Laiendiagnosen, psychopathischer Ex/Bekannter - ausgelagert aus: Wahrheit und Lüge

  • Puh, also ich lese solche Blogs nicht. Ich höre lieber von Betroffenen selbst als über sie zu reden. Mir gefällt die Dynamik hier gerade gar nicht.

    Dabei finde ich das das Thema an sich sehr interessant.


    Was er hier von sich erzählt sollte doch wirklich ganz einfach deutlich machen, wie schwierig der Umgang miteinander sein kann, ohne Adjektive wie dämlich oder schwach oder dämonisch oder was immer bemühen zu müssen.

    Das Video kenne ich auch! Fand ich super interessant. (OT, aber kennst du das hier aus der Reihe?

    )


    Ich denke, es kommt darauf an, aus welcher Perspektive man sich einem Thema nähert. Ich hatte damit noch nie zu tun, kenne niemanden, dem Psychopathie diagnostiziert wird, meine ganze Erfahrung mit dem Thema kommt aus Filmen^^ Und daher denke ich mir "es wird nichts so heiß gegessen, wie es gekocht wird", oder so ähnlich. Kann aber auch verstehen, dass persönlich oder als Angehörige betroffene Leute da empfindlicher reagieren und eine stärkere Meinung in die eine oder andere Richtung haben.


    Aber, egal aus welcher Ecke kommend, persönliche Berichte finde ich auch am besten.

    I received his words, not as attacks, but as gifts from a fellow human willing to share his soul and deep vulnerabilities with me.

  • Nein, das kannte ich noch nicht. Ich hab mich aus persönlichen Gründen eine Zeit lang intensiv mit NPS und ASPS beschäftigt, nicht mit anderen Störungen. Aber ich interessiere mich grundsätzlich für das "wahre" Wesen anderer Menschen. Von daher schaue ich mir das auf jeden Fall gerne an.

    Und was die Perspektiven angeht, um es mal flapsig auszudrücken, was für die Spinne normal ist, ist für die Fliege fatal. Wenn man sich verstehen möchte, muss man Interesse für beide Perspektiven aufbringen können. Auch dafür, dass manche Menschen zutiefst verletzt wurden und gehört werden wollen. Ich habe mal in einem Selbsthilfeforum für NPSler geschildert, wie es sich aus meiner kindlichen Perspektive anfühlte so aufzuwachsen. Und die Reaktion war: "Es tut mir leid, dass Du von jemanden mit meiner Diagnose so manipuliert und verletzt worden bist. Wenn Du willst, schildere ich Dir meine Perspektive dazu."

    Daraus hat sich ein ziemlich guter und mir sehr hilfreicher Dialog entwickelt, der ohne große Vorwürfe auskam und dennoch anerkannte, was mit dem jeweils anderen war.

  • Daraus hat sich ein ziemlich guter und mir sehr hilfreicher Dialog entwickelt, der ohne große Vorwürfe auskam und dennoch anerkannte, was mit dem jeweils anderen war.

    Und was hat Dir das konkret gebracht? Ist eine völlig ernst gemeinte Frage. Ich meine, gerade bei Störungsbildern, bei denen die Maipulation anderer Menschen ein Diagnosekriterium darstellt, ist doch immer damit zu rechnen, dass derjenige Dich belügt.


    LG

    LuLa

  • Da antworte ich Dir gerne drauf, ich muss aber erst kurz einkaufen gehen. Und dann würde ich das auch lieber im geschützten Bereich schildern, macht das SisLi halt wieder nen Blog auf ;) Bis später

  • Und was hat Dir das konkret gebracht? Ist eine völlig ernst gemeinte Frage. Ich meine, gerade bei Störungsbildern, bei denen die Maipulation anderer Menschen ein Diagnosekriterium darstellt, ist doch immer damit zu rechnen, dass derjenige Dich belügt.


    LG

    LuLa


    Und dennoch kann der Austausch fruchtbar sein, lehrreich, interessant.


    Jemandem, der ganz offensichtlich Defizite in Bereich A hat, kann doch trotzdem eine hervorragende Begleitung in Bereich B oder C sein, mal abstrahiert betrachtet.

    Jemandem, dem ich innerlich (man muss ja nicht alles auf den Tisch legen, was man so denkt) pathologische Unehrlichkeit unterstelle, werde ich mich nicht dahingehend ausliefern, dass ich mich abhängig mache von seiner diesbezüglichen Loyalität.


    Mit einer Frau, die seit Jahrzehnten wechselnde Beziehungen pflegt, aber mich ansonsten gut unterhält, baue ich keine gemeinsame Zukunft auf, kann aber dennoch eine tolle Zeit verbringen.

  • Da antworte ich Dir gerne drauf, ich muss aber erst kurz einkaufen gehen. Und dann würde ich das auch lieber im geschützten Bereich schildern, macht das SisLi halt wieder nen Blog auf ;) Bis später

    Freu mich drauf. :-)

  • Und dennoch kann der Austausch fruchtbar sein, lehrreich, interessant.


    Jemandem, der (....) kann aber dennoch eine tolle Zeit verbringen.

    Gebe ich Dir recht. Was ist jedoch, wenn man davon überzeugt ist, dass eine bestimmte charakterliche Beschaffenheit (ich will jetzt mal das Diagnosebingo lassen), für einen selbst per se destruktiv ist - womöglich aufgrund der eigenen Kostitution? Will meinen, diese sich begegnenden charakterlichen Beschaffenheiten, haben etwas von Schloss und Schlüssel, denkst Du dann nicht auch, dass es klüger wäre, eine strikte Distanz zu wahren, wenn man eine Wiedrholung, ganz gleich in welcher Form, zu vermeiden sucht?


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  • Gebe ich Dir recht. Was ist jedoch, wenn man davon überzeugt ist, dass eine bestimmte charakterliche Beschaffenheit (ich will jetzt mal das Diagnosebingo lassen), für einen selbst per se destruktiv ist - womöglich aufgrund der eigenen Kostitution? Will meinen, diese sich begegnenden charakterlichen Beschaffenheiten, haben etwas von Schloss und Schlüssel, denkst Du dann nicht auch, dass es klüger wäre, eine strikte Distanz zu wahren, wenn man eine Wiedrholung, ganz gleich in welcher Form, zu vermeiden sucht?


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    Wie würdest du diese Distanz gestalten? Unauffällige Co-Existenz, Ignorieren mit Ignorierankündigung, stilles Ignorieren, konfrontativ Ablehnen, was?

  • Hm, outlaw, beantworte Du doch bitte erst einmal meine Frage, aus Deiner Sicht. Würdest Du es für klug halten, eine auch immer gearteten Kontakt zuzulassen, wenn dieser das konkrete Risiko beinhaltet, in etwas hinein zu geraten, was man nicht mehr möchte?


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  • Hm, outlaw, beantworte Du doch bitte erst einmal meine Frage, aus Deiner Sicht. Würdest Du es für klug halten, eine auch immer gearteten Kontakt zuzulassen, wenn dieser das konkrete Risiko beinhaltet, in etwas hinein zu geraten, was man nicht mehr möchte?


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    Was für ein Kontakt wäre es denn? Ein Bekannter? Ein Kollege? Eine Beziehung?

  • Was für ein Kontakt wäre es denn? Ein Bekannter? Ein Kollege? Eine Beziehung?

    Jeglicher Art, die über ein neutrales, unverbindilches Geplänkel (Guten Tag - guten Weg - schönes Wetter etc.) hinausgeht.

  • Ich nochmal, jetzt mit mehr Zeit. Also ganz grundsätzlich würde ich mich nicht damit abfinden wollen, aufgrund meiner Persönlichkeitsaufstellung bestimmte Menschen meiden zu müssen.


    Diese Einsicht, dahingehend außer Kontrolle geraten zu können, würde etwas mit mir machen, und ich glaube, ich würde viel Ehrgeiz aufbringen, um nicht mehr der Schlüssel zu einem Schloss zu sein.

    Ich könnte den Gedanken derartigen Kontrollverlustes nicht ertragen.


    Nehmen wir an, ich geriete trotz meines Ehrgeizes inmitten des Änderungsprozesses an einen solchen Menschen, dann würde ich jegliche Form von "gefährlichem Austausch" unterlassen. Ich würde mich nicht im selben Raum aufhalten, keine gemeinsamen Unternehmen besuchen, keinen Sichtkontakt herstellen, keine Kontaktdaten tauschen.


    Wäre diese strikte Vermeidung nicht möglich, etwa wegen beruflicher Verknüpfungen, würde ich mich der Situation angemessen zurückgezogen verhalten.


    Auf gar keinen Fall würde ich meine Distanz kommentieren. Das wäre vollkommen kontraproduktiv und wirkt immer "anziehend" auf das Gegenüber und lenkt Aufmerksamkeit auf sich. Zudem wird damit eine künstliche "Ressourcenverknappung" suggeriert bzw. erzeugt, und schon ringt bzw. interagiert man mit der Person, zu der man die Distanz halten wollte.^^


    Und parallel dazu würde ich alles daran setzen, mich aus dieser gefährlichen Persönlichleitsaufstellung zu bewegen, denn langfristig wäre das, wie erwähnt, kein akzeptabler Zustand. Ich gestehe keinem Menschen auf der Welt eine solche innere Macht über mich zu.

    Niemals wäre das eine Eigenschaft, die ich an mir akzeptieren könnte.

  • Als letztes Mittel, sofern das "Schloss" die Wahrung der Distanz zu unterbinden versuchen würde, würde aus der passiv-zurückhaltenden Strategie eine aktiv-aggressive Strategie.

    Versteht die Person dies nicht, würde ich nachregeln, bis sie es versteht.

    Soviel wie nötig.


    Dies bezieht sich ausschließlich auf Interaktion im Realleben.


    Ich war allerdings noch nie in so einer Situation.


    Wie erlebst du dies alles?

  • Wie erlebst du dies alles?

    Danke erst einmal, für Deine Ausführungen. Damit kann ich durchaus etwas anfangen und es geht mir in einigen Teilen ähnlich. Besonders was die Arbeitswelt angeht. Wie ich das ansonsten erlebe? Hm. Ich blocke das eher, als es zu erleben. Will meinen, ich lasse das vor eine Art innere Wand prallen, die ich mir über Jahrzehnte (auch aus beruflichen Gründen) herangezüchtet habe. Ich sitze dann dahinter und beobachte das. Aber oft gefällt mir nicht, dass ich mich davon zu sehr bewegt sehe oder in die Verlegenheit gerate, dem Gegenüber, von dem ich erfahrungsgemäß weiß, dass ich ihm nicht trauen sollte, dann trauen zu wollen (was ich dennoch nicht tue, aber der Wunsch dazu nervt mich). Oder anders ausgedrückt, dieser Glaube in mir (eigentlich/womöglich ist er/sie doch ganz anders), versucht mir ein Bein zu stellen. Ich habe es vermutlich noch nicht so sehr verinnerlicht, dass ich meiner Wahrnehmung immer und zu 100% vertraue. Daran arbeite ich.


    Zitat

    Und parallel dazu würde ich alles daran setzen, mich aus dieser gefährlichen Persönlichleitsaufstellung zu bewegen, denn langfristig wäre das, wie erwähnt, kein akzeptabler Zustand. Ich gestehe keinem Menschen auf der Welt eine solche innere Macht über mich zu.

    Niemals wäre das eine Eigenschaft, die ich an mir akzeptieren könnte.

    Dazu mal folgende Überlegung: Wenn man schon einmal von einem Tiger/Wolf etc. angegriffen wurde, ist es da dann nicht besser, die Reaktion dieses Tieres als naturgegeben zu respektieren und künftig einen großen Bogen zu machen? Ich verstehe Dich eher so, dass Du einen Weg suchen würdest um Raubtierbändiger o. ä. zu werden. Habe ich Dich da richtig interpretiert?


    LG

    LuLa

    Einmal editiert, zuletzt von Gelöscht1 () aus folgendem Grund: Tippfehler

  • @outlaw, ich habe noch einmal hierüber nachgedacht:

    Zitat

    Und parallel dazu würde ich alles daran setzen, mich aus dieser gefährlichen Persönlichleitsaufstellung zu bewegen, denn langfristig wäre das, wie erwähnt, kein akzeptabler Zustand. Ich gestehe keinem Menschen auf der Welt eine solche innere Macht über mich zu.

    Ich glaube, ich mache das zum Beispiel auch schon auf eine gewisse Weise. U. a. auch darüber, dass ich z. B. Postings von mir nicht lösche/editiere, die sehr viel Persönliches von mir enthalten, was mich angreifbar werden lässt, in gewissem Sinne. Werde ich dann u. U. von jemandem mit etwas auch solchen Postings, in einer Weise konfrontiert, die ich zum Beispiel als unterstellend, übergriffig oder einfach nur unrichtig erlebe, übe ich in der Regel das auszuhalten, ohne nun unbedingt einem Rechtfertingszwang zu unterliegen. Ich übe, es einfach so stehen zu lassen. Das Internet ist eine sehr gute Plattform dafür, finde ich. Also insofern arbeite ich auch an der Überwindung gewisser Angriffspunkte meines Selbst. Das war jetzt nur ein Beispiel von vielen. Fiel mir aber gerade so vor die Füße.


    ....

  • Dazu mal folgende Überlegung: Wenn man schon einmal von einem Tiger/Wolf etc. angegriffen wurde, ist es da dann nicht besser, die Reaktion dieses Tieres als naturgegeben zu respektieren und künftig einen großen Bogen zu machen? Ich verstehe Dich eher so, dass Du einen Weg suchen würdest um Raubtierbändiger o. ä. zu werden. Habe ich Dich da richtig interpretiert?


    Nein.


    Es geht ja um das Schlüssel-Schloss-Prinzip. Meine Strategie wäre daher zweigleisig:


    1.) Vermeidungsverhalten diesen (aufregend faszinierenden) triggernden Personen gegenüber und

    2.) der innerliche Umbau meiner selbst, um kein Schlüssel für dieses Schloss mehr zu sein.

  • Hm, das hatte ich jetzt aber auch gemeint.


    Also erst der Bogen und dann Raubtierbändiger, im Sinne davon, das eigene Verhalten/Wissen/ Innenleben, so zu verändern, dass man irgendwann möglichst gelassen damit umgehen und womöglich das tun kann, was Du hiermit beschrieben hast:


    Und dennoch kann der Austausch fruchtbar sein, lehrreich, interessant.


    Jemandem, der ganz offensichtlich Defizite in Bereich A hat, kann doch trotzdem eine hervorragende Begleitung in Bereich B oder C sein, mal abstrahiert betrachtet.

    (....)

    Mit einer Frau, die seit Jahrzehnten wechselnde Beziehungen pflegt, aber mich ansonsten gut unterhält, baue ich keine gemeinsame Zukunft auf, kann aber dennoch eine tolle Zeit verbringen.

    Wobei ich mir noch nicht schlüssig bin - für mich - ob ich nicht zu dem Ergebnis kommen werde, den Bogen irgendwann grundsätzlich vorzuziehen, schlicht, weil das meiner mittlerweile generell recht fragilen körperlichen Gesundheit zuträglicher ist. Ich frage mich in dem Zusammenhang, ob dieses Vermeidungsverhalten per se bedeuten muss, dass ich irgendwem "Macht über mich" einräume, oder ob es nicht vielmehr in erster Linie gesunde Selbstfürsorge ist, denn indem ich mich einfach entziehe, hat ja auch niemand mehr "Macht über mich", Ich hoffe, das war jetzt nachvollziehbar.


    LG

    LuLa

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