrer, die noch ne extra-Runde fuhren und selbst sehr ergriffen waren. In der Erinnerung hat die Stadt drei Tage lang gefeiert, und Ost und West waren glücklich, das hat sich dann später leider verändert. Meine Geschwister kamen aus Westdeutschland und wir trafen uns bei mir mit der Quousine aus Ost-Berlin.


    Ich empfand und empfinde den Mauerfall als absolute Bereicherung. Endlich einfach so ins Umland fahren können usw.

  • Ich war schon seit ewigen Zeiten nicht mehr in Berlin.


    Damals sind wir noch am Freitag nach Berlin gefahren und haben mitgefeiert.

    Teilweise sind wir über Käffer gefahren, dort standen die lieben Menschen mit einem Tablett am Straßenrand, die Kinder haben geklatscht und gejubelt und haben Dir auf der Durchreise ein Stück Kuchen angeboten, oder man kam anders ins Gespräch...Für mich war das bisher das größte Erlebnis in meinem Leben.


    In Berlin habe ich mir dann gleich ein kleines Stück-Mauer rausgebissen, was ich heute leider nich mehr besitze.

    Zu viele Umzüge, ich habs verloren...


    Wunderbar war das. Paar Tage, oder Wochen später bin ich an eine Grenze im grünen gefahren, die kannte ich...

    und da standen nun plötzlich die Tore auf...


    Das war klasse.


    Plötzlich gehörten wir Alle wieder zusammen, egal wo man hinkam...

  • Also ich war an diesem Tag gerade frisch geschlüpft. Als meine Mutter mit mir aus dem Krankenhaus kam, lief es im Fernsehen.

    Damals sind wir noch am Freitag nach Berlin gefahren und haben mitgefeiert.

    Teilweise sind wir über Käffer gefahren, dort standen die lieben Menschen mit einem Tablett am Straßenrand, die Kinder haben geklatscht und gejubelt und haben Dir auf der Durchreise ein Stück Kuchen angeboten, oder man kam anders ins Gespräch...Für mich war das bisher das größte Erlebnis in meinem Leben.

    Interessant, wie positiv die Menschen das damals wahrgenommen haben. Als ich nach Deutschland gezogen bin, lebte ich erst im Osten, später bin ich 400km weiter nach Westen gezogen. Und die Leute, die ich hier kenne, äußern sich teilweise abfällig gegen die "Ossis", selbst wenn sie gerade mal Anfang 20 sind und Deutschland ja immer nur als geeint erlebt haben. Seltsam.

    I received his words, not as attacks, but as gifts from a fellow human willing to share his soul and deep vulnerabilities with me.

  • erstmal, alles Gute nachträglich Vela :flower:



    Und die Leute, die ich hier kenne, äußern sich teilweise abfällig gegen die "Ossis", selbst wenn sie gerade mal Anfang 20 sind und Deutschland ja immer nur als geeint erlebt haben. Seltsam.

    Ja, so kenne ich es teilweise auch:rolleyes:


    Ich war damals 3 Monate alt.

    Mit 19 habe ich 2 Jahre in Thüringen gelebt und leider auch das Gegenteil erlebt. Ich durfte mir anhören was ich "hier" will usw. Schade, dass es bei manchen immer noch zwei Teile gibt.


    Ich habe natürlich auch ganz ganz tolle Menschen kennengelernt.

  • Ich lebte Nov '89 noch lange nicht und schlüpfte eh in einem anderen Land.

    Ich weiß nicht so recht, was ich darüber denken soll, da ich auch aus einem gespaltenen Land stamme, aber aus dem Freistaat.

    Jedoch hat sich in dem anderen Teil ja auch was getan, eigene Verwaltung. Aber sauber läuft es trotzdem noch nicht. Meine Großmutter regt sich immer darüber auf, wie verbohrt der Norden doch wäre, wenn ich mal bei ihr zu Besuch bin. Religiöse Gründe schwingen hauptsächlich mit in dieser Sache und Sturheit und Starrsinn vieler Leute.^^

  • Ich weiß nicht so recht, was ich darüber denken soll, da ich auch aus einem gespaltenen Land stamme, aber aus dem Freistaat.

    Spaltung ist wohle inzwischen fast schon ein globales Wort geworden, oder was meinst Du?


    Gestern war Tag 30. Jahrestag.


    Trotzdem wird gespalten. Ich verstehe das nicht, auch nicht, wenn man Menschen aus den alten/neuen Ländern einfach und pauschal abwatschen mag.

    Ich bin eher einer, der das Gespräch sucht, zuhört und deshalb auch unterscheiden, die Menschen kennenlernen mag und traue mir durchaus zu, mich entsprechend zu bewegen, ohne andere Menschen auszugrenzen oder verallgemeinernd über sie zu urteilen, sie abzuurteilen.


    Heute sind es (immernoch) die "Ossis")


    Morgen, sind wird das vielleicht schon selbst.


    Mich besort DAS.

  • Sogar im eigenen Bewusstsein (Schizo) ist das möglich.

    Du meinst aber sicher eine Dissoziative Identitätsstörung.

    So wilde Freude nimmt ein wildes Ende,

    Und stirbt im höchsten Sieg, wie Feu'r und Pulver

    Im Kusse sich verzehrt. Die Süßigkeit

    Des Honigs widert durch ihr Übermaß,

    Und im Geschmack erstickt sie unsre Lust.

    Drum liebe mäßig; solche Lieb' ist stät:

    Zu hastig und zu träge kommt gleich spät. -William Shakespeare-

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