Wie geht ihr mit Fehlern um?

  • Ich habe in der letzten Zeit immer mal wieder über den Umgang mit Fehlern nachgedacht.


    Mich interessiert wie ihr das handhabt und erlebt.


    Wie geht ihr mit euren eigenen Fehlern um? Analysiert ihr diese innerlich, oder ist euch das zu unangenehm?


    Gesteht ihr eure eigenen Fehler vor Dritten ein? Immer oder nur situativ, wenn das Gegenüber nach eurer Einschätzung damit in einer Weise umgeht, die euch nützt oder zumindest nicht schadet?


    Und die Fehler anderer? Weist ihr darauf hin? Immer? Nur um zu "helfen" oder klarzustellen oder zu "verbessern", "zu optimieren"? Oder auch mal mit schadenfrohem Einschlag?

  • Wie geht ihr mit euren eigenen Fehlern um? Analysiert ihr diese innerlich, oder ist euch das zu unangenehm?

    Ich versuche schon Kritik anzunehmen und Fehler zu analysieren um diese in Zukunft zu vermeiden.

    Gesteht ihr eure eigenen Fehler vor Dritten ein? Immer oder nur situativ, wenn das Gegenüber nach eurer Einschätzung damit in einer Weise umgeht, die euch nützt oder zumindest nicht schadet?

    da denke ich primär an den Arbeitsalltag, da gestehe ich Fehler ein auch z.B. vor Azubis. Fehler passieren und man kann daraus lernen, blöd ist es in meinen Augen nur wenn der gleiche Fehler häufiger passiert. Ich habe auch die Erfahrung gemacht dass es gut für das Miteinander ist auch differenziert mit sich selber umzugehen.

    Und die Fehler anderer? Weist ihr darauf hin? Immer? Nur um zu "helfen" oder klarzustellen oder zu "verbessern", "zu optimieren"? Oder auch mal mit schadenfrohem Einschlag?

    Das kommt bei mir stark auf mein Gegenüber an. Ich habe zb eine Kollegin die kein Feedback möchte und das ist für mich auch i.O. mit einem anderen Kollegen gebe ich offenes unverblümtes Feedback und er gibt mir seins genauso. Schadenfreude empfinde ich weder beim privaten noch im beruflichen Kontext. Ich überlege mir aber immer bevor ich Feedback gebe was ich mir davon verspreche.

  • Puh, ich bemerke gerade, dass das Thema für mich tierisch komplex ist. Bei mir kommt es sehr stark auf die soziale Rolle an, die ich in einer Situation einnehme, und auf das Umfeld, das mit dieser Rolle einhergeht.

    Die Unterschiede sind so groß, dass ich die Fragen im Grunde gar nicht beantworten kann.

  • Ja, das geht mir auch so. Es gibt bei mir jede Reaktion und Vorgehensweise. Ich agiere und empfinde stark selektiv.


    Die Bandbreite, die mein Wesen zur Verfügung stellt, ist erstmal ziemlich groß, heißt: Ich kann dumm und klug, unstrategisch und gerissen, uneinsichtig und nachgiebig, offen und verschlossen, mutig und feige, hart und weich sein. Und alles dazwischen.

  • Wie geht ihr mit euren eigenen Fehlern um? Analysiert ihr diese innerlich, oder ist euch das zu unangenehm?

    Ich kann sehr schlecht mit eigenen Fehlern umgehen, vor allem im allerersten Moment. Wenn dieser Moment vorbei ist versuche ich aber herauszufinden, warum dieser Fehler entstanden ist.



    Gesteht ihr eure eigenen Fehler vor Dritten ein? Immer oder nur situativ, wenn das Gegenüber nach eurer Einschätzung damit in einer Weise umgeht, die euch nützt oder zumindest nicht schadet?

    Inzwischen gestehe ich Fehler in den meisten Fällen einen Dritten gegenüber ein, es hängt aber aber stark davon ab, um was für einen Fehler es sich handelt oder wer mein gegenüber ist. Früher habe ich versucht es zu vertuschen oder es jemand anderen in die Schuhe zu schieben.


    Und die Fehler anderer? Weist ihr darauf hin? Immer? Nur um zu "helfen" oder klarzustellen oder zu "verbessern", "zu optimieren"? Oder auch mal mit schadenfrohem Einschlag?

    Ich selbst empfinde es als sehr unangenehm, wenn jemand mich auf einen Fehler hinweist. Deshalb mache ich es mich immer bei jemand anderem. Wenn es sicher allerdings wiederholt, dann spreche ich es an. Zum Beispiel auf der Arbeit kontrolliere ich die Arbeit meiner Kollegen, bei kleinen Fehlern korrigiere ich es einfach, bei größeren Dingen ändere ich es auch, aber ich erkläre dann auch dem Verursacher, warum es anders gemacht wird.

    Schadenfroh bin ich eigentlich nie dabei, außer jemand stellt sich immer wieder als perfekt da und macht andere nieder, dann weise ich ihn gerne auch mal auf seine Fehler hin.


    Ich habe neulich einen Bericht gesehen, wo es um Fehler machen bei kleinen kindern geht. Zum Beispiel das Kind hält die Schere falsch, weshalb die nicht richtig schneidet. Der Lerneffekt für das Kind ist viel größer, wenn es alleine auf den Fehler kommt und nicht von den Eltern die Lösung bekommt.

    So wilde Freude nimmt ein wildes Ende,

    Und stirbt im höchsten Sieg, wie Feu'r und Pulver

    Im Kusse sich verzehrt. Die Süßigkeit

    Des Honigs widert durch ihr Übermaß,

    Und im Geschmack erstickt sie unsre Lust.

    Drum liebe mäßig; solche Lieb' ist stät:

    Zu hastig und zu träge kommt gleich spät. -William Shakespeare-

  • Ich agiere und empfinde stark selektiv.


    Die Bandbreite, die mein Wesen zur Verfügung stellt, ist erstmal ziemlich groß, heißt: Ich kann dumm und klug, unstrategisch und gerissen, uneinsichtig und nachgiebig, offen und verschlossen, mutig und feige, hart und weich sein. Und alles dazwischen.

    Bei mir ist es so, dass ich mit einem Charakter geboren wurde, der nicht gut mit Fehlern umgehen konnte, und dann den konstruktiven Modus durch mein Umfeld im Laufe der Jahrzehnte 'drüberlernen' musste.

    Gerade während der Arbeit sehe ich auch ein, dass das die richtige Herangehensweise ist – denn wer will schon mit einem Kollegen zusammenarbeiten, der seinen Bullshit unter den Teppich zu kehren versucht oder seine Kapazitäten darauf verschwendet, sich über sich selbst zu ärgern, während man eigentlich konzentriert nach vorne blicken sollte?


    Dieses berufliche Umfeld ist allerdings auch sehr förderlich. Der Umgang mit Fehlern findet dort extrem professionell und unemotional statt. Es zeigt niemand selbstgerecht mit dem Finger, es wird nicht lange herumdiskutiert oder gar nachgetragen, niemand erhöht sich moralisch, Feedback geschieht zeitnah, schnell, konkret und konstruktiv, und wenn ein Fehler Konsequenzen hat, dann liegt der Fokus darauf, die neue Situation gemeinsam zu managen und demjenigen, der einen Fehler gemacht hat, den Stress zu nehmen, der zwangsläufig daraus resultiert.

    Die Leute wurden allerdings auch psychologisch danach ausgewählt, das zu können, und entsprechend weitergebildet. Das geht nicht mit jedem Charakter so.


    Privat erlebe ich deshalb eine viel höhere Bandbreite und das kann mich im zwischenmenschlichen Kontakt auch manchmal sehr irritieren, zum Beispiel dann, wenn jemand meine Offenheit in Bezug auf Fehler und Schwächen als Trittbrett für sich selbst nutzt, um irgendein eigenes Ding auszuleben. Das kann ja aus ganz unterschiedlichen Motiven geschehen.


    In solchen Momenten werde ich verschlossener, aber ich gebe mir Mühe, trotzdem insgesamt nicht zu extrem in alte Gewohnheiten zu verfallen.

    Mein Selbstbewusstsein ist inzwischen auch stabil genug, um entspannt zu bleiben, selbst dann, wenn ich mal was verbocke. Ist ja meistens auch kein Drama.

  • Ich habe schon früh die ungute Erfahrung gemacht, das Erwachsene mich immer nur verbessert haben und mir nahe gebracht haben, wenn ich nicht so funktioniere, wie sie es von mir erwarten, dann werde ich bestraft.


    Das hat zur Folge, das ich mich als Erwachsene nichts zutraue.

  • Ich habe schon früh die ungute Erfahrung gemacht, das Erwachsene mich immer nur verbessert haben und mir nahe gebracht haben, wenn ich nicht so funktioniere, wie sie es von mir erwarten, dann werde ich bestraft.


    Das hat zur Folge, das ich mich als Erwachsene nichts zutraue.

    Es sind Glaubenssätze, welche sich bei dir verankert haben. Wäre cool, wenn du sie loswerden könntest.

  • Ich werde dazu auch noch etwas ausführlicher schreiben, aber ich bin im Moment terminlich ein bisschen zugekackt, und außerdem liegt mein Finger noch nicht exakt da, wo ich hinmöchte in meinen eigenen Gedanken.



    Ich danke euch allen für eure Zeilen, was mich jetzt zusätzlich interessiert ist: Wie groß ist euer privater Ehrgeiz, Fehler zu vermeiden? Wie perfektionistisch seid ihr im privaten Umfeld?

  • Also wenn ich so für mich bin und "mein Ding mache" dann erlaube ich mir auch Fehler. Denn sie gehören dazu. Wenn ihr mir gestattet mal eben bisschen Off Topic aus dem Nähkästchen zu plaudern?


    Also ich bin ja nun oft umgezogen und war oft dementsprechend schon auf mich allein gestellt. Ich habe mich durch geschlagen und beim Aufbau der Möbel ist mir dann auch mal hin udn wieder kleine Fehler passiert, die ich aber schmunzelnd hinnahm und korrigiert habe. Also alles nochmal rückgebaut, auseinandergeschraubt und richtig zusammen gebaut. Bin somit Stolz auf mich gewesen in den ersten Jahren. Weil ganz früher im Kind- und Jugendalter durfte ich mich nie entfalten, wurde oft nur gemaßregelt und unterdrückt.

  • Es sind Glaubenssätze, welche sich bei dir verankert haben. Wäre cool, wenn du sie loswerden könntest.

    ich denke schon, das ich sie los werde. Nur manchmal kommen sie wieder.

  • Wie groß ist euer privater Ehrgeiz, Fehler zu vermeiden? Wie perfektionistisch seid ihr im privaten Umfeld?

    Ich glaube, das hängt immer davon ab, wie wichtig es mir persönlich ist, in einer Sache kompetent zu sein. Dann gebe ich mir mehr oder weniger Mühe, und akzeptiere dementsprechend eine höhere oder niedrigere Fehlerquote.

  • Wie groß ist euer privater Ehrgeiz, Fehler zu vermeiden? Wie perfektionistisch seid ihr im privaten Umfeld?

    Ich bin generell ehrgeizig und versuche Fehler zu vermeiden. Wenn Fehler dann passieren ärgere ich mich machmal auch kurz über mich selbst, aber ich versuche dann mich selbst zu reflektieren und Kritik anzunehmen und keine Ausreden zu finden. Wenn mein Gegenüber z.B. Kritik äußert mit der ich nicht einverstanden bin und was ich anders sehe, versuche ich zu reflektieren was genau ich gemacht habe, dass mein Gegenüber den Eindruck hatte.

    Ich versuche aber auch meine Grenzen zu akzeptieren. Das merkt ihr wohl in aller erster Linie an meinem Deutsch. Früher war ich da sehr ehrgeizig bis ich merkte dass wohl mein Punkt jetzt erreicht ist über den ich ohne großen Fokus darauf in meinem Leben nicht drüber komme. Also entschied ich mich dafür hier Fehler zu akzeptieren. Ich weiß, dass ich Probleme im Satzbau und Kommasetzung usw. habe. Dadurch dass ich mir dieser Schwäche bewusst bin, nehme ich da auch immer dankend Kritik an und lass sich alles eher organisch entwickeln.


    Also kommt es bei mir wohl auch auf den Bereich darauf an. Ich bin der Meinung dass ich generell gut meine Stärken und Schwächen kenne.


    Ich bin generell ein Freund von Feedback solange es respektvoll vermittelt wird. Ich will aber nicht zu weit abschweifen und würde es deswegen bei meiner Erläuterung in Bezug auf Fehlern bei mir belassen.

  • Wie geht ihr mit euren eigenen Fehlern um? Analysiert ihr diese innerlich, oder ist euch das zu unangenehm?

    Mich ärgert es, wenn sich Fehler (insbesondere im Kontakt mit anderen Personen) bei mir in ähnlicher oder noch schlimmer in gleicher Weise wiederholen. Mich dann zu analysieren ist zwingend für mich, um diese möglichen Wiederholungen zukünftig auszuschließen.

    Fehler, die mir unterlaufen wenn ich allein bin, führen schon mal zu Selbstgesprächen und innerer Einkehr. :))

  • Ich habe fürchterliche Angst davor bei Fehlern erwischt zu werden,vor dem was dann folgt.

    Kritik,Vorwürfe,das meine Menschen mir zeigen wie enttäuscht sie von mir sind weil ich

    nicht perfekt bin,dem Liebesentzug.

    ich werde immer alles tun um die Verantwortung für Fehler möglichst abzuwälzen um

    mir zur Verantwortung gezogen,bestraft,öffentlich als dumm bloß gestellt und beschämt

    zu werden zu ersparen.

    Perfektionist der Begriff könnte für mich erfunden worden sein.

    Jeder Fehler stürzt mich tage-,manchmal wochenlang in Scham und Selbsthass.

  • Ich hoffe die Frage ist nicht doof oder so, sonst einfach ignorieren, aber wie gehst du mit Fehlern anderer um?

    Das frage ich mich oft bei Menschen, die zu Perfektionismus neigen dlkjjaljlajdljdlkajlkdla

    Also wird die gleiche Art von Perfektion erwartet oder ist das sogar eine Art "Balsam für die Seele", weil ein andere etwas falsch gemacht hat?

    Aber wie gesagt, wenn du die Frage doof findest oder so, ignorier das ruhig :flower:

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