Der große Schlaf-Thread

Meine Träume sind manchmal so, dass sie Lösungen anbieten, die aber keine wirklichen realen Lösungen sind. Weil die Lösungen so nicht sein können, dürfen.

Der Konflikt zeigt sich dann schon auch immer Im Traum.

Meine Träume zeigen mir eigentlich immer, dass es ein Bedürfnis gibt nach Versorgung, Bemutterung, Struktur und Anregung von außen, und aber auch das Bedürfnis nach Eigenständigkeit, nach einem eigenen erfüllten Leben, aber dabei auch die Unmöglichkeit, das zu erlangen. Weder das eine noch das andere.

Etwas, was mich dann immer hilflos zurück lässt.

Ich finde einfach keine Lösung.

Zitat von Rostrotes Rauschen

wie zeigen sich diese dinge im traum?

Hm, mal gucken, wie ich das so kurz wie möglich darstellen kann.

Ganz oft träume ich, dass ich eine Wohnung suche, weil ich ansonsten bei meinen Eltern wohnen müsste, oder irgendwie bei meinen Pflegeeltern.

Man bedenke, dass ich real 62 Jahre alt bin, dass ich eine gar nicht so schlechte Wohnung habe, dass meine Eltern und Pflegeeltern schon seit einer Ewigkeit tot sind.

Hm, es sind so viele Träume, ich konzentriere mich jetzt mal auf einen Traum.

Ich träumte mehrmals, dass ich eine Wohnung gefunden habe, diese sich aber in einem großen Projekt befindet, also es ist eine große Therapieeinrichtung mit viel Kunsttherapie, aber auch Psychotherapie, gemeinsamen Essen usw, mit eben Wohnmöglichkeiten für psychisch Kranke.

Ich wusste aber vorher nicht, dass es diese Wohnung nur in diesem Zusammenhang gibt. Die Menschen, denen ich dort begegnet bin, waren teilweise schwer psychisch krank.

Merkwürdigerweise gibt es im Traum immer zwei Treppenaufgänge von zwei verschiedenen Straßen zu der Wohnung. Die eine Straße scheint absolut kaputt und düster, die andere Straße recht normal.

Jedenfalls müsste ich mich entscheiden, bei Therapiekonzept mitzumachen, und entsprechende Anträge auszufüllen, wenn ich die Wohnung bekommen sollte.

Real hatte ich mich vor Jahren schon mal um eine solch ähnliche Wohnmöglichkeit mal bemüht, auch im Zusammenhang mit meiner Sucht.

Ich hatte ja mal eine Therapie in einer Frauensuchttherapieeinrichtung mit Wohnen in dieser gemacht, habe dort ein Jahr gelebt, danach ein Jahr in einer WG dieses Vereins gelebt, also betreut, aber eben viel selbständiger, alles aber immer mit dem Ziel, wieder allein klar zu kommen. Es war also von vornherein begrenzt.

Ich wollte eigentlich nicht wieder allein leben, aber irgendwie hatte ich keine andere Möglichkeit.

Also, als ich dann meine eigene Wohnung wieder hatte, suchte ich nach einer Möglichkeit, irgendwie dauerhaft so leben zu können, aber so richtig gab es sowas nicht für mich.

Ich hätte die Möglichkeit gehabt, in einer kleinen Wohngemeinschaft in einem Haus mit mehreren Wohnhemeinschaften einige Zeit zu leben, mit Betreuung, Gruppengespächen und so, allerdings lebten dort zu 90 Prozent Männer.

Und, es ging auch wieder nur mit dem Ziel, letztendlich wieder allein klar zu kommen. Es hieß zwar, es gäbe eine WG für die, die es nie schaffen würden in einem Hochhaus in Berlin.

Also, für mich bedeutete das, dass es für mich solche Möglichkeit nicht gibt. Also gemeinsam, ein bisschen betreut, aber auch mit Menschen, die nicht total kaputt sind. Kann ich jetzt nicht richtig erklären, was ich meine.

Zitat von The Outlaw

Du bräuchtest vermutlich einen passenden Partner, der vielleicht zumindest temporär diese kindhaften Wünsche bedienen kann und möchte.

Hm, ich träume ja auch immer wieder von meinem verstorbenen Expartner. Also Expartner, weil wir ja getrennt waren, als er verstarb.

Dieses Muster, ich teilweise Kind, er teilweise der Papa, hat halt nicht auf Dauer funktioniert, weil eben solch ein Muster auf Dauer nicht gesund ist für beide.

Trotzdem war er so ein wahnsinnig wichtiger Mensch für mich, auch nach der Trennung hatten wir Kontakt, und Die Zeit mit ihm hat mir schon einiges gegeben.

Deshalb träume ich immer wieder von ihm, auch dass ich da bin und in seinem kleinen Häuschen noch einen kleinen Platz für mich suche.

Alle Therapie hat nicht ausgereicht, um mich soweit zu entwickeln, dass ich selbstbewusst und stark genug dafür war und bin, ein wirklich erwachsenes Leben zu führen ohne diese großen Bedürfnisse in mir.

Ich selbst möchte mich auch keinem potentiellen Partner mehr zumuten.

Tja, war wieder viel, was ich hier mitgeteilt hab.

Für mich selbst auch manchmal unglaublich, dass in meinen Träumen immer noch immer wieder Mutter und Vater, Pflegemutter und auch sogar Pflegevater, der im Traum manchmal sogar nett ist, vorkommen,

Oder mein verstorbener Ex, immer wieder.

Und trotzdem will ich meine Träume immer zu Ende träumen, ich will nicht aufstehen, ich will weiter träumen, ich will dann gar nicht in die Realität, in mein einsames Leben.

Zitat von Rostrotes Rauschen

das finde ich eine interessantes detail im traum. wie würdest du selbst das deuten? bzw. womit assoziierst du es?

Hm, auf der einen Seite ist es verlockend so zu leben, also betreut und versorgt zu sein,

auf der anderen Seite würde es bedeuten, auch mit viel Chaos, mit sehr kranken, auch destruktiven Menschen zusammen zu leben. Mit der dunklen Seite eben.

Zitat von Rostrotes Rauschen

doch, ich verstehe total, was du meinst.

ich finde die idee eigentlich sehr gut und frage mich, ob es solche ansätze des gemeinschaftlichen lebens nicht irgendwo gibt.

Sowas gibt es vielleicht, also jetzt nicht betreut, bei Projekten, also eben gemeinsames Leben, bei alternativen Projekten, oder generationsübergreifendes Leben, aber um.da einzusteigen braucht man fast immer Geld, zumindest braucht man gute Ideen, großes Engagement und auch große Stabilität, großes Selbstbewusstsein.

Ich habe schon sehr viel recherchiert bezüglich anderer Lebensformen, aber ich würde da wohl nirgendwo reinpassen.

Ich habe weder das Geld dafür, noch bringe ich ausreichend andere Qualitäten mit, um da irgendwo einzusteigen.

Ich bin zu gesund für das eine und zu krank für das andere.