Meine Mutter...

  • Hallo ihr Lieben,


    Ich habe hier schon immer mal still mitgelesen und finde, hier herrscht ein sehr angenehmer Austausch. In den letzten Jahren und gerade ganz aktuell beschäftigt mich ein bestimmtes Thema immer wieder und ich hoffe, hier Anregungen durch euch zu erhalten.


    Es geht um meine Mutter. Bestimmt schon die letzten 20 Jahre haben wir immer mal wieder Probleme miteinander, ich bin 34, sie ist 60. Meine Schwester ist 1,5 Jahre jünger als ich. In den letzten Jahren wird sie zunehmend vorwurfsvolller und jammernder. Andauernd passiert ausgerechnet ihr irgendwas schlimmes, die Welt ist ungerecht zu ihr, sie ist finanziell nicht gut aufgestellt, sie hat gesundheitliche Probleme, die Arbeit ist nicht gut, ihr Frührentenantrag ist angelehnt, sie krankgeschrieben, ihr fällt zuhause die Decke auf den Kopf, wir melden uns zu wenig bei ihr, sie sieht ihre Enkelin, meine Nichte nicht häufig genug, keiner kommt sie besuchen. Lösungsansätze will sie eigentlich keine, nur eben immer ein Drama veranstalten. Alle paar Wochen, wenn wir in der WhatsApp-Gruppe genug mitleid bekunden oder aber das nicht schnell genug geht kommen Nachrichten wie "was hab ich euch getan, keiner interessiert sich für mich, keiner ruft an, nie kommt einer vorbei" und ähnliches...oftmals jedoch auch viel unterschwellige irgendwie, kann das schlecht beschreiben. Ganz allgemein sieht sie sich immer als Opfer der Umstände, von allen unverstanden und von niemandem mit ausreichend Aufmerksamkeit bedacht.


    Und bei mir trifft sie da auf einen dabkbaren adressaten. Mich triggert das dermaßen. Ich werde direkt wüten und gehe in Abwehrhaltung. Manchmal kann ich mich dann fürchterlich für mich aufregen oder mit meiner Schwester und schaffe es dann das ganz gut zu ignorieren, jedenfalls in meiner Reaktion ihr gegenüber, aber manchmal eskaliert es dann. Dann sage ich ihr dass diese Vorwürfe nicht dazu führen dass wir mehr lust haben vorbeizukommen, dass sie sich ja auch mal melden kann oder vorbeikommen kann, denn bei mir meldet sie sich auch nur mit Klagen oder Problemen. Bei meiner Schwester auch mal einfach so. Ich sage dann auch, dass sie von allen Verständnis erwartet hat, dies aber für niemanden aufbringen kann. Wir haben Vollzeitjobs, ein eigenes Sozialleben, meine Schwester einen Ehemann, ein Kind und ich und mein Verlobter berufsbedingt nur Zeit am Wochenende füreinander. Alle haben wir noch dazu natürlich Haushaltsverpflichtungen, die nicht nicht von allein machen. Wir haben einfach nicht viel Zeit. Und ehrlich gesagt auch keine Lust das bisschen Zeit mit dem ewig gleichen Gejammer zu verbringen, wenn alle unsere Lösungsvorschläge abgelegt werden.


    Dann ist immer Ruhe und ein paar Tage später irgendwas belanglosen, was ich dann als Friedensangebot werte. Ich hab auch angeboten, dass wir mal in Ruhe über unsere Art zu kommunizieren reden, aber darauf geht sie nicht ein, sie sieht da keinen Fehler bei sich, zumindest gibt sie es nicht zu.


    Ich weiß dass mich das nicht so triggern sollte, das ist ganz allgemein eine Baustelle bei mir, die ich bearbeiten muss. Ich fühle mich oft und schnell auch zu Unrecht angegriffen oder fälschlicherweise nicht ausreichend wertgeschätzt, was ab und an zu zwischenmenschlichen Probleme mit unterschiedlichen Menschen, insbesondere meinem Verlobten führt. Ich erkenne das hinterher recht schnell und entschuldige mich dann auch, ich arbeite auch daran herauszufinden, wieso das so ist und vor allem wie ich das ändern kann, aber da steh ich echt noch am anfang. Aber bei ihr ist es anders. Auch hinterher finde ich noch immer nicht, dass ich uberreagiere, sondern sie. Dennoch suche ich nach einem Weg, wie ich mich weniger reizen lassen kann. Einfach um des Friedens willen. Habt ihr Ideen?


    Vielen lieben Dank euch allen.

  • Hallo Lala. Herzlich willkommen.


    Ich kann total gut verstehen, dass dich das Verhalten deiner Mutter stört. Mich nervt es auch ziemlich schnell, wenn in einer zwischenmenschlichen Beziehung zu viel Einseitigkeit herrscht und gleichzeitig immer mehr Zuwendung oder Aufmerksamkeit eingefordert wird, während man selbst eine Art Dienstleisterposition beziehen soll.


    Dass du solche Aspekte offen thematisierst, finde ich sehr gut. Hinderlich ist natürlich, dass es nur dann zu solchen Gesprächen kommt, wenn du selbst wütend bist – aber du schreibst ja auch, dass deine Mutter es ablehnt, in einer ruhigen Minute darüber zu reden.


    In solchen Fällen hast du dann eigentlich nicht viel Handlungsspielraum in Bezug auf Veränderungen, also würde ich dir zu mehr Selbstfürsorge raten.

    Du musst deine Mutter nicht mit Zuwendung betreuen, wenn dir gerade nicht danach ist. Dann lass sie eben motzen oder passiv-aggressive Kommentare loswerden, wenn sie das glücklich macht.

    Ich würde das Feedback darauf einfach auf ein Minimum reduzieren, sowohl die Frequenz, als auch den Umfang.


    Wenn du dich stattdessen immer wieder dazu durchringst, auf sie einzugehen, wenn sie jammert und Forderungen an dich stellt, belohnst du sie ja dafür, dass sie sich so verhält. Ihre Strategie funktioniert dann ja – und sie hat dann auch keinen Grund, ihr Verhalten zu ändern, denn die Tatsache, dass dich das sehr belastet, scheint ja kein überzeugendes Argument für sie zu sein.


    Solche Menschen gibt es leider und das hört meiner Erfahrung nach auch nicht von alleine auf.

    Also achte auf dich selbst und gestalte den Kontakt so, dass er dich nicht zermürbt, indem du dich einfach rausnimmst, wenn du merkst, dass es dir zu viel wird.

  • Hallo Stone, vielen Dank für deinen Beitrag.


    Das mich rausnehmen funktioniert für MICH ganz gut, ich rege mich dann auf und ab und zu platzt es aus mir heraus, aber ich kann dann auch schnell wieder damit abschließen und normal wieder meinem Leben nachgehen. Meine Schwester ist da weniger egoistisch und nimmt sich das mehr zu Herzen. Am wütendsten bin ich dann eigentlich immer darüber, dass sie sich wirklich bemüht ihr gerecht zu werden und dann diesen Pauschalvorwurf auch bekommt. Und sie ist einfach so ein netter selbstloser Mensch, will das alle glücklich sind und hat doch von uns allen am meisten Stress.


    Für mich ist das immer kurzer heftiger Ärger, an dem mich die Häufigkeit ärgert und die Tatsache, dass meine Schwester da immer so dran zu knabbern hat. Und irgendwie widerstrebt es mir auch, das unkommentiert zu lassen. Ich will ihr an den Kopf werfen, was sie denn erwartet, irgendwie will ich, dass sie einsieht, dass meine Schwester genug eigenen Stress hat und sie sie nicht noch mit Vorwürfen belasten soll, Vorwürfe die einfach ungerechtfertigt sind. Ich kümmere mich ja wirklich nicht so wie sie. Aber den Vorwurf bekommen wir zusammen. Und je mehr ich mich abgrenze, umso mehr trifft es meine Schwester... ich möchte irgendwie dass meine Mutter versteht, wie sie auf andere wirkt, was ihr Verhalten mit anderen macht und dass sie mal überlegt, wieso wir sind wie wir sind. Ich finde auch ihr Verhalten anderen Menschen als uns beiden gegenüber immer wieder äußerst unfreundlich und glaube sie merkt das gar nicht.

  • Herzlich Willkommen Lala :flower:


    Das Verhalten deiner Mutter liest sich wirklich nervig. Deine Schwester und du habt euer eigenes Leben und seid nicht dafür verantwortlich, wenn eure Mutter euch als ihren einzigen Lebensinhalt betrachtet. Gibt es denn keine Hobbys, die sie hat und mit ihrem gesundheitlichen Zustand noch ausüben kann? Hat sie einen Partner oder Freundinnen?



    Ich weiß dass mich das nicht so triggern sollte, das ist ganz allgemein eine Baustelle bei mir, die ich bearbeiten muss. Ich fühle mich oft und schnell auch zu Unrecht angegriffen oder fälschlicherweise nicht ausreichend wertgeschätzt, was ab und an zu zwischenmenschlichen Probleme mit unterschiedlichen Menschen, insbesondere meinem Verlobten führt. Ich erkenne das hinterher recht schnell und entschuldige mich dann auch, ich arbeite auch daran herauszufinden, wieso das so ist und vor allem wie ich das ändern kann, aber da steh ich echt noch am anfang. Aber bei ihr ist es anders. Auch hinterher finde ich noch immer nicht, dass ich uberreagiere, sondern sie. Dennoch suche ich nach einem Weg, wie ich mich weniger reizen lassen kann. Einfach um des Friedens willen. Habt ihr Ideen?

    Hm mich würde das auch ärgern, dass wenn ich schon nur sehr wenig Zeit habe und mir davon auch welche für meine Mutter nehme, dann trotzdem solche Vorwürfe kommen.

    Am besten wäre es eigentlich, wenn ihr Schwestern euch mit eurer Mutter gemeinsam an einen Tisch setzt und darüber sprecht, wie die Situation zukünftig anders laufen wird. Kommunikation sehe ich da als einzige Möglichkeit, wenn du dich nicht völlig zurückziehen möchtest.

    So wilde Freude nimmt ein wildes Ende,

    Und stirbt im höchsten Sieg, wie Feu'r und Pulver

    Im Kusse sich verzehrt. Die Süßigkeit

    Des Honigs widert durch ihr Übermaß,

    Und im Geschmack erstickt sie unsre Lust.

    Drum liebe mäßig; solche Lieb' ist stät:

    Zu hastig und zu träge kommt gleich spät. -William Shakespeare-

  • Hallo Phinia, auch dir lieben Dank.


    Sich gemeinsam hinzusetzen wäre sicherlich das Beste, aber wenn wir so was vorschlagen, war ja immer alles nicht so gemeint, sollte kein Vorwurf gewesen sein, das haben wir dann falsch aufgefasst.


    Ich hab auch schon überlegt, ob es hilfreich wäre in den Situationen so zu tun als würden wir den Vorwurf nicht erkennen und ganz normal zu tun. Weil im Nachhinein heißt es ja immer, es sei alles gar nicht als Vorwurf gemeint gewesen.


    Einen Partner hat sie, ein wirklich herzensguter, aber manchmal auch etwas naiver, weltfremder Mensch. Das soll nicht negativ gemeint sein, ich denke, das ist der beste Mann, den sie je hatte. Von meinem Vater wurde sie geschieden als ich 6 glaube ich war, kein schlechter Mensch, aber sicher kein guter Ehemann. Danach war sie nochmal verheiratet ubd wir waren eine Familie, er hat sich auch immer sehr um uns gekümmert, er war scheinbar echt ein guter. Allerdings nur scheinbar, nach ein paar Jahren hat sich ein Doppelleben herausgestellt. Meine Schwester hat glaub ich nicht viel mitbekommen davon, ich war da so 12 ungefähr. Das hat ihr damals echt den Boden weggelassen, inkl. Selbstmordversuch und anders überlegen im letzten Moment, als ich 14 war ist sie eine sehr ungute Beziehung mit einem Alkoholiker und Lügner eingegangen, der sie belogen und bestohlen hat und zwischendurch leidenschaftlich gern Lügen über mich erzählt hat. Wann genau sie den losgeworden ist weiß ich gar nicht Jahr, ich war da schon zum Studium weg, aber sicher schon 10 Jahre her. Seit sechs Jahren hat sie nun ihren Lebensgefährten und das ist ein wirklich lieber sanfter Mann, der fast nie was trinkt und sie sehr gut behandelt.


    Freundinnen wüsste ich keine, sie hat zwei Geschwister und die Familie ihres Lebensgefährten. Hobbies haben die beiden nichts, sie gehen gern essen und bummeln mal durch Geschäfte, im Sommer sind sie am See auf dem Campingplatz, baden ein wenig und grillen...


    Ich wünschte einfach, wir könnten alle harmonisch und ohne diesen Frust miteinander auskommen...

  • Meine Schwester ist da weniger egoistisch und nimmt sich das mehr zu Herzen.

    Dann ist es deine Schwester, die mehr Selbstfürsorge betreiben sollte. Sonst ist sie es, die deine Mutter immer wieder für ihr Verhalten 'belohnt'.


    Du kannst ihr raten, sich da ebenfalls mehr rauszunehmen und nicht mehr auf alles einzugehen, was deine Mutter so raushaut, aber ob sie das dann auch tut, ist ja eigentlich ihre Sache.


    Vielleicht löst sich ja die ungute Verstrickung zwischen euch Dreien ein bisschen, wenn du als Vorbild den ersten Schritt gehst und vormachst, wie man ein paar Grenzen setzt und sich nicht mehr von jeder passiv-aggressiven Bemerkung provozieren lässt.

  • Stonehenge, da hast du sicherlich Recht, meine Schwester muss besser auf sich achten. Hab ihr das auch schon ein paar mal gesagt, dass sie keinen Grund für Schuldgefühle hat und ihre Grenzen achten muss... ihr fällt das schwer, aber zumindest im aktuellen Fall hat sie Stellung bezogen und gesagt, dass sie auf die ständigen Vorwürfe keine Lust hat und eigene Herausforderungen zu meistern hat, das war erst heute mittag, eine Reaktion erfolgte bisher nicht.


    Eigentlich möchte ich aber dass sich was ändert. Nicht dass wir uns entfernen, ich möchte dass sie erkennt, was sie macht und es anders macht... dafür gibt es nicht zufällig ein Geheimrezept oder?

  • Stonehenge

    :D


    ich möchte dass sie erkennt, was sie macht und es anders macht... dafür gibt es nicht zufällig ein Geheimrezept oder?

    Ich kenne nur das Rezept, das ich bereits angesprochen habe: Dass man Verhalten, welches man scheiße findet, nicht mehr belohnt, damit der andere mit seinen ätzenden Strategien ins Leere läuft und sie ändern muss.

  • Ich hab einfach die Befürchtung, dass es dann mit der Zeit zwar weniger wird, weil sie meint, dass es nichts bringt uns zu sagen wie gemein doch alles ist, sie aber nach wie vor meint, dass es so ist, also keine Einsicht... verstehst du?

  • Sich gemeinsam hinzusetzen wäre sicherlich das Beste, aber wenn wir so was vorschlagen, war ja immer alles nicht so gemeint, sollte kein Vorwurf gewesen sein, das haben wir dann falsch aufgefasst.

    Vielleicht wäre es gut, wenn ihr eurer Mutter dann versucht mitzuteilen, wie ihr euch dabei fühlt.

    Denn auch wenn es nicht als Vorwurf gemeint war, fühlt ihr euch nicht gut damit.

    Ich kann mir auch irgendwie nicht vorstellen, dass man solchre "Vorwürfe" komplett ohne Hintergdanken macht. Es soll ja schon erreichen, dass ihr euch mehr Zeit für sie nehmt und das Ziel kann man eben gut über ein schleches Gewissen machen. Es ist nur nicht ganz fair.



    Ich hab auch schon überlegt, ob es hilfreich wäre in den Situationen so zu tun als würden wir den Vorwurf nicht erkennen und ganz normal zu tun.

    Noch besser als so zu tun, könntest du versuchen es nicht an dich heranzulassen, um dann nicht gereizt zu reagieren. Du könntest ihr zum Beispiel daraufhin erzählen, was momentan so bei dir ansteht, damit sie sieht, dass du wirklich viel beschäftigt bist.



    Einen Partner hat sie, ein wirklich herzensguter, aber manchmal auch etwas naiver, weltfremder Mensch. Das soll nicht negativ gemeint sein, ich denke, das ist der beste Mann, den sie je hatte. Von meinem Vater wurde sie geschieden als ich 6 glaube ich war, kein schlechter Mensch, aber sicher kein guter Ehemann. Danach war sie nochmal verheiratet ubd wir waren eine Familie, er hat sich auch immer sehr um uns gekümmert, er war scheinbar echt ein guter. Allerdings nur scheinbar, nach ein paar Jahren hat sich ein Doppelleben herausgestellt. Meine Schwester hat glaub ich nicht viel mitbekommen davon, ich war da so 12 ungefähr. Das hat ihr damals echt den Boden weggelassen, inkl. Selbstmordversuch und anders überlegen im letzten Moment, als ich 14 war ist sie eine sehr ungute Beziehung mit einem Alkoholiker und Lügner eingegangen, der sie belogen und bestohlen hat und zwischendurch leidenschaftlich gern Lügen über mich erzählt hat. Wann genau sie den losgeworden ist weiß ich gar nicht Jahr, ich war da schon zum Studium weg, aber sicher schon 10 Jahre her. Seit sechs Jahren hat sie nun ihren Lebensgefährten und das ist ein wirklich lieber sanfter Mann, der fast nie was trinkt und sie sehr gut behandelt.

    Da hat sie wirklich kein glückliches Händchen für einen Partner gehabt, freut mich deshalb, dass sie einen herzenguten Parter gefunden hat.

    Hobbies haben die beiden nichts, sie gehen gern essen und bummeln mal durch Geschäfte, im Sommer sind sie am See auf dem Campingplatz, baden ein wenig und grillen...

    Es wäre natürlich vorteilhaft, wenn sie mehr unternehmen würden, damit erst keine "langeweile" bei deiner Mutter entsteht.

    So wilde Freude nimmt ein wildes Ende,

    Und stirbt im höchsten Sieg, wie Feu'r und Pulver

    Im Kusse sich verzehrt. Die Süßigkeit

    Des Honigs widert durch ihr Übermaß,

    Und im Geschmack erstickt sie unsre Lust.

    Drum liebe mäßig; solche Lieb' ist stät:

    Zu hastig und zu träge kommt gleich spät. -William Shakespeare-

  • Ich hab einfach die Befürchtung, dass es dann mit der Zeit zwar weniger wird, weil sie meint, dass es nichts bringt uns zu sagen wie gemein doch alles ist, sie aber nach wie vor meint, dass es so ist, also keine Einsicht... verstehst du?

    Manchmal sind Menschen einfach sehr, sehr schlecht darin, sich in andere Perspektiven hineinzudenken und zu verstehen. In einigen Fällen fehlt die Fähigkeit, in anderen die Motivation.


    Das ist meiner Erfahrung einfach eine Sache, mit der man irgendwie klarkommen muss, auch wenn es blöd ist.

  • ... dafür gibt es nicht zufällig ein Geheimrezept oder?

    Hm Ich würde sagen der Schlüssel liegt in der Kommunikation.

    Du musst deiner Mutter vermitteln was das ganze mit dir macht und wenn sie dich nicht verstehen möchte und weiter macht wie bisher, wäre Abgrenzung ein Mittel, damit es dir damit besser geht.

    So wilde Freude nimmt ein wildes Ende,

    Und stirbt im höchsten Sieg, wie Feu'r und Pulver

    Im Kusse sich verzehrt. Die Süßigkeit

    Des Honigs widert durch ihr Übermaß,

    Und im Geschmack erstickt sie unsre Lust.

    Drum liebe mäßig; solche Lieb' ist stät:

    Zu hastig und zu träge kommt gleich spät. -William Shakespeare-

  • Hallo Lala,


    und ein freundliches Willkommen.

    In den letzten Jahren wird sie zunehmend vorwurfsvolller und jammernder. Andauernd passiert ausgerechnet ihr irgendwas schlimmes, die Welt ist ungerecht zu ihr, sie ist finanziell nicht gut aufgestellt, sie hat gesundheitliche Probleme, die Arbeit ist nicht gut, ihr Frührentenantrag ist angelehnt, sie krankgeschrieben, ihr fällt zuhause die Decke auf den Kopf, wir melden uns zu wenig bei ihr, sie sieht ihre Enkelin, meine Nichte nicht häufig genug, keiner kommt sie besuchen. Lösungsansätze will sie eigentlich keine, nur eben immer ein Drama veranstalten.


    Ich habe den Eindruck, dass ganz allgemein eher unzufrieden mit ihrer derzeitigen Situation ist und sich mit den vielen kleinen Problemchen die das Älterwerden mit sich bringt, alleine gelassen fühlt.


    Darf ich fragen, ob sie alleine lebt und wie es mit Kontakten zu anderen Menschen aussieht?

    Gibt es Kontakte zu Gruppen oder Vereinsmitgliedschaften? Sinnvolle Freizeitbeschäftigungen?


    Das die Rentenversicherung gerne alles ablehnt, was nicht eindeutig bewiesen ist, kommt mir bekannt vor. Anders sieht das aus, wenn sie schon monatelang krankgeschrieben ist und keine Aussicht auf Besserung besteht. Ja, solch eine Situation kann auf Dauer sehr belastend sein. Irgendwann braucht man Menschen, die zuhören und ein wenig helfen.


    Was sagen die behandelden Ärzte dazu?

  • Tatsächlich haben wir beide ihr sogar schon mal gesagt, wie derartige Nachrichten bei uns ankommen. Und ich hab ihr auch schon mal gesagt, dass ich es unfair finde, meiner Schwester diese Vorwürfe zu machen weil die nun wirklich sehr bemüht ist und noch viel weniger Zeit hat als ich. Und dass ich mich durchaus distanzierte zeige, einfach weil ich den Eindruck habe, dass sie sich außerhalb irgendwelcher Vorwürfe und bei Problemen mit Behörden, Briefen oder so auch niemals bei mir meldet oder vorbeikommt, bei meiner Schwester jedoch schon ab und zu, aber die hat ja auch das Enkelchen. Ich hab gesagt, dass mir mein eigener Kram manchmal wichtiger ist, so wie ihr dieser Mann der immer nur gegen mich geschossen hat, wichtiger war und so wie wir damals eben auch erst in allerletzter Sekunde wichtig genug waren um doch leben zu wollen. Daraufhin hat sie ein zwei mal vorbeigeschaut und war freundlicher, hielt aber nicht lang.


    Ich kanns ja nochmal versuchen, aber wann ist es oft genug? Ich will einfach dir Hoffnung nicht aufgeben, doch noch normal miteinander zu leben. Und irgendwie hoffe ich auch auf Einsicht, dass sie Fehler gemacht hat und macht. Ich hoffe irgendwie dass ich aufhören kann, wütend zu sein und meine eigenen Probleme besser in den Griff bekomme. Und dass meine Schwester so behandelt wird, wie sie es verdient.

  • Hallo Jelenka, vielen Dank.


    Ja, sie ist unzufrieden und jammert. Aber ändern will sie nie was. Sie will sich keinen anderen Job suchen, ihren aber auch nicht mehr machen. Sie will in Rente, aber ohne Erwerbsminderungsrente kann sie sich das nicht leisten sagt sie.


    Die Ärzte schreiben sie kann vieles nicht machen. Die Rentenversicherung meinst, das reicht noch zum arbeiten. Ich hab Widerspruch für sie eingelegt, das wird noch bearbeitet.


    Sinnvolle Beschäftigung wäre gut, aber sie hat auch keine Interessen, mehr Bewegung wäre gut, aber dazu hat sie keine Lust. Sie will Zeit mit uns verbringen, aber nichts machen. Nur sitzen und essen und jammern und das herz des enkelchens mit Schokolade erobern, ist eifersüchtig, wenn andere eine bessere Beziehung zum Kind haben, beschäftigt sich aber nicht mit dem Kind, kann sie auch körperlich gar nicht. Ihren Tag verbringt sie mit Fernsehen und auf Feierabend von ihrem Partner warten, natürlich ist das langweilig, aber sie nimmt keine Vorschläge an, was anderes zu machen...

  • Und wir hören ja zu. Wir helfen auch. Ich hab den Widerspruch eingelegt und begründet, ich habe herausgefunden, an wen man sich wenden kann wenn man Probleme mit der Rentenversicherung hat, aber Jurist bin ich auch nicht. Und ich kann sowas nicht immer sofort tun, ich arbeite halt auch. Und am Wochenende wenn mein Verlobter da ist, haben wir halt auch mal was vor.

  • Ich würde auch einfach so mal vorbeischauen, aber wenn sie beispielsweise Montag um 4 fragt, ob ich zum Abendessen komme und ich bin schon mit einem Freund verabredet und stattdessen frage ob sie Dienstag kommen mag, ich koch dann was, hat sie keine Zeit. Wenn ich frage wann sie Zeit hat sagt sie, sie muss sehen und dann kommt nichts. Es muss sofort und unter ihren Bedingungen sein. Sonst will sie nicht.

  • Tut mir leid, jetzt bin ich wie sie. Ihr macht euch Gedanken und Vorschläge und ich sag nur "ja, aber..."

  • Die letzte Antwort auf dieses Thema liegt mehr als 365 Tage zurück. Das Thema ist womöglich bereits veraltet. Bitte erstelle ggf. ein neues Thema.

    • :flower:
    • kqjdhakjhdjak
    • adjhkahhka
    • bajhjkadhka
    • dnajkhak
    • ndkjahjakjhkw
    • bjahkjhekjhek
    • nhdakhkjhaea
    • nwjkahkehakhe
    • :*
    • adlkjdajdjall
    • 8o
    • =O
    • <X
    • ||
    • dlkjjaljlajdljdlkajlkdla
    • :S
    • X/
    • 8)
    • ?(
    • :rolleyes:
    • :love:
    • 8|
    • :cursing:
    • :thumbdown:
    • :thumbup:
    • :sleeping:
    • :whistling:
    • :evil:
    • :saint:
    • <3
    • :!:
    • :?:
    Maximale Anzahl an Dateianhängen: 10
    Maximale Dateigröße: 1 MB
    Erlaubte Dateiendungen: bmp, gif, jpeg, jpg, pdf, png, txt, zip
      Du kannst die Antworten mittels Drücken und Festhalten in ihrer Reihenfolge ändern. Du kannst 20 Antwortmöglichkeiten vorgeben.
      Das Ergebnis ist erst mit dem Ablauf der Umfrage oder der Abgabe einer Stimme sichtbar.