Gab es in eurem Leben Vorbilder, die euch geprägt haben? Reale oder fiktive Personen, die euch Konzepte vorgelebt haben, denen ihr in irgendeiner Phase eures Lebens nachgeeifert seid?
Bei mir ist es so: Als ich jünger war, kannte ich das. Gerade als es darum ging, in meiner Jugend eine grobe Lebensrichtung einzuschlagen. Ich glaube, da habe ich mich an recht banalen Heldenfiguren orientiert, an sowas wie Indiana Jones oder James Bond. Reisen, einen bestimmten Lebensstil pflegen, Abenteuer, weltmännisch sein, sich sowohl im Dschungel, als auch auf einer Cocktailparty zurechtfinden. Solche Dinge.
Inzwischen hat sich das verändert. Ich habe inzwischen keine Vorbilder mehr – vielleicht weil ich zu abgeklärt und zu erwachsen geworden bin.
Was mich allerdings immer noch stark beeinflusst, sind Menschen, die sich auf eine Art verhalten, die mir zeigt, wie ich nicht sein will. Sowohl im Job, als auch privat. Mein Wachstum entsteht also seltener durch Streben nach Vorbildern, als durch Reduktion. Im Sinne von: Okay, so will ich definitiv nicht sein, und so will ich auch nicht sein, und ich werde mir sehr viel Mühe geben, auf keinen Fall so zu sein.
Ich lerne also meistens nicht mehr anhand von Pfaden, denen ich nachfolge, sondern anhand von Pfaden, die ich für mich ausschließe – glaube ich. Vielleicht ist das auch deshalb so, weil ich ungefähr weiß, was ich will und was ich nicht will, und nicht mehr so komplett frei in der Luft hänge wie in meiner Jugend, und nicht mehr irgendwas brauche, was mir als Leitmotiv gereicht.
Das soll nicht heißen, dass ich nicht mehr aufnahmefähig für Positives bin.
Sowas merke ich mir selbstverständlich auch, aber das sind dann Details, die ich für mich mitnehme, keine Komplettpakete.
Wie ist das bei euch?