"Chronischer Interesseverlust", wenig Freude an Tätigkeiten, schneller Verlust von inneren Zuständen

  • Mir fällt immer wieder auf, dass ich Sachen, die mich interessieren, nicht lange aufrecht erhalten kann.


    "Mich interessieren", das ist irgendwie auch zuviel, schon drüber. Es fühlt sich eher so an wie "jetzt ist ein Impuls (in Form eines Zieles oder einer Aufgabe oder etwas in der Art) da, und deswegen mache ich etwas".


    In der ersten Zeit kann ich positive Emotionen daraus generieren, Freude empfinden.


    Und dann fällt das wieder auf Null, oft sogar unter Null. Ich glaube, wenn ich nicht eingebunden wäre in ein Netz aus "Verpflichtungen" oder "Impulsgebern", würde ich einfach garnichts tun, weil mir irgendwie ein richtiges "Ich" fehlt, welches eigene kontinuierliche Interessen entwickelt.


    Für mich sind die Wege irgendwie häufig wichtiger als die Pflege der Ergebnisse.





    Das Thema habe ich jetzt absichtlich etwas diffus gehalten, weil es sich so sehr durch die Ebenen meines Lebens zieht und nicht nur Hobbys etc betrifft.



    Kann noch jemand etwas mit diesen Gedanken anfangen?

  • Beitrag von Selene ()

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  • Das kenne ich ganz gut.

    Eine Weile kann ich mich für etwas sehr begeistern, ich stecke viel Energie hinein und gefühlt im nächsten Moment ist mein Interesse daran vorbei.

    Die Zeit wie lange mein Interesse andauert kann dabei sehr variieren.

    So wilde Freude nimmt ein wildes Ende,

    Und stirbt im höchsten Sieg, wie Feu'r und Pulver

    Im Kusse sich verzehrt. Die Süßigkeit

    Des Honigs widert durch ihr Übermaß,

    Und im Geschmack erstickt sie unsre Lust.

    Drum liebe mäßig; solche Lieb' ist stät:

    Zu hastig und zu träge kommt gleich spät. -William Shakespeare-

  • Beitrag von Selene ()

    Dieser Beitrag wurde vom Autor gelöscht ().
  • Kannst du das kategorisieren, in welchen Bereichen das besonders schnell geht?


    Welche Zeitspannen sind das ungefähr?

    manchmal interessiere ich mich aufgrund eines Films/Serie/Doku für ein bestimmtes Thema, dann beschäftige ich mich intensiv damit, lese sehr viel darüber, schaue andere Sachen dazu.
    Das Interesse lässt dann manchmal plötzlich nach.
    Hm das kann zwischen einem Tag und mehrere Wochen sein.
    Bei Hobbys kann die Zeitspanne von wenigen Wochen bis viele Jahre dauern.


    So geht es mir auch, wenn ich zum Beispiel abnehmen möchte. Erst wiege ich alles akribisch ab, trage immer alles brav ein, lese noch viel darüber und dann kommt der Tag, wo ich überhaupt keine Lust mehr darauf habe.


    Wenn ich mich gerade mit einer Person treffe, bin ich richtig interessiert daran es unbedingt zu wiederholen. Aber sobald ich wieder zuhause bin, habe ich eigentlich doch keine Lust darauf.

    So wilde Freude nimmt ein wildes Ende,

    Und stirbt im höchsten Sieg, wie Feu'r und Pulver

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    Des Honigs widert durch ihr Übermaß,

    Und im Geschmack erstickt sie unsre Lust.

    Drum liebe mäßig; solche Lieb' ist stät:

    Zu hastig und zu träge kommt gleich spät. -William Shakespeare-

  • Bei Sachthemen geht es mir auch so, man hat irgendwann eine Wissenstiefe erzielt, die einfach reicht.


    Gut, abnehmen ist ja auch extrem unangenehm , da braucht es schon einen Antrieb, um das durchzuziehen. Einfach so ist das schon schwierig, ja.



    "Wenn ich mich gerade mit einer Person treffe, bin ich richtig interessiert daran es unbedingt zu wiederholen. Aber sobald ich wieder zuhause bin, habe ich eigentlich doch keine Lust darauf."


    Den Effekt kenne ich auch. Ich fange dann häufig an zu kalkulieren und überlege, wieviel "Vorteil" in irgendeiner Weise zu erwarten ist, und dann rechne ich das grob gegen mit dem Widerstand in mir und den entstehenden "sonstigen Kosten".

    Das klingt jetzt ein bisschen arschig, aber ich unterstelle, dass die meisten so vorgehen, bewusst oder unbewusst.

  • Hm, wenn es bei mir um Menschen geht, bin ich auch davon abhängig, was diese so investieren. Wenn ich mal wieder keine Lust habe und mich zurück ziehe, dann macht es schon was aus, wenn die andere Person nicht so leicht nachlässt.


    Manchmal geht es mir auch so, dass ich überlege, welchen Effekt, welchen Vorteil und welche Kosten ein Kontakt mit einer oder mehreren Personen hat, aber das ist eben auch abhängig bei mir von Stimmung und anderen Stressfaktoren z. B. Und wenn ich dann unlustig bin und etwas laufen lasse, dann läuft es aus, wenn von anderer Seite nix mehr kommt. Erstmal finde ich das gut. Wenn dann von anderer Seite etwas kommt, finde ich das dann aber auch schön, und dann überlege ich schon, ob das ganze nicht doch einen Vorteil für mich haben würde, könnte.


    Da ich alleine lebe und auch nicht arbeite, bin ich ja irgendwie abhängig von Unternehmungen, von Kontakt mit anderen Leuten, von irgendwelchen Hobbys. Wenn gar nichts mehr läuft, würde ich mich auch nicht gut fühlen. Deshalb habe ich schon gelernt, der Unlust nicht immer nachzugeben, Sachen zu machen, obwohl ich erstmal keine Lust habe, Verabredungen selten abzusagen trotz Unlust usw.


    Bezüglich Hobbys: Naja, da habe ich plötzlich unheimlich viel Lust, Keyborad- oder Klavierspielen zu lernen. Kaufe mir ein Keyborad, bin da einige Wochen wirklich dran. Und jetzt inzwischen, kein Interesse mehr daran.


    Meine Theater-AG hat mir wirklich Spaß gemacht. Die ist aber erstmal vorbei. Ich müsste mich wirklich bemühen, etwas anderes zu finden. Da ich aber nicht das finden werde, was ich hatte, müsste ich mich auf was neues Ungewisses einlassen, was ich dann auch noch bezahlen müsste. Schwerer Schritt in meinem Alter, oder so, wie ich gestrickt bin.


    Doppelkopf hat gerade Pause. Aber da von den anderen eben auch Nachfrage kam, ob man das vielleicht nach einer Pause wieder aufleben lassen könnte, hat mir gezeigt, das Interesse da war, das hat mich gefreut.


    Und letztendlich muss ich ja irgendwie meine Woche füllen.

  • Beitrag von Selene ()

    Dieser Beitrag wurde vom Autor gelöscht ().
  • Ich hab oft Schwierigkeiten, zu wissen, was mir jetzt gerade gut oder nicht gut tut. Ich weiß, ich muss etwas für mich tun, ich brauche Gesellschaft, Ablenkung und Spaß. Das gehe ich dann an. Und dann merke ich vielleicht, etwas macht mir gerade gar keinen Spaß mehr, zuviel Gesellschaft tut mir auch nicht gut, kleine oder größere zwischenmenschliche Schwierigkeiten bereiten mir Unlust usw.


    Zuviel Rückzug tut mir auch nicht gut. Aber zwischendurch brauche ich es, alleine zu sein und absolut nix zu tun. Ich muss die Balance finden, das ist schwierig.


    Stimmt, das mit dem Theater, dafür brenne ich wirklich irgendwie. Muss mal gucken.


    Aber ich will jetzt nicht zuviel von mir reden. eigentlich ist das Outlaws Thread.

  • bei mir kommen so "hobbies" und thematische interessen phasenweise und teilweise zyklisch wiederkehrend.

    also es gibt so themen oder interessensgebiete, die mich schon lange begleiten, die ich aber nicht immer durchgehend mit der gleichen energie weitergetrieben habe, sondern halt mal mehr und mal weniger.

    auch bei kontakten zu menschen ist es bei mir so- es gibt phasen, wo ich mit einzelnen viel zu tun habe, dann ebbt es wieder ab, dann kann wieder eine intensivere phase kommen.

  • Beitrag von Selene ()

    Dieser Beitrag wurde vom Autor gelöscht ().
  • Meine Interessensgebiete bilden eine Konstante. Im Laufe meines Lebens sind einige wenige Interessen hinzu gekommen. Ihre Wichtigkeit variiert und den Schwerpunkt setze ich immer wieder mal anders, aber ich verliere sie nicht aus dem Auge.

    Ich denke so lassen sich auch meine Kontakte mit Menschen einstufen.

  • Ich muss mal drüber nachdenken, ob ich deswegen häufig so desinteressiert sein könnte, weil meine (Selbst- und Fremd-)Ansprüche so extrem hoch sind und dadurch das Verhältnis zwischen Aufwand und Nutzen selten stimmt.

  • Ich muss mal drüber nachdenken, ob ich deswegen häufig so desinteressiert sein könnte, weil meine (Selbst- und Fremd-)Ansprüche so extrem hoch sind und dadurch das Verhältnis zwischen Aufwand und Nutzen selten stimmt.

    meinst du in der art sowas wie "wenn ich in zeitraum xyz bei tätigkeit zxy nicht meinen hohen perfektionsansprüchen genüge, lohnt sichs erst gar nicht damit anzufangen"?

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