Moral vs Amoral

  • Du verstehst mich falsch. Es geht mir nicht darum, dass man nicht helfen soll. Ich mag es nur nicht, wenn jemand herumprahlt, dass er aus Nächstenliebe handelt. Dann soll man lieber nichts sagen.

    aber ich handele ja nicht aus nächstenliebe. ich prahle damit herum, dass ich als egozentrischer, selbstsüchtiger sack trotzdem so handele. vermutlich ist es das, was die glückshormone so sprudeln lässt.

  • Bei einem Kumpel weiß ich genau, wen ich das gerade beklaue, bei einer fremden Person, weiß ich das nicht. Das ist viel weiter weg. Vielleicht ist die fremde Person ja total reich, und das Geld spielt für sie selbst gar keine große Rolle. Ich selbst weiß aber gerade gar nicht, wie ich über den Monat kommen soll.

    ja, aber das ist ja dein problem, wie du über den monat kommst, und nicht das der person, egal wie reich oder arm sie ist. es geht ums prinzip. du kannst ja der reichen person deine situation schildern, vielleicht gibt sie dir ja mehr, als nur den finderlohn. dann kannst du mit gutem gewissen nach hause gehen. denn du bist standhaft geblieben, und das kann dir auch in anderen lebenslagen helfen. so wirst du noch zum alkoholiker oder so, weil deine eigene prinzipienlosigkeit dir gar keinen halt bietet.

  • ja, aber das ist ja dein problem, wie du über den monat kommst, und nicht das der person, egal wie reich oder arm sie ist. es geht ums prinzip. du kannst ja der reichen person deine situation schildern, vielleicht gibt sie dir ja mehr, als nur den finderlohn. dann kannst du mit gutem gewissen nach hause gehen. denn du bist standhaft geblieben, und das kann dir auch in anderen lebenslagen helfen. so wirst du noch zum alkoholiker oder so, weil deine eigene prinzipienlosigkeit dir gar keinen halt bietet.


    Ach deswegen bin ich Alkoholikerin.


    Ich hatte mir schon Gedanken gemacht, woran das liegt.

  • Gemeinschaften, die den kategorischen Imperativ hochhalten, funktionieren meines Erachtens am besten. Dieses Konzept muss ein sozialer Konsens sein, der sich in Gesetzen, Rechten, Pflichten, Gemeinschaftsentscheidungen und Idealen widerspiegelt.

    Ich wäre da sehr vorsichtig. In Sekten werden dieser Art vermeintlich hochanständigen Imperative gerne mal aufgestellt. Nur, dass man sie dort als Glaubenssätze, respektive Dogmen, zu bezeichnen pflegt. Diese moralischen Rahmenbedigungen, die durch die jeweilige Gruppe definiert und - mehr oder minder - streng kontrolliert und umgesetzt werden, erzeugen schnell ein Klima der gegenseitigen Bespitzelung, Denunziation und eifersüchtiger Hyperkontrolle. Das Individuum wird untergraben, zugunsten der moralischen Lehre, die zur Religion wird. Auch das kantsche Denkmodell scheitert an der Lebenswirklichkeit der Menschen.

  • In Sekten werden dieser Art vermeintlich hochanständigen Imperative gerne mal aufgestellt. Nur, dass man sie dort als Glaubenssätze, respektive Dogmen, zu bezeichnen pflegt. Diese moralischen Rahmenbedigungen, die durch die jeweilige Gruppe definiert und - mehr oder minder - streng kontrolliert und umgesetzt werden, erzeugen schnell ein Klima der gegenseitigen Bespitzelung, Denunziation und eifersüchtiger Hyperkontrolle.

    Bespitzelung, Denunziation und eifersüchtige Kontrolle widersprechen allerdings dem kategorischen Imperativ. Dieser wird in Sekten, die so funktionieren, wie du das hier beschreibst, zwar propagiert, aber nicht umgesetzt. Es handelt sich dabei nur um eine Fassade nach außen. Das System hinter der Fassade hat mit Kant nichts zu tun.

  • Bespitzelung, Denunziation und eifersüchtige Kontrolle widersprechen allerdings dem kategorischen Imperativ. Dieser wird in Sekten, die so funktionieren, wie du das hier beschreibst, zwar propagiert, aber nicht umgesetzt. Es handelt sich dabei nur um eine Fassade nach außen. Das System hinter der Fassade hat mit Kant nichts zu tun.

    So funktioniert unsere gesamte Welt. Die Leute machen sich doch großteils auch selbst etwas vor.

  • So funktioniert unsere gesamte Welt. Die Leute machen sich doch großteils auch selbst etwas vor.

    Es funktioniert so lange, wie alle dabei mitmachen. Ich sehe es nicht so, dass die ganze Welt so funktioniert.

  • Stone, ich kenne Kant jetzt nichT genau , wahrscheinlich gar nicht. Was bedeutet der "kategorische Imperativ"?

  • Nunja, dass die Welt ohne Menschen schöner wäre, ist ja nochmal ein anderes Thema.

    nein, wäre sie nicht. es gäbe dann bloß niemanden, der sie als schön oder hässlich definiert. :)

  • Stone, ich kenne Kant jetzt nichT genau , wahrscheinlich gar nicht. Was bedeutet der "kategorische Imperativ"?

    "Handle immer nur nach der Maxime, von der du willst, dass sie ein allgemeines Gesetz werde."

    Also:

    "Handle so, wie auch alle anderen Menschen deiner Meinung nach handeln sollten."


    Oder abgewandelt im Volksmund:

    "Was du nicht willst, dass man dir tu', das füg' auch keinem anderen zu."

  • "Was du nicht willst, dass man dir tu', das füg' auch keinem anderen zu."

    Das Ganze scheitert bereits im Kleinsten. Wer will schon geschlachtet oder gejagt werden? Wer will für Profit zum Lohnsklaven werden? Wer will dort wohnen, wo man vom Müll anderer Kulturen lebt? Das gesamte System fußt darauf, anderen Geschöpfen das anzutun, was einem selbst bitte keineswegs angetan werden soll. Wer sich absolut moralisch verhalten will, in diesem Sinne, der sagt sich von allem und allen los und schießt sich eine Kugel in den Kopf. Am Besten dort wo niemand ist, weit und breit. Den Rest erledigen dann die dort ansässigen Futterverwerter.


    Alltägliche Moral, nach der hier wohl gefragt wurde, ist bei mir eine spontane Fallenscheidung, die über alle Maßen zu ungunsten der moralischen Werte ausfallen dürfte, die dem Zeitgeist entsprechen. Anders, es ist mir gleichgültig. Für mich ist eher die Frage, was am Ende für alle Beteiligten dabei heraus kommt. Moral hin oder her.

  • Das halte ich für unsinnig.


    Schönheit existiert unabhängig von ihrer Betitelung.

    schönheit existiert nur in unseren köpfen sonst nirgendwo. nur wir menschen sind in der lage bewusst etwas als schön oder hässlich zu empinden. ohne uns wäre die welt, weder schön noch hässlich sondern einfach das, was sie ist.

  • Gast0815


    Ich habe in meinem Beitrag nicht die aktuelle Gesellschaft beschrieben, sondern ein Ideal, das angestrebt werden könnte. Dass unser jetziges System erhebliche Defizite aufweist, ist mir bekannt, allerdings stimmt in meinen Augen die Gesamttendenz, wenn man die letzten paar hundert Jahre betrachtet.

  • Oder irgendwo anders als Selbstversorger. Du weißt, was ich meine.

    Es gibt die Möglichkeit, sich komplett aus der Zivilisation auszuklinken, wenn man das will.


    Ich will mich frei bewegen können. Ich will machen, was ich will, wann ich es will, wo ich es will.


    Ich will nicht in ein verdammtes Reservat. Sonst wäre ich da längst.

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