"Antisozialer Ausgleich" (und Allgemeines zum Thema)

  • Wie ist das bei euch - erzeugt euer eigenes konformistisches Verhalten in euch manchmal das Bedürfnis nach einer antisozialen Antwort? Oder weniger kryptisch ausgedrückt: Kennt ihr das Gefühl, dass ihr ausbrechen wollt/müsst, wenn ihr zu lange zu angepasst wart, indem ihr wie auch immer geartete Grenzen überschreitet?


    Wenn ja, in welchen Systemen? In Beziehungen und/oder Freundschaften? Gegenüber der Familie? Im beruflichen Kontext oder gegenüber der Gesellschaft?


    Wenn ja, wie äußert sich das bei euch? Geht ihr diesem Drang nach? In welcher Form? Verdeckt oder offen? Auslösergebunden oder outgesourct? Habt ihr vielleicht Ersatzstrategien entwickelt? Ab wann/welchem Punkt benötigt ihr den Ausgleich?


    Hattet ihr schonmal ernsthafte Probleme deswegen? Oder ließen sich die Folgen privat klären? Oder macht ihr das heimlich, unbemerkt?


    Gehört ihr vielleicht sogar zu der überangepassten Sorte, die im zwischenmenschlichen Bereich so stark performt, dass sich der geheime Wunsch nach Grenzüberschreitung noch zusätzlich potenziert?

  • Zitat

    *Kennt ihr das Gefühl, dass ihr ausbrechen wollt/müsst, wenn ihr zu lange zu angepasst wart, indem ihr wie auch immer geartete Grenzen überschreitet?*

    Ja, ich stand mit 13 Jahren das erste und letzte Mal an solch einem Punkt.


    Zitat

    *Wenn ja, in welchen Systemen? In Beziehungen und/oder Freundschaften? Gegenüber der Familie? Im beruflichen Kontext oder gegenüber der Gesellschaft?

    In der Herkunftsfamilie.


    Zitat

    *Wenn ja, wie äußert sich das bei euch? Geht ihr diesem Drang nach? In welcher Form? Verdeckt oder offen? Auslösergebunden oder outgesourct?

    Mit körperlicher Gewalt, offen und Auslösergebunden.


    Zitat

    * Habt ihr vielleicht Ersatzstrategien entwickelt? Ab wann/welchem Punkt benötigt ihr den Ausgleich?

    Nein, es kam danach nie wieder zu einem Impuls drastische Maßnahmen anwenden zu wollen. Folglich benötigte es auch keine Ersatzstrategie.

    Zitat

    Hattet ihr schonmal ernsthafte Probleme deswegen? Oder ließen sich die Folgen privat klären?


    Es kam nie zu einer Klärung. Es wurde von den Erziehungsberechtigten totgeschwiegen.


    Zitat

    Gehört ihr vielleicht sogar zu der überangepassten Sorte, die im zwischenmenschlichen Bereich so stark performt, dass sich der geheime Wunsch nach Grenzüberschreitung noch zusätzlich potenziert?


    Es ist mein eigenes Bedürfnis Grenzen anderer zu respektieren, fair und freundlich im Umgang mit anderen zu sein.

    Ich lasse die meisten Menschen gar nicht erst so nahe an mich heran, dass ich diesem meinem Bedürfnis nach Friedfertigkeit nicht mehr gerecht werden könnte.

    Wenn mir etwas zu viel wird oder zu blöd, dann reicht es aus, dass ich den Ort verlasse und mich zurückziehe.

  • Es ist mein eigenes Bedürfnis Grenzen anderer zu respektieren, fair und freundlich im Umgang mit anderen zu sein.

    Ich lasse die meisten Menschen gar nicht erst so nahe an mich heran, dass ich diesem meinem Bedürfnis nach Friedfertigkeit nicht mehr gerecht werden könnte.

    Wenn mir etwas zu viel wird oder zu blöd, dann reicht es aus, dass ich den Ort verlasse und mich zurückziehe.


    Hm.


    Also kennst du das garnicht, mit deiner "sozialen Leistung" zufrieden zu sein und dennoch antisozial ausgleichen zu müssen/wollen?

  • Hm.


    Also kennst du das garnicht, mit deiner "sozialen Leistung" zufrieden zu sein und dennoch antisozial ausgleichen zu müssen/wollen?

    Ich sags mal so: Ich lasse es erst gar nicht dazu kommen, meine antisoziale Neigung (die ich durchaus auch habe), so präsent werden zu lassen, um etwas ausgleichen zu müssen.

  • The Outlaw , wie ist des bei dir?

    Die Antworten auf deine gestellten Fragen würden mich interessieren.

    Was für Begebenheiten, welche Auslöser lassen deine (und vor allem welche) Impulse in dir aufkommen, für die du eventuell noch keine, oder eventuell keine zufriedenstellende Strategie entwickelt hast?

    Oder sind dafür nicht mal Auslöser von Nöten?

  • Danke, Marin, für deine Beiträge.


    Mir kam die Idee zu diesem Thread heute Nacht, und mich interessiert aktuell vor allem, was andere dahingehend denken. Ich möchte mich über diesem Wege da annähern, ehe ich eventuell selbst etwas schreibe.

  • Wie ist das bei euch - erzeugt euer eigenes konformistisches Verhalten in euch manchmal das Bedürfnis nach einer antisozialen Antwort? Oder weniger kryptisch ausgedrückt: Kennt ihr das Gefühl, dass ihr ausbrechen wollt/müsst, wenn ihr zu lange zu angepasst wart, indem ihr wie auch immer geartete Grenzen überschreitet?

    Ich habe etwas länger über deinen Thread nachdenken müssen, deshalb erst heute meine Antwort.
    Ich empfinde mich selbst als eine sehr soziale Person, ich kann gut mit anderen Menschen und fühle mich dort meistens wohl. Ich passe mich meinem gegenüber an, oft ohne dass ich es überhaupt mitbekomme. Zum Beispiel spiegle ich oft die Sitzhaltung, ich bemerke es hauptsächlich, wenn jemand seine Position oft ändert.
    Solange es einen gemeinsamen Punkt gibt, fällt es mir auch leicht Gespräche zu führen. In einer Gruppe fühle ich mich wohl, wenn ich ein aktiver Teil davon sein kann. Dann habe ich eigentlich nie das Bedürfnis ausbrechen zu wollen.
    Anders sieht es aus, wenn ich mich in einer Gruppe nicht wohl fühle, was eher selten passiert, aber es kommt vor. Momentan ist es ja leider so bei bestimmten Freunden meines Partners so, obwohl sie mich immer nett empfangen. Dieses Jahr sind wir noch zu zwei Partys dort eingeladen und vielleicht kann ich mit etwas Alkohol die Blockade ihnen gegenüber überwinden, damit ich mich nicht mehr unwohl fühle.
    Zurück zum Thema, nein ich habe eher nicht das Bedürfnis zum antisozialen Verhalten.
    Ich bin sehr gerne alleine, bzw. ich muss dafür nicht ganz alleine sein, nur mit meinem Partner zusammen zu sein ist für mich auch ein Rückzug. Gerade momentan wo ich sehr wenige soziale Kontakte habe, fange ich immer mehr an es zu vermissen.

    So wilde Freude nimmt ein wildes Ende,

    Und stirbt im höchsten Sieg, wie Feu'r und Pulver

    Im Kusse sich verzehrt. Die Süßigkeit

    Des Honigs widert durch ihr Übermaß,

    Und im Geschmack erstickt sie unsre Lust.

    Drum liebe mäßig; solche Lieb' ist stät:

    Zu hastig und zu träge kommt gleich spät. -William Shakespeare-

  • Beitrag von Marin ()

    Dieser Beitrag wurde vom Autor gelöscht ().
  • Es geht hier ja um das Thema „antisozialer Ausgleich“.


    Ich schrieb ja, dass ich mir darüber weiter Gedanken mache und somit habe ich in meiner Dunklen Seite herumgeblättert.

    Mir ist bewusst, dass ich in der Situation, von der ich jetzt berichte bewusst Antisozial gehandelt habe.


    Das gefällt mir sehr.

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