Moral vs Amoral

  • Kommt aber darauf an, um was es geht. Ich persönlich würde nicht lügen, weil sich jemand dadurch einen wirtschaftlichen Vorteil verspricht.

    Mir hat jemand den Roller kaputt gemacht. Nun wurde von mir eine Anschaffungsrechnung gefordert. Ich sagte ich, dass ich ihn kürzlich per Hanschlag gekauft hatte und ohne Vertrag, weil ich von dem zufälligen, zwischenmenschlichen Kontakt dermaßen begeistert war, dass ich den "Vertrag" ganz vergaß.

    Ich bot an, im Nachhinein nochmal den Verkäufer zu kontaktieren und das Geschäft schriftlich zu bestätigen, weil die Vermittler meinten, dass ich so keine Ansprüche geltend machen kann.


    Wurde dann aber "angemault", dass dies Betrug wäre. Man hätte schriftlich, dass ich keine Anschaffungsrechnung, sondern den Vertrag per Handschlag geschlossen hätte.


    Fassunslos machte mich das, weil mich jemand mit Betrug in Verbindung bringen will.

    Nun gut, ich sagte, dass ich die ANgelegenheit einem Anwalt übergebe. Daraufhin wurde ich angeschrieben, sie wollen in Namen des Verursachers den Schaden bearbeiten und ich solle doch eine Anschaffungsrechnung, zurückdadiert - als ich den Roller per Handschlag kaufte - einreichen.


    Da frage ich mich schon;


    "Gehts noch"


    Erst redet mir man Betrugsabsichten ein und nun will man mich scheinbar zum Betrug anstiften.

    So ist das bei mir derzeit und es macht mich traurig, kirre, weil den Roller auch noch ein Kumpel beschädigt hat, der sich nun einreden lässt, ich wäre zu der Versicherungsvermittlerin frech gewesen, ohne mich zu hören. Als ich es ihm erklären wollte, ohne ins Detail gehen zu wollen, weil der gar keine Ahnung vom Geschehen, vom BGB und Versicherungen hat, knallte er mirden Hörer auf.


    Sorry, ich bin Geschädigter und kein Bittsteller und mache auch keine krummen Dinger. Ein Fass mach ich aber auf, wenn das so weiter geht...

  • Ich befürchte, nur so kommst du an dein Geld. Die Versicherung braucht diesen Nachweis und darf darauf bestehen. Ich finde nicht, dass du Betrug (moralisch gesehen) begehst, wenn du es zurück datierst. Es entspricht ja der Wahrheit.

    Oder, dein Freund zahlt dir den entstandenen Schaden aus eigener Tasche.

  • Ich befürchte, nur so kommst du an dein Geld. Die Versicherung braucht diesen Nachweis und darf darauf bestehen. Ich finde nicht, dass du Betrug (moralisch gesehen) begehst, wenn du es zurück datierst. Es entspricht ja der Wahrheit.

    Oder, dein Freund zahlt dir den entstandenen Schaden aus eigener Tasche.

    Meine RS-Versicherung meinte, ich solle eine Bestätigung mit aktuellem Datum über den Kauf im Frühjahr senden.

    Habe extra den Verkäufer nochmal kontaktiert und das auch so gemacht. ICh datiere nichts zurück.


    Ja, mir fast egal...


    Wer mir den Hörer aufknallt und mich nicht mal anhört, der kann den Schaden und seinen Anwalt auch selbst bezahlen, mir fast-bald egal.

    Mir ging es nicht um Freundschaft und Geld. Er ist kein Freund von mir. Aber mein Nachbar und ein Kumpel. Fast hätte ich ganz verzichtet, dem lieben Frieden Willen...

    Widerlich, wenn solche Vermittler einen Keil in Vereinskollegen, Nachbarschaften, Freundschaften reintreiben.


    Ich mache das nicht mit. Habe vieles schriftlich und wende mich mindestens an einen Anwalt weiterhin und frage nach, wie es mit einer Anzeige aussieht und mit einer Meldung an die BaFin.

  • schrieb ich doch bereits...

    Die, bei denen mein Nachbar Kunde ist und die für die Schadenmeldung zuständig sind.


    Warum fragst Du nach, spielt das eine Rolle?

    Ich möchte nur verstehen.


    Nach meiner Kenntnis braucht eine Versicherung den Nachweis, was du an Anschaffungskosten hattest, um dir den Schaden bezahlen zu können.

    Ohne diesen Nachweis gibt es keine Entschädigung.

    Wenn man dir den "Tipp" gibt, zurück zu datieren, dann werte es als "entgegenkommen". Deutsche Gesetze oder generell Gesetze haben überhaupt nichts mit Moral zu tun. Du kannst sowas von menschlich moralisch handeln und bekommst dennoch kein Recht, wenn du nicht "gesetzlich" agierst.

  • Irgendwie fällt es mir schwer, auf die Ausgangsfrage dieses Threads eine passende, allgemeine Antwort für mich zu finden.


    Deshalb erzähle ich jetzt stattdessen, wie ich eine bestimmte Situation handhaben würde: wenn ich ein Portemonnaie finden würde, würde ich es mit größter Wahrscheinlichkeit genau so, wie ich es finde, zurückgeben. Das Geld herausnehmen, finde ich zwar nicht "schlimm", und auch nicht in jedem Fall unmoralisch, aber für mich würde es in meiner Situation nicht in Frage kommen. Ich habe zwar durch die Ausbildung wenig Geld, aber bin nicht in Geldnot. Zudem kann ich ja nicht wissen, wem das Portemonnaie gehört - klar, vielleicht einem unsympathischen, reichen Schnösel, der es nicht merkt und es auch "verdient" hat, bestohlen zu werden. Wenn man in diesem Fall überhaupt von Stehlen reden kann, aber ich merke gerade, dass ich es schon so empfinde.

    Aber, der Punkt ist, ich kann nicht wissen, wem es gehört, und deshalb verhalte ich mich so, dass durch meine Handlung etwas möglichst gutes entstehen könnte. Vielleicht gehört es ja auch jemandem, der das Geld dringend braucht, oder der das positive Verhalten eines Mitmenschen dringend braucht.

    Wenn ich es zurückschicke und derjenige sich freut, erleichtert ist und vielleicht auch erstaunt, weil er erwartet hätte, zumindest sein ganzes Geld zu verlieren, dann wird dadurch sein Tag besser. Wer weiß, was das noch für Auswirkungen hat. Vielleicht macht er seine Arbeit besser, vielleicht schnauzt er seine Familie weniger an, vielleicht entscheidet er sich das nächste Mal, wenn er vor so einer Entscheidung steht, auch für die freundlichere Variante.


    Ich denke, ich mag einfach die allermeisten Menschen^^ Oder zumindest, kann ich mir vorstellen, einen gemeinsamen Anknüpfungspunkt zu finden mit fast allen Menschen. Ich will nicht, dass es ihnen schlecht geht. Das Leben ist doch schon schwierig genug für die meisten, jeder hat so seine Problemchen.

    I received his words, not as attacks, but as gifts from a fellow human willing to share his soul and deep vulnerabilities with me.

  • Nunja, dass die Welt ohne Menschen schöner wäre, ist ja nochmal ein anderes Thema.

    Da Du ja einer bist wirst Du's dann ja nicht mehr beurteilen können^^


    Das Folgende nicht persönlich auf Dich beziehen, bitte. Das beträfe mich bei jeder Person.


    Dieses unauflösbare ich bin und dabei Misanthrop, ich bin und alle inexistent wäre schöner Paradoxon. Rrrrr. Das sind so Aussagen. Das triggert mich immer voll. Für mich ist das wie eine Aufforderung zum Tanz. Da springt sofort unaufgefordert was in meinem Kopf an, so eine kleine Armee an Gedanken "unverschämtheit einem das so vor den Kopf zu knallen, denkt die/der ich bin blöd? Wo es so durchschaubar unlösbar ist? Graben wir uns unten durch Leute und schauen, wie er sich geistig schlägt".


    Den Impuls muss ich echt mal abwürgen. Was geht mich das Paradox anderer Leute an. An der Stelle kann nur ein "No trespassing" Schild für Dich stehen, Hirn. None of your business. Mach was sinnvolles. Kaffee zum Beispiel.

  • Mach was sinnvolles. Kaffee zum Beispiel.

    Ich steige bei solchen Impulsen immer erst einmal aus. Meist koche ich mir einen Tee und wende mich irgendeiner sehr fordernden Abhandlung zu, die bereits ewig rumliegt (davon habe ich immer mehrere, die wachsen nach, die kleinen Biester) und zwinge mich, zumindest 1-2 Absätze dazu zu verfassen. Danach ist der Impuls weg, ich bin wieder ganz Gehirn und kann es gelassen sehen. Gefühle sind ein bisschen wie Pferde. Zaumzeug und Longe sind nützliche Werkzeuge. :S

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