Suizid, Selbstmord, Freitod, Die Letzte Entscheidung - wie immer man es nennen mag

  • Was für ein Thema........

    In meiner Jugend - also in den 70er Jahren - dachte ich auch öfters drüber nach - jedes Mal, wenn es mit einer Freundin nicht klappen wollte. Hat sich aber gelegt.

    Kurze Zeit später war ich dann Rennfahrer, zu der Zeit dachte man nicht drüber nach. Sondern hatte den Tod quasi eingeplant, weil damals an jedem Wochenende einer der Kameraden daraufging. Das lag an der Technik, den Reifen, dem Übermut und an der schlechten Absicherung der Strecken.

    "Lieber tot, als Zweiter" hieß das eben.

    Im letzten Jahr im Krankenhaus ( Häusern ) hat sich bei mir dann wieder so eine Leck-mich-am-Arsch-Stimmung eingestellt. Ich habe mir gesagt, ein Unterschenkel ( weg ) ist genug, weitere Abschnitte dulde ich nicht, lieber sterbe ich. ( Eine ältere Frau im Zimmer nebenan hatte genau das vollbracht. Auf jede weitere Behandlung der Diabetis verzichtet, außer Schmerzmittel, und war nach etwa vier Wochen relativ friedlich eingeschlafen ) Diese Frau, deren Namen ich nicht mal kenne, war und ist mein Vorbild. Bei einer späteren Untersuchung im Krankenhaus waren bei mir am bis dahin gesunden Fuß zwei schwarze Zehen entdeckt worden und man wollte natürlich wieder schneiden. Ich habe das abgelehnt, es wurde schriftlich protokolliert

  • Ich habe auch vollstes Verständnis dafür, wenn man gehen will, sollte man das auch können.

    Wir alle sind sowieso irgendwann mal dran. Das ist unsere Bestimmung.

    Könnte man da sagen, der Sinn des Lebens ist der Tod?

    Wenn man schon nicht so leben kann wie man will, dann sollte man wenigsten so sterben können wie und wann man gerne möchte.

    Jeder lebt nach seinen Fähigkeiten aber nicht jeder nach seinen Willen.

    Mal ehrlich, ist man denn wirklich glücklich und zufrieden mit seinem Leben?

    Oder wird einem nicht etwas aufgezwungen, nur weil es gesellschaftlich oder sozial so vorgegeben wird?

  • Ich habe noch nicht erlebt, dass einem der Suizid verwehrt wurde.

    Die meisten Menschen machen sich zu viele Gedanken um die eigene Person - eigentlich interessiert es kaum einen, wer sich wo weshalb umbringt.

    Die ganzen "missglückten Selbstmordversuche" zeigen ja, dass es immer wieder möglich ist und einen kein Schwein von irgendwas abhalten will oder wird.

  • Ich habe noch nicht erlebt, dass einem der Suizid verwehrt wurde.

    Dann versuch doch mal, hier im Forum glaubhaft einen Suizid anzukündigen. Schreib, dass du drei Packungen Schlaftabletten eingeworfen hast und total müde bist und darauf wartest, dass es endlich zu Ende geht.


    Dann warte kurz und dann reagiere nicht, wenn es an deiner Haustür klingelt. Dadurch erhältst du dann eine relativ aussagekräftige Demo darüber, wie jemandem in Deutschland der Suizid verwehrt wird, spätestens dann, wenn die Polizei deine Tür aufbricht.

  • Wer sich töten will, wird ja wohl nicht so blöd sein, das im netz anzukündigen...

    Machen und fertig.

  • Dann muss man halt nicht rumplärren, dass man sich dann und dann umbringen wird.

    Es gibt gutmütige Menschen, die gerne helfen.

    Die einfach NICHT informieren und gut ist.

  • Man macht sich strafbar, wenn man seinen Suizid NICHT ankündigt?

    So ein Quatsch!

    (Falls du meinst, dass ein Leser sich strafbar macht, wenn er solchen Mist liest und nicht die Polizei ruft - wie willst du beweisen, dass jemand das gelesen hat?)


    Wer sterben will, macht einfach.

  • Man macht sich strafbar, wenn man seinen Suizid NICHT ankündigt?

    So ein Quatsch!

    Missverständnis. Ich dachte, du meinst mit "gutmütige Menschen, die helfen wollen", dass man nicht die Polizei informiert, wenn man davon erfährt, dass jemand einen Suizid ankündigt. Das wäre strafbar.



    (Falls du meinst, dass ein Leser sich strafbar macht, wenn er solchen Mist liest und nicht die Polizei ruft - wie willst du beweisen, dass jemand das gelesen hat?)

    Mir als Admin könnte man es nachweisen.


    Aber du hast recht: Ein normaler User hätte man diese Probleme nicht unbedingt.

  • Auch als Admin bist du nicht verpflichtet, 24/7 Beiträge zu lesen.

    (Wer allerdings so blöd ist, seinen Suizid medial anzukündigen, hat es nicht besser verdient, als dass Polizei und Rettungswagen vor der Tür stehen....Das macht nur `ne Dramaqueen. Wer sterben will, stirbt.)

  • Auch als Admin bist du nicht verpflichtet, 24/7 Beiträge zu lesen.

    (Wer allerdings so blöd ist, seinen Suizid medial anzukündigen, hat es nicht besser verdient, als dass Polizei und Rettungswagen vor der Tür stehen....Das macht nur `ne Dramaqueen. Wer sterben will, stirbt.)

    Dramaqueen finde ich unpassend. Es gibt Menschen die Suizid ankündigen und es auch "erfolgreich" vollziehen.

  • Mag sein.

    Ist doch ihre Sache.


    Ich habe einen Freund, der in der Psychiatrie schafft und der meinte mal, die Suizidalen würden letztlich nicht selten durch ihre Selbsttötung andere Menschen mitleiden lassen wollen.

    Vielleicht daher der Wunsch, es auch zu verbreiten.


    "Mimimi, ich geh mich jetzt umbringen! und du bist schuld und kannst nix machen!"


    Ich würdesagen - wer gehen will, soll gehen.


    Aber nicht so ein Theater veranstalten.

  • Wer sich töten will, wird ja wohl nicht so blöd sein, das im netz anzukündigen...

    Machen und fertig.


    Das ist nicht das Thema.


    Suizid soll nicht im Geheimen vollzogen werden müssen, um durchführbar zu sein, das ist das Thema.


    Ich selbst finde deine Aussagen "wer es wirklich will, macht einfach und plärrt vorher nicht rum" sowohl oberflächlich als auch langweilig, da plump-provokant.

  • Ich halte es nicht für gut, dass Suizid so ein Tabuthema ist. Man müsste viel offener darüber sprechen können und das ist auch mit das Einzige, was ich ändern würde. Denn soviele Leute wurden gerettet und davor bewahrt, wenn man mit ihnen die Vor- und Nachteile eines solchen Schrittes nüchtern und ohne Stigma durchgeht. Da spreche ich aus eigener Erfahrung.


    Das es "verboten" ist, finde ich gut, da es die Grundeinstellung fördert, jedem Menschen erstmal zu helfen und nicht die Frage zu stellen "Wollte er das vielleicht aber so?" - was wertvolle Sekunden sein können. Das Verbot dient also eher Rettenden und weniger einem echten "Verbot".


    Ich bin der Überzeugung, wer es wirklich tun möchte, tut es - ganz unabhängig vom Verbot - ist damit auch erfolgreich. Leute die nicht erfolgreich sind, nutzen das meist eher als (unbewussten?) Ruf nach Hilfe.

  • Das ist nicht das Thema.


    Suizid soll nicht im Geheimen vollzogen werden müssen, um durchführbar zu sein, das ist das Thema.


    Ich selbst finde deine Aussagen "wer es wirklich will, macht einfach und plärrt vorher nicht rum" sowohl oberflächlich als auch langweilig, da plump-provokant.

    OMG, verzeih, dass ich den Feingeist mit Wumme, der Menschen gelegentlich "Glassplitter in die geöffneten Augen reiben möchte", mit meiner Plumpheit langweile! =O

    Ich meine keinen meiner Sätze provozierend, sondern möchte vorsichtig darauf hinweisen, dass es nicht der Öffentlichkeit und der medialen Ankündigung bedarf, wenn man sich töten möchte.

    Wer das unbedingt "öffentlich" haben möchte, sollte bei Gelegenheit mal seine Motive hinterfragen.

    Ich möchte keine öffentlich Suizidierten; es gibt ohne diese schon genug unschöne Anblicke.

    (Man könnte natürlich auch ein ganz Wilder, Verwegener sein und sich TROTZ Verbotes der Öffentlichkeit öffentlich umbringen. ich glaube nicht, dass das jetzt sooo unmöglich ist.)

  • Ich bin der Überzeugung, wer es wirklich tun möchte, tut es - ganz unabhängig vom Verbot - ist damit auch erfolgreich. Leute die nicht erfolgreich sind, nutzen das meist eher als (unbewussten?) Ruf nach Hilfe.

    Das kann ich nicht einschätzen.


    Suizid ist eine Sache, die man relativ radikal angehen muss, damit der Erfolg garantiert ist, und viele Menschen wissen das einfach nicht. Dadurch kommen gerade bei Menschen, die weiche Methoden bevorzugen (Medikamente zum Beispiel oder ein Schnitt in die Pulsadern), auch dann Fehlversuche zustande, wenn sie ernsthaft sterben wollen.


    Es ist nicht simpel, an konkrete Informationen zu gelangen, auf was genau man achten muss. Wenn man nach Suizidmethoden googelt, findet man kaum brauchbare Antworten und stattdessen ganz viele Links zu Hilfsangeboten. Reden kann man mit niemandem darüber, wenn man kein Risiko eingehen will.

    Dann greift man also auf das zurück, was man zu wissen glaubt, und dieses Wissen ist oftmals falsch. Das produziert dann mit Sicherheit ebenfalls Fehlversuche und Langzeitschäden, ohne dass es am Willen zu sterben gemangelt hat.

  • Nein, man macht sich nicht strafbar, wenn man einen geplanten Selbstmord nicht meldet. Das gilt nur für ganz wenige geplante Kapitalverbrechen: Mord, Entführung, Geldfälscherei. Aber nicht für Selbstmord

    Unterlassene Hilfeleistung ist es ab dem Moment, ab dem die Person nicht mehr handlungsfähig ist, also das Bewusstsein verloren hat. Wenn jemand hier schreiben würde: "Ich habe mir gerade die Pulsadern aufgeschnitten und schon zwei Liter Blut verloren und mir wird gerade schwarz vor Augen", könnte ich nur schwer damit argumentieren, dass die Person ja gerade noch einen Beitrag geschrieben hat und handlungsfähig war.

    Auf jeden Fall würde ich da lieber kein Risiko eingehen und die Polizei informieren. Ich will mir keine Anzeige einhandeln – unabhängig davon, wie ich selbst über Suizid denke.

  • Ich hatte dazu schon mal an anderer Stelle etwas eingestellt und kopiere Ausschnitte hier rein:



    […] Zusätzlich möchte ich Informationen dazu einstellen, um für das Thema zu sensibilisieren:



    Zwei Mythen zum Thema Suizid:



    […]1. »Wer sich wirklich umbringen will, redet vorher nicht darüber«, sprich: wenn Menschen über den eigenen Selbstmord sprechen oder ihn sogar ankündigen, braucht man das nicht zu ernst nehmen.

    FALSCH! In Wahrheit werden die meisten Suizide und Suizidversuche im Vorfeld angekündigt. Man sollte eine solche Ankündigung als immer ernst nehmen. […]

    https://www.psychiatrie-verlag.de/st...aevention.html



    […]Mythen und Facts:

    1. ‚Wer von Suizid spricht, tut es nicht’ -> im Gegenteil! 80% der Suizide werden angekündigt![…]

    https://www.klaus-grawe-institut.ch/...hen-und-facts/


    […]Was kann man bei akuten Suizidabsichten tun?

    Man kann versuchen, mit dem Betroffenen ein Gespräch zu beginnen. Grundsätzlich sollte man sich dabei verstehend und stützend verhalten und es sollte das Zuhören im Vordergrund stehen.

    Vorteilhaft ist es, ernsthaft auf das einzugehen, was der Suizidgefährdete erzählt sowie danach zu fragen, wie es zu dieser verzweifelten Situation gekommen ist.

    Man kann erfragen, ob man in einer Form behilflich sein kann oder etwas für die Person tun kann.

    Unfreundliche Reaktionen oder Zurückweisungen von dem Suizidgefährdeten sollte man nicht persönlich nehmen und darauf möglichst gelassen und geduldig reagieren.

    Fühlt man sich durch den Suizidgefährdeten überfordert oder gar erpresst, besteht unmittelbare Selbst- oder Fremdgefährdung sollte man nicht zögern, sofort einen psychiatrischen Notdienst, den Rettungsdienst (112 europaweit) oder die Polizei zu verständigen.



    Was man bei akuten Suizidabsichten vermeiden sollte?

    Vermeiden sollte man gute Ratschläge, Überredungsversuche sowie Aufmunterungsversuche. Diese drängen den Gefährdeten u.U. lediglich tiefer in seine Ausweglosigkeit, was kontraproduktiv ist. Eine suizidgefährdete Person weiß in der Regel, was zu tun gut wäre. Das Problem liegt meist darin, dass sie sich dazu in diesem Moment nicht in der Lage fühlt.[…]

    https://www.neurologen-und-psychiate...-suizidgefahr/







    Hier noch ein Video (Dr. med.Martin Kaiser

    Chefarzt Klinik für Psychiatrie, Psychotherapie und Psychosomatik

    SHG-Klinik Merzing): https://m.youtube.com/watch?v=qZ0GpR1jsYU



    Zitate aus dem Vid.:


    Zitat

    Dr. med.Martin Kaiser

    Hunde, die bellen, beißen nicht“ - gilt nicht, bei dem Thema Suizidalität und Depression. […]

    Zitat

    Dr. med.Martin Kaiser

    Eine wichtige Botschaft: Man kann helfen. Reden Sie darüber. Suchen Sie Hilfe. Man kann was tun. Das ist behandelbar.



    Edit: Habe gerade festgestellt, dass manche Links nicht mehr zu den entsprechenden Zitaten führen: „Error 404

    Tut uns leid, die gesuchte Seite konnte leider nicht gefunden werden.“


    Verstößt es gegen das Urheberrecht, wenn ich es so stehenlasse?

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