Körperbehaarung – ausgelagert aus: "Was steht heute an?"



  • Ich glaube, in deiner (vollkommen nachvollziehbaren Aussage) steckt schon auch ein Euphemismus drin, der dem Zweck dient, die Wahrnehmung vom Druck von Außen (erzeugt durch die Frage, wie wir von einer für uns als relevant eingestuften "Menge Mensch" wahrgenommen werden wollen oder dass wir zumindest Teil dieser Menge zu sein anstreben) auf die angenehmen Emotionen (erzeugt durch das Gefühl, kompetent und attraktiv zu sein) zu lenken und somit nachhaltig für Motivation zu sorgen, dieses Verhalten aufrecht zu erhalten.

  • Aber aus meiner bescheidenen Sicht sind Konstellationen, die ein Gefälle beinhalten, welches einer Steigerung bedarf, tendenziell langfristig zum Scheitern verurteilt, weil irgendwann immer irgendetwas erst überdehnt und dann bricht.

    ja, das sehe ich auch so. kqjdhakjhdjak

    wobei ich in meinem posting gar nicht nur auf die steigerung an sich rauswollte, sondern auch auf diesen aspekt der "sicherheit" eingehen wollte.

    also weil du davor geschrieben hast, daß so eine erwartungshaltung ja auch sicherheit schafft. meines erachtens ist das keine wirkliche sicherheit, sondern nur ein sicherheitsversprechen, das aber nie wirklich eingelöst wird. dlkjjaljlajdljdlkajlkdla

  • die Wahrnehmung vom Druck von Außen [...] auf die angenehmen Emotionen [...] zu lenken

    interessant wirds ja aber genau an den punkten, wo sich diesbezüglich widersprüchlichkeiten ergeben.


    also wo es eben in der frage keine eindeutigkeit mehr gibt, entweder weil unterschiedliche ansprüche "von außen" gestellt werden (freund erwartet andere schamhaarfrisur, als peer-group gut findet) oder weil die erfüllung der anforderungen nicht mit angenehmen emotionen einhergehen (ich mache mir die nägel so knallrot und lang, wie mein freund es gut findet, fühle mich damit aber selbst nicht wohl, weil ich es selbst unästhetisch finde).


    auf Phinia s beitrag von vorhin bezogen würd ich sagen, im zweifelsfall ist es am besten, es so zu machen, wie man sich selbst damit wohlfühlt.

    Zitat

    Wenn du dich so wohl fühlst, machst du alles richtig.

    kqjdhakjhdjak:thumbup:



  • Ich wollte eigentlich ein bisschen weg von dem Fall, den du schilderst, sondern eher mal schauen, wie sich dieses "sich wohlfühlen" eigentlich generell generiert.


    Und ich bin mir ziemlich sicher, dass das "wohlfühlen" sich für gewöhnlich nicht aus sich selbst nährt, sondern eben auch in Wechselwirkung steht mit den Attributen, welche den Gruppen zueigen ist, mit denen wir uns in der entsprechenden Kategorie (hier: Das körperliche Bild) identifizieren.

  • Und ich bin mir ziemlich sicher, dass das "wohlfühlen" sich für gewöhnlich nicht aus sich selbst nährt, sondern eben auch in Wechselwirkung steht mit den Attributen, welche den Gruppen zueigen ist, mit denen wir uns in der entsprechenden Kategorie (hier: Das körperliche Bild) identifizieren.

    dlkjjaljlajdljdlkajlkdla aber auch hierbei können sich doch widersprüchlichkeiten ergeben, oder nicht? dlkjjaljlajdljdlkajlkdla


    bzw. ist das körperliche bild nur ein teilaspekt des wohlfühlens, denke ich. dlkjjaljlajdljdlkajlkdla

  • Ich habe mich auch nicht auf dich bezogen mit meiner Aussage.


    Ich habe irgendiwe das Gefühl, dass es einfacher ist diesbezüglich, wenn man jemanden ganz normal kennen lernt, weil man vielleicht eher abschätzen kann, wie dieser tickt, oder so. Aber das kann auch Quatsch sein.


    Männer, die mich im realen Leben interessieren, sind meist in einer Beziehung. Datingportale habe ich nur kurzfristig besucht, da habe ich auch irgendwie Angst vor, jemanden zu treffen, weil ich absolut nicht weiß, was mich da erwartet und was von mir erwartet wird. Ich bin psychisch zu fragil, um da zu scheitern.


    Auf die Frauen bezogen, die ich erwähnt hatte, also meine Doppelkopfbekannte und meine Freundin, also da ist es so, dass das was ich von ihnen weiß, mich zu der Aussage bewogen hat, die ich gemacht hab.


    Also, meine Freundin hat eben lange so gelebt, dass es darum ging, sich aufzuhübschen für die Männer, das hat sie mal so geäußert, als sie froh war, in einer Situation zu sein, wo das für sie nicht wichtig war, nämlich in einer therapeutischen Frauen-WG. Da habe ich sie kennen gelernt. Nun, jetzt lebt sie eigenständig allein, ist teilweise froh darüber, andererseits fehlt ihr manchmal auch etwas.


    Sie hatte auch ein, zwei Beziehungen mit Arbeitskollegen. Bei dem einem gefiel ihr u. a. nicht, dass er dann neben ihr aussehen würde, wie ein alter Mann, ihr gefielen seine Klamotten nicht und er selbst vom Aussehen auch nicht genügend. Er war ein paar Jahre älter als sie. Damals dachte ich, dass sie in einer Zeit lebt, in der sie glaubt, dass sie selbst noch sehr jung wäre, was sie eben auch nicht war und immer noch einem Jugendideal hinterher hinkt. Habe ihr das aber auch freundlich gesagt, also ohne sie zu verletzen. Außerdem hatte sie Angst, dass sie in einer Beziehung wieder die Versorgerin sein müsste, also Essen machen, wenn der Mann kommt, oder so. Hm.


    Auf Tinder suchte sie sich zum Treffen oder sonst Männer aus, die ich wahrscheinlich nie ausgesucht hätte. Also so Schönlinge mit Sonnenbrille oder so, und wunderte sich dann, dass bei einem Treffen der Typ besonders mit seinem goldfarbenden Auto punkten wollte.


    Eigentlich ist sie ganz normal, findet meine Einstellungen gut, mein Aussehen, meine Meinung dazu, ist gerne mit mit zusammen, glaubt aber, glaube ich, immer noch, sie muss an ihrem Aussehen arbeiten.


    Sie könnte es nicht aushalten, einfach mal die Farbe aus ihren Haaren rauswachsen zu lassen, um dann zu gucken, wie es aussieht, und vielleicht auch graue Haare zu akzeptieren oder so. Stattdessen färbt sie ihre Haare ständig nach, oft viel zu früh, wendet viel Zeit auf, um sie morgens zu föhnen, was aber immer nur kurzfristig wirklich was nutzt, wenn ich ehrlich bin. Die Angst, rauszugehen, wenn ihre Haare nicht in Ordnung sind, ihrer Meinung nach, ist für sie unmöglich. Macht sie das wirklich nur für sich selbst?


    Ich selbst finde nicht, dass ich absolut hässlich bin. Irgendwann habe ich aufgehört, meine Haare zu färben, jetzt habe ich graue Strähnen, die die meisten Leute ganz schön finden, ich selbst auch.


    Letztens wurde ich von meiner 42jährigen Patentochter gefragt, was ich eigentlich mache, um so wenig Falten zu haben. Ich hab gesagt: nix. Und das stimmt auch. Ich habe mich in meinem Leben selten geschminkt, Make up habe ich so gut wie nie benutzt, ich creme mir inzwischen mehr oder regelmäßig das Gesicht ein. Sind auch irgendwie die Gene, dass ich immer noch nicht so zu Falten neige.



    So, ich lass das jetzt mal einfach so stehen. Wollte eigentlich noch mehr schreiben, bin aber durch einen Konflikt abgelenkt gewesen.

  • Es gibt vermutlich etliche Wechselwirkungen. Da könnte man tiefer forschen in die Richtung "was führt zu Wohlbefinden", wenn man wöllte.

    ist wahrscheinlich nur höchst individuell herauszufinden und schwer mit randomisierter doppelblindstudie zu erfassen. ndkjahjakjhkw


    was die rein ästhetischen entscheidungsprozese betrifft, gebe ich dir recht, daß es da sicherlich von gruppenzugehörigkeiten und identifikationsmustern und dem individuellen anpassungswillen beeinflusst wird.


    aber um mal vom rasur- beispiel wegzugehen: wenn man sich z.b. innerhalb einer peer-group/ sozialen nische/ subkultur/ einem arbeitsfeld bewegt, wo 85% der menschen tattoos haben, und man das selbst vielleicht auch ästhetisch ansprechend findet, aber man zum beispiel eine nadelphobie oder eine allergie auf die farbstoffe hat, dann kann es durchaus sein, daß man die anderen gründe stärker gewichtet und im sinne des eigenen wohlbefindens sich anders entscheidet.

  • Ich glaube, in deiner (vollkommen nachvollziehbaren Aussage) steckt schon auch ein Euphemismus drin, der dem Zweck dient, die Wahrnehmung vom Druck von Außen (erzeugt durch die Frage, wie wir von einer für uns als relevant eingestuften "Menge Mensch" wahrgenommen werden wollen oder dass wir zumindest Teil dieser Menge zu sein anstreben) auf die angenehmen Emotionen (erzeugt durch das Gefühl, kompetent und attraktiv zu sein) zu lenken und somit nachhaltig für Motivation zu sorgen, dieses Verhalten aufrecht zu erhalten.

    Mit dem "rasieren um micht gut zu fühlen" meinte ich aber nicht nur, wenn ich außer Haus gehe. Auch als single, wenn ich das ganze Wochenende nichts vor hatte und nur Zuhause war, habe ich mich trotzdem rasiert. Es ist für mich wie das regelmäßige Duschen, ohne fühle ich mich einfach unwohl, egal ob in Gegenwart von anderen Menschen oder ob nur für Zuhause.

    So wilde Freude nimmt ein wildes Ende,

    Und stirbt im höchsten Sieg, wie Feu'r und Pulver

    Im Kusse sich verzehrt. Die Süßigkeit

    Des Honigs widert durch ihr Übermaß,

    Und im Geschmack erstickt sie unsre Lust.

    Drum liebe mäßig; solche Lieb' ist stät:

    Zu hastig und zu träge kommt gleich spät. -William Shakespeare-

  • Mit dem "rasieren um micht gut zu fühlen" meinte ich aber nicht nur, wenn ich außer Haus gehe. Auch als single, wenn ich das ganze Wochenende nichts vor hatte und nur Zuhause war, habe ich mich trotzdem rasiert. Es ist für mich wie das regelmäßige Duschen, ohne fühle ich mich einfach unwohl, egal ob in Gegenwart von anderen Menschen oder ob nur für Zuhause.


    Ja, ich weiß.


    Das widerspricht ja nicht meinen Überlegungen.

  • Ja, ich weiß.


    Das widerspricht ja nicht meinen Überlegungen.

    Hm dann habe ich das mit dem Druck von Außen anders aufgefasst dlkjjaljlajdljdlkajlkdla

    So wilde Freude nimmt ein wildes Ende,

    Und stirbt im höchsten Sieg, wie Feu'r und Pulver

    Im Kusse sich verzehrt. Die Süßigkeit

    Des Honigs widert durch ihr Übermaß,

    Und im Geschmack erstickt sie unsre Lust.

    Drum liebe mäßig; solche Lieb' ist stät:

    Zu hastig und zu träge kommt gleich spät. -William Shakespeare-

  • Hm dann habe ich das mit dem Druck von Außen anders aufgefasst dlkjjaljlajdljdlkajlkdla


    Entschuldige die späte Antwort. Ich hatte zu dem Zeitpunkt keine Zeit, und dann hatte ich es vergessen.


    Im Grunde gehen meine Gedanken in Richtung "Steuerung über Außenperspektive". Und sie gehen auch in die Richtung: "Was haben wir gelernt, was positive Gefühle, Bestätigung, In-Group-Gefühle, Wohlsein, Kontrolle etc." in uns auslösen kann und das dann quasi assoziatorisch abgerufen wird.


    Also schlussendlich: Wieviel "Außen" steckt (vor allem unbewusst) eigentlich in solchen Dingen, die auf den ersten Blick so wirken, als täte man sie ausschließlich "für sich" oder "ohne Außeneinfluss"?

  • Bei mir kommt es drauf an. Meine Armhaare rasiere ich zum Beispiel gar nicht. Meine Beine nur, wenn ich ein Kleid oder eine kurze Hose anziehe (ich habe da eh kaum Haare, deswegen brauche ich das für mich persönlich nicht um irgendeinen Vorteil daraus zu ziehen, das mache ich nur weil es für mich ein wenig ist wie schminken, sich selbst eben aufzuwerten). Die restlichen üblichen Stellen rasiere ich aber immer weil ich mich sonst unwohl fühle. Wieso das bei mir so unterschiedlich ist, weiß ich nicht.

  • Spannend, wie sich die Diskussion hier entwickelt hat.

    Danke Phinia für deine Schilderungen :) Mir wurde dadurch bewusst, dass ich in meinem Beitrag von einer ganz anderen Grundlage in der Beziehung ausgegangen bin.


    Irgendwie finde ich es gerade schwierig, meine Gedanken "zu Papier" zu bringen.


    Heute würde ich dann darauf verzichten, aber damals fühlte ich mich emotional sehr abhängig von ihm. Irgendwann war der Punkt erreicht, wo ich nur noch Abneigung gegen diese Nägel empfand, ich fand es nur noch furchtbar. Aber das konnte ich ihm nicht sagen, wenn er mich fragte, wie ich die Nägel fand und meine Antwort nicht super war, war er sehr enttäuscht.

    Das hier finde ich einen der wichtigsten Punkte deiner Geschichte. Irgendwo war deinem Ex also doch klar, wie ungesund die Dynamik geworden ist, aber seine Lösung war natürlich absolut falsch.



    Und ich bin mir ziemlich sicher, dass das "wohlfühlen" sich für gewöhnlich nicht aus sich selbst nährt, sondern eben auch in Wechselwirkung steht mit den Attributen, welche den Gruppen zueigen ist, mit denen wir uns in der entsprechenden Kategorie (hier: Das körperliche Bild) identifizieren.

    Ja, denke ich auch. Man muss sich ja nur einmal ernsthaft überlegen, ob man sich z.B. auch noch ganzkörperrasieren würde, wenn man in einer Welt leben würde, in der komplette Behaarung gesamtgesellschaftlich als schöner angesehen wird. Wenn ja, macht man es wohl wirklich nur für sich selber :) Aber ich denke, die meisten würden sich freuen, dass sie sich jetzt ohne Aufwand schön finden können.

    I received his words, not as attacks, but as gifts from a fellow human willing to share his soul and deep vulnerabilities with me.

  • Die letzte Antwort auf dieses Thema liegt mehr als 365 Tage zurück. Das Thema ist womöglich bereits veraltet. Bitte erstelle ggf. ein neues Thema.

    • :flower:
    • kqjdhakjhdjak
    • adjhkahhka
    • bajhjkadhka
    • dnajkhak
    • ndkjahjakjhkw
    • bjahkjhekjhek
    • nhdakhkjhaea
    • nwjkahkehakhe
    • :*
    • adlkjdajdjall
    • 8o
    • =O
    • <X
    • ||
    • dlkjjaljlajdljdlkajlkdla
    • :S
    • X/
    • 8)
    • ?(
    • :rolleyes:
    • :love:
    • 8|
    • :cursing:
    • :thumbdown:
    • :thumbup:
    • :sleeping:
    • :whistling:
    • :evil:
    • :saint:
    • <3
    • :!:
    • :?:
    Maximale Anzahl an Dateianhängen: 10
    Maximale Dateigröße: 1 MB
    Erlaubte Dateiendungen: bmp, gif, jpeg, jpg, pdf, png, txt, zip
      Du kannst die Antworten mittels Drücken und Festhalten in ihrer Reihenfolge ändern. Du kannst 20 Antwortmöglichkeiten vorgeben.
      Das Ergebnis ist erst mit dem Ablauf der Umfrage oder der Abgabe einer Stimme sichtbar.