Lieber „weiß“ sein wollen…

  • Ich bin Südländer, mit einem europäischen Vorfahren. Deswegen habe ich einen scheinbar europäischen Vornamen (der aber in im Heimatland meiner Familie auch unter den Menschen ohne europäische Abstammung extrem geläufig ist).

    Lieber wäre ich weiß. In Folge dessen betone ich diesen einen europäischen Vorfahren stark und manche Leute denken ich käme zur Hälfte aus dem europäischen Land.


    Kennt jemand das Problem?

  • Hallo Wirbelwind, was glaubst du denn, was ist die Natur dieses Wunsches oder sein dahinterliegendes Motiv?


    Das weiß ich nicht.

    Ich glaube irgendwie unterbewusst, dass „Weiße“ das bessere Leben haben oder gar die besseren Menschen sind. Es ist mir sehr peinlich, das zuzugeben.

  • Das weiß ich nicht.

    Ich glaube irgendwie unterbewusst, dass „Weiße“ das bessere Leben haben oder gar die besseren Menschen sind. Es ist mir sehr peinlich, das zuzugeben.


    Das ist interessant. Das ist übrigens etwas, was ich in anderem Kontext schon öfters gehört habe.


    Wäre dein Leben denn möglicherweise besser als Weißer?

  • Das ist interessant. Das ist übrigens etwas, was ich in anderem Kontext schon öfters gehört habe.


    Wäre dein Leben denn möglicherweise besser als Weißer?


    In welchem Kontext war es denn?


    Ob mein Leben besser wäre? Ich würde in mehr Clubs reingelassen. Ich geh immer in die Shishabar. Mir ist schon passiert, dass ich in Clubs nicht rein gelassen wurde.


    Manche Clubs oder Freizeitvergnügen meide ich auch, weil ich nicht weiß, ob ich dort erwünscht bin.


    Ich will eigentlich nicht immer nur die Shishabar besuchen.

  • In welchem Kontext war es denn?



    Das war mal ein Bericht zum Thema Rassismusbewertung im Konzept der "hautfarbenübergreifenden Pornographie", das fand ich ganz interessant. Wie also in westlichen Kreisen dunkelhäutige Männer als erniedrigend wahrgenommen werden, wenn sie mit einer weißen Frau kopulieren, und umgekehrt der weiße Mann als erniedrigend, wenn er eine Dunkelhäutige penetriert.



    Ob mein Leben besser wäre? Ich würde in mehr Clubs reingelassen. Ich geh immer in die Shishabar. Mir ist schon passiert, dass ich in Clubs nicht rein gelassen wurde.


    Manche Clubs oder Freizeitvergnügen meide ich auch, weil ich nicht weiß, ob ich dort erwünscht bin.


    Ich will eigentlich nicht immer nur die Shishabar besuchen.


    Man verwechselt dich vermutlich mit "Klientel".

  • Hallo Wirbelwind. Herzlich willkommen bei uns.


    Mir ist schon passiert, dass ich in Clubs nicht rein gelassen wurde.


    Manche Clubs oder Freizeitvergnügen meide ich auch, weil ich nicht weiß, ob ich dort erwünscht bin.

    Solche Erfahrungen würden mir auch nachhängen.


    Wie reagieren denn deine Freunde darauf, wenn so etwas passiert? Stehen sie in solchen Momenten hinter dir?

  • Hallo Wirbelwind. Herzlich willkommen bei uns.


    Solche Erfahrungen würden mir auch nachhängen.


    Wie reagieren denn deine Freunde darauf, wenn so etwas passiert? Stehen sie in solchen Momenten hinter dir?


    Verschieden. Beispiele:


    Einmal ist mir das zum Beispiel mit meinen Cousins passiert. Wir sind dann in die Shishabar gegangen.


    Ein anderes Mal war mein Freund dabei, der sizilianischer Abstammung ist und er wurde auch nicht rein gelassen.


    Einmal wollten wir zusammen in einen Club, europäisch aussehende Freunde und ich. Ich wurde als einziger nicht rein gelassen. Meine Freunde haben sich dann aber entschieden, auch nicht rein zu gehen, aber die haben nicht verstanden, wie sehr es mich verletzt.


    Ich versuche nur ziemlich selten in Clubs zu gehen, weil ich diese Erfahrungen vermeiden möchte. Ich gehe lieber in die Shishabar.


    Manches meide ich auch, weil ich nicht weiß, ob ich dort erwünscht bin. Zum Beispiel gibt es bei uns einen Sportpark, wo es nur „weiße“ Leute gibt. Ich habe noch nie schlechtes darüber gehört, aber ich weiß nicht, ob ich da erwünscht bin.

  • In den Sportpark solltest du aber mal gehen. Dort wird man vermutlich keine Probleme mit dir unterstellen.


    Ist das eine Art Fitnessstudio?

    Bei uns ist das ein Fitnessstudio plus. Bei uns ist auch Wellness (Sauna, Solarium) und Gastro dabei. Das ist ein bisschen „gehobener“ als ein Fitnessstudio bei uns.

  • Ich habe total Lust auf Wellness. Ansonsten einfach allgemein die Fitness.

    Ich habe einen NordicTrack Crosstrainer. Trainiere regelmäßig und gerne, aber glaube, dass ich noch motivierter wäre, wenn ich unter Leuten trainieren würde. Noch ein paar andere Geräte ausprobieren, die ich nicht habe.

  • Ich würde im Internet ein paar Trainings-Kurse ansehen und online buchen. Vielleicht auch schon vorab bezahlen. Und dann einfach hingehen.

    Ich gucke mal.

    Es gibt bei uns auch noch ein anderes Fitnessstudio mit Wellnessbereich. Das ist internationaler, aber der Wellnessbereich ist kleiner und es ist ziemlich versifft. Deswegen habe ich keine Lust darauf.


    Vielleicht sollte man sich einfach mal trauen.

  • Wenn man als Mann als zu "sportlich" eingeschätzt wird, sag ich mal, hilft es, sich sehr seriös zu kleiden. Ein Anzug oder generell sehr gute zivile Kleidung. Eine Brille mit Fensterglas wirkt auch deeskalierend. Das Stigma "der macht mehr Ärger als er nützlich ist" wird dadurch abgemildert.


    Du wirst ja hauptsächlich nicht ausgegrenzt, weil das alles Rassisten sind, sondern weil es in der Vergangenheit eine Vielzahl einschlägiger Erfahrungen mit vor allem muslimischen Männern gegeben hat und es sich ein Club oder ein Wellnessanbieter es sich nicht leisten kann, wenn die weiblichen Kundinnen belästigt und die männlichen Kunden bedroht werden.


    Das ist natürlich pauschalisierend, aber eben auch die Realität.


    Versuch vielleicht mal, ob ein Stilwandel da hilft.

  • Ich kann mir vorstellen, dass es verletzend ist, solche Erfahrungen zu machen und dass du dadurch den Mut verlierst, neue Dinge und locations auszuprobieren. Leider begibst du dich damit in eine gefährliche Falle. Du hältst dich durch ein Vermeidungsverhalten davon ab, positive oder neutrale Erfahrungen zu machen und verstärkst deine negativen Assoziationen nur. In gewisser Weise machst du dich weiterhin selber zum Opfer und wiederholst also damit das negative Verhalten der anderen. Man kann das vergleichen mit Leuten, die als Jugendliche gemobbt wurden. Irgendwann fängt man an, die negativen Aussagen über sich zu glauben und hält sich dadurch selber gefangen. Dann braucht es kein neues Mobbing mehr, sondern man erledigt das gleich selbst.


    Vielleicht hilft ein Perspektivwechsel: die negativen Erfahrungen, die du gemacht hast, sind besonders, viele Menschen in Deutschland machen keine solchen Erfahrungen. Sie sind natürlich nicht schön oder einfach, aber sie zeigen dir etwas über die Welt und formen deinen Charakter auf eine Weise, die dich von anderen hervorheben kann. Solche Erfahrungen können dich z.B. dafür qualifizieren, mehr Empathie und mehr Charaktertiefe zu entwickeln, weil du dich mehr als andere mit dir und deiner Identität beschäftigen musst. Damit könntest du diese negativen Erfahrungen nehmen und daraus etwas formen, was dich stärker macht.

    I received his words, not as attacks, but as gifts from a fellow human willing to share his soul and deep vulnerabilities with me.


  • Ich habe noch nie Frauen belästigt oder Männer bedroht.

    Ich finde mich gepflegt. Mein Problem ist eventuell, dass ich mich zu jugendlich kleide, da ich auch jung bin. Ein „seriöseres“ auftreten würde meine Seriosität hervorheben, könnte bei einem jungen Mann aber auch merkwürdig wirken.

  • Was du auch machen könntest, das wäre, vorher schriftlich ausführlich, seriös und ernsthaft zu kommunizieren, dich beraten zu lassen und Rückfragen zu stellen, ehe du einen Termin zu Probekursen buchst.


    Denn dann stellt sich die Frage, wie du so drauf bist, eigentlich nicht mehr.

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