Auch nachdem du dem dem jungen Kerl im Video zugehört hast.
Ok.
Ja, auch dann.
Wobei ich meines Wissens nie bestritten habe, dass solche psychischen Auffälligkeiten, wie sie der Mann in dem Video aufweist, Auswirkungen auf das eigene Erleben und Interaktionen mit anderen Menschen hat. Sondern ich war der Auffassung, dass man durchaus auch mit einer rationalen Herangehensweise und kognitiver Empathie einen angemessenen, sozialverträglichen Umgang mit anderen Menschen pflegen kann.
Und genau das zeigt ja auch das Video, finde ich. Es ist doch anscheinend so, dass der Mann selbst ganz gut mit seiner psychischen Aufstellung zurechtkommt und sich als normal empfindet. Was ihm Schwierigkeiten bereitet, ist vielmehr das Unverständnis und die Ablehnung seiner Umwelt, der es suspekt ist, dass er ihre Emotionen nicht wirklich nachempfinden kann. Ich kann mir gut vorstellen, dass es für ihn ziemlich entlastend wäre, wenn stärker anerkannt würde, dass er andere Strategien entwickelt hat, um adäquat mit anderen Menschen umgehen zu können, statt sich auf seine Defizite zu fokussieren... und dass ihm das eine nichtmanipulative Interaktion auch wesentlich erleichtern würde.