Fiktives / Literatur

  • Achso. Das funktioniert quasi linear bei dir?

    Im Prinzip ja. In meinem Kopf ist es wie eine Filmszene, die immer wiederholt wird und dabei immer mehr Details bekommt. Wenn ich sie nicht aufschreibe und erstmal wieder beiseite lege, bleibe ich nur an der Szene hängen und kann weder Figuren weiter ausarbeiten noch einen Plott entwickeln.

    So wilde Freude nimmt ein wildes Ende,

    Und stirbt im höchsten Sieg, wie Feu'r und Pulver

    Im Kusse sich verzehrt. Die Süßigkeit

    Des Honigs widert durch ihr Übermaß,

    Und im Geschmack erstickt sie unsre Lust.

    Drum liebe mäßig; solche Lieb' ist stät:

    Zu hastig und zu träge kommt gleich spät. -William Shakespeare-

  • Ich sehe mich eher als entdeckender Schreiber, der nicht vorher plottet, sondern erst während des Schreibens, durch die Eigendynamik der Geschichte.
    Ich habe aber so noch nie eine Geschichte beendet, deshalb ist mein Ziel zumindest eine grobe Struktur zu erstellen und erst dann beginnen zu schreiben, nur fällt es mir so nicht ganz leicht

    So wilde Freude nimmt ein wildes Ende,

    Und stirbt im höchsten Sieg, wie Feu'r und Pulver

    Im Kusse sich verzehrt. Die Süßigkeit

    Des Honigs widert durch ihr Übermaß,

    Und im Geschmack erstickt sie unsre Lust.

    Drum liebe mäßig; solche Lieb' ist stät:

    Zu hastig und zu träge kommt gleich spät. -William Shakespeare-

  • Ich habe mir nun die Testversion von Patchwork heruntergeladen. Mal schauen ob ich die Tage auch zum Schreiben komme

    So wilde Freude nimmt ein wildes Ende,

    Und stirbt im höchsten Sieg, wie Feu'r und Pulver

    Im Kusse sich verzehrt. Die Süßigkeit

    Des Honigs widert durch ihr Übermaß,

    Und im Geschmack erstickt sie unsre Lust.

    Drum liebe mäßig; solche Lieb' ist stät:

    Zu hastig und zu träge kommt gleich spät. -William Shakespeare-

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  • Ich dachte während des Autofahrens über Kreatives Schreiben nach, über Berge, über den Israelkrieg und dadurch über Nazis, über Menschen, und das kommt jetzt raus aus meinem Hirn.


    ______



    Ein Kanten Brot (Rohfassung)



    Der alte Joseph sagte immer: "Wenn ein Mann lange genug nicht isst, vergisst er, dass er hungrig ist."


    Joseph sagte das so häufig, dass seine Frau nur beifällig nickte, wenn er diesen Satz sagte, und auch seine Kinder ließen ihn widerspruchslos gewähren, ohne jemals zu hinterfragen, weshalb diese unveränderlichen Silben über seine Lippen kamen. Nicht einmal, als sie fortgingen und eigene Kinder bekamen. Er selbst wusste es nicht, weshalb er das sagte, und noch weniger war ihm überhaupt bewusst, dass er es sagte.


    "Wenn ein Mann lange genug nicht isst, vergisst er, dass er hungrig ist."


    Dass Joseph sich eines Tages selbst dabei zuhörte, geschah schleichend. Unbemerkt. Ungeschützt.

    Niemand bemerkte etwa das Stocken beim "vergisst er".

    Am nächsten Tag wiederholte er nach einer kurzen Pause das "dass er hungrig ist".

    Und am übernächsten Tag sagte er diese seine Worte zweimal ganz langsam und deutlich direkt hintereinander - und dann nie wieder.


    Als Joseph ein kleiner Junge gewesen war, der schon bald damit begonnen hätte, auf Bäume zu klettern, nannten ihn die älteren, herberen Freunde seines großen Bruders 'Doktor Goebbels', und diesen Namen wurde er nie richtig los. Joseph alias Goebbels kletterte nicht auf Bäume. Oder auf die umliegenden Berge, wie die anderen. Er hatte nämlich einen schlechten Fuß, der nicht nur schmerzte, sondern aussah wie "Ein Eimer voller Kuhscheiße", wie sein Vater einmal heimlich zu seiner Mutter sagte.


    Nein, der kleine Goebbels sah immer nur zu. Als er dazu irgendwann immerwährend seine Augen zusammenkneifen musste, durfte er mit seinem Großvater ins benachbarte Tal fahren, mit der Kutsche, vorne auf dem Kutschbock. Als sie nach einer Woche wieder zurück kamen, trug Joseph eine Brille auf der Nase.


    Irgendetwas im Land änderte sich nach ein paar Jahren, und man nannte Joseph nicht mehr 'Goebbels', sondern 'Den Doktor'. Der Doktor sah immer noch nur zu. Niemals verließ er mit der Kraft seiner Beine das Tal. Aber immerhin war er jetzt der Doktor. Ein Hauch Wertschätzung ermutigte seine Seele. Und wenn er schon nicht auf Bäume oder Berge kletterte, so wog sein Wort doch, und er fand eine Frau, und er hatte eine Hütte, und sie bekamen viele Kinder, jedes einzelne gesund und voller Kraft.


    Joseph, der junge Mann, aber auch Jahrzehnte später der alte Joseph pflegte am Fenster zu stehen und auf die Felswände ganz weit oben über den Bäumen zu starren, wenn er seinen Satz sagte.


    Es ist der Tag nach dem übernächsten Tag. Es ist Winter. Damals sind die Winter noch kalt in den Bergen. Die Welt bemerkt nicht, dass Joseph schweigt. Seine Frau bemerkt nicht, dass Joseph schweigt.


    Mit der Langsamkeit eines alten Mannes, der Schmerzen kennt, zieht er sich die Hosen an, die er seit Jahren gerne getragen hatte. Stiefel, nicht sehr dick, aber selbst für seinen schlimmen Fuß bequem. Seinen Mantel. Seinen Hut.


    "Wo gehst du hin?", ruft nun doch seine Frau aus der Stube. Sie ist eine gute Frau, das weiß er, und er grämt sich nicht, dass keine Antwort kommt, nachdem er aus dem Flur heraus antwortet: "Ich muss nochmal raus." Und dann, einen langen Augenblick später: "Ich bin unfassbar hungrig."


    Er öffnet die Tür und tritt in die hereinbrechende Dunkelheit und bewegt sich sachte abwärts bis zum Bach. Dahinter quert er einen Weg, und dann, kurze Zeit später, setzt er seine Schritte so gleichmäßig, wie er das vermag, bergauf.

    Es geht ihm schon besser.

    Ein hungriger Junge, der auf trockenem Brot kaut.


    Joseph steigt bergauf.


    Als eine halbe Stunde später der Schmerz in seinen Fuß fährt und dort verbleibt, zögert Joseph nicht. Er geht weiter.

    Als eine Stunde später sein ganzer Körper in Flammen steht und er nur noch flach und stoßweise atmen kann, geht Joseph weiter.


    Später in der Nacht läuft Joseph nur noch in seinen Träumen. Es ist kalt, und Joseph friert, aber dennoch geht er weiter, sieht den Weg voranschreiten. Irgendwann, als er meint, er sei fast auf dem Gipfel, wird Joseph endlich warm. Er braucht seinen Mantel nicht mehr, reißt ihn förmlich herunter, zusammen mit seinem Hemd. Fast geschafft! Beinahe! Nur noch ein ganz kleines Bisschen.

    Er schafft es tatsächlich mit letzter Kraft, zum Gipfel zu stürmen, sieht sich selbst rennen. Voller Freude verlässt ein heiserer Schrei, erfüllt von Glück und Triumph, seine Kehle, und ist doch nur ein versteckter einsamer Atemzug.


    Es ist eine kalte Nacht.

  • Das Ende sagt mir sehr zu.


    Ich dachte während des Autofahrens über Kreatives Schreiben nach, über Berge, über den Israelkrieg und dadurch über Nazis, über Menschen, und das kommt jetzt raus aus meinem Hirn.

    Und dann hast du das nach dem Abendessen runtergeschrieben?


    Himmel. Ich benötige Tage, um einen halbwegs brauchbaren Text hinzukriegen.

  • Das Ende sagt mir sehr zu.


    Und dann hast du das nach dem Abendessen runtergeschrieben?


    Himmel. Ich benötige Tage, um einen halbwegs brauchbaren Text hinzukriegen.


    Ja, genau. Schön dass du sie etwas magst.


    Phinia hat mich durch ihre Einträge drauf gebracht, überhaupt etwas zu schreiben, dann kamen mir nach und nach die Ideen, und dann habe ich sie im Hotel, als ich mich hingelegt habe, heruntergeschrieben.



    Es liest sich schön angenehm.

    The Outlaw Hast du vor, mehr draus zu basteln, da du von einer Rohfassung schreibst?


    Danke, schön dass sie dir etwas gefällt. .


    Ein bisschen herumfeilen geht noch, klar. Aber nicht so extrem viel, ich bin ja kein professioneller Autor.

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