Gewissenskonflikt

  • Wahrscheinlich gebe ich mich mit dem was ich jetzt schreibe zum Abschuss frei und ein berechtigter empörter Entrüstungsshitstorm rollt

    über mich hinweg.

    Meine 15 jährige Katze ist Anfang Februar schwer erkrankt. Seit dem doktoren wir rum ohne wirklich weiter zu kommen.

    Donnerstag Nachmittag war ich so überfordert und mit Kraft und Nerven am Ende das ich die Katze erst mal ins Tierheim gebracht habe.

    Nicht zur endgültigen Abgabe sondern erst mal nur für eine Auszeit.

    Mir geht es psychisch und wegen meiner Alkoholabhängigkeit schon länger nicht gut,seit etwa 6 Monaten trinke ich wieder.

    Versuche seit gestern den Rückweg in die Trockenheit.

    Meine Katze ist seit 11 Jahren bei mir,sie ist meine Familie. Ich habe nur noch sie.

    Trotzdem würde ich sie am liebsten im Tierheim lassen,vermisse ich sie nicht,war ich nur erleichtert als Dauerangst,-überforderung und der

    Druck mal für ein paar Tage aufhörten.

    Ich müsste sie heute holen sonst tue ich es nämlich nicht mehr aber vom Gefühl her sträubt sich alles in mir,will ich nicht.

    Es entsetzt mich selbst das ich so empfinde,das ich so ein herzloses,egoistisches Monster bin.

    Das ich nicht fähig bin zu lieben das weiß ich.

    Das der Abgrund in mir,mein schlecht und böse sein,so weit geht hätte ich allerdings nicht gedacht.

    Ich hasse die Welt,das Leben

    und alle Menschen.

  • Gäbe es die Möglichkeit, dass du deine Katze im Tierheim regelmäßig besuchst, über Stunden bei ihr bleibst? Also, dass du dich nicht um ihre medizinische und ernährungsmäßige Versorgung kümmern musst, also etwas Verantwortung abgeben kannst, aber mental bei ihr bist, sie streichelst, einfach da bist?


    Ich finde dich nicht egoistisch, weil du den ständigen Druck nicht ertragen hast.


    Wenn Menschen in Hospiz gehen z. b., sind ihre Angehörigen doch auch keine Monster.

  • Sie ist dort halt allein,sitzt mit einer anderen Katze in einem Raum abseits. Zeit sich wirklich um Lizy zu kümmern

    hat dort niemand. Sie frisst seit ihrer Erkrankung schlecht,oft kaum was. Ich füttere sie dann Assistenz mit

    der Spritze oder laufe ihr so lange mit dem Futter nach bis sie etwas nimmt.

    Wie es dort mit der Medikamentengabe klappt weiß ich auch nicht.

    Und über Nacht sind die Tiere dort allein.

    Das meine Katze einsam und traurig an gebrochenem Herzen im Tierheim stirbt das darf ich ihr nicht an tun.

    Und natürlich fange ich gleich wieder an zu heulen weil der Kampf zwischen Pflichtbewusstsein,du solltest,

    du müsstest,das bist du deiner Katze schuldig auf der einen Seite und ich will nicht/ich kann nicht

    auf der anderen Seite mich innerlich zerreißt.

    Bisher habe ich es nicht fertig gebracht sie zu besuchen.

    Ich hasse die Welt,das Leben

    und alle Menschen.

  • Oh je das tut mir so leid :(

    Ich kann deinen Gewissenskonflikt gut verstehen. Es ist ja aber schon mal gut, dass du sie abgegeben hast , also nicht falsch verstehen, weil du es selbst nicht schaffst. Das ist ja keine Schande, sondern eher gut für das Tier. Es gibt ja auch Menschen, die das Tier dann mehr oder weniger verwahrlosen lassen.

    Sie hat da ja auch die Gesellschaft von anderen Katzen, was ihr vielleicht gut tut und wenn es dir wieder besser geht, kann sie ja ggf zu dir zurück. Pflegende Angehörige brauchen ja auch (zurecht!) Mal eine Pause.

    Ich kann mir gut vorstellen, dass einem da das Herz weh tut :(


    Welche Diagnose hat sie denn, wenn du es erzählen möchtest?

  • Anfang Februar wurde in der Tierklinik Schilddrüsenüberfunktion,Bluthochdruck ,beginnende Netzhautablösung und Dehydrierung fest gestellt.

    Die Katze ist 15. Da gehört SDÜ neben Nierenproblemen zu den sehr häufigen Alterserkrankungen.

    Nach ein paar Tagen bekam ich sie nachhause weil sie dort das Fressen ganz eingestellt hat.

    Seit dem plagt sie sich mit Übelkeit und Fressunlust bis hin zur totalen Futterverweigerung.

    Die neue Tierärztin bei der ich am Mittwoch war sieht auch noch eine Herzerkrankung und ein Problem im Bauchraum das von Parasiten bis Krebs alles sein könnte.

    Meine bisherige Tierärztin hat die Katze aufgegeben. Höre von jedem etwas anderes,völlig konträre Meinungen.

    Tierarzt A sagt Hüh,Tierarzt B Hott und die Katzenforen bzw. die SDÜ FB Gruppe sehen es wieder komplett anders.

    Donnerstag war ich so fertig das ich fast zusammen gebrochen wäre und die Katze erst mal ins Tierheim gebracht habe.

    Ich wurde aus der FB Gruppe massiv unter Druck gesetzt die neue Tierärztin wäre ein inkompetenter Fehlgriff.

    Der berühmte Tropfen der das Fass zum überlaufen gebracht hat.

    Ich hasse die Welt,das Leben

    und alle Menschen.

  • Hm. Schwierig.


    Ich mag die Tiere lieber als die Menschen, aus dem Grund gehe ich auch mal eher auf diese Aspekte ein.


    Deine Aufgabe ist im Grunde leicht: Entweder das Tier selbst versorgen, wenn du dazu zuverlässig imstande bist, oder es anderen überlassen.


    Das Tier abzugeben, dann zu besuchen, dann wieder wegzufahren, es wieder zu besuchen, eventuell wieder mit nach Hause zu nehmen und wieder abzugeben, das funktioniert für das Tier nicht.


    Für deine ältere Katze ist dieser Umzug ins Tierheim bereits eine extreme Belastung. Die mögen Umstellungen ja nicht.

    Dennoch geht es dem Tier bei dir Zuhause am besten, sofern du es schaffst, die medizinisch-tierärztliche Versorgung sowie Futter, Wasser, Katzenklo zuverlässig sicherzustellen.

    Wenn du es nicht kannst oder WILLST, dann gäbe es noch folgende Möglichkeiten:


    Wenn du es dir leisten kannst, könntest du darüber nachdenken, eine private Pflegestelle zu bezahlen, wo sie dann im häuslichen Umfeld alt werden kann.


    Oder du gibst sie zur Adoption frei.

  • Die Katze ist 15 und krank. Damit fällt Lizy unter praktisch unvermittelbar.

    Was für mich das Problem ist ist die Tierarztinkompetenz die ich bisher erlebt habe.

    Das jeder etwas anderes sagt und nichts hilft.

    Verlassen kann ich mich leider auf gar nichts was hier von der Tierarztzunft kommt

    und die Kraft ständig selbst im Internet nachzurecherchieren was an Medis bzw.

    Behandlung für Lizy richtig wäre habe ich zur Zeit einfach nicht.

    Katzenklo,Futter,Wasser kann ich leisten das ist kein Problem.

    Seit gut 3 Monaten bin ich ständig in Dauerangst weil die Katze kaum frisst,es ihr immer

    wieder schlecht geht und ich Nachts,am WE und außerhalb der Sprechstunden der

    Tierarztpraxis im Fall eines Notfalls erst 50 Kilometer zum Notdienst in die Tierklinik

    fahren müsste.

    Sie am Donnerstag erst mal ins Tierheim zu bringen war eine Kurzschlußreaktion.

    Ich konnte da einfach nicht mehr.

    Das wird sich nicht wiederholen.

    Ich hasse die Welt,das Leben

    und alle Menschen.

  • Das Tier abzugeben, dann zu besuchen, dann wieder wegzufahren, es wieder zu besuchen, eventuell wieder mit nach Hause zu nehmen und wieder abzugeben, das funktioniert für das Tier nicht.


    Für deine ältere Katze ist dieser Umzug ins Tierheim bereits eine extreme Belastung. Die mögen Umstellungen ja nicht.

    Dennoch geht es dem Tier bei dir Zuhause am besten, sofern du es schaffst, die medizinisch-tierärztliche Versorgung sowie Futter, Wasser, Katzenklo zuverlässig sicherzustellen.

    Das stimmt natürlich. Gerade bei älteren Katzen.

  • Warst du denn Mal bei einem anderen Tierarzt? Also wenn es einen in der Nähe gibt.


    Ich will jetzt keinen Horror verbreiten, absolut nicht, aber wir hatten auch Mal ein Problem mit einem Kater und sind skeptisch geworden. Der Besuch bei einem anderen Tierarzt hat dann etwas ganz anderes gezeigt.

  • Gut, täglich im Internet zu recherchieren, das ist ja auch nicht zielführend. Irgendwann hat man ja grob raus, was dem Tier fehlt.


    Bist du denn sicher, dass die Ärzte alle schlecht sind? Oder gibt es einen, der zumindest deine persönlichen Mindestanforderungen erfüllt?

  • Warst du denn Mal bei einem anderen Tierarzt? Also wenn es einen in der Nähe gibt.


    Ich will jetzt keinen Horror verbreiten, absolut nicht, aber wir hatten auch Mal ein Problem mit einem Kater und sind skeptisch geworden. Der Besuch bei einem anderen Tierarzt hat dann etwas ganz anderes gezeigt.

    Also abseits derer, die du aufgesucht hast. Bin heute etwas verpeilt sorry 🙈

  • Hm, es muss doch rauszufinden sein, ob die Katze wirklich eine Herzerkrankung und/oder eine Erkrankung im Bauchraum hat.


    Inwiefern hat die bisherige Tierärztin die Katze aufgegeben? Wie hat sie das denn geäußert?


    Wenn Menschen zu sterben bereit sind (ich weiß es gerade nicht besser auszudrücken), hören sie auf zu essen. Vielleicht ist deine Katze einfach sterbenskrank und frisst deswegen nichts mehr, weil sie in der letzten Phase ist. Ich weiß es nicht.


    Lass dich nicht irre machen durch das Katzenforum, Facebook-Gruppen usw. Wenn du kannst, hol sie nach Hause, versorge sie so gut du kannst. Natürlich müsstest du dann auch akzeptieren, dass die Katze möglicherweise stirbt, einfach weil sie alt und sehr krank ist.

  • Ich wohne in einem ziemlich ländlichen Kleinstädtchen am A... der Welt,hinter'm Mond.

    Hier gibt es 4 Tierarztpraxen. Der eine ist wirklich komplett inkompetent.

    Bei einer bin ich mal raus geflogen. Da brauche ich mich nicht mehr sehen zu lassen,

    will es auch nicht. Bei Nummer 3 war ich über Jahre. Nicht aus Überzeugung,nicht weil

    ich sie gut finde,sondern weil sie bei der Wahl zwischen Pest und Cholera das

    kleinstmögliche Übel ist. Bei Nr. 4 war ich ein paar mal während der Urlaubszeit von Nr. 3.

    Allzu viel traue ich dem allerdings auch nicht zu.

    Nr. 3 hat meine Katze knallhart und ziemlich barsch aufgegeben.

    Auch die beiden kleinen Tierkliniken in meiner Region sind alles andere als das Gelbe vom Ei.

    Die SDÜ das haben wir raus. Die Einstellung klappt halt bisher überhaupt nicht.

    Alles andere ist reine Spekulation. Nix genaues weiß man auch nach 3 Monaten nicht.

    Erst kam mir die neue Tierärztin bei der ich am Mittwoch war kompetent vor.

    Allerdings muß ich dorthin 45 Minuten fahren. Über teils sehr kurvige Straßen.

    Das ist auch kein Dauerzustand.

    Und ein Herzmedi rein auf Veracht,ohne Abklärung zu verordnen,den Blutdrucksenker

    für meine zarte Lizy so extrem hoch anzusetzen,hmm.

    Bisher habe ich mich eigentlich nur auf die Katzenforen verlassen können nie auf einen

    Tierarzt.

    Ich bin einfach nur zermürbt.

    Ich hasse die Welt,das Leben

    und alle Menschen.

  • Oh man :(

    Ich hoffe sehr, dass ich jetzt nicht zu taktlos rüber kommen und falls ja, dann tut es mir wirklich leid - so war es nicht gemeint, aber vielleicht wäre es gar nicht "verkehrt", darüber nachzudenken, es aufzugeben.

    Sie ist ja schon Recht alt und wenn es gar keine wirkliche Besserung gibt und der eine Tierarzt da keine Chance gesehen hat (so klang es), dann ist es manchmal leider besser, wenn man das Tier erlöst. Diese ganzen Untersuchungen, Medikamente usw ist ja auch echt krass :(

    Natürlich würde ich aber auch eine andere Meinung hören wollen, wenn möglich und alles erdenkliche versuchen wollen!! Keine Frage


    Also bitte bloß nicht falsch verstehen. Ich weiß selbst, wie weh allein so ein Gedanke tut.

    Unser zweiter Kater hatte vor vier Jahren einen Tumor und die OP und der ganze anschließende Stress... dazu noch die Ungewissheit, ob der scheiß Tumor nicht wieder kommt....und er war auch im stattlichen Alter, hat nur noch geschlafen, nichts gegessen usw....das war eine der schlimmsten Entscheidungen in meinem Leben. Später war ich aber auch ein Stück weit erleichtert, weil er erlöst war. Er war immer ein lebhafter lieber Kater und damals echt ein Schatten seiner selbst mit einer nicht so ganz tollen einseitigen Prognose.


    Ich kann das gut verstehen, wie du dich fühlen musst :( und würde dir von Herzen wünschen, dass alles gut wird!

    Und nochmal es tut mir leid, falls das jetzt taktlos rüber kam, so war es wirklich nicht gemeint 🙏💚

  • Nein,das ist überhaupt nicht taktlos,alles ok.

    Das die Katze austherapiert wäre ist die Meinung meiner bisherigen,langjährigen Tierärztin.

    Die ist am Ende mit ihrem Latein.

    Die Tierärztin bei der ich letzte Woche war und der Tierarzt der das Tierheim betreut sehen

    das überhaupt nicht so.

    Das ist es was mich komplett irre macht diese völlig konträren Meinungen.

    Ich hasse die Welt,das Leben

    und alle Menschen.

  • Dann bin ich beruhigt. Gerade das Thema ist ja alles andere als leicht.


    Na toll :(

    Das muss schlimm sein....man will ja das Beste für sein Tier und dann diese Ungewissheit.

  • Meine bisherige Tierärztin wusste weder das man ein Schilddrüsenmedikament zweimal täglich geben

    muß noch das man bei der Kontrolle der Blutwerte einen bestimmten Abstand zur Medigabe

    einhalten muß um ein korrektes Ergebnis zu bekommen.

    Das hat mich ziemlich desillusioniert.

    Ich hasse die Welt,das Leben

    und alle Menschen.

  • Die letzte Antwort auf dieses Thema liegt mehr als 365 Tage zurück. Das Thema ist womöglich bereits veraltet. Bitte erstelle ggf. ein neues Thema.

    • :flower:
    • kqjdhakjhdjak
    • adjhkahhka
    • bajhjkadhka
    • dnajkhak
    • ndkjahjakjhkw
    • bjahkjhekjhek
    • nhdakhkjhaea
    • nwjkahkehakhe
    • :*
    • adlkjdajdjall
    • 8o
    • =O
    • <X
    • ||
    • dlkjjaljlajdljdlkajlkdla
    • :S
    • X/
    • 8)
    • ?(
    • :rolleyes:
    • :love:
    • 8|
    • :cursing:
    • :thumbdown:
    • :thumbup:
    • :sleeping:
    • :whistling:
    • :evil:
    • :saint:
    • <3
    • :!:
    • :?:
    Maximale Anzahl an Dateianhängen: 10
    Maximale Dateigröße: 1 MB
    Erlaubte Dateiendungen: bmp, gif, jpeg, jpg, pdf, png, txt, zip
      Du kannst die Antworten mittels Drücken und Festhalten in ihrer Reihenfolge ändern. Du kannst 20 Antwortmöglichkeiten vorgeben.
      Das Ergebnis ist erst mit dem Ablauf der Umfrage oder der Abgabe einer Stimme sichtbar.