Was lese ich gerade? / Was habe ich vor zu lesen?

    Auwei - ich bin gespannt wie du den Konsalik findest...


    Ich lese grade häppchenweise, zum wiederholten Mal, Brysons "Kurze Geschichte von fast allem", weil das ein Buch ist, das mich schon lange begleitet und noch lange begleiten wird.


    Und zwischendrin dann immer mal was andres, was mir so in die Finger kommt. In einen richtigen "Schinken" so mit xhunderten Seiten komm ich grad nicht rein ich finde die nötige Einstellung nicht. Im Moment wechsle ich zwischen "alten Freunden, les ich immer mal wieder", Sachbuch über was immer grad mein Interesse weckt und "das hat wer gelobt, das versuch ich mal"

    Das Alter spielt keine Rolle, es sei denn man ist ein Käse...


    Ich bin tatsächlich schon ziemlich reif

  • Beitrag von Citro ()

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    Er musste an das Lager denken. 5110/47 an der Wolga, nahe den Wäldern, aus denen im Winter die Rudel der Wölfe brachen und sich hungrig gegen den Drahtzaun warfen, bis die Posten auf den Türmen sie erschossen.

    Heute wie vor Jahren, dachte er, heute und morgen und ewig, solange die Erde sich dreht, wird der Wind der Steppe über die Ebene an der Wolga streichen, wird der Schnee hereinwehen von den dichten Wäldern, werden hungrig die Wölfe heulen und wird das Eis auf der Wolga krachen, wenn sich die Schollen gigantisch übereinandertürmen. Es wird einen blauen Himmel geben und einen dumpfen, bleiern grauen, aus dem der Schnee rieselt wie im Märchen. Es wird den Fluss geben, den ewigen Strom von Mütterchen Russland, die Wälder, aus denen die Axthiebe der Holzfäller klingen; der Jäger im Lammpelz wird durch die Büsche streichen und seine Fallen stellen, und der Bauer wird seinen Traktor über die Felder führen und den Samen in die fruchtbare Erde legen.

    Und Himmel und Sonne, Schnee und Wind, Wälder und Fluss werden den Flecken Steppe umgeben, auf dem einmal ein langer Zaun aus Draht stand, unterbrochen von hohen, hölzernen Wachtürmen, einem großen Tor vor hingeduckten, langen Baracken ... Block an Block.

    Das Lager Stalingrad.

    Das Lager 5110/47.



    Ich mag es, Bücher mitten in der Nacht zu beenden. Wenn es ruhig ist in der Welt und man der einzige Mensch im Universum ist, der aus einem anderen, ebenso unwirklichen und fernen Universum erwacht, fast neugeboren heimkehrt, zumindest ein bisschen verändert. Wenigstens für den Augenblick.


    Noch mehr mag ich es, wenn ich ein Buch gerne gelesen habe.


    Dieses Buch mochte ich. Es hat mir Spaß gemacht zu lesen, auch wenn das Thema kein spaßiges war. Andererseits - wo, wenn nicht in einem Kriegsgefangenenlager, atmet der Mensch jeden Augenblick der Freude und des Glücks tiefer ein, und wo machen Treue und Verrat, Kameradschaft und Gegnertum, Menschsein und Selbstverlust größere Unterschiede als an Orten, wo man nichts besitzt außer sich selbst?


    Der Konsalik las sich flüssig, schnell und leicht. Es gibt von allen Zutaten etwas, aber was mir durchgängig gefiel, das war die Makelhaftigkeit der Charaktere.


    Konsalik hat vor allem von Menschen erzählt.

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    Ach, übrigens, die Geschichte ist erfunden, allerdings orientiert sie sich an einem realen Vorbild:


    Zitat

    Ottmar Kohler (* 19. Juni 1908 in Gummersbach; † 27. Juli 1979 in Idar-Oberstein) war ein deutscher Chirurg, der durch den gleichnamigen Roman von Heinz G. Konsalik als Arzt von Stalingrad bekannt wurde.



    Und weiter:



    Und schließlich:



    https://de.wikipedia.org/wiki/Ottmar_Kohler

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    King soll mal in einem Interview gesagt haben,das seine früheren Romane wohl unter Drogeneinfluß geschrieben wurden,finde die Quelle leider nicht mehr.

    Wenn man seine neueren Werke mal so vergleicht,könnte da was Wahres dran sein,andererseits,wird der Autor ja auch älter.kqjdhakjhdjak

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    Wieder ausgegraben: Felix Dahn, Kampf um Rom.


    Heldensage auf Höchstniveau. Aber ich stelle fest, die national-vetklärte Sicht ist heute schwer zu verkraften.Trotz allem, die Heldrn meiner Kindheit/Jugend treff ich immer mal wieder gerne...

    Zitat
    Eine Idee wird darum noch nicht wahr, weil jemand sich dafür geopfert hat
    (Oscar Wilde)
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