Laiendiagnosen, psychopathischer Ex/Bekannter - ausgelagert aus: Wahrheit und Lüge

  • Auch nachdem du dem dem jungen Kerl im Video zugehört hast.

    Ok.

    Ja, auch dann.


    Wobei ich meines Wissens nie bestritten habe, dass solche psychischen Auffälligkeiten, wie sie der Mann in dem Video aufweist, Auswirkungen auf das eigene Erleben und Interaktionen mit anderen Menschen hat. Sondern ich war der Auffassung, dass man durchaus auch mit einer rationalen Herangehensweise und kognitiver Empathie einen angemessenen, sozialverträglichen Umgang mit anderen Menschen pflegen kann.


    Und genau das zeigt ja auch das Video, finde ich. Es ist doch anscheinend so, dass der Mann selbst ganz gut mit seiner psychischen Aufstellung zurechtkommt und sich als normal empfindet. Was ihm Schwierigkeiten bereitet, ist vielmehr das Unverständnis und die Ablehnung seiner Umwelt, der es suspekt ist, dass er ihre Emotionen nicht wirklich nachempfinden kann. Ich kann mir gut vorstellen, dass es für ihn ziemlich entlastend wäre, wenn stärker anerkannt würde, dass er andere Strategien entwickelt hat, um adäquat mit anderen Menschen umgehen zu können, statt sich auf seine Defizite zu fokussieren... und dass ihm das eine nichtmanipulative Interaktion auch wesentlich erleichtern würde.

  • Und dass er bereits sehr gute Skills hatte in kognitiver Empathie vor seiner Therapie, er und andere stark dadurch gelitten haben, das hast Du auch mitgeschnitten? Denn offenbar reichten diese Skills der kognitiven Empathie nicht aus um "selbst ganz gut mit seiner psychischen Aufstellung" zurecht zu kommen und andere hatten jeden Grund sich vor ihm in acht zu nehmen.

    Entweder reden wir aneinander vorbei oder Du verharmlost sowohl sein Leid als auch das der anderen.

    Dieses Video wurde gedreht als er bereits 2 Jahre in Therapie war. Und der eigentliche Schlüsselsatz ist nicht (kognitive) Empathie sondern der Satz in dem das Wort"Insight" fällt .

  • Und dass er bereits sehr gute Skills hatte in kognitiver Empathie vor seiner Therapie, er und andere stark dadurch gelitten haben, das hast Du auch mitgeschnitten? Denn offenbar reichten diese Skills der kognitiven Empathie nicht aus um "selbst ganz gut mit seiner psychischen Aufstellung" zurecht zu kommen und andere hatten jeden Grund sich vor ihm in acht zu nehmen.

    Ehm - ja? Und? Verletzen und schädigen Menschen, die Emotionen ihrer Mitmenschen gefühlsmäßig nachempfinden können, etwa niemals irgendjemanden? Möglicherweise sogar gerade aufgrund dieser Fähigkeit, die durch unreflektierte Anwendung u.U. dazu führt, dass sie die Emotionen von Personen, denen sie sich nahe fühlen, besonders stark nachempfinden und sie daher subjektiv für relevanter und berücksichtigenswerter halten als Bedürfnisse von Personen, die ihnen weniger nahe stehen?


    Die Welt ist voller Menschen, die sich suboptimal verhalten... aus den verschiedensten Gründen. Das ist nun mal so. Dann ist es angebracht, an sich zu arbeiten und zu lernen, ungünstige Verhaltensweisen zu kontrollieren - ob nun mit oder ohne externe Hilfe. Und genau das hat der Mann in dem Video doch gemacht. Es würde mir jetzt nicht einfallen, sein vorheriges Verhalten zu verurteilen, mit dem er einfach einen Weg gesucht hat, seine Bedürfnisse zu befriedigen, bis er gemerkt hat, dass das zu Problemen führt und er andere Strategien entwickeln muss.


    Entweder reden wir aneinander vorbei oder Du verharmlost sowohl sein Leid als auch das der anderen.

    Ich verharmlose überhaupt nichts. Also ist es, zumindest aus deiner Perspektive, wohl das "Entweder". ;)


    Dieses Video wurde gedreht als er bereits 2 Jahre in Therapie war. Und der eigentliche Schlüsselsatz ist nicht (kognitive) Empathie sondern der Satz in dem das Wort"Insight" fällt .

    Wenn du diesen Satz wichtig findest, zitiere ihn doch bitte hier. Ansonsten kann ich dazu nicht viel sagen - mir fehlt die Zeit und die Motivation, mir das Video noch mal komplett anzusehen.

  • Ehm - ja? Und? Verletzen und schädigen Menschen, die Emotionen ihrer Mitmenschen gefühlsmäßig nachempfinden können, etwa niemals irgendjemanden?

    Es ging mir hier nie um ein Verteufeln. Es ging um eine ganz konkrete Problematik, die in der Therapie dieser mentalen Störung eine enorme Rolle spielt. Diese Relativiererei "andere tun es doch auch" ist weder in einer Diskussion noch btw in einer Therapie zielführend, also aus meiner Sicht völlig fehl am Platz und ich wüsste nicht wieso ich darauf eingehen sollte.


    Wenn Du keine Lust hast Dir Zeit für das Thema zu nehmen musst Du Dich mit mir doch gar nicht weiter auseinandersetzen. Wenn Du nicht bereit bist Dich damit ernsthaft und somit auch etwas zeitintensiver auseinanderzusetzen ist das Ok. Aber ich erledige für Dich, gerade in der Form in der Du hier eben gepostest hast, nicht auch noch Aufträge. Das empfinde ich als anmaßend.

  • Emotionale Empathie ist wie Schmerz- UND Lustempfinden.

    Menschen, die ohne Schmerzempfinden geboren werden, fügen ihren Körpern unbeabsichtigt Verletzungen zu und leben ihren Körper zuschande, weil ihnen das Regulierungsinstrument fehlt.


    Sie lernen nur durch kognitives Lernen, was sie verletzt. Auf dem Weg dahin brechen unzählige Knochen.


    Dasselbe gilt für diese Emotionsgeschichten. Es gilt einen langen, mühseligen, unattraktiven Weg der Erfolge und Niederlagen zu beschreiten, ehe die kognitiven Empathie zumindest partiell die emotionale "ersetzen" kann.


    Die meisten Betroffenen schaffen es nicht.

  • Wenn einem das Belohnungsmoment emotionaler Empathie fehlt (oder, wie ich es bei mir selbst vermute, nur unterentwickelt ausgebildet ist), dann ist der Antrieb gering, sich dahingehend zu engagieren.

    Man empfindet Frustration über fremde, aufgezwungene Regelwerke, die einem uneigen sind, und man erlernt die wichtigsten Verhaltensweisen, aber man bleibt meistens innerhalb der eigenen Membran.

  • Ja, auch dann.


    Wobei ich meines Wissens nie bestritten habe, dass solche psychischen Auffälligkeiten, wie sie der Mann in dem Video aufweist, Auswirkungen auf das eigene Erleben und Interaktionen mit anderen Menschen hat. Sondern ich war der Auffassung, dass man durchaus auch mit einer rationalen Herangehensweise und kognitiver Empathie einen angemessenen, sozialverträglichen Umgang mit anderen Menschen pflegen kann.


    Und genau das zeigt ja auch das Video, finde ich. Es ist doch anscheinend so, dass der Mann selbst ganz gut mit seiner psychischen Aufstellung zurechtkommt und sich als normal empfindet. Was ihm Schwierigkeiten bereitet, ist vielmehr das Unverständnis und die Ablehnung seiner Umwelt, der es suspekt ist, dass er ihre Emotionen nicht wirklich nachempfinden kann. Ich kann mir gut vorstellen, dass es für ihn ziemlich entlastend wäre, wenn stärker anerkannt würde, dass er andere Strategien entwickelt hat, um adäquat mit anderen Menschen umgehen zu können, statt sich auf seine Defizite zu fokussieren... und dass ihm das eine nichtmanipulative Interaktion auch wesentlich erleichtern würde.


    Ja.

    Und nein.


    :)


    Da muss man halt auch erstmal hinkommen. Sowohl er selbst als auch sein Umfeld, falls so jemand ein Umfeld besitzt.


    Stell dir vor, der Kerl wäre ein Kannibale. Nicht so leicht, zum Veganer zu werden, und nicht so leicht, ihn in sein Haus einzuladen und ihm zu vertrauen.

  • Es gilt einen langen, mühseligen, unattraktiven Weg der Erfolge und Niederlagen zu beschreiten, ehe die kognitiven Empathie zumindest partiell die emotionale "ersetzen" kann.

    Ich persönlich nehme das anders wahr. Vielleicht, weil ich gar nicht danach strebe, die 'Lücke' der emotionalen Empathie zu ersetzen. Ich bin auch keinen mühseligen Weg gegangen und halte mich trotzdem für sozial kompatibel.

  • Ich persönlich nehme das anders wahr. Vielleicht, weil ich gar nicht danach strebe, die 'Lücke' der emotionalen Empathie zu ersetzen. Ich bin auch keinen mühseligen Weg gegangen und halte mich trotzdem für sozial kompatibel.

    Du hast viel Unterstützung erhalten, wurdest gefordert und gefördert.

    Du musstest niemals Konsequenzen ausbaden.


    Du hattest Glück.


    Selbstverständlich ersetzt du diese Lücke kognitiv. Sonst wärst du nicht sozial kompatibel.

  • Selbstverständlich ersetzt du diese Lücke kognitiv. Sonst wärst du nicht sozial kompatibel.

    Ich meine damit: Ich ersetze sie nicht über ein Maß hinaus, das ich als mühselig empfinden würde oder mir auf einem langen, unattraktiven Weg aneignen musste.

    Das, was ich 'leiste', ist keine wirkliche Leistung. Es fällt mir leicht.

  • Ich meine damit: Ich ersetze sie nicht über ein Maß hinaus, das ich als mühselig empfinden würde oder mir auf einem langen, unattraktiven Weg aneignen musste.

    Das, was ich 'leiste', ist keine wirkliche Leistung. Es fällt mir leicht.


    Das beweist, dass du ein Umfeld hattest, das dich dementsprechend trainiert hat.


    Glück gehabt.

  • Du hast viel Unterstützung erhalten, wurdest gefordert und gefördert.

    Du musstest niemals Konsequenzen ausbaden.

    Ich denke mal, der Einfluss der Umwelt macht viel aus. Andererseits gibt es aber sicherlich auch sowieso unterschiedliche Ausprägungen dieser Veranlagung.


    Klar. Allgemein gesehen, gibt es immer alle möglichen Konstellationen... und auch sehr viele, bei denen die Mitmenschen sehr vorsichtig sein sollten.


    Aber in diesem konkreten Fall erklärte der Mann aus dem Video sein Bewertungssystem für mich ziemlich plausibel und nachvollziehbar. Er sagte sinngemäß, dass er sich bewusst sei, dass es ihm nichts bringe, die Menschen seines direkten Umfeldes zu manipulieren und auszubeuten, weil er die Beziehungen damit ja schädige und zerstöre, obwohl er sie erhalten möchte... und dass sie deshalb keine große Gefahr laufen würden, Schaden durch ihn zu erleiden. Weil er darauf eben gezielt aufpasse und sich kontrolliere. Dementsprechend unterhält er auch bereits seit vielen Jahren bestehende Freundschaften.


    Er sagte aber auch sowas wie, es sei für ihn schwierig, dass man ihm ankreide, z.B. Trost, Verständnis, Mitgefühl "nur" aus Höflichkeit und zum Erhalt der Beziehung zum anderen zu äußern, und nicht deshalb, wei er es wirklich so empfinde. Dass er deshalb nicht richtig offen sein könne. Und dass er bezweifle, dass er eine dauerhafte Partnerschaft werde führen können, weil Menschen von einer solchen Beziehung eben mehr erwarten, als er geben könne, auch wenn er sich noch so sehr anstrenge.


    Er kam mir also wirklich ausgesprochen reflektiert vor. Und unter diesen Voraussetzungen finde ich es dann auch richtig, ihm eine faire Chance zu geben, wenn man in Kontakt mit ihm steht.

  • Ob Laiendiagnosen oder scheinbare Diagnosen, die von Fachleuten erstellt wurden, Diagnosen beinhalten immer ein gewisses Maß an Stigmatisierung.


    Wobei es natürlich stimmt, Menschen, die sich so verhalten, dass es nicht nur für sie selbst schwierig ist, sondern auch für andere, egal welche Diagnose, sind natürlich mit Vorsicht zu genießen.


    Ist es nicht letztendlich egal, ob jemand ein Arsch ist, weil er ein Psychopath ist, oder eben auch nicht? Er ist ein Arsch. Jedenfalls aus der Sicht seiner Mitmenschen oder eines Mitmenschen.


    Ist es nicht egal, ob eine hysterische Person, oder eine Person, die ihre Emotionen nicht kontrollieren kann und damit äußerst nervig sein kann, eine z. B. Borderlinestörung hat oder nicht? Diese Person nervt eben außerordentlich das Umfeld oder vielleicht nur eine Person vom Umfeld.


    Diagnosen helfen uns vielleicht weiter im Verständnis, wenn wir bereit sind zu verstehen. Vielleicht hilft es auch manchen Personen jemanden als total gestört zu sehen und zu verstehen, wenn wir uns dann von ihm abgewendet haben.


    Aber letztendlich ist das doch alles ziemlich egal. Wenn mir jemand nicht gut tut, ist es doch letztendlich egal, welche Diagnose er hat oder ich ihm laienhaft gebe. Oder?

  • Nach 2 Jahren Therapie. Das fliegt einem nicht zu. Zuvor diente ihm die kognitive Empthie mehr dazu zu tin als ob und andere auszubeuten. Erst die EINSICHT in sein Anderssein, sein Verhalten und die Konsequenzen für ihn und andere änderte das und das muss er sich hart erarbeiten. Cold empathy, wie es auch treffend bezeichnet wird, liefert erst mal reine Information, nichts weiter. Sie ist kein gleichwertiges Äquivalent zur intrinsischen emotionalen Empathie und deswegen hat es jede Berechtigung, dass darum so ein Aufhebens gemacht wird.

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  • Eventuell liegt es am Englisch, Woodstock, ist das sprachlich für Dich schwierig nachzuvollziehen?

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