Abend zusammen. Und zwar nehme ich seit etwa 3 Jahren Antidepressiva, die mir in Kombination mit der Therapie enorm geholfen haben. Weil es mir seit einem halben Jahr deutlich besser ging, haben wir (mein Therapeut, mein Arzt und ich) beschlossen mit dem Ausschleichen anzufangen. Seit Juli verringe ich die Dosis jeden Monat.
Nun habe ich recht bald gemerkt, dass ich wieder unruhiger und ängstlicher bin und hatte dann wieder intensiver Therapie womit das dann auch leicht besser wurde. Allerdings merke ich mittlerweile von den Antidepressiva eigentlich gar nichts mehr, also im Sinne von dass mir diese Gelassenheit und die Unternehmungslust wieder fehlt. Zwar ist es nicht so schlimm wie vorher wo ich keine Medikamente hatte, aber für mich sieht es jetzt irgendwie so aus, als würde ich sofort wieder in die Depression rutschen sobald ich ganz absetze.
Mir wurde zwar gesagt, dass das auch normal ist, dass es einem erstmal schlechter geht, aber dass ich das mittlerweile sicherlich auch bewältigen könnte. Nur bin ich bei genau dem Punkt unsicher.
Ich kann immer noch am Leben teilnehmen, es kostet mich nur viel mehr Energie als wo ich noch eine höhere Dosis hatte. Habe eben Angst, dass ich das auf Dauer nicht aushalte. Ich hatte vor zwei Monaten, wo eigentlich das Absetzen dann passieren sollte, einen kleinen Rückfall, weswegen wir dann beschlossen hatte, es mit dem Ausschleichen noch langsamer anzugehen, aber ich habe halt das Gefühl, dass ich doch lieber wieder die "volle Dosis" nehmen sollte weil das eh nix wird.
Ich kenne ehrlich gesagt aus der Gruppentherapie und meinem eigenen Kreis auch niemanden, der die Depressiva abgesetzt hat, meine Tante nimmt die zum Beispiel fast ihr ganzes Leben schon (über 30 Jahre) und ich kenne viele die seit 5-10 Jahren Medikamente nehmen und auch nicht vor haben, das zu unterbrechen, weil man dann eh immer rückfällig wird.
Da ich ja tatsächlich selbst auch schon seit etwa 8 Jahren Depressionen habe, nur die ersten 5 halt unbehandelt, wird das bei mir wahrscheinlich auch eher was sein, was mich immer wieder verfolgt. Aber nimmt man dann lieber Medikamente weiter? Ich traue irgendwie meinem Arzt/Therapeuten da jetzt gar mehr, weil das für mich so absurd klingt jetzt keine Antidepressiva mehr zu nehmen. Ich merke ja jetzt schon, dass ich wieder viel unausgeglichener werde, obwohl ich mich so langsam abgewöhnt habe