"Than Average" – Unsere Selbsteinschätzung im Vergleich zu anderen

  • nein, bei der mathe-frage war es eben genau umgekehrt.

    Ich bezog mich ja auf das andere, was du geschildert hast, nicht auf die Mathefrage.


    Aber ich denke wie gesagt auch: Das kann in beide Richtungen gehen. Man sich auch als normabweichend in die weniger tolle Richtung empfinden und dann feststellen, dass andere Menschen das auch von sich denken, und dass das gar nicht normabweichend ist.

  • Also: Ich will mich jetzt nicht als die Krönung der Selbstreflexion darstellen, aber wenn ich so zurückblicke, fällt mir selbst bei manchen Dingen auf, wie "more than average" ich mich manchmal empfunden habe und wie überzogen das teilweise war.

    Oh ja, das kenne ich auch. Auf eine seltsame Weise macht es mich stolz, anzuerkennen, wie durchschnittlich ich vermutlich bin, und irgendwie denke ich, diese Anerkennung macht mich besser als andere. Klingt seltsam :D Aber du weißt bestimmt, was ich meine. Es nervt mich dann z.B. manchmal auch, wenn andere Leute diesen Erkenntnisschritt nicht gehen, sondern bei ihrer hohen Selbsteinschätzung bleiben. Allgemein habe ich vermutlich eine niedrigere Toleranz als andere für Arroganz, und eine höhere Wertschätzung für Bescheidenheit. Aber auch diese Beobachtung ist interessant und ich würde gerne mal wissen, was der Grund dafür ist, dass ich so bin.

    I received his words, not as attacks, but as gifts from a fellow human willing to share his soul and deep vulnerabilities with me.

  • Beitrag von Selene ()

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  • Aprobos Intelligenz.

    Ein guter IQ-Test (keiner aus dem Internet) kann Klarheit bringen.

    Im Zuge einer Untersuchung wurde vor ein paar Jahren ein Test bei mir durchgeführt. Seitdem weiß ich, dass ich mich nicht verkehrt eingeschätzt habe.:)

  • Ich sagte ja bereits: Ein spontanes 'Umdenken' findet nicht statt, sondern das ist eher ein Prozess, der sich schon seit längerer Zeit manifestiert.


    Ich habe auf gewisse Weise den Eindruck, dass ich erwachsener werde, wenn ich solche Dinge berücksichtige.


    Das geht mir ähnlich. Dabei geht es garnicht so sehr um die Beantwortung konkreter Fragen und die verschiedenen Durchschnittswerte, sondern es geht eher um die systemimmanenten Unschärfen, die der Art Mensch zu eigen zu sein scheinen.


    Das schwächt natürlich auch die Relevanz eigener mutmaßlicher Besonderheiten ab, wenn man im Hinterkopf behält, dass die meisten sich weder für zu abnorm noch als überangepasst empfinden.


    Ich fand diese Seite in diesem Sinne witzig, weil sie diese Effekte derart isoliert darstellt, dass sie wie karikiert wirken.

  • Ich finde das alles nicht so falsch, was du da schreibst... nur hat es aus meiner Sicht wenig mit diesem ThanAverage-Konzept zu tun. Dabei wird man ja gezwungen, sich als entweder über- oder unterdurchschnittlich einzustufen. Es sagt überhaupt nichts darüber aus, wie weit vom Mittelwert entfernt man sich selbst sieht... wenn überhaupt. Denn alle Personen, die sich eigentlich total durchschnittlich finden, haben ja gar keine Möglichkeit, diese Antwort zu geben. Insofern sind die Ergebnisse für mich einfach kein Hinweis darauf, dass sich jemand als etwas Spezielles und Besonderes ansieht.


    Aprobos Intelligenz.

    Ein guter IQ-Test (keiner aus dem Internet) kann Klarheit bringen.

    Ja, genau sowas meinte ich hiermit:

    Bei Themen, die ich relativ gut beurteilen kann, ist es dagegen eher so, wie ich es vorher beschrieben hatte. Das ist für mich einfach logisch, weil ich ja unmittelbar zuvor eingehend nachgedacht und basierend auf sorgfältigem Abwägen der mit zur Verfügung stehenden Informationen nach bestem Wissen und Gewissen entschieden habe. Das wiegt für mich einfach schwerer als die Zusatzinfo, die ich dann bekomme: "60/70/80 % der Teilnehmer schätzen sich ebenso ein".

    Ein IQ-Test ist ein sehr gutes Beispiel dafür. Wenn man eine seriöse Intelligenzdiagnostik durchlaufen und ein entsprechend verlässliches Ergebnis erhalten hat, kann man die eigene Intelligenz in Relation zu anderen Menschen eben gut beurteilen. Und dann führt die spätere Information, dass weit mehr oder weit weniger als die Hälfte der Probanden dieselbe Antwortoption gewählt haben wie man selbst, natürlich auch nicht dazu, dass man ernsthaft nachdenklich wird, ob man sich in dieser Hinsicht wohl richtig einschätzt. Dafür wiegt die Information, die zu der eigenen Einschätzung geführt hat, einfach zu schwer, während das Abstimmungsergebnis zu schwammig und wenig aussagekräftig ist.

  • Ein IQ-Test ist ein sehr gutes Beispiel dafür. Wenn man eine seriöse Intelligenzdiagnostik durchlaufen und ein entsprechend verlässliches Ergebnis erhalten hat, kann man die eigene Intelligenz in Relation zu anderen Menschen eben gut beurteilen. Und dann führt die spätere Information, dass weit mehr oder weit weniger als die Hälfte der Probanden dieselbe Antwortoption gewählt haben wie man selbst, natürlich auch nicht dazu, dass man ernsthaft nachdenklich wird, ob man sich in dieser Hinsicht wohl richtig einschätzt. Dafür wiegt die Information, die zu der eigenen Einschätzung geführt hat, einfach zu schwer, während das Abstimmungsergebnis zu schwammig und wenig aussagekräftig ist.

    Diesen Absatz kann ich unterstreichen.

  • Oh, aber gerade das mit dem IQ ist ein super Beispiel dafür, warum es eine Falle ist und "gefährlich" werden kann, wenn man denkt, man hat einen objektiven Maßstab gefunden, anhand dessen man sich mit anderen Menschen vergleichen kann. Es wird dann nämlich sehr schnell unklar, was man eigentlich genau vergleicht, und mit wem.


    Ein IQ-Test sagt nur etwas über eine sehr begrenzte Anzahl an Menschen aus, auch wenn die 100 ja für den Durchschnitt der Menschheit zu einem bestimmten Zeitpunkt stehen soll. Fakt ist aber, dass nur sehr wenige Menschen so einen Test machen. Aber der wichtigste Punkt ist, dass der Test nur eine bestimmte Art von Intelligenz misst, die viel mit der Art der Bildung zu tun hat und sich sehr gut trainieren lässt. Wer sich aufgrund von so einem Test für intelligenter hält als andere (vs. einfach denkt, dass er in diesen Aufgaben an diesem Tag besser war), der hat meiner Meinung nach nicht weit genug gedacht.


    Da ist mir der völlig subjektive Maßstab dieser Seite doch irgendwie lieber :) Immerhin tritt das dann die notwendige Diskussion über den Maßstab los und man macht sich etwas bewusst, was bei "etablierten" Maßstäben wie dem IQ-Test (oder übrigens auch z.b. der Schulbildung) gerne mal vergessen wird.

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  • Oh, aber gerade das mit dem IQ ist ein super Beispiel dafür, warum es eine Falle ist und "gefährlich" werden kann, wenn man denkt, man hat einen objektiven Maßstab gefunden, anhand dessen man sich mit anderen Menschen vergleichen kann. Es wird dann nämlich sehr schnell unklar, was man eigentlich genau vergleicht, und mit wem.


    Ein IQ-Test sagt nur etwas über eine sehr begrenzte Anzahl an Menschen aus, auch wenn die 100 ja für den Durchschnitt der Menschheit zu einem bestimmten Zeitpunkt stehen soll. Fakt ist aber, dass nur sehr wenige Menschen so einen Test machen.

    Aber die Tests werden doch an möglichst großen, bevölkerungsrepräsentativen Stichproben geeicht. Es gibt auch jeweils Referenzgruppen bezüglich des Alters, des Geschlechts, des Bildungsstands usw.. Es wird also schon darauf geachtet, dass man das Testergebnis einer Person so gut wie möglich mit dem Mittelwert der ihr ähnlichen Personen vergleichen kann, wenn man das will. Ob man das will, oder ob man lieber einen Vergleich mit dem ganz allgemeinen IQ-Mittelwert ziehen will, hängt ja auch immer von der jeweiligen Fragestellung ab.


    Aber der wichtigste Punkt ist, dass der Test nur eine bestimmte Art von Intelligenz misst, die viel mit der Art der Bildung zu tun hat und sich sehr gut trainieren lässt. Wer sich aufgrund von so einem Test für intelligenter hält als andere (vs. einfach denkt, dass er in diesen Aufgaben an diesem Tag besser war), der hat meiner Meinung nach nicht weit genug gedacht.

    Trainieren kann man natürlich alles in gewissem Maße. Wenn jemand aus irgendeinem Grund besonders geübt in den Aufgaben eines Intelligenztests ist, wird er mit ziemlich hoher Wahrscheinlichkeit etwas besser abschneiden, als es seiner "wahren" Intelligenz entspricht, das ist ja klar. Aber diesen Effekt kann man eben nicht vermeiden. Man braucht ja Aufgaben, die manche Menschen ganz spontan wesentlich besser lösen können als andere. Und es wird schon versucht, dabei möglichst Aufgaben zu verwenden, die sich nicht so besonders gut trainieren lassen und die nicht allzu abhängig vom Bildungsstand sind. So gut das eben geht. Darüberhinaus gibt es auch spezielle kulturfaire Verfahren.


    Da ist mir der völlig subjektive Maßstab dieser Seite doch irgendwie lieber :) Immerhin tritt das dann die notwendige Diskussion über den Maßstab los und man macht sich etwas bewusst, was bei "etablierten" Maßstäben wie dem IQ-Test (oder übrigens auch z.b. der Schulbildung) gerne mal vergessen wird.

    Naja... IQ-Test und Schulbildung sind als Maßstäbe schon weit voneinander entfernt...


    Die Intelligenzforschung ist ja ein sehr großer, reger Wissenschaftsbereich, in dem schon seit etlichen Jahrzehnten versucht wird, mit den von dir angesprochenen (und noch vielen weiteren) Fehlerquellen bestmöglich umzugehen, Verzerrungen möglichst gering zu halten und auf diese Weise möglichst verlässliche und reproduzierbare Werte erzielen zu können. Aber ganz exakte Werte lassen sich einfach nicht bestimmen.


    Darum wird zu einem gemessenen IQ-Wert ja auch immer das Konfidenzintervall angegeben... also die Spanne, innerhalb derer der tatsächliche Intelligenzwert mit einer bestimmten (in der Regel 95%igen) Wahrscheinlichkeit liegt. Darum muss man bei jeder sorgfältigen Testung natürlich auch berücksichtigen, ob bei dem Probanden irgendwelche Besonderheiten vorliegen - z.B., ob er über spezielles Vorwissen verfügt, ob er bereits mehrfach Intelligenztests absolviert hat, aus welchem Kulturkreis er stammt usw.. Darum gibt es verschiedene Testversionen, unterschiedliche Verfahren, Anpassungsmöglichkeiten etc..


    Und diese ganze Unschärfe steckt ja eigentlich auch schon in dem Begriff "Intelligenz" drin. Anders und genauer könnte man ihn gar nicht definieren, denn Intelligenz ist nun mal kein Maß wie Körpergröße, das man auf den Millimenter genau bestimmen kann... sondern wesentlich komplexer und multidimensional. Und für Personen, die professionell damit umgehen, ist das auch selbstverständlich... Wissenschaftler, die in diesem Bereich arbeiten, gehen nicht davon aus, dass sie eine "wahre Intelligenz" eines Menschen mit einem einzigen genauen Wert exakt bestimmen könnten.


    Aber auf der anderen Seite steht hinter dem, was bei einer seriösen Intelligenzmessung herauskommt, eben auch extrem viel und aufwendige Forschung, die ganz wesentlich darauf ausgerichtet ist, die Verlässlichkeit der Testverfahren zu erhöhen und das Messergebnis so objektiv und fehlerfrei wie nur möglich zu bestimmen.


    Darum finde ich, man sollte immer beides im Hinterkopf haben: Die Unschärfen und möglichen Verzerrungen einerseits... andererseits aber auch die professionelle Optimierung, die in diesem Bereich bereits stattgefunden hat und kontinuierlich weitergeführt wird.

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