So, ich bin in Laberstimmung, also zieht es euch rein oder lasst es bleiben. :D
Tja, über einen Monat nach Erscheinen kriegts sogar die Ina mit. Es gibt ein neues Album von Jean Michel Jarre. Keine Angst, den muss man nicht kennen - vorallem hier nicht, wo Synthiekram nicht besonders hoch im Kurs steht - das ist nur der Kerl, der Ina musikalisch "sozialisiert" hat (ich stecke bisschen in meiner Klassik-Bubbel drin, mit heutigem Pop-Scheiß braucht man bei mir gar nicht erst ankommen). Aber gerade, weil ich nicht annehme, dass den hier irgendwer ernsthaft erträgt, ist die Rezension seines neuen Albums unbedingt notwendig.
Nun, man ist ja von dem älteren Zeug so einiges gewöht. Komische zusammengerührte Stimmen-Sampler von "Zoolook" 1984, ne Dreiviertelstunde Badenwannengeblubbel in "Waiting for Cousteau" 1990, und natürlich immer spaciges Geblubbere oder "konkrete Musik", wenn er mal wieder meint, es wäre toll, wenn jetzt Geschirr runterkrachen, ne Tür zuschlagen oder ne Minute lang ne S-Bahn durchs Klangbild fahren würde (das "ich spiel 1972 mit Synthies rum"-Zeug erwähn ich gar nicht erst näher). Doch während man das Album "Zoolook" früher oder später genial finden muss und das Geblubbere einfach reingehört und die bisherigen auch nicht allzu spärlich vorkommenden Peinlichkeiten aufgrund ihres Möchtegern-Innovativ-Anspruchs relativ ignorierbar waren, muss man sich angesichts von "Teo & Tea" (schon den Titel lässt Böses ahnen) wirklich anstrengen und sich daran erinnern, dass vom selben Wesen unverzichtbare Beiträge zu Inas Leben geleistet wurde. Das Album ist im Wesentlichen fröhliche, belanglose langsamere-Techno-Scheiße (erwartet von mir nicht die korrekten scheiß "Fachausdrücke" für so lapidare Musik). Doofes Stimmengelaber zwischendrin und stumpfsinnige Rhytmen, die doch der Grund sind, warum ich sonst so Sythie-/Techno-/Dance-/Popkram nur bedingt vertrage.
Ich habe mir nicht sonderlich intensiv reingezogen, was er in den Jahren danach und bis heute so produziert hat, aber für seinen neuen, unangenehm psychedelischen (selbst das Cover könnte einer Trip-Vision entsprungen sein) habe ich kaum Worte übrig, da ist so viel Geflüster und Gesinge und Gelache und Geklapper und Plastik-Geknirsche dabei, wäääh.
Mann, ich will dichte, entfremdende Akkordfolgen, weltferne Soundteppiche, abstrahierte, halbverflüchtigte Andeutungen von irgendwas, tief durchdachte Kompositionen - kurz: kühle, ernste, menschenfreie Musik - und nicht dieses beliebige Hintergrundgedudle, das für mich höchstens erträgich wäre, wenn es von einem anderen stammen würde.
Ist zum Vergessen, der Kram. Höchstens "Animal Genesis" könnte dazu taugen, ein paar Pop-Kiddies zu verstören (nicht, dass es nicht scheiße wäre, aber es fällt immerhin ein bisschen auf) und "Crystal Garden" geht gerade noch so - aber auch nur, weil der Anfang recht stark an das eben erwähnte "Waiting for Cousteau" erinnert und nicht von allzu stupidem Rhythmus und blödem Gelaber dominiert ist. So und jezt werd ich den Kram wieder vergessen gehen, indem ich mir gutes altes "Oxygene 2", "Equinoxe 2" und "Chronologie 6" reinziehe - ja.
PS: Ach, da steht ja noch was vom "Niedergang der Welt im Allgemeinen" im Thread-Titel. Hmm, meine Verstörtheit lässt sich an der Existenz dieses Threads ablesen. Ansonsten ist dazu eigentlich nur zu sagen, dass es offenbar fast rein gar niemand mehr nötig zu finden scheint, diese Welt erträglich zu machen. Gut, so sterben wenigstens ein paar aus und es hat mehr Platz auf der Welt. Als ob das Universum besiedelt wäre. Bla. Naja. (Gibt's den Smiley nicht ohne Blume?)