Transparenz in Bezug auf "Bindungsstärke" innerhalb zwischenmenschlicher Beziehungen

  • Zumindest möchte keiner einen niedrigeren Bindungsgrad als das Gegenüber. ^^


    Ja. Allerdings.

    Allein der Gedanke daran erscheint mir unerträglich.



    Das ist irgendwie ganz interessant. So richtig messbar ist das ja eigentlich nicht.


    Und jeder kennt das Gefühl, das Gegenüber nicht mehr mögen zu wollen oder mehr zu investieren als das Gegenüber.

    Allerdings ist es ziemlich schwierig, das zu kommunizieren und zu analysieren, fiel mir heute auf, als ich alte Threads las.


    Selbst wenn beide Seiten das Bedürfnis hätten, absolute Transparenz in dieser Frage herzustellen mit dem Ziel, einen Messwert auf einer Skala zu definieren, müssten sie scheitern, glaube ich. Und dennoch existieren ja Abgleichversuche bzw. auch zufriedenstellende Resultate innerhalb von Beziehungen, Freundschaften und Co.


    Das ist dann vielleicht eher so ein Herantasten an den "Egalheitsgrad", auch mit dem Blick darauf, was im Gegenüber geschieht, wenn man die Verbindung kappt.


    Vielleicht ist das auch ein Aspekt, der bindungsvermeidende Individuen abschreckt: Dass es in der Natur der Sache liegt, dass es keine klare Definition der "Bindungswerte" des Gegenübers gibt - und die Transparenz naturgemäß gezielt und ungezielt getrübt werden kann. Das Risiko einer Fehleinschätzung also hoch ist.



    Ein guter Indikator ist da wohl dann tatsächlich das Verhalten auf Zeit. Zum Beispiel die Frage, wie kontinuierlich und zuverlässig als positiv zu bewertendes Verhalten erfolgt.



    Was denkt ihr über diesen Aspekt von Bindung, also quasi über Bindungstransparenz?

  • Das ist bei mir so eine Sache, die hauptsächlich über das 'Bauchgefühl' abläuft, also durch das unterschwellige und teils unbewusste Wahrnehmen und Interpretieren von Signalen, die ein Gesamtbild erzeugen, ohne dass ich den Prozess in klaren Schritten beschreiben könnte.



    Ein guter Indikator ist da wohl dann tatsächlich das Verhalten auf Zeit. Zum Beispiel die Frage, wie kontinuierlich und zuverlässig als positiv zu bewertendes Verhalten erfolgt.

    Das spielt dabei bestimmt eine große Rolle. Allgemein die Wechselwirkung aus dem, was man sendet, und dem, was man zurückempfängt. Der Durchschnitt aus diesen ganzen kleinen Erfahrungen, die man mit einem Menschen macht.

    Das muss für mich nicht immer total konstant sein, aber die Gesamtbilanz ist mir wichtig, und daraus leite ich dann ab, wie zugeneigt jemand mir gegenüber ist.

  • Was denkt ihr über diesen Aspekt von Bindung, also quasi über Bindungstransparenz?

    Voraussetzung dafür ist, in wieweit ein Gegenüber Bindungsfähig ist.

    Es gehört viel innere Stärke dazu, bereit für eine Bindung zu sein, die im Bezug auf Transparenz, wie du selbst es erkannt hast, risikobehaftete ist. Es lässt sich nicht messen.
    Mit deiner Überlegung:

    Ein guter Indikator ist da wohl dann tatsächlich das Verhalten auf Zeit. Zum Beispiel die Frage, wie kontinuierlich und zuverlässig als positiv zu bewertendes Verhalten erfolgt.

    .... hast du für mich die Antwort auf deine Frage bereits gegeben.


    Ich denke aber darüber noch weiter nach und berichte davon, wenn mir noch andere Aspekte in den Sinn kommen.

  • Das ist bei mir so eine Sache, die hauptsächlich über das 'Bauchgefühl' abläuft, also durch das unterschwellige und teils unbewusste Wahrnehmen und Interpretieren von Signalen, die ein Gesamtbild erzeugen, ohne dass ich den Prozess in klaren Schritten beschreiben könnte.

    ja, ich würde sagen bei mir ist es so ein mittelding aus erkennen+ spüren. also ich erkenne und spüre einfach, wie sehr mir jemand "nahesteht" bzw. welche "verbindung/ verbundenheit" da ist. das ist für mich meistens recht trasparent, auch wenn es sich nicht "skalenmäßig" irgendwie ausdrücken lässt.

  • Dies zeigt sich für mich in den Farben, die die Personen umgeben.

    Im reinen Schriftkontakt ist diese Wahrnehmungsmöglichkeit nicht gegeben.

    Ich finde schade, dass man sowas im Schreibkontakt kaum erkennen kann. Ich kann es im Umfeld schon eher erkennen, aber bin mir doch nie ganz sicher, ob mein Gegenüber nicht doch nur ein guter Schauspieler ist. Manche Leute sind sich selbst ja nichtmal sicher, was sie für einen anderen wirklich empfinden. Alles nicht so einfach....

    Ich muss wohl mir vertrauen, dass ich Signale richtig genug deute und direkt Ausgesprochenem glauben kann.

  • Beitrag von Marin ()

    Dieser Beitrag wurde vom Autor gelöscht ().
  • Du schreibst sicherlich von nonverbalen Signalen?

    Diese zu erkennen ist mir eh nicht gut möglich.

    Ich meinte tatsächlich vorhandene Farben um Menschen. Diese kann der Mensch nicht beeinflussen oder manipulieren.

    Wenn deine Sehkraft nachlässt, dann siehst du sowas wohl auch nicht mehr richtig.

    Ich sehe sowas nicht.

  • also ich erkenne und spüre einfach, wie sehr mir jemand "nahesteht" bzw. welche "verbindung/ verbundenheit" da ist. das ist für mich meistens recht trasparent, auch wenn es sich nicht "skalenmäßig" irgendwie ausdrücken lässt.



    Und du bist dir sicher, dass es da keine Verfälschungen bzw. Unschärfen gibt, die du selbst ins System trägst?


    Ich verstehe das, was du sagst, insgesamt als äquivalent zu dem, wie Stone das nach eigener Aussage auch handhabt:


    Das ist bei mir so eine Sache, die hauptsächlich über das 'Bauchgefühl' abläuft, also durch das unterschwellige und teils unbewusste Wahrnehmen und Interpretieren von Signalen, die ein Gesamtbild erzeugen, ohne dass ich den Prozess in klaren Schritten beschreiben könnte.



    Das hier:


    Dies zeigt sich für mich in den Farben, die die Personen umgeben.

    Im reinen Schriftkontakt ist diese Wahrnehmungsmöglichkeit nicht gegeben.


    habe ich so noch nicht erlebt, denke aber, es ist einfach eine neurologische Variante dessen, was RR und Stone auch sagen: Ein eher unbewusstes Wahrnehmen.


    Interessant finde ich bei allen Schilderungen, dass es da wenig Zweifel bezüglich der Auswertungsergebnisse eurer Wahrnehmungen zu geben scheint.




    Ich finde schade, dass man sowas im Schreibkontakt kaum erkennen kann.


    Ja, es ist tatsächlich weniger leicht, da zumindest kurzfristig den Unterschied zwischen authentisch und unauthentisch zu erkennen.



    Ich kann es im Umfeld schon eher erkennen, aber bin mir doch nie ganz sicher, ob mein Gegenüber nicht doch nur ein guter Schauspieler ist. Manche Leute sind sich selbst ja nichtmal sicher, was sie für einen anderen wirklich empfinden. Alles nicht so einfach....

    Ich muss wohl mir vertrauen, dass ich Signale richtig genug deute und direkt Ausgesprochenem glauben kann.



    Ist das oft Thema in deiner realen Umgebung? In meinem Umfeld wird sowas für gewöhnlich überhaupt nicht thematisiert.

  • Und du bist dir sicher, dass es da keine Verfälschungen bzw. Unschärfen gibt, die du selbst ins System trägst?

    unschärfen und verfälschungen in bezug auf was? dlkjjaljlajdljdlkajlkdla


    das bezugssystem in dem ich '"bindungsstärke" irgendwie "einstufe" ist meine wahrnehmung. einen irgendwie "objektiven standpunkt" einnehmen, von dem aus sich die realität ganz "unverfälscht" wahrnehmen liesse geht meiner ansicht nach gar nicht. weil dieser "objektive standpunkt" eine position benötigen würde, wo ich selbst gar nicht "vohanden" bin. und dann würde sich natürlich auch jede frage nach "bindung" erübrigen. dlkjjaljlajdljdlkajlkdla


    verbindung oder nähe ist für mich etwas, was sich nur innerhalb der eigenen und somit subjektiven wahrnehmung abspielen kann. und die ist natürlich immer irgendwie "verfälscht" durch vorerfahrungen, erwartungen, individuelle interpretationsmuster, usw. aber die verfälschung gehört für mich da zu dem paket dessen, was ich als "wirklich" betrachte dazu. wenn ich da alles "wegdenken" würde, was "verfälschungen" sein könnten- dann bliebe irgendwie kein "ich" übrig. dlkjjaljlajdljdlkajlkdla

    Interessant finde ich bei allen Schilderungen, dass es da wenig Zweifel bezüglich der Auswertungsergebnisse eurer Wahrnehmungen zu geben scheint.

    bei mir zumindest gibt es diesbezüglich wenig unsicherheiten. ich weiß, daß die auswertungsergebnisse nur subjektive interpetationen sind, aber das ist für mich das, was in bezug auf nähe und verbindung zählt und worauf ich mein handeln ausrichte. mehr sicherheit kann es da nicht geben und braucht es da für mich auch nicht.

  • Ich schließe die Möglichkeit eigentlich nie komplett aus, dass mich ein Eindruck auch täuschen könnte.


    Ist das dann in der "nicht extrem wahrscheinlich, aber möglich"-Region?


    Wie intensiv man diese Region frequentiert, hängt vermutlich von ihrer Größe ab, aber wohl auch wesentlich von eigenen Wünschen und Bedürfnissen.



    unschärfen und verfälschungen in bezug auf was? dlkjjaljlajdljdlkajlkdla


    Auf die Deckungsgleichheit zwischen deiner Einschätzung der Situation und deren realer Ausgestaltung natürlich.



    das bezugssystem in dem ich '"bindungsstärke" irgendwie "einstufe" ist meine wahrnehmung. einen irgendwie "objektiven standpunkt" einnehmen, von dem aus sich die realität ganz "unverfälscht" wahrnehmen liesse geht meiner ansicht nach gar nicht. weil dieser "objektive standpunkt" eine position benötigen würde, wo ich selbst gar nicht "vohanden" bin. und dann würde sich natürlich auch jede frage nach "bindung" erübrigen. dlkjjaljlajdljdlkajlkdla


    verbindung oder nähe ist für mich etwas, was sich nur innerhalb der eigenen und somit subjektiven wahrnehmung abspielen kann. und die ist natürlich immer irgendwie "verfälscht" durch vorerfahrungen, erwartungen, individuelle interpretationsmuster, usw. aber die verfälschung gehört für mich da zu dem paket dessen, was ich als "wirklich" betrachte dazu. wenn ich da alles "wegdenken" würde, was "verfälschungen" sein könnten- dann bliebe irgendwie kein "ich" übrig. dlkjjaljlajdljdlkajlkdla

    bei mir zumindest gibt es diesbezüglich wenig unsicherheiten. ich weiß, daß die auswertungsergebnisse nur subjektive interpetationen sind, aber das ist für mich das, was in bezug auf nähe und verbindung zählt und worauf ich mein handeln ausrichte. mehr sicherheit kann es da nicht geben und braucht es da für mich auch nicht.


    Das bedeutet, das was im Gegenüber sich abspielt, ist für deine Einschätzung komplett irrelevant?

  • Ist das dann in der "nicht extrem wahrscheinlich, aber möglich"-Region?

    Eher: "Unwahrscheinlich, aber nicht auszuschließen."


    Das liegt wahrscheinlich einfach daran, dass ich in der Vergangenheit mit meinen Einschätzungen noch nie so richtig ins Klo gegriffen habe, soweit ich das mitbekommen habe.

  • Ist das oft Thema in deiner realen Umgebung? In meinem Umfeld wird sowas für gewöhnlich überhaupt nicht thematisiert.

    Nein, nicht mehr.

    Als ich Therapie hatte, also als junger Erwachsener, da wurde es kurz mal thematisiert, weil mir das angeraten wurde und ich wagte mich daraufhin daran, das umzusetzen und besprach das mit mir wichtigen Menschen, aus meinem Umfeld.


    Mittlerweile ist meine Verlustangst ziemlich stark geschrumpft. In den letzten Jahren habe ich mich daran gewöhnt, Menschen zu verlieren.

    Seit ich das iwie erlernt habe, frage ich mich kaum noch, ob die andere Person authentisch mir gegenüber ist. Ich finde es auch immer weniger unangenehm, wenn ich kritisiert werde oder jemand auch mal ungerecht mit mir umgeht. Iwann legte ich diesen Stress ab, bei Kritik nervös zu werden oder mich über sowas aufzuregen. Und positive Behandlung hinterfragte ich dann doch schon eher.


    Warum ich negatives wegschieben kann, mich aber positives zum Grübeln bringt, weiß ich nicht. Vllt lege ich das auch bald ab und kann alles so hinnehmen und empfinde es nicht mehr als schade, nicht erkennen zu können, ob man es ehrlich mit mir meint.


    Ich vertraue mir selbst, dass ich es ehrlich, mit mir wichtigen Menschen meine. Ich behandele sie doch recht authentisch. Wenn ich sage oder auch schreibe, dass ich jemanden mag, dann ist das die Wahrheit.

    Meine Schauspielerei fand iwann, ohne dass es mir sofort bewusst wurde, ein Ende.

    Im beruflichen Bereich bin ich eingeübt freundlich und hilfsbereit, auch mit schwierigen und nachvollziehbar gestressten Personen. Das passt da für mich, aber darum geht es ja nicht. Es geht ja um nahe zwischenmenschliche Bindungen, richtig?

    Da bin ich also ehrlich und würde mich freuen, wenn man es mir gleichtun würde, aber... keine Ahnung, ob es so ist.^^


    Ein bisschen vertraue ich dabei eben auch meinem Bauchgefühl. So ein bisschen dem Ur-Rest-Instinkt in mir. Tiere können das vllt besser. Zumindest wirkt es so, als ist deren Instinkt stärker ausgeprägt, aber die sind auch mehr gefordert.... >>> Überlebensinstinkt wird in der Tierwelt bestimmt etwas mehr gefordert, als beim Menschen, zumindest bei den Menschen aus den Industrieländern ist es verblasster, als bei den Menschen, aus den ursprünglich lebenden Völkern.

  • Warum ich negatives wegschieben kann, mich aber positives zum Grübeln bringt, weiß ich nicht. Vllt lege ich das auch bald ab und kann alles so hinnehmen und empfinde es nicht mehr als schade, nicht erkennen zu können, ob man es ehrlich mit mir meint.



    Das finde ich total logisch und ist ja genau das, was ich im Eingangsbeitrag zitierte:


    "Zumindest möchte keiner einen niedrigeren Bindungsgrad als das Gegenüber."



    Das ist etwas, was uns allen gemein zu sein scheint, egal, wie bindungs(un)willig jemand grundsätzlich ist.


    Es scheint extrem verankert zu sein, und zwar in allen Menschen.

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