Ich bin immer so neidisch, was kann ich tun?

  • Vielleicht passt es doch besser unter "Zwischenmenschliches", aber eigentlich liegt das Problem an mir. Und zwar bin ich ständig neidisch auf andere Menschen.


    Hauptsächlich auf meine Freunde, die einen ganz anderen Weg gegangen sind als ich. Habe als einzige eine Ausbildung statt einem Studium begonnen (und auch beendet) und die ganze Zeit über das Gefühl gehabt, man würde mich als die "Dumme" in der Gruppe sehen, weil ich keine Akademikern bin. Wirklich ins Gesicht gesagt wurde mir das zwar nicht, aber es fielen hin und wieder schon Bemerkungen, zum Beispiel als ich fertig war, dass es ja schade wäre, dass ich keinen "richtigen" Abschluss habe (die meinten damit sowas wie einen Bachelor) sondern eben nur eine Ausbildung. Und wenn wir uns treffen geht es immer nur um die Uni, was zwar irgendwie verständlich ist, aber es wird eben viel über mich hinweg geredet.


    Meine Freunde können auch manchmal ganz schön gemein sein, aber oft geht es wie gesagt auch von mir aus. Zum Beispiel wohne ich als Einzige noch Zuhause, was auch leider noch ein Weilchen so bleiben wird, und mein Beruf macht mir zwar eigentlich Spaß und alles, aber meine Freunde machen alle viel cooler Dinge, die irgendwie die Welt verändern könnten. Noch dazu studiert eine in meiner absoluten Lieblingsgroßstadt und ich könnte es mir wahrscheinlich niemals leisten, aus meinem Dörfchen auszuziehen. Irgendwie haben die halt gefühlt alles gemacht, was ich mir damals in der Schule vorgenommen habe, während ich meine eigenen Ziele nie erreichen konnte.


    Ich merke gerade, dass hier nicht nur mein Neid dahinter steckt sondern auch, dass ich generell gerade ein paar Probleme mit meinen Freunden habe und noch dazu unzufrieden mit meinem Leben bin. Aber das Neidproblem war gerade am präsentesten, weil ich gar keine Lust habe mich meinen Freunden anzunähern oder was an meinem Leben zu verändern, wenn ich nur ständig hören muss was für schöne Wohnungen und tolle Studiengänge alle haben, was für Auslandssemster und Praktika die machen, und wie auch sonst alles super toll ist. Und ich bin die Doofe, die nur ne Ausbildung hat und gar nicht mehr nach ihrem Privatleben gefragt wird, weil ich ja eh nichts mache außer arbeiten.


    Sorry, wenn der Text etwas wirr war. Ich weiß gerade nicht wohin mit mir.

  • Hallo @Weihnachtsstimmung. Herzlich willkommen bei uns.


    Dein Freundeskreis wirkt auf mich ein bisschen so, als würde es den Leuten hauptsächlich nur noch darum gehen, von ihren eigenen Erfolgen zu berichten. Gerade die Tatsache, dass sich keiner mehr für dein Privatleben interessiert, würde mir an deiner Stelle ebenfalls zu denken geben.

    Ich kann also schon verstehen, dass du dich in dieser Konstellation nicht sonderlich wohlfühlst.


    Gleichzeitig hast du ja einen Beruf, der dir Spaß macht, und damit hast du etwas, das einige deiner Freunde vielleicht niemals haben werden. Ein Studium ist ja genauso wie eine Ausbildung keine Garantie dafür, dass man später zufrieden ist oder einen tollen Job findet.


    Wie sieht es denn in deinem Arbeitsumfeld aus? Gibt es da auch Menschen, zu denen du ein freundschaftliches Verhältnis hast?

  • Beitrag von Selene ()

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  • hallo weihnachtsstimmung :flower:

    wie nahe sind dir denn diese freunde? für mich klingt das, was du beschreibst eher nach oberflächlichen kontakten, denn ich denke nicht, daß jemandem, der dir nahe steht und der wirklich interessiert an dir als mensch ist, dann so wichtig ist, ob du eine ausbildung oder ein studium machst. ich würde doch vermuten, daß es bei tiefergehende freundschaften doch eher drauf ankommt, wie man auf der ebene der persönlichkeiten "zusammenpasst" oder was für menschliche qualitäten man am jeweils anderen schätzt.


    aus deinen zeilen lese ich persönlich weniger neid heraus, als irgendwie so eine unzufriedenheit mit dir. du schreibst, daß du deine eigenen ziele nie erreichen konntest. was für ziele waren das denn?

    für mich wirkst du noch eher jung und ich würde erstmal annehmen, daß du noch viel zeit hast, um die dinge, die dich momentan in deinem leben stören, noch zu ändern. daß dir dein beruf spaß macht ist ja schon mal ein guter ausgangspunkt, der hoffentlich zu deiner zufriedenheit beiträgt.... und solche sachen wie das mit dem von zu hause ausziehen wird sich sicher auch noch finden. vielleicht fallen dir ja noch dinge ein, von denen du denkst, daß sie zu deiner zufriedenheit beitragen können, dabei gibt es sicher irgendwas, was sich auch zeitnahe mal realisieren lässt... oder? :flower:

  • Hallo Stone, da magst du schon recht haben. Unsere Freundschaft hat sich ohnehin ziemlich verändert in den letzten Jahren, auch wegen einer depressiven Episode meinerseits und dann der Pandemie, und jetzt ist alles so oberflächlich und karriereorientiert, das mag ich nicht gern.


    Auf der Arbeit selbst sind meine Kollegen alle deutlich älter als ich. Die sind zwar nett, aber freundschaftlich würde ich das nicht nennen. Aus der Ausbildung kenne ich noch ein paar Leute, mit denen ich mich damals gut verstanden habe. Aber wir sehen uns nicht oft und auch da vergleiche ich mich ständig, wer ist in der besseren Firma, wer hat das meiste aus der Ausbildung gemacht, und auch wieder sowas wie Wohnungen, Reisen etc.

    Hey Selene, danke für deine netten Worte! Ja, mit einer meiner engsten Freunde aus dem Kreis habe ich das Thema angesprochen, aber die Person hat abgestritten, dass man mich als minderwertig sehen würde. Zwar hat genau diese Person auch nicht die verletztenden Kommentare gemacht, die ich als Beispiel genannt habe, aber bei den anderen hätte das direkt zu Streit geführt.

    hallo weihnachtsstimmung :flower:

    wie nahe sind dir denn diese freunde? für mich klingt das, was du beschreibst eher nach oberflächlichen kontakten, denn ich denke nicht, daß jemandem, der dir nahe steht und der wirklich interessiert an dir als mensch ist, dann so wichtig ist, ob du eine ausbildung oder ein studium machst. ich würde doch vermuten, daß es bei tiefergehende freundschaften doch eher drauf ankommt, wie man auf der ebene der persönlichkeiten "zusammenpasst" oder was für menschliche qualitäten man am jeweils anderen schätzt.


    aus deinen zeilen lese ich persönlich weniger neid heraus, als irgendwie so eine unzufriedenheit mit dir. du schreibst, daß du deine eigenen ziele nie erreichen konntest. was für ziele waren das denn?

    für mich wirkst du noch eher jung und ich würde erstmal annehmen, daß du noch viel zeit hast, um die dinge, die dich momentan in deinem leben stören, noch zu ändern. daß dir dein beruf spaß macht ist ja schon mal ein guter ausgangspunkt, der hoffentlich zu deiner zufriedenheit beiträgt.... und solche sachen wie das mit dem von zu hause ausziehen wird sich sicher auch noch finden. vielleicht fallen dir ja noch dinge ein, von denen du denkst, daß sie zu deiner zufriedenheit beitragen können, dabei gibt es sicher irgendwas, was sich auch zeitnahe mal realisieren lässt... oder? :flower:

    Hallo Rosarotes Rauschen,

    Also grundsätzlich kenne ich diesen Freundeskreis schon ziemlich lang und ich hätte früher, wo unsere Beziehung viel tiefer und offener war, nicht erwartet mal sowas von denen zu hören bekommen. Ich frage mich zugegeben auch manchmal, ob die einfach Mitleid haben oder es schade finden, dass so vieles bei mir nicht klappt, und sich das in abschätzigen Kommentaren äußert? Ich weiß nicht. Aber eigentlich bin ich auch der Meinung, dass mein Beruf oder meine Wohnsituation keine Rolle für unsere Freundschaft spielen sollte.


    Nun zu den Zielen. Ich hatte ja ursprünglich auch ein Studium im Sinne, habe aber den Eignungstest nicht geschafft und mich dann für die Ausbildung in dem Bereich entschieden. Soweit bin ich auch zufrieden damit und ich denke, die Praxiserfahrung und jetzt schon Geld zu verdienen bringt mir im Nachhinein doch mehr als jetzt erst an meiner Bachelorarbeit zu sein. Trotzdem frage ich mich oft was wäre, wenn ich da nicht aufgegeben hätte. Oder warum ich nicht begabt genug sein konnte um für das Studium aufgenommen zu werden.


    Oder als ich meinen Führerschein machen wollte, hab ich es nach dem 4. Mal durchfallen auch gelassen. Ich denk echt, ich bin eigentlich zu doof zum Autofahren. Grundsätzlich ist das auch kein Problem, weil mein Dorf akzeptable öffentliche Verkehrsmittel hat, aber rate mal wer einen Führerschein hat? Jeder in meinem Freundeskreis außer mir. So ist es einfach mit vielen Dingen.


    Und ich wollte so gern viele Länder bereisen. Gefühlt hat jeder schon im Kindergartenalter mal die Pyramiden in Ägypten gesehen oder ist einen karibischen Strand entlang spaziert und ich war noch nie außerhalb Europas. Irgendwie macht mir das auch Angst, da ich keine Fremdsprachen kann und in sowas überhaupt nicht begabt bin. Und je weiter man sich von Deutschland entfernt, desto... Ja weniger bringt es einem deutsch zu können.


    Jung bin ich noch, ja. Hab aber trotzdem schon das Gefühl hinterherzuhängen und alles zu verpassen und nicht mithalten zu können, und in paar Jahren sind meine Chancen dann vertan oder so. Das ist alles schwierig, vieles traue ich mich selbst nicht, aber anderes ist auch einfach zu schwer anzugehen, wenn du weißt was ich meine. Aber ich denke irgendwo anfangen könnte ich schon und manches muss ich vielleicht einfach gehen lassen.

  • Also grundsätzlich kenne ich diesen Freundeskreis schon ziemlich lang und ich hätte früher, wo unsere Beziehung viel tiefer und offener war, nicht erwartet mal sowas von denen zu hören bekommen.

    womit denkst du hängt es zusammen, daß diese tiefe und offenheit irgendwo am weg verlorenging?


    Nun zu den Zielen. Ich hatte ja ursprünglich auch ein Studium im Sinne, habe aber den Eignungstest nicht geschafft und mich dann für die Ausbildung in dem Bereich entschieden. Soweit bin ich auch zufrieden damit und ich denke, die Praxiserfahrung und jetzt schon Geld zu verdienen bringt mir im Nachhinein doch mehr als jetzt erst an meiner Bachelorarbeit zu sein. Trotzdem frage ich mich oft was wäre, wenn ich da nicht aufgegeben hätte. Oder warum ich nicht begabt genug sein konnte um für das Studium aufgenommen zu werden.

    ich denke die praxiserfahrung und das geld verdienen ist einiges wert. kqjdhakjhdjak

    wenn es wirklich dein wunsch ist, noch ein studium zu machen, ist diese chance doch noch nicht vertan, oder? vielleicht wird dann ja durch die praxis, die du schon gesammelt hast, die wahrscheinlichkeit höher, den eignungstest zu bestehen?

    Jung bin ich noch, ja. Hab aber trotzdem schon das Gefühl hinterherzuhängen und alles zu verpassen und nicht mithalten zu können, und in paar Jahren sind meine Chancen dann vertan oder so.

    ich denke, das leben spielt einem immer wieder chancen zu, auch wenn man älter ist.


    Das ist alles schwierig, vieles traue ich mich selbst nicht, aber anderes ist auch einfach zu schwer anzugehen, wenn du weißt was ich meine. Aber ich denke irgendwo anfangen könnte ich schon und manches muss ich vielleicht einfach gehen lassen.

    was sind das denn für dinge, die du dich nicht traust? bzw. was könnte dir denkst du helfen, diesen mut, der dir manchmal fehlt zu entwickeln?


    daß es vielleicht gut ist, manches auch gehen zu lassen, diesen gedanken kann ich gut nachempfinden. da ist was dran, find ich. irgendwas altes muss immer gehn, damit platz für was neues ist. kqjdhakjhdjak

  • Beitrag von Selene ()

    Dieser Beitrag wurde vom Autor gelöscht ().
  • Mir scheint, dass wir uns so lange nicht regelmäßig gesehen haben, war der Hauptgrund dafür, dass wir uns irgendwie auseinander gelebt haben. Früher hatten wir uns ständig getroffen, dann waren alle außer mir zum Studieren weggezogen, ich wollte wegen Depression sowieso nur allein sein, und dann konnte man sich wegen Corona nicht mehr treffen. Und als wir uns dann wieder öfter gesehen haben war irgendwie die Luft raus, man wusste nicht so wirklich worüber man reden sollte und jeder hat sich so verändert, dass außer der Uni eigentlich keine gemeinsamen Themen blieben.


    Ich weiß meine Praxiserfahrung auch zu schätzen. Ob ich noch studieren will weiß ich ehrlich gesagt nicht, ich habe mir auch immer gesagt, dass das auch später noch geht, aber je länger ich im Berufsleben bin, desto weniger kann ich mir vorstellen nochmal Lernen und Prüfungen schreiben zu müssen. Ist an sich auch so in Ordnung, aber irgendwie habe ich auch da das Gefühl jemanden zu enttäuschen, wenn ich einfach sage, ich will doch gar nicht mehr studieren.


    Was mir aktuell zum "nicht trauen" einfällt wäre zum Beispiel ausziehen, für eine kleine Einzimmerwohnung würde mein Gehalt reichen, aber so richtig auf eigenen Beinen stehen traue ich mich noch nicht. Ich habe halt Angst, dann mit Problemen allein dazustehen oder mich Budgetmäßig irgendwie verschätzt zu haben. Meine Freunde bekommen ihre Wohnungen und auch sonst alles von den Eltern bezahlt, deswegen können sie nicht verstehen, warum ich mir so viel Gedanken um Geld mache, aber wenn ich selbst etwas verdiene würde ich nicht wollen, dass meine Eltern mich dann noch weiter unterstützen müssen und das würden die sicherlich auch nicht machen. Ich denke das hat auch noch keine Eile und es ist sicher klüger, damit zu warten bis ich etwas mehr Geld und ein besseres Verständnis für meine Ausgaben habe, aber mit Anfang 20 noch daheim zu wohnen finde viele irgendwie peinlich und ich deswegen langsam auch.


    Deinen letzten Satz finde ich sehr schön :)



    Ne, ich verstehe dich auch sehr gut :D Ja, ich bin bei vielem einfach unsicher ob ich das immer noch möchte oder nicht. Beim Studium habe ich wie gesagt auf der einen Seite das Gefühl was zu verpassen, natürlich sollte man nicht nur zum Spaß an die Uni gehen, aber als ich noch dachte ich würde mal studieren, fand ich das Besichtigen von Unis und in Schnuppervorlesungen zu sitzen ganz toll und eigentlich lern ich auch gern neue Dinge, aber dann jahrelang an ein Fach gebunden zu sein und ständig Prüfungen und Hausarbeiten schreiben zu müssen ist nicht wirklich meins. Die Möglichkeit mich weiterzubilden oder eben doch noch zu studieren bestünde auf jeden Fall, ich weiß nur eben noch nicht so richtig was ich will, weil es mir eigentlich an nichts fehlt mit der Ausbildung, ich denke nur irgendwie man muss mal studiert haben, auch wenn es nur ein Semester war.


    Und mit dem Führerschein ist es genauso. Klar könnte ich das nochmal versuchen und ich hätte grundsätzlich echt gern ein Auto und ein bisschen mehr Freiheiten diesbezüglich, aber damit ist irgendwie auch Stress verbunden, gerade mit den Benzinpreisen und so, und eigentlich habe ich gar keine Lust das nochmal zu probieren, weil ich aktuell mit den Öffentlichen gut klar komme oder auch mal Rad fahre, aber schade finde ich es trotzdem.


    Aber danke für deine netten Worte :)

  • Beitrag von Selene ()

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