Selbstwahrnehmung: Findet ihr euch selbst hübsch?

  • Es ist vielleicht eine komische Frage, aber: Fällt es euch leicht, einzuschätzen, wie attraktiv ihr ausseht?


    Bei anderen Menschen fällt es mir total leicht, das zu beurteilen, aber wenn ich mich selbst im Spiegel betrachte, kann ich meistens überhaupt nicht sagen, ob ich sonderlich gut aussehe oder nicht, weil mich zu stark an den Anblick gewöhnt habe. Manchmal fühle ich mich extrem wohl in meiner Haut und manchmal denke ich: "Oh Gott, du siehst heute richtig scheiße aus." Aber das ist sehr stimmungsgeprägt und ich könnte überhaupt nicht sagen, welche dieser Wahrnehmungen der Wahrheit näherkommt.


    Kennt das jemand von euch? Oder ist es total bizarr, das überhaupt nicht einschätzen zu können?

  • Manchmal fühle ich mich extrem wohl in meiner Haut und manchmal denke ich: "Oh Gott, du siehst heute richtig scheiße aus." Aber das ist sehr stimmungsgeprägt und ich könnte überhaupt nicht sagen, welche dieser Wahrnehmungen der Wahrheit näherkommt.

    also das empfinde ich genauso, und auf empfindungsebene ist ja auch genau das die "wahrheit" sozusagen ndkjahjakjhkw

    ich weiß nicht, ob der blick von außen "mehr'" die wahrheit verrät, als diese innere empfindung dazu. dlkjjaljlajdljdlkajlkdla


    aber ich wage zu behaupten, daß ich auch bei anderen menschen das so wahrnehme- also es sich auch "optisch" irgendwie abbildet, wie die person sich selbst gerade empfindet. natürlich heisst das nicht, daß jemand, der sich gerade richtig scheiße fühlt auch unbedingt für andere menschen richtig scheiße aussehen muss, aber er*sie*divers wird wahrscheinlich besser aussehen, wenn sie sich auch selbst so fühlt. bajhjkadhka

  • Uh, schwierig zu beantworten. Irgendwie so ein Hassliebe-Thema.^^


    Ich glaube, ich bin grundsätzlich erstmal ganz okay. Ich bin niemand, der in den Raum reinkommt und "gewonnen" hat diesbezüglich, aber ich gehe auch nicht leer aus.


    An manchen Tagen finde ich mich richtig cool, an anderen zu sehr aus dem Rahmen fallend.


    Hm.



    Weiß nicht.

  • Ich glaube, dass es allen Menschen ähnlich geht - also, dass die Selbstwahrnehmung von Tag zu Tag variiert. Bei mir ist das tatsächlich auch abhängig von der eigenen Stimmungslage. Bin ich mies drauf, finde ich mich eher mal weniger gutaussehend als wenn ich besser drauf bin.


    Tatsächlich bekomme ich häufig die Rückmeldung, dass ich gut aussehe. Mir selbst geht es aber wie dir: Ich habe mich an mein Äusseres gewöhnt und kann nicht immer beurteilen, ob das tatsächlich so ist. Auch ich habe Tage, an denen ich finde, dass ich scheisse aussehe. Als ich ein Kind war, wurde ich im Übrigen wegen meiner Haarfarbe verspottet. Das ist heute nicht mehr so.


    Es gibt ja in der Attraktivitätsforschung bestimmte äussere Merkmale, die einen Menschen gut aussehen lassen, z.B. ein bestimmtes Taille-Hüfte-Verhältnis bei Frauen oder bestimmte markante Gesichtszüge beim Mann. Davon erfülle ich einige Merkmale, von daher mache ich mir zu diesem Thema tatsächlich wenig Sorgen.


    Der Forschungszweig nennt sich übrigens "Attraktivitätsforschung". Ein gutes Überblicksbuch ist dieses: https://www.amazon.de/Psycholo…Perspektive/dp/3851147057


    Ein guter Artikel zur Einführung ist, denke ich, dieser hier: https://www.unibas.ch/de/Aktue…a-116-Attraktivitaet.html


    Es gibt eine sozialpsychologische und eine evolutionspsychologische Attraktivitätsforschung, aber auch körpersoziologische Studien.

  • Attraktivität ohne Begleitmerkmale zu beurteilen, das ist auch hart. Da schneiden andere erstmal besser ab. Also wenn es nur um reine Körperschemata geht.


    Ich hole anscheinend auf, sobald es um ein bisschen mehr geht als die Schablone.



    Was auch zu nehmend witzig ist: In meiner Altersstufe spiele ich immer weiter vorne mit. Ich wirke ein bisschen jünger, glaube ich, habe einen leicht jugendlicheren Habitus, bin wie immer.

  • Attraktivität ohne Begleitmerkmale zu beurteilen, das ist auch hart.

    Stimmt. Es gehört ja viel mehr dazu als nur die reine Physis. Und damit meine ich jetzt gar nicht nur den 'tollen Charakter', sondern auch oberflächlichere Aspekte, also sowas wie: Haltung, Bewegungen, Mimik, Kleidung, Stimme, Geruch, Blickkontakt und sowas.


    Das ist eben auch ein Punkt, der mir die Einschätzung so schwer macht, denn ich weiß einfach nicht genau, was Menschen an mir attraktiv finden, wenn sie es tun. Welchen Anteil die reine Optik daran hat – oder ob überhaupt einen.

    Ich habe da einen komplett blinden Fleck, glaube ich.

  • sondern auch oberflächlichere Aspekte, also sowas wie: Haltung, Bewegungen, Mimik, Kleidung, Stimme, Geruch, Blickkontakt und sowas.

    Genau, und Outlaw hat den richtigen Begriff dafür verwendet. In der Soziologie nennt man dies "Habitus".

  • denn ich weiß einfach nicht genau, was Menschen an mir attraktiv finden, wenn sie es tun. Welchen Anteil die reine Optik daran hat – oder ob überhaupt einen.

    Ich habe da einen komplett blinden Fleck, glaube ich.


    Ich glaube, das ist normal. Ist aber auch wirklich schwer zu beurteilen, wenn man jemanden noch nie gesehen hat.


    Steht eine Sorge hinter diesen Überlegungen? Eventuell nur/ausschließlich wegen der Begleitmerkmale attraktiv zu wirken?

  • Es ist vielleicht eine komische Frage, aber: Fällt es euch leicht, einzuschätzen, wie attraktiv ihr ausseht?

    Mir ist es möglich, andere Personen als gut aussehend wahrzunehmen. Was für mich jedoch nicht Ausschlaggebend dafür ist, jemanden als attraktiv zu empfinden.

    Meine eigene Attraktivität kann ich nicht einschätzen. Ich weiß halt durch Rückmeldungen, wie andere mich wahr nehmen.

    Wenn ich in den Spiegel schaue, dann nur, um zu sehen, ob meine Zähne vernünftig geputzt wurden, die Kleidung richtig sitzt und nichts rausguckt, was nicht rausgucken soll. Meine Gesamterscheinung ist für mich soweit okay.

  • ob meine Zähne vernünftig geputzt wurden,

    Das kann man sehen?


    Ich hätte ohne ästhetische Zahnmedizin tatsächlich furchtbare Zähne (kaputt). Habe seit langem Veneers (und Implantate).

  • Ich denke da jetzt die ganze Zeit drüber nach.^^


    Als Kind/Jugendlicher hängt ja viel davon ab, ob man als niedlich/hübsch wahrgenommen wird oder nicht.

    "Abhängen" im Sinne von "Unterstützung und Aufmerksamkeit erhalten". Ich glaube, da war ich leicht unterdurchschnittlich aufgestellt, wurde eher übersehen als diffamiert.


    Das habe ich dann im Laufe der Jahre rausgeschliffen, aber ich denke, wäre meine habitusunabhängige Attraktivität sehr hoch, hätte ich weniger schleifen müssen.

  • Als Kind/Jugendlicher hängt ja viel davon ab, ob man als niedlich/hübsch wahrgenommen wird oder nicht.

    "Abhängen" im Sinne von "Unterstützung und Aufmerksamkeit erhalten". Ich glaube, da war ich leicht unterdurchschnittlich aufgestellt, wurde eher übersehen als diffamiert.

    Ich war und bin davon unabhängig sozialer Abschaum. Offenbar ein weiterer Aspekt, dessen Vorteile ich vermisse und vermisst habe.

  • Ich war und bin davon unabhängig sozialer Abschaum. Offenbar ein weiterer Aspekt, dessen Vorteile ich vermisse und vermisst habe.


    Gut, das sieht man ja, sofern man nicht ungepflegt ist, nicht.


    Aber das ist ja auch irgendwie artverwandt: Styling, Pflege, Gesundheitszustand - fließt alles in die Optik ein.


    So natürlich sehr gutaussehend sind wohl die Wenigsten.

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