Die Guillotine – ausgelagert aus "Gedanken"

  • Die gängigen Hinrichtungsmethoden vor der Einführung der Guillotine waren zu dieser Zeit ja an Stände geknüpft. So hatten nur Adelige überhaupt das Recht auf Enthauptung, die damals als eher schmerzlos und ehrenvoll betrachtet wurde, während die Hinrichtung normaler Bürger oftmals als brutales, entwürdigendes Spektakel für die Massen inszeniert wurde, das unter anderem auch immer noch Methoden wie Scheiterhaufen, Räderungen und Vierteilungen beinhaltete. Selbst die 'gnädige Methode' für das gemeine Volk, das Erhängen, konnte sehr qualvoll und langwierig vonstattengehen, und auch der Tod durch das Schwert konnte zu einer unnötig schmerzhaften Tortur für den Verurteilten werden, weil Henker manchmal mehrere Hiebe benötigten.


    Joseph-Ignace Guillotin sorgte nicht nur dafür, dass diese qualvollen Hinrichtungsmethoden durch humanere ersetzt wurden, er setzte sich auch dafür ein, dass sie für alle Stände galten und auch die unteren Schichten die Chance auf einen schnellen, möglichst schmerzfreien und ehrenvolleren Tod erhielten, anstatt unter Jubel zu Tode gequält zu werden.


    Interessanterweise war das Volk bei den ersten Einsätzen der Guillotine enttäuscht darüber, wie schnell und unspektakulär der Verurteilte starb, und die Menge machte lautstark ihrem Unmut darüber Luft, dass sie in Zukunft auf das brutalere Hinrichtungsspektakel verzichten musste.


    Mal abgesehen davon war Guillotin auch gar nicht der Erfinder der Guillotine. Er hatte ihren Einsatz nur aus humanitären Gründen vorgeschlagen und er fand es ätzend, dass die Leute das Gerät später nach ihm benannten.


    Es besteht also meines Erachtens überhaupt kein Grund, ausgerechnet ihn zu verteufeln.

  • Joseph-Ignace Guillotin sorgte nicht nur dafür, dass diese qualvollen Hinrichtungsmethoden durch humanere ersetzt wurden, er setzte sich auch dafür ein, dass sie für alle Stände galten und auch die unteren Schichten die Chance auf einen schnellen, möglichst schmerzfreien und ehrenvolleren Tod erhielten, anstatt unter Jubel zu Tode gequält zu werden.


    Interessanterweise war das Volk bei den ersten Einsätzen der Gouillotine enttäuscht darüber, wie schnell und unspektakulär der Verurteilte starb, und die Menge machte lautstark ihrem Unmut darüber Luft, dass sie in Zukunft auf das brutalere Hinrichtungsspektakel verzichten musste.


    Es ist bekannt und tatsächlich außerordentlich interessant, dass sich Zorn und "Sadismus" (das Wort passt in dem Zusammenhang nicht perfekt) von Menschen regelmäßig gegen Angehörige des eigenen Standes bzw. Menschen auf eigener Augenhöhe richtet.

  • Es ist bekannt und tatsächlich außerordentlich interessant, dass sich Zorn und "Sadismus" (das Wort passt in dem Zusammenhang nicht perfekt) von Menschen regelmäßig gegen Angehörige des eigenen Standes bzw. Menschen auf eigener Augenhöhe richtet.

    Ich kenne das nur umgekehrt dlkjjaljlajdljdlkajlkdla

    Z.B. zu den Jack the Ripper Morden, hat die "Oberschicht" im West-End ziemlich abfällig und hasserfüllt gegen die armen Leute im East-End gesprochen /gehetzt und teilweise die Morde "gefeiert" adjhkahhka


    Hmm ich dachte immer es gibt so eine Art exklusiven Zusammenhalt innerhalb der "Stände", damit da eben ja kein anderer herein kommt dlkjjaljlajdljdlkajlkdla

    Auf jeden Fall sehr interessant! kqjdhakjhdjak

  • Joseph-Ignace Guillotin sorgte nicht nur dafür, dass diese qualvollen Hinrichtungsmethoden durch humanere ersetzt wurden, er setzte sich auch dafür ein, dass sie für alle Stände galten und auch die unteren Schichten die Chance auf einen schnellen, möglichst schmerzfreien und ehrenvolleren Tod erhielten, anstatt unter Jubel zu Tode gequält zu werden.

    Das ist dünnes Eis. Ich bleibt da viel lieber bei dem Artikel 1 GG.


    Geht es nicht vielmehr darum was diese Maschine symobolisiert? Sie ist doch ein Symbol. Ein Symbol von Terror-Herrschaft.

  • Es ist bekannt und tatsächlich außerordentlich interessant, dass sich Zorn und "Sadismus" (das Wort passt in dem Zusammenhang nicht perfekt) von Menschen regelmäßig gegen Angehörige des eigenen Standes bzw. Menschen auf eigener Augenhöhe richtet.

    Vielleicht liegt das zum Teil daran, dass asoziales Verhalten innerhalb des eigenen Standes besser einordnen kann, weil es einen selbst tangiert. Ein Bauer empfindet keine Wut auf einen Adeligen, der angeblich Hochverrat betrieben hat, weil das alles außerhalb seiner Lebens- und Verständnissphäre liegt, aber wenn ein einfacher Mann überfallen, beraubt und zusammengeschlagen wird oder wenn ein nettes Mädchen aus dem eigenen Dorf vergewaltigt wird, dann kann man das Verbrechen deutlich nachvollziehen und will, dass sowas ausgemerzt wird.


    Das Leben ist zu dieser Zeit ja bereits sauhart, jeder kämpft, jeder ist ständig bedroht, das ganze System ist ungerecht, und dann sind da eben Individuen, die einfach hingehen und stehlen, rauben, vergewaltigen, brandstiften, verletzen, morden und so andere Leben einfach ruinieren. Und das produziert eben viele Emotionen, viel Angst, viel Wut, während Adelszeug im Vergleich dazu nur ein abstraktes, unzugängliches Konzept darstellt.


    Hinzu kommt wahrscheinlich die Tatsache, dass es deutlich bequemer ist, einfach nach unten zu treten, anstatt nach oben. Und widrige Umstände produzieren eben die nötige Aggression dafür.


    (Wobei in Frankreich die Not ja irgendwann so groß wurde, dass im Zuge der Revolution hart nach oben getreten wurde. Aber dafür muss der Leidensdruck dann auch erst mal dieses enorme Level erreichen, das Menschen sogar den Tod in Kauf nehmen lässt, um eine Veränderung herbeizuführen.)

  • Das ist dünnes Eis. Ich bleibt da viel lieber bei dem Artikel 1 GG.

    Ich spreche ja über die historische Entwicklung und die Tatsache, dass Guillotin damals bereits erkannte, dass brutale Foltermorde scheiße sind, und sich dafür einsetzte, sie für alle Stände abzuschaffen. Das war eine Verbesserung – nicht vergleichbar den Menschenrechten von heute, aber ein erster kleiner Schritt in Richtung mehr Humanität – in einer Gesellschaft, die Menschen vorher teilweise lebendig verbrannte oder räderte, wenn sie von niedrigem Stand waren.

  • Geht es nicht vielmehr darum was diese Maschine symobolisiert? Sie ist doch ein Symbol. Ein Symbol von Terror-Herrschaft.

    diese symbolische bedeutung hat sie denke ich erst mit der zeit- und eben mit den terror- herrschaften, die diese eingesetzt haben, erlangt.


    wenn man die frage nach der intention des erfinders stellt, bzw. sich in seine zeit/ position hineinzuversetzen versucht, ist das denke ich eine ganz andere fragestellung, als die nach der symbolischen bedeutung, wie man sie heute, jahrhunderte später wahrnimmt.


    es ist finde ich gar nicht mal so selten, daß die intention des erfinders und das, was später dabei "rauskommt" ziemlich abweicht von einander.

    das betrifft nicht nur technologische erfindungen, sondern auch alle anderen "produkte" des menschlichen geists.

  • „Die Guillotine ist eine Maschine, die den Kopf im Handumdrehen entfernt und das Opfer nichts anderes spüren lässt als ein Gefühl erfrischender Kühle.“

    – Joseph-Ignace Guillotin, 1790

    Interessant. Woher weiß man das denn? Vor allem das mit dem Gefühl erfrischender Kühle. Aber okay, wenn schon Todesstrafe, dann wenigstens, dass der Kopf im Handumdrehen entfernt ist und das Opfer keinen Schmerz spürt. Wenn dann das wirklich auch so ist oder war.

  • Interessant. Woher weiß man das denn?

    eine interessante frage, ich hab das zitat ja einfach aus wikipedia entnommen. aber nachdem ich ein bissl rumrecherchiert habe würde ich sagen, daß dieses zitat wahrscheinlich aus einer der vielen schriften stammt, die guillotine verfasst hat- davon dürfte es jede menge geben, da er königlicher leibarzt war (und im zuge dessen ein gutachten zur guillotine verfasst hat).

    Aber okay, wenn schon Todesstrafe, dann wenigstens, dass der Kopf im Handumdrehen entfernt ist und das Opfer keinen Schmerz spürt. Wenn dann das wirklich auch so ist oder war.

    das war zumindest das ursprüngliche anliegen, ja.

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