Zum Thema Kontrollverlust

  • Ich glaube.. ich versuche auch gerade, mich irgendwie ein bisschen zu "bestrafen".. ich sitze den ganzen Tag nur so herum und mache irgendwie "nichts", aber denke auch nicht nach oder meditiere oder sowas. Einfach nur Zeit vertrödeln. Es ist schwer für mich, diese negativen Gefühle, die irgendwo in mir drin sind, zuzulassen. Aber auch schwer, etwas zu machen, was mir wirklich gefallen würde.

    Das ist eine gute Frage. Ich glaube.. einerseits brauche ich viel Ruhe und Zeit für mich. Andererseits fällt es mir auch sehr schwer, Freunde zu finden. Ich verstehe mich eigentlich immer gut mit allen, aber Freundschaften entwickeln sich irgendwie nicht daraus.


    Ich habe schon Freunde, 2 Stück :) Aber beide wohnen nicht in der Nähe, sondern mehrere Stunden entfernt.

    Teilweise sitzte ich auch nur herum und mache nix. Vertrödele Zeit.


    Ich habe aber auch keinen Freund, Ich habe zwar Freunde, die ich aber auch nicht allzu oft sehen kann, weil sie sehr beschäftigt sind. Ich arbeite nicht, ich bekomme Erwerbsunfähigkeitsrente. Ich habe bisher versucht, irgendetwas zu finden, was mich vielleicht interessieren würde, weil ich ja sonst vor Einsamkeit und Untätigkeit verrückt werden würde. Das sind so kleine Dinge, wie die Theater-AG, oder regelmäßiges Doppelkopfspielen.


    Zudem gibt es in meiner Familie, meinen Geschwistern, immer wieder Situationen, in denen sie sehr viel Aufmerksamkeit und Hilfe benötigen, sei es mental oder praktisch. Das ist auch etwas, was mich einerseits irgendwie trägt, weil ich gebraucht werde, andererseits schwächt es mich und hindert mich daran, meine eigenen Ziele und ie kleinen Dinge, die nur zu mir gehören, konsequent zu verfolgen.

  • Ich habe bisher versucht, irgendetwas zu finden, was mich vielleicht interessieren würde, weil ich ja sonst vor Einsamkeit und Untätigkeit verrückt werden würde. Das sind so kleine Dinge, wie die Theater-AG, oder regelmäßiges Doppelkopfspielen.

    Das klingt sehr gut. Zumindest die Theater-AG ist ja auch woanders, so etwas tut mir eigentlich auch gut.. regelmäßig raus und unter andere Menschen.

    I received his words, not as attacks, but as gifts from a fellow human willing to share his soul and deep vulnerabilities with me.

  • Es wird nicht gesehen, dass die Simplifizierung nur Folge dessen ist, dass ich eine Auswahl treffen muss aus vielen von meinen Inhalts-Teilchen

    Das hat mich eben nochmal zum Nachdenken gebracht. Ich sehe mich auch so, bestehend aus vielen Inhalts-Teilchen. Und ja.. ich muss auch immer eine Auswahl treffen, und das ist manchmal verdammt schwierig. Oft widersprechen sich die Teile. Ich finde es schwierig, das auszudrücken und habe deshalb auch oft das Gefühl, missverstanden zu werden. Manchmal wünschte ich, ich könnte das alles integrieren und irgendwie ganz und "rund" werden (also.. nicht äußerlich^^).

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  • Danke für deine Gedanken, Maya - es ist verrückt, wie sehr deine Geschichte zu meiner passt. Du hast mir einige sehr gute Dinge geschrieben, über die ich nachdenken muss.

    Mein Hirn funktioniert in solchen Momenten nicht. Die Gefühle sind so stark, dass sie nur wahr sein können.

    Ja genau!

    Als Kind gab es keine Regel, alles hätte falsch sein können

    Das hat mich sehr angesprochen. Hm. Ich will nicht schlecht über meine Mutter reden.. sie hat nicht solche verletzenden Dinge gesagt wie das, was du beschreibst. Aber ich habe sie in meiner Kindheit als sehr unberechenbar wahrgenommen. Sie war sehr sensibel. Oft war sie ohne erkennbaren Grund plötzlich schlecht drauf. Und dann konnte jede kleine Sache sie total wütend machen. Sie war dann auch sehr aufbrausend. Sie hat sicher auch Dinge gesagt, die sie danach bereut hat. Andererseits hat sie dann auf "schlimmere" Dinge ganz locker reagiert, obwohl ich richtig Angst davor hatte, ihr das zu erzählen. Eigentlich war sie sehr liebevoll. Ist sie immer noch. Und sehr großzügig. Ich will sie wirklich nicht schlecht darstellen hier. Ich will auch nicht, dass es so wirkt, als wäre ich jetzt so verkorkst, weil sie dies oder jenes gesagt hat. Das wäre nicht fair, denke ich.

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  • Ist ja auch irgendwie egal, warum ich so bin.. Hauptsache, ich kann das Problem lösen!

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  • Aber was können die Sicherheitsnetze sein?

    also alles, was das eigene ich stärkt und ein gegengewicht zur angst darstellt. eben z.b. vertrauen. nicht nur das vertrauen in deinen partner, sondern auch in dich selbst. sich selbst liebevoll behandeln, sich selbst auch verzeihen können. die eigenen schwächen oder "schattenseiten" nicht bekämpfen, sondern sie kennenlernen, sich mit ihnen aussöhnen- ich würde sogar meinen, daß es möglich und in gewisser weise heilsam ist, diese dunklen seiten an sich besonders zu lieben. ich meine, die eigenen "tollen" seiten zu lieben (die stärken, fähigkeiten, die "glänzenden" seiten) ist ja vergleichsweise leicht. aber eigentlich braucht man diese liebevolle behandlung vorallem da, wo man schwach ist.


    (ich weiß, das klingt jetzt alles ziemlich schwierig und wirft die frage auf "wie" das geht, aber das kann man glaub ich nur stück für stück selbst rausfinden. es ist also mehr so als "anregung" gedacht, in welche richtung man sich evtl. mal bewegen könnte, um es auszuprobieren)


    ich denke, daß man durch andere menschen vorallem da "angreifbar" ist, wo man selbst auch diese ablehnung gegenüber sich verspürt, wo diese anderen menschen sozusagen den "wunden punkt" treffen, in den man selbst kontinuierlich "salz" streut. zum beispiel so, wie du es hier schreibst:

    Zitat

    In diesen 15 Minuten redet mein Gehirn wie verrückt auf mich ein, dass er mich vergessen hat und sowieso nicht mehr mag, dass ich unwichtig bin, dass ich es nicht wert bin, dass ich sowieso nur ein nutzloser Versager bin..


    diese- deine (selbst-)abwertenden gedanken waren das eigentlich verletzende dran. dein freund hat denke ich nicht diese gedanken, daß du unwichtig bist oder ein nutzloser versager. so kann eine situation, die eigentlich nur ein blöder zufall war, wo gar keine absicht dahinterstand, zu etwas werden, was dich tief im inneren verletzt- weil du selbst diese verletzenden gedanken hast, daß du "wertlos" bist.


    also es ist wahrscheinlich nur ein teil in dir, der diese selbstabwertenden gedanken hat, aber dieser teil übernimmt eben in solchen "trigger- situationen" die oberhand. wenn der das nicht täte, dann würde sich dieser gedanke von dir, daß du selbst wertlos bist, gar nicht "übertragen" auf die situation. du würdest dir dann vielleicht einfach denken "maaaan, jetzt hört er bestimmt wieder so laut musik und lässt mich hier draussen blöd rumstehen." und wärst vielleicht auch etwas genervt oder sauer oder so, aber es hätte einfach nicht diese drastischen auswirkungen.

    Aber gerade Vertrauen sollte doch eigentlich rational "herbeigedacht" werden können, wenn es auf feststellbaren Tatsachen beruht. Das ist zum Beispiel auch etwas, was mein Freund mir immer sagt, und weswegen es ihn so verletzt, wenn ich ihm in diesen Situationen nicht vertraue. Er hat mich bisher noch nie im Stich gelassen und wir kennen uns schon viele Jahre. Kein einziges Mal hat er bisher etwas aus bösem Willen falsch gemacht, oder extra um mich zu verletzen. Im Gegenteil hat er schon unzählige Dinge extra FÜR mich gemacht. Wenn ich mir diese Tatsachen in Erinnerung rufe, ist es doch unlogisch und dumm, so jemandem nicht zu vertrauen.

    hm. dlkjjaljlajdljdlkajlkdla also prinzipiell ist es sicher schon mal gut, wenn die feststellbaren tatsachen so sind, daß man logisch und rational gesehen dieser person vertrauen kann, weil sie sich vertrauenswürdig verhält. aber das rein logisch und rational zu beschließen und dann ist es eben so, funktioniert denk ich auch nicht. vertrauen wirklich zu spüren, also als emotion und als körperliche empfindung ist nochmal was anderes, als sowas rational zu beschließen.


    kannst du beschreiben, wie sich das vertrauen für dich anspürt? also woran erkennst du dein vertrauen? macht es sich irgendwo im körper, durch eine körperliche empfindung bemerkbar?

    (die selben fragen kannst du dir zur angst auch stellen)

    Hmm. Interessant, darüber muss ich nachdenken. Ich dachte immer, dass in meinem Gehirn zwei Teile (vielleicht die zwei Gehirnhälften?) um die Vormacht kämpfen und dass der rationale, vielleicht erwachsene? Teil gegen den Angst-Teil gewinnen muss. So wie man einen Affen zurück in den Käfig steckt. Vermutlich zerdenke ich das wieder.

    Hast du denn eine Idee, wie ich die Angst "rauslassen" könnte, bzw. ihr Raum geben? Ohne jemanden zu verletzen damit, meine ich. Möglichst auch ohne in der Öffentlichkeit eine Szene zu machen.. :D

    zu dem teil komme ich später noch zurück.

    ich muss dazwischen meine wohnung putzen und dann belohne ich mich wieder damit, daß ich hier im forum was schreibe. ndkjahjakjhkw

  • ich komm jetzt nochmal hierauf zurück:

    Hast du denn eine Idee, wie ich die Angst "rauslassen" könnte, bzw. ihr Raum geben? Ohne jemanden zu verletzen damit, meine ich. Möglichst auch ohne in der Öffentlichkeit eine Szene zu machen.. :D

    ich denke, das kann man nicht "pauschal" beantworten, weil es sehr davon abhängt, womit diese angst bei dir zu tun hat, bzw. was dein erster impuls in der situation ist, den du dann aus scham oder aus dem bestreben, die kontrolle behalten zu wollen, unterdrückst (also der impuls, der da ist, noch bevor diese negativen gedanken und die angst alles dominiert).


    ich kann es jetzt in "abstrakter" weise nicht gut beschreiben, deshalb nehme ich mal von mir das beispiel her. passend zum thema verlustangst und "jemand lässt mich warten/ taucht nicht auf".


    also bei mir ist es so, daß ich in frühen/ prägenden phasen einige verlusterfahrungen gemacht habe, durch unerwarteten, frühen tod/ suizid mehrerer mir nahestehender menschen. in situationen, wo jemand "zu spät kommt"/ nicht auftaucht, sich nicht meldet oder unerreichbar ist, werden gedanken in mir "getriggert", daß der mensch tot ist, nie wieder kommt, etc. daß diese gedanken irrational sind, weiß ich natürlich selbst, aber durch die wiederholten erfahrungen ist auf der gefühlsmäßigen ebene natürlich diese angst da, daß es wieder passieren könnte (und im endeffekt ist es ja auch so, daß es keine garantie dafür gibt, daß es nicht wieder passiert)... jedenfalls das ist irgendwie "eingespeichert" in mir, diese verbindung so zu ziehen.


    früher, als es nochdazu keine mobiltelefone gab und menschen sowieso viel weniger "erreichbar" waren, und mein damaliger freund zusätzlich auch jemand war, der gerne die zeit übersieht und viel, viel später kommt als angekündigt =O da wurde diese angst regelmäßig in einem solchen maße getriggert, daß ich in solchen situationen komplett "ohnmächtig" und handlungsunfähig vor angst war. ich bin also "komplett erstarrt" dagesessen und meine realität war: er ist bestimmt tot. diese angst und die damit einhergehende ohnmacht waren die einzigen gefühle, die irgendwie zu mir "durchgedrungen" sind, alle anderen gefühle waren in diesen momenten komplett von mir abgespalten.


    irgendwann bin ich dann draufgekommen, daß mein erster impuls in diesen situationen, wo jemand nicht kommt und ich in dieser "unangenehmen warteposition" bin, eigentlich der ist, mich irgendwie zu "verkriechen" und zu weinen, weil die situation diese erinnerung an die früheren situationen emotional wachgerufen hat. ich wollte aber auf gar keinen fall diesem impuls folgen, erstens, weil ich rein rational gesehn überhaupt nicht "einsehen" wollte, daß mich so eine "kleinigkeit" wie daß jemand zu spät kommt, so aus der bahn werfen kann und ich es mit meinem selbstbild auch nicht vereinbaren konnte, "jemand zu sein" der aufgrund dessen rumheult oder ein drama draus macht. ich meine, meine selbstständigkeit und das gefühl gut klarzukommen, auch wenn ich "auf mich selbst zurückgeworfen" bin, ist mir sehr wichtig und es ist in gewisser weise demütigend, zu bemerken, daß es situationen gibt, wo das so "aussetzt". außerdem wollte ich mich natürlich auch mit der trauer und dem schmerz von damals nicht konfrontieren und hatte auch angst davor, daß das alles wieder so "hochkommt", wenn ich mich da "reinfallen" lasse. trotzdem habe ich bemerkt, daß es gut ist, sich in dem moment diesen mit der angst verbundenen gefühlen zu stellen, weil dann die angst gar nicht so groß werden kann, daß sie alles übernimmt.


    diesem impuls dann nachzugeben kostet von dem her einigermaßen viel überwindung, weil es in dem moment heisst: dieser traurigkeit/ trauer nachzugeben, auf die sich die angst eigentlich bezieht (bei mir). also in gewisser weise den schmerz, der durch diese verluste entstanden ist, diese narben, die einfach immernoch da sind anzusehen. die einsamkeits- und verlassenheitsgefühle die damit verbunden sind sich selbst auch zugestehn. eben, diesen "raum" zu geben, sie als teil von einem selbst zu betrachten und eben nicht abzuspalten. und auch nicht abzuwerten, in dem ich mir denke, wie dumm und irrational es doch ist, solche gefühle zu haben. sondern mir selbst zw. diesen seiten in mir mit verständnis zu begegnen. irgendwie hat es mir schrittweise auch dabei geholfen zu erkennen, daß es eben etwas altes ist, was in mir fortwirkt, etwas, was beachtet werden will, aber was eben nicht die einzige "realität" ausmacht. (rein rational gesehn hab ich das natürlich vorher schon gewusst, aber das eben dann auch auf emotionaler ebene zuzulassen ist nochmal was anderes).


    diese bewusste annäherung an diese "schattenseiten" der eigenen gefühlswelt sollte man allerdings üben, und zwar am besten in situationen, wo man gerade nicht durch irgendwas "getriggert" wird (bzw. ist es halt da umso schwieriger). ich versuche jetzt gewisse "regelmäßige" konfrontationen in einem für mich "eher" kontrollierbaren rahmen einzuplanen (für mich allein). zum beispiel habe ich gewisse zeiten, wo ich mich zu diesen narben dieser verluste "hinbewege" um nach ihnen zu schauen und ihnen eine gewisse "liebevolle aufmerksamkeit" zukommen zu lassen. zeiten/ rituale, wo ich an diese verstorbenen menschen denke und auch zulasse, diese "lücke" zu spüren, die sie in meinem leben hinterlassen haben. in diesen momenten gebe ich sämtlichen impulsen, die dazu aufkommen einfach nach. diese traurigkeit und diese einsamkeits- und verlassenheitsgefühle, diese angst davor, diese schmerzhafte erfahrung wieder durchzumachen, haben ihre berechtigung und sind ein teil von mir. die kann ich nicht "wegdenken", aber sie verlieren irgendwie ihre bedrohlichkeit, wenn ich bewusst räume und zeiten schaffe, wo sie da sein dürfen. wo ich mich schwach, traurig, verletzt und einsam fühlen darf. diese gefühle müssen dann nicht in anderen situationen, die eigentlich gar nix damit zu tun haben, in form von angst "durchbrechen" und mich völlig aushebeln (aber es gibt natürlich auch keine garantie darauf, daß das nicht trotzdem auch passieren kann).


    ich hoffe, daß ich anhand dieses beispiels deutlich machen konnte, was ich so ca. meine. :flower: was das umgelegt auf deine angst und deinen kontrollverlust bedeutet, diesen dahinterstehenden gefühlen raum zu geben, das weiß ich natürlich nicht, das kannst du nur selbst rausfinden. kqjdhakjhdjak

  • Das klingt sehr gut. Zumindest die Theater-AG ist ja auch woanders, so etwas tut mir eigentlich auch gut.. regelmäßig raus und unter andere Menschen.

    Vor allem, weil Theater-Spielen, (naja dieses Projekt ist eher ein Zusammenspiel aus Texte schreiben, präsentieren, irgendwie in Theater-Version vor allem wegen Corona, weil wir uns da eben längere Zeit nicht persönlich treffen konnten, sondern nur online) aber diese Präsentation, die wir da machen werden, hat für mich zumindest etwas therapeutischen Charakter.


    Aus sich heraus gehen, etwas darstellen, sich zu präsentieren, es macht unendlich viel Spaß, es unterstützt das Selbstwertgefühl und es bereichert durch die Vielfältigkeit und durch die Teamarbeit.


    Meine Anleiterinnen sind beide in der Ausbildung zu Theaterpädagoginnen und sie machen das wirklich sehr gut. Ich finde es erstaunlich, was sie aus uns herausholen können ganz allein mit Wertschätzung, mit positiver Unterstützung, mit Verbesserungsvorschlägen, die sie so wertfrei anbringen. Einfach nur toll. Und natürlich die ganzen theaterpädagogischen Übungen, die sie mit uns machen, auch einfach nur toll..


    Jedenfalls eine Bereicherung für mein Leben, eine Ablenkung von traurigen Themen usw.

  • Du wirkst stark und.. stabil und forderst Verständnis und Anteilnahme nicht ein, und deshalb kommt wohl auch niemand darauf, dass du auch ein genauso reiches Innenleben hast und für dich auch nicht jeder Gedanke einfach vom Himmel fällt.


    Hierfür wollte ich mich übrigens noch bedanken, das sind sehr empathische Zeilen.

  • Danke für die weiteren Antworten. Ich schreibe heute Abend mal mehr dazu. Musste erst mal meine Gedanken zu dem Thema sortieren.





    Hierfür wollte ich mich übrigens noch bedanken, das sind sehr empathische Zeilen.

    Freut mich, dass es so angekommen ist. :)

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  • Vielen Dank, Rostrotes Rauschen . Ich konnte viel damit anfangen, was du geschrieben hast.

    also alles, was das eigene ich stärkt und ein gegengewicht zur angst darstellt. eben z.b. vertrauen. nicht nur das vertrauen in deinen partner, sondern auch in dich selbst. sich selbst liebevoll behandeln, sich selbst auch verzeihen können. die eigenen schwächen oder "schattenseiten" nicht bekämpfen, sondern sie kennenlernen, sich mit ihnen aussöhnen- ich würde sogar meinen, daß es möglich und in gewisser weise heilsam ist, diese dunklen seiten an sich besonders zu lieben. ich meine, die eigenen "tollen" seiten zu lieben (die stärken, fähigkeiten, die "glänzenden" seiten) ist ja vergleichsweise leicht. aber eigentlich braucht man diese liebevolle behandlung vorallem da, wo man schwach ist.

    Verzeihen können ist ein sehr gutes Stichwort. Tatsächlich ist das auch ein Punkt, in dem ich sehr zu kämpfen habe, besonders momentan. Scham und Schuldgefühle sind große Themen für mich. Scham für wie ich bin, Schuldgefühle für die Fehler, die ich gemacht habe. Ich habe wirklich große Probleme damit, mir Fehler zu verzeihen. Manchmal auch die kleinsten Dinge, die eigentlich überhaupt nicht schlimm sind. Interessanterweise mache ich durch die heftigen Gefühle, die es in mir auslöst, einen Fehler gemacht zu haben, einen viel größeren Fehler, weil es dann auch oft zum Streit kommt.

    Hmm.. mir selber vertrauen.. mir verzeihen können. Ja.

    Irgendwie ist es gerade echt schwer für mich, das in Worte zu fassen, was ich über deine Worte denke und was da gerade in mir arbeitet. Sorry für die nicht so aussagekräftige Antwort :flower:


    In dem Moment vor der Tür war ich überzeugt davon, dass ich wieder einen Fehler gemacht habe. Ich wusste zwar nicht, was, aber ich dachte, irgendwas habe ich wohl gemacht, dass er mich jetzt nicht mehr mag. Es war nicht ein "oh, ich wurde komplett unverschuldet verlassen" oder so, sondern "ich war das, ich habe das gemacht".

    Vielen Dank, dass du dein Beispiel für "sich selber annehmen" geteilt hast. Ich denke, ich habe verstanden, wie du es machst. Diese Idee, dass du dir Zeit nimmst, um diese Gefühle anzuschauen und zu trauern, gefällt mir. Ein schönes Bild, wie du einfach friedlich alleine zuhause bist und traurig bist über die Menschen, die du verloren hast. :)

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  • Vielen Dank, Rostrotes Rauschen . Ich konnte viel damit anfangen, was du geschrieben hast.

    das freut mich :flower:

    Irgendwie ist es gerade echt schwer für mich, das in Worte zu fassen, was ich über deine Worte denke und was da gerade in mir arbeitet.

    kannst dir ja einfach zeit lassen damit und dann irgendwann drauf zurückkommen, wenn du magst. kqjdhakjhdjak


    ich finde es aber schon mal gut, was du geschrieben hast, daß du dir selbst schwer tust damit, dir zu verzeihen oder daß du in der situation dachtest, du hast etwas falsch gemacht- was ja offensichtlich nicht so war, sondern was halt solche "alten muster" sind die man irgendwann gelernt hat.


    ich denke, das ist schon mal gut, wenn man das für sich selbst erkennt, daß es eben ganz eine andere "wurzel" hat. manchmal kann man stücke dieser "schädlichen" gedanken-wurzeln auch loswerden. vielleicht reicht erstmal ein kleiner schritt in die richtung, daß du beschließen könntest, dir verzeihen zu wollen. das ist natürlich nicht so, daß es deshalb gleich gelingt, aber wenn man sich gar nicht verzeihen will, dann gelingt es auf gar keinen fall. sogesehn ist man schon mal erfolgreich ein stückchen näher dran. kqjdhakjhdjak und das ist bestimmt kein fehler :flower:

  • Mir geht es jetzt deutlich besser. Die Situation hat sich verbessert. Ich weiß ehrlich gesagt nicht genau, was da passiert ist. So geht es mir oft bei emotionalen/anderweitig schwer greifbaren Themen. Ich bin mir nicht sicher, was genau den Fortschritt ausgelöst hat, aber irgendetwas hat sich auf jeden Fall verändert.


    Nachdem ich hier das letzte Mal geschrieben hatte, habe ich ich mich mit meinem Freund in der Stadt getroffen. Wir saßen bis spät abends im Park, in der Kälte (da war es noch kühl), und haben geredet. Dieses Gespräch war extrem anstrengend. Aber auch gut, wir haben viele Muster in unserer Beziehung besprochen, und auch individuelle Sachen, wie z.B. mein Problem mit Schuldgefühlen und der überwältigenden Macht dieser Gefühle.

    Ich habe sehr viel nachgedacht darüber, wie es bisher in meinem Leben so war. Es ist schon interessant, wie sich vieles immer wiederholt. Loyalität und Verantwortung, Schuld und Scham, Unsicherheit und Freiheitsdrang.. das sind so ein paar Themen meines Lebens, die immer wieder aufkommen und mit dem Problem des Kontrollverlustes, das ich hier beschrieben habe, zusammenhängen. Ich habe daran gearbeitet, meine Wahrnehmung dieser Gefühle und der dazu passenden Gedanken zu schärfen. Das ist ja leider nicht wirklich meine Stärke^^ Aber ich bin schon besser darin geworden, in mich hineinzugucken und zu erkennen, was da gerade los ist. Es ist teilweise nicht offensichtlich, vor allem für mich.


    Diesen Kontrollverlust habe ich seither nicht mehr erlebt. Ich war jedes Wochenende bei meinem Freund und wir hatten wirklich schöne, harmonische Treffen. Letztes Wochenende, also gestern, hatten wir sogar ein Gespräch über ein schwieriges Thema (eine Sache, bei der wir unterschiedliche Bedürfnisse haben und die sich nicht beide erfüllen lassen). Und dieses Gespräch lief super gut, ich habe dieselben Gefühle wie sonst auch gehabt, aber. es war alles ruhiger, in mir. Ich konnte atmen. Ich konnte denken. Es war gut. :) Wir haben die Situation gelöst auf eine Art, mit der ich gut leben kann.


    Ich habe sicher noch viel vor mir. Aber gerade tut es mir sehr gut, wieder sichereren Boden unter den Füßen zu haben. Es ist schon seltsam, wie es manchmal helfen kann, einfach alles mal vor sich selber auf den Tisch zu packen und es endlich mal anzugehen, alles genau anzuschauen und zu sortieren.

    Danke nochmal für eure Gedanken und eure Zeit. Es war sehr wertvoll für mich, jeder einzelne Beitrag :)

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