Was lese ich gerade? / Was habe ich vor zu lesen?

  • Heute hab ich ein neues angefangen: "Die Welt ist schlecht und du bist echt unausstehlich" - das war in der Bibliothek so oft ausgestellt und jedes Mal fand ich den Titel cool, jetzt hab ich es endlich mal mitgenommen. Laut Klappentext geht es um "Männer am Randes des Nervenzusammenbruchs".


    Hier schon mal eine Stelle daraus:

    "Ich habe mir immer vorgestellt, dass man mit jeder Lüge eine Parallelwelt erschafft, in der diese Lüge existiert. Jedes Mal, wenn ich lüge oder falsche Versprechungen mache, entsteht eine Version von mir, die genau so ist und genau das macht. Eine Version von mir wird später hier wohnen und jeden Tag in diesem Café sitzen. Vielleicht verliebt sich diese Version von mir in den Cafébesitzer. Wird solide. Hilft ihm vielleicht, ein zweites Café zu eröffnen. Jede Lüge bricht diese Welt in Stücke und verwandelt sich in eine neue Geschichte, die wieder auseinanderbricht und sich in neue Geschichten verwandelt, bis nur noch Krümel übrig sind. Nichts, woran man sich halten könnte."

    I received his words, not as attacks, but as gifts from a fellow human willing to share his soul and deep vulnerabilities with me.

  • Ich habe "Die Welt ist schlecht etc." jetzt noch einmal gelesen. Es sind einzelne Geschichten, aber mit der Zeit wird klar, dass die Personen teilweise in mehreren vorkommen, deshalb wollte ich am Ende nochmal zurück und gucken, ob es noch versteckte Zusammenhänge gab, die ich übersehen habe. Mir ist aber nichts mehr aufgefallen.


    Ich schreibe euch mal noch eine Stelle daraus ab, auch wenn die bisschen lang ist:


    I received his words, not as attacks, but as gifts from a fellow human willing to share his soul and deep vulnerabilities with me.

  • Hm. In vielen Büchern erkenne ich mich auch selbst, eigentlich in fast allen in gewisser Weise. Eine andere Art des um-sich-selbst-kreisens.

    I received his words, not as attacks, but as gifts from a fellow human willing to share his soul and deep vulnerabilities with me.

  • Ich hab seltsamer weise auch kaum innere Ruhe mehr zum lesen zur Zeit. Früher konnte ich mich da tagelang drin häuslich einrichten. Naja, kommt vielleicht wieder.
    Tom Hillebrand "Hologrammatica" hat Spaß gemacht. Die Vorstellung den Körper und damit das Geschlecht jederzeit switchen zu können hat was. Jetzt liegt da immer noch der ich weiß nicht wievielte T. C .Boyle rum aber ich kriege es gerade nicht hin.

  • Zur Zeit lese ich das Buch "Perspektiven - richtig sehen und zeichen". In ihm geht es um Fluchtpunkte. Nicht für Menschen, sondern für Linien. Durchaus entspannend.

  • Zur Zeit zeichne ich ziemlich wenig. Wohl so was wie ein Mal*blockade. Ich versuche da wieder mehr rein zukommen, etwas Gefühl dafür zu entwickeln.

  • Kommt auf die Stimmung und die Technik an. Sehr oft entwickelt sich das Motiv erst während des Malens. Sind teilweise schon sehr abstrakte Dinge, die dann eine konkrete Form annehmen.

    Kann aber auch sein, dass ich ein Photo als Motiv nehme. Hätte eigentlich zur Zeit mal wieder Lust einfach eine Landschaft zu malen. Bei dem Buch bekomme ich schon fast Lust auf etwas Architektur.

  • Personen liegen mir nicht so.

    Ich malte eher Landschaften und da sah man mal einen Fleck (Tier), sonst keine Lebewesen.

    Unter Druck malt und zeichnet es sich eh schlecht, machs gechillt am besten.

    Oder du willst es nutzen, um etwas zu verarbeiten oder dich zu spüren und damit etwas zu äußern.

  • Ich habe das durchaus auch benutzt, um etwas zu verarbeiten. Wobei ich momentan auch dafür zu fertig bin und dies sehr anstrengend ist.
    Ist dann fast wie körperliche Arbeit und ich schalte dann irgendwann ab und zeichne trotzdem weiter.
    Personen oder Tiere kommen bei mir in Landschaften auch - wenn überhaupt - nur andeutungsweise vor.

  • Ich habe das durchaus auch benutzt, um etwas zu verarbeiten. Wobei ich momentan auch dafür zu fertig bin und dies sehr anstrengend ist.
    Ist dann fast wie körperliche Arbeit und ich schalte dann irgendwann ab und zeichne trotzdem weiter.
    Personen oder Tiere kommen bei mir in Landschaften auch - wenn überhaupt - nur andeutungsweise vor.

    Ja, gönn dir auch etwas Ruhe, das ist wichtig.

    Irgendwann wirst du spüren, dass du weiter an die Verarbeitung gehen könntest.

    Malen, das geht auch, ohne dass eine Aufgabe dahinter stecken muss.

  • Ich habe gerade T. C. Boyles "Die Terranauten" gelesen.


    Angelehnt an das reale Experiment Biosphere 2 versuchen acht Personen, vier Männer und vier Frauen, zwei Jahre lang in einem autarken, geschlossenen Ökosystem in der Wüste Arizonas unter Glas zu leben, um Erkenntnisse für ähnlich konzipierte Basen im Weltraum zu gewinnen.

    Als Motto gilt: "Nichts rein, nichts raus", und die Terranauten sind hochmotiviert, die Luftschleuse unter keinen Umständen zu öffnen, bevor die Zeit abgelaufen ist.


    Dann aber treten die ersten Probleme auf: Kakerlaken und Ameisen verbreiten sich, die Sauerstoffanreicherung der Luft nimmt ab, es gibt einen medizinischen Notfall, die Lebensmittelproduktion bleibt hinter den Berechnungen zurück – und Ramsey Roothorp, der Kommunikationsoffizier der Crew, schleppt jede Terranautin ins Bett, die er in die Finger bekommen kann.

    Die Gruppendynamik geht immer weiter den Bach runter und das Experiment, das mit wissenschaftlichem Anspruch begann, verkommt zu einem grotesken Drama, bei dem jeder jedem größtmögliches Leid zufügt.


    Es gibt drei Perspektivträger, die allesamt unsympathisch konzipiert sind, und ich glaube nicht, dass irgendjemand anderes als T. C. Boyle es geschafft hätte, diese Blickwinkel ansprechend zu verkaufen.

    Seltsamerweise – oder vielleicht auch nicht seltsamerweise – haben es mir die Passagen aus Ramseys Perspektive angetan, in dessen Gedanken, Wahrnehmungen und dummen Entscheidungen ich mich zu großen Teilen selbst wiederfinden konnte. Ohne seine Perspektive hätte ich den Roman wahrscheinlich irgendwann beiseite gelegt – die Handlung hat Längen und fühlt sich manchmal an, als würde man ein Highschool-Drama lesen. Gleichzeitig ist es eben genau solche Kindergartenscheiße, die Teams, die zu lange aufeinander hocken, zerbrechen und Gruppendynamiken eskalieren lässt.


    Ich weiß nicht genau, ob ich den Roman weiterempfehlen würde. Ich glaube, die meisten Leser würden ihn eher langweilig und nichtssagend finden.

    Mir hat er auf bizarre Art gefallen.

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