Habt ihr eigene Erfahrungen oder von Anderen gehört, wie es in einer geschlossenen Psychiatrie Abteilung vor sich geht?

Kann dir, wenn du willst, auch ein bisschen berichten, wie es bei mir jeweils in der Klinik war/ist.

War ja schon ein paarmal, sowohl geschlossen wie auch offen, aber auch therapeutische Stationen.

Ich persönlich habe bisher noch keine wirklich schlimmen Erfahrungen gemacht. Geholfen haben mir aber auch nicht alle, wobei die therapeutischen Stationen mir immer geholfen haben.

Einige waren auch nur schlichtweg dafür gut, dass ich überlebt habe.

Kann dir zB sagen, wie die Tage so ablaufen können etc...

Was ist denn immer mit diesem Arbeitskollegen, Mädel.

Ja, sowohl auf die geschlossene wie auch auf die offene konnte ich immer persönliche Gegenstände mitnehmen.

In der einen Klinik wurde aber immer Taschenkontrolle gemacht. Also halt Rasierer, Messer und solches Zeug musste man abgeben. Handy, Laptop, Musik, Bücher etc konnte ich aber immer behalten. Also auch auf der geschlossenen.

Auf der Therapiestation wurde nie eine Taschenkontrolle gemacht. Also auch Rasierer hab ich dort dabei, wie auch Schere (für mein Bastelzeug wichtig) etc.

Ich nehme immer sehr viele Freizeitsachen mit. Also viel Wolle, um zu häkeln, Farbe um Steine zu bemalen, Mandalas und Malbücher für Erwachsene aber auch Backsachen (ich backe sehr viel Brot, aber auch Kuchen in der Klinik).

Bei mir kommt dann noch die 12kg Gewichtsdecke dazu plus ein Moskitonetz für übers Bett (nicht wegen den Moskitos, sondern weil ich damit einfach besser schlafe, wenn es quasi "begrenzt" ist).

Beim Eintritt wird in der Regel zuerst körperlich kurz geschaut, also Gewicht, Blutdruck, Puls, Temperatur, sowie eine Blutprobe und EKG. Manchmal auch noch Urin und man muss kurz blasen (Alkohol).

Auf der offenen und geschlossenen Station war nie gross Programm. Da ist man hauptsächlich, um eine Pause vom Alltag zu haben und wegzukommen. Therapie war nie gross. Also hauptsächlich rumsitzen, mit Mitpatienten reden, Puzzeln, malen, rauchen ^^ und so.... Kann aber je nach Klinik anders sein.

Auf der Therapiestation ist das anders. Da kann man zwischen mehreren Therapien auswählen (kommt aber auch auf die Klinik an, was sie anbieten). In der Regel hat es Gruppen- und Einzeltherapien. In der Regel hat es eine Störungsspezifische Gruppentherapie, sowie anderes. Manchmal auch "nur" Beschäftigung, wo man aus Holz, Stoff, Ton etc etwas herstellt, dann verschiedenste Therapien von Musiktherapie, Kunsttherapie über Bewegung (Chi-Gong, Yoga, Nordicwalking) zu Ergo, oder tiergestützte Therapie. Und natürlich Einzel-Psychotherapie wie auch Bezugspersonengespräche. Evt noch Medisprechstunde (oder etwas in der Art).

Raus kann man auf der offenen oder therapeutischen Station immer, solange man an den Therapien teilnimmt. Abends muss man so ca um 21.00/22.00 wieder auf Station sein, morgens kann man so ca ab 7.00 raus. Auf der offenen Station kann es aber individuell sein, dass man Zeiten hat, zu denen man raus darf bzw am Anfang nur 30 Minuten am Stück und dann immer mehr.

Man soll sich immer an- und abmelden, obwohl man theoretisch auch jederzeit gehen könnte.

Auf der geschlossenen hat es halt wirklich "von allem" und auch "schwere" Fälle, worunter ich hauptsächlich Menschen mit Psychosen zähle, weil die oftmals überhaupt nicht Absprachefähig sind und in ihrer eigenen Welt leben und eine eigene Wahrnehmung haben.

Das waren meine bisherigen Erfahrungen.

Zitat von Wolkenmädchen

Naja ich krieg mein Leben nicht allein geregelt und er versucht mir ja zu helfen 😅evtl fände ich es einfacher wenn er das meiner Mutter erzählt als ich .. wobei es ja erwachsener wäre wenn ich das erzähle wieso ich beschlossen hab in eine offene Klinik zu gehen. Aber er meinte ich sollte das auch mit dem Jungen erzählen und der Brücke .. was ich lieber weglassen würde

Mach dich nicht abhängig von einem Kontakt.

Wenn du zurzeit überfordert bist, dann häng dich nicht an irgendwen, vorallem nicht, wenn er dir droht und Ultimaten setzt. Und er wirkt genervt von dir, kann das? Sorge schaut auch anders aus.

Vllt steht er auf dich.

Ist es möglich, dass du ihn interessant für mehr findest und darum den Kontakt nicht aufgeben willst?

Die Angst vor Männern erwähntest du ja bereits, trotzdem suchst du männliche Kontakte, vllt unbewusst. Pass auf dich auf.

Erstmal eins nach dem anderen regeln und abklären.

Darum ist auch die therapeutische Unterstützung sinnvoll, es entsteht keine personenbezogene Abhängigkeit, zumindest selten, da dort für sowas kein Platz sein sollte.

Informiere dich bei deiner Psychotherapeutin, dafür ist sie da.

Blöd, dass der Psychiater Urlaub hat :/

Ich komme aus der Schweiz. Habe aber mit vielen geschrieben oder geredet, die schon in der Klinik in DE waren, da war es ähnlich. Kommt aber natürlich auch darauf an, in welcher Klinik du landest. Da gibt es auch hier grosse Unterschiede.

Nur halt was die Einweisung etc betrifft wird es anders sein...

Die Therapiestation habe ich selbst gefunden, und meine Psychiaterin um Anmeldung gebeten. Auf die Akut (offen/geschlossen) kam ich durch Einweisung der Psychiaterin, manchmal freiwilliger, manchmal nicht freiwillig.

Wie jede einzelne Klinik konstruiert ist kann sehr unterschiedlich sein. Sowohl in der CH wie auch in DE kann es da grosse Unterschiede geben, was das Angebot betrifft. Gibt auch hier Akutstationen, in denen man (sehr viel) mehr Therapien hat als da, wo ich war. Da musst du dich halt im Vornherein informieren. Auch, ob sie lebensnahe Übungen machen.

Und bei Bewertungen: Sei dir bewusst, dass man schlechte Erfahrungen generell viel mehr teilt und veröffentlicht als gute Erfahrungen. Zudem: Was für mich gut ist, kannst du als schlecht empfinden. Das Team der einzelnen Stationen wechselt immer mal wieder, auch das kann schon einen grossen Unterschied ausmachen.
Auch kann es von Station zu Station extrem stark variieren.

Sprich mit deinem Therapeuten darüber und frag, wie du vorgehen sollst. Zuerst einmal eine offene Akut und dann für langfristig vllt eine offene DBT-Station (so wie ich das rausgelesen habe?).

Zitat von Wolkenmädchen

Naja glaub meine Psychologin hat nicht so Plan von mir weil ich nicht wirklich viel erzählt hab würde eher mit dem Psychiater reden wollen .. aber beide sind im Urlaub.

Das klingt doch gut, sprich mit dem Psychiater, wenn er zurück ist. Alternativ gibt es evt einen Hausarzt?

Zitat von Wolkenmädchen

Was ist eine offene DBT Station

Bin mir nicht mehr sicher, ob du von DBT gesprochen hast? Oder verwechsle ich da etwas?

Damit meine ich eine therapeutische Station, die nach dem DBT-Konzept geführt wird. DBT wurde hauptsächlich für Borderline entwickelt.

Zitat von Wolkenmädchen

Naja ich glaub generell keiner männlichen Person mehr

Da du das hier gerade schreibst, ich sollte vllt erwähnen, dass ich männlich bin und möchte nicht, dass du dich sogar hier unwohl fühlen musst, darum ziehe ich mich erstmal etwas zurück und lese nur mit. Ist wahrscheinlich besser so. Schreibe wohl besser mit den Frauen hier weiter.

Aber ich möchte dir noch nahe legen, dass du dich den Frauen (besonders Mutter und Psychologin) mehr anvertrauen könntest, weil du ein Problem mit Männern hast. Da wäre auch ein männlicher Psychiater nicht wirklich der richtige Ansprechpartner für dich.

Du hast es jetzt sehr oft erwähnt, dass dir Männer iwie unangenehm sind, aufgrund negativer Erfahrungen.

Pass echt auf dich auf. Alles Gute dir.