schwieriges verhältnis zu sex und menschen.

  • Wenn ich mir das vorstelle; wenigstens über mich will ich die Kontrolle behalten. Für mich überschreitet, sich aktiv selbst zu schaden eine weitere Grenze als nur zuzulassen dass mir möglicherweise durch mein Handeln ein Schaden entsteht.

    Meine Phase in der Sex und Intimität einander aus schlossen kam, während und nach einer Beziehung mit einer Borderline Persönlichkeit. Sie wurde man kann schon sagen gewalttätig wenn es zu Nähe beim Sex kam. Das hat mich dann wohl schon stark konditioniert so dass es auch nach der Beziehung noch eine Zeit lang bestehen blieb. Irgend wann fühlte war es kein bewusstes Vermeiden mehr sondern ich hatte gar keine Lust mehr auf Sex wenn zärtliche Nähe da war.

    Einen Trick gegen Leere habe ich nicht. Wir meinen wahrscheinlich auch verschiedenes wenn wir Leere sagen.
    Bei mir kommt es oft zu Zuständen von Traurigkeit und starker innerer Unruhe. Wenn die anhalten kommt danach ein Gefühl von Leere, Bodenlosigkeit, ein Gefühl von ein falscher Schritt und ich falle; wohin - keine Ahnung. Früher habe ich oft die Phase des Traurigkeits Gefühls nicht bemerkt sondern erst das leere Gefühl.
    Inzwischen weiß ich, bei mir entstehen diese Zustände wenn ich eigentlich körperlich oder mental erschöpft bin. Ich schlafe dann; wenn nötig und möglich auch einfach Mittags zwanzig Minuten nur Halbschlaf. Das musste ich aber üben bis ich es auf Knopfdruck konnte vor allem weil das leere Gefühl eigentlich macht dass ich weglaufen will und nicht mich hinlegen.
    Ich vermute mein Nervensystem ist so gepolt dass sich Trauer und Müdigkeit aus keine Ahnung welchen Gründen sehr ähnlich anfühlen. Vielleicht war ich als Kind oft gleichzeitig traurig und müde oder so.

    Ansonsten gibt es natürlich die üblichen Tricks aus der Therapiekiste, Eiswürfel lutschen, Chilis kauen, Joggen gehen, kalt duschen. Ich höre von bekannten die Traumatisierungen haben, dass das nicht hilft. Beziehungsweise eine hat mal gesagt es hat erst geholfen als sie so weit Fortschritte in der Therapie gemacht hatte dass sie sich darauf hat einlassen können dass es hilft.

    Wie viele Tage hast du jetzt noch frei?
    Hast du mal versucht einfach aufzuschreiben wie es dir geht?

  • der unterschied ist für mich wohl: mir selbst etwas antun ≠ etwas von einer anderen person angetan bekommen. doch zweitem setze ich mich in vollem bewusstsein aus, also habe ich (passiv) anteil daran. wie gesagt, für mich ist der unterschied signifikant. doch eigentlich gibt es keinen.

    Ich habe selbst keinerlei Erfahrungen mit Selbstverletzungen. Auch nicht mit dem Bedürfnis sich von anderen verletzen zu lassen.

    Bei mir hat sich solch eine Form der Traumabewältigung (so stufe ich es bei dir ein), nie entwickelt.

  • hallo wrong.

    Wenn ich mir das vorstelle; wenigstens über mich will ich die Kontrolle behalten. Für mich überschreitet, sich aktiv selbst zu schaden eine weitere Grenze als nur zuzulassen dass mir möglicherweise durch mein Handeln ein Schaden entsteht.

    ja, ich glaube so ähnlich ist das für mich.

    Meine Phase in der Sex und Intimität einander aus schlossen kam, während und nach einer Beziehung mit einer Borderline Persönlichkeit. Sie wurde man kann schon sagen gewalttätig wenn es zu Nähe beim Sex kam. Das hat mich dann wohl schon stark konditioniert so dass es auch nach der Beziehung noch eine Zeit lang bestehen blieb. Irgend wann fühlte war es kein bewusstes Vermeiden mehr sondern ich hatte gar keine Lust mehr auf Sex wenn zärtliche Nähe da war.

    wie hast du die gewalt anfangs und später denn empfunden? war es dir anfangs unangenehm oder nie so richtig? denn wenn ich richtig verstehe, hattest du später nur lust auf sex der in diese richtung geht? (falls eine oder mehrere fragen zu intim oder persönlich sind, ignoriere sie bitte einfach.)

    Wir meinen wahrscheinlich auch verschiedenes wenn wir Leere sagen.

    vermutlich hast du damit recht.

    die tricks bzw. skills, die du beispielsweise genannt hast, passen für mich und mein empfinden eher, wenn ich sehr unruhig und rastlos bin, das kann sich auch schon mal in eine panikattacke hochschaukeln. ob diese tricks dann auch helfen, steht auf einem anderen blatt.


    "meine" leere ist tatsächlich leere. vielleicht auch traurigkeit, wobei ich die meistens schon ganz klar und auch sehr schmerzhaft spüre. aber das ist irgendwie gut, weil ich dann immerhin etwas empfinde, zuordnen kann woher diese gefühle kommen und die reaktionen meines körpers (z.b. weinen oder bauchschmerzen) zulassen kann. die traurigkeit an sich ist natürlich nichts positives, aber sie als solche zu erkennen, verstehen und akzeptieren zu können irgendwie schon.


    mit der leere ist es anders. ich fühle mich dann gefühlstaub und, ja, leer eben. es gibt eine titelseite von dem magazin charlie hebdo, das nach den anschlägen auf das bataclan und andere orte in paris erschien. es zeigt eine person mit löchern (bzw. schusswunden) im körper. die person trinkt champagner, doch der fließt aus den löchern. dieses bild, auch wenn der kontext nicht stimmt, passt ganz gut. natürlich möchte ich damit in keiner (!) weise sagen, ich würde mich mit der situation auf die mit dieser karikatur bezug genommen identifizieren können oder irgendeine verbindunen herstellen wollen. mir geht es um das bild losgelöst vom kontext. denn die leere, wenn sie so stark und übermächtig ist, ist kaum zu füllen. selbst wenn ich versuche mich abzulenken oder etwas zu tun, was mir im normalfall gut tut, fühlt es sich an, als würde alles gute durch mich hindurch und sofort wieder aus mir herausfließen. nichts hilft. blöd ist, dass aus der leere hinaus große selbstzweifel entstehen und ich mich so deplaziert in meinem leben fühle, dass ich mich frage, was ich hier eigentlich mache und wozu. mir fehlt dann jegliche sinnhaftigkeit und das ist ein scheußliches gefühl. gestern kam mir in den sinn, zu versuchen, körperlich gegenzusteuern, um mich weniger leer zu fühlen. also ähnlich wie skills bei unruhe und panik, nur anders, weil die nicht passen. heiße suppe essen, sich in decken einwickeln und selbst umarmen, solcher quatsch eben. aber wie gesagt, entweder es bringt gar nichts oder ich komme mir bloß albern dabei vor.

    Wie viele Tage hast du jetzt noch frei?

    noch eine woche. es ist eine katastrophe, denn ich habe schon die letzte woche mit allem gefüllt, was mir in den sinn kam. es gibt bei mir auch tatsächlich immer viel zu tun, weil ich in einem alten, renovierungsbedürftigen bauernhaus wohne und da immer an irgendeiner stelle arbeit anfällt.

    aber für den moment habe ich alles getan, was es zu tun gibt. sogar der hühnerstall ist schon bereit für den winter.


    irgendwie werde ich die woche aber schon rumkriegen. heute ist jedenfalls ein besserer tag als gestern. schlimm ist, dass ich bis zum ende des jahres noch drei weitere wochen freinehmen muss. ich werde versuchen die tage geschickt aufzuteilen und einzelne oder maximal zwei tage in folge freizunehmen, dann ist das nicht so schlimm.

    Hast du mal versucht einfach aufzuschreiben wie es dir geht?

    ja, z.b. jetzt und hier. ist irgendwie seltsam.

  • hallo marin.

    Ich habe selbst keinerlei Erfahrungen mit Selbstverletzungen. Auch nicht mit dem Bedürfnis sich von anderen verletzen zu lassen.

    Bei mir hat sich solch eine Form der Traumabewältigung (so stufe ich es bei dir ein), nie entwickelt.

    dem muss ich widersprechen, zumindest was mein subjektives empfinden angeht. ich empfinde es nicht als traumabewältigung, sondern als etwas ganz anderes.

    mir fehlen noch die richtigen worte, um das genauer zu beschreiben. ich muss noch etwas darüber nachdenken.

  • Ich finde es gut, dass du widersprichst, sowie für dich etwas nicht stimmig ist und auf dich nicht zutrifft.

    mir fehlen noch die richtigen worte, um das genauer zu beschreiben. ich muss noch etwas darüber nachdenken.

    Okay. Es interessiert mich.

    Aber denke bitte dran, alles kann erzählt werden, nichts muss erzählt werden.

  • Hallo west.


    Wie geht es dir heute? Noch das Wochenende und du hast es geschafft; erleichtert dich das, oder bist du so ausgelaugt dass dafür kein Platz ist?

    wie hast du die gewalt anfangs und später denn empfunden? war es dir anfangs unangenehm oder nie so richtig? denn wenn ich richtig verstehe, hattest du später nur lust auf sex der in diese richtung geht? (falls eine oder mehrere fragen zu intim oder persönlich sind, ignoriere sie bitte einfach.)

    Da mach dir keine Sorgen, ich fühle mich nie von Fragen überrollt.
    Du verstehst das falsch beziehungsweise habe ich es vllt nicht richtig erklärt. Ich versuche es noch mal.
    Meine Vermutung ist, dass die Person beim Sex getriggert wurde; ob durch die Nähe oder Nettigkeiten oder nur bestimmte Berührungen weiß ich nicht. Sie flippte dann aus wurde anfangs verbal aggressiv in dem Versuch mich zu einem aggressiven Verhalten zu bewegen (hat dazu aufgefordert und das nicht freundlich); später kamen dann körperliche Attacken dazu. Da das aber nur passierte wenn der Sex ich nenne es mal "positiv emotional" wurde und alles ok war wenn ich distanziert blieb entwickelte es sich immer mehr, in diese Richtung.
    Nach der Beziehung gab es dann eine Phase in der ich anders als distanziert keine Lust hatte; Sex kam mir anders falsch vor oder bedrohlich oder vllt sogar schmutzig vor. Mit der Wortwahl strauchele ich noch und hatte auch schon die Vermutung dass es sich für die andere Person so angefühlt hat und auf mich über geschwappt ist,
    Ich vermute aber eigentlich dass mich die heftigen Reaktionen konditioniert hatten.
    Mit der Zeit legte sich das wieder auch wenn es in der Beziehung danach zu Konflikten führte weil es nicht so einfach war, wieder Emotionalität zum Sex dazu zu nehmen und die dann zum Teil für die andere Person in die falsche Richtung ausgeschlagen ist.

    Das Bild für deine innere Leere kann ich verstehen. Ich habe eine Bekannte die es als schwarzes Loch in sich beschreibt und nichts kann es füllen nichts macht sie satt. Daran erinnert mich das.
    Dass es dir nicht hilft dich selbst mit Suppe zu füttern, in Decken zu wickeln oder zu umarmen wundert mich nicht. Vllt bräuchte es dazu eine grundlegende Sattheit die erstmal erreicht sein müsste; so versickert doch alles sofort. Vllt würde es helfen wenn du dir vorstellst jemand anderen in eine Decke zu wickeln?

    Hühner sind mir suspekt.

  • hallo wrong.

    Du verstehst das falsch beziehungsweise habe ich es vllt nicht richtig erklärt. Ich versuche es noch mal.
    Meine Vermutung ist, dass die Person beim Sex getriggert wurde; ob durch die Nähe oder Nettigkeiten oder nur bestimmte Berührungen weiß ich nicht. Sie flippte dann aus wurde anfangs verbal aggressiv in dem Versuch mich zu einem aggressiven Verhalten zu bewegen (hat dazu aufgefordert und das nicht freundlich); später kamen dann körperliche Attacken dazu. Da das aber nur passierte wenn der Sex ich nenne es mal "positiv emotional" wurde und alles ok war wenn ich distanziert blieb entwickelte es sich immer mehr, in diese Richtung.
    Nach der Beziehung gab es dann eine Phase in der ich anders als distanziert keine Lust hatte; Sex kam mir anders falsch vor oder bedrohlich oder vllt sogar schmutzig vor. Mit der Wortwahl strauchele ich noch und hatte auch schon die Vermutung dass es sich für die andere Person so angefühlt hat und auf mich über geschwappt ist,
    Ich vermute aber eigentlich dass mich die heftigen Reaktionen konditioniert hatten.
    Mit der Zeit legte sich das wieder auch wenn es in der Beziehung danach zu Konflikten führte weil es nicht so einfach war, wieder Emotionalität zum Sex dazu zu nehmen und die dann zum Teil für die andere Person in die falsche Richtung ausgeschlagen ist.

    das hatte ich tatsächlich falsch verstanden. danke für deine richtigstellung und ausführliche erklärung. es ist für mich sehr interessant zu lesen, wie tief konditionierung im sexuellen kontext wirkt und nachwirkt. wie lange dauerte denn die beziehung und wie lange dauerte es in deiner nachfolgenden, bis sich wieder legte?


    inwiefern sind hühner dir suspekt?


    Dass es dir nicht hilft dich selbst mit Suppe zu füttern, in Decken zu wickeln oder zu umarmen wundert mich nicht. Vllt bräuchte es dazu eine grundlegende Sattheit die erstmal erreicht sein müsste; so versickert doch alles sofort. Vllt würde es helfen wenn du dir vorstellst jemand anderen in eine Decke zu wickeln?

    aber wie erlangt man diese sattheit? vor allem: wie erlangt man diese sattheit alleine? oder braucht man dafür eine andere person? es muss doch auch wege geben, sich selbst zu helfen.

    die vorstellung, jemand anderen in eine decke zu wickeln, funktioniert für mich nur mit personen, die ich geliebt habe und die nicht mehr da sind. nachdem es zu weh tut, darüber nachzudenken, ist das für mich leider kontraproduktiv. aber dennoch danke für den vorschlag.


    Wie geht es dir heute? Noch das Wochenende und du hast es geschafft; erleichtert dich das, oder bist du so ausgelaugt dass dafür kein Platz ist?

    tatsächlich war ich von den zwei freien wochen ausgelaugter und erschöpfter als hätte ich gearbeitet. in der arbeit lief es aus anderen gründen auch nicht so gut und ich hatte wahnsinnig viel druck.


    leider hatte ich in den letzten tagen gleich zwei sehr schlechte erlebnisse mit sexdate-männern und bin deswegen total unruhig, weil ich lust auf sex habe (bzw. sex brauche) aber mir jegliche lust auf sexdates fehlt und ich eigentlich am liebsten keine menschen hören und sehen mag. parallel dazu steigt das gefühl, dass mein kopf platzt, wenn ich nicht irgendwie druck abbauen kann. es ist zum wahnsinnig werden.

  • Weshalb datest Du nicht einfach die Männer , mit denen Du bereits richtig gute Erlebnisse hattest ?

  • Hallo Gast654!


    Du meinst regelmäßige Sextreffen mit ein und derselben Person, sozusagen eine Sexbeziehung?

    Das möchte ich nicht, weil man mit jedem weiteren Treffen automatisch vertraulicher und persönlicher wird und sich somit angreifbarer/verletzlicher macht.

  • Hallo west.

    Puh mit den Zeiten da fragst du was; ich meine die Beziehung dauert so ca ein dreiviertel Jahr. Danach war Pause. Die Folgebeziehung entwickelte sich aus einem Sextreffen und ich würde sagen in der ersten Verliebtheitsphase fiel mein Verhalten nicht weiter unangenehm auf weil wir da beide eher etwas wilder drauf waren. Nach vllt einem halben Jahr war meine Beziehung zunehmend unzufriedener und dann dauerte es auch noch mal mehrere Wochen bis ich selbst bemerkt habe, dass da wirklich was nicht so ist wie es sein sollte; weil mir bewusst wurde, dass ich auf viele nonverbale Signale meiner Beziehung gar nicht reagiert habe auf die man üblicher weise reagiert. Danach dann vllt noch mal ein halbes Jahr in dem ich mich aktiv damit auseinander gesetzt habe mit dem Ziel emotional wieder flexibler zu werden (nenn ich jetzt mal so). Nachgewirkt hat es danach dennoch, aber so dass ich gemerkt habe was in mir los ist bevor ich die vorher automatisierten Reaktionen abgespult habe und dann konnte ich immer besser anders reagieren.

    aber wie erlangt man diese sattheit? vor allem: wie erlangt man diese sattheit alleine?

    Ich bin der Meinung das geht nicht alleine; aber ich bin auch der Meinung sowas sei immer in der Kindheit veranlagt. Ich denke wenn man als Kind ausreichend satt wurde dann hat man als Erwachsener kein solches Loch und dann kann auch kein Trauma ein solches Loch reißen. Dann braucht man jemanden der das Gegenüber ist das man als Kind gebraucht hätte und ich denke meistens geht es dabei eher darum dass jmd da ist, präsent ist, man sich wahrgenommen fühlt; ohne dass gequatscht werden muss, ohne dass derjenige was will oder nah an einen ran will; es muss jmd sein der keinerlei Grenzverletzung begeht.
    Ob das der Weisheit letzter Schluss ist sei dahingestellt; es ist nur meine Meinung.
    Sich selbst helfen; vllt indem man sich ein Ggü vorstellt. Aber ich denke dir wird es ähnlich unangenehm sein in deiner Vorstellung von einer anderen Person in eine Decke gewickelt zu werden wie ein realer Kontakt. Daher mein Vorschlag dir vorzustellen du tätest es für jmd anderen. Vllt springen dabei die Spiegelneuronen an und man fühlt sich etwas mitversorgt.

    Ich frag mal die Bekannte ob sie einen Vorschlag für ein Buch oder so hat; sie macht sehr viel was ihr Problem angeht.

    Darf ich mal noch was fragen (nur aus Neugier); hast du das Gefühl dass du abstumpfst was die Dinge angeht die sexuelle Befriedigung verschaffen; also half früher bspw Selbstbefriedigung noch und jetzt nicht mehr?



    Ich kenne Menschen die Hühner haben und die sehen wirklich weich und sauber aus und sind nett; aber nachdem ich mal gesehen habe wie jmd Mäuse im Hühnergehege ausgesetzt hat die dann von den Hühnern erlegt und zerpickt wurden, stößt mich da irgend was ab.

  • hallo wrong.

    Ich bin der Meinung das geht nicht alleine; aber ich bin auch der Meinung sowas sei immer in der Kindheit veranlagt. Ich denke wenn man als Kind ausreichend satt wurde dann hat man als Erwachsener kein solches Loch und dann kann auch kein Trauma ein solches Loch reißen.

    in dem fall bin ich wohl die ausnahme von der regel, denn mir ging es als kind sehr gut. ich bin mit mutter und großeltern aufgewachsen, geliebt, wertgeschätzt, bestärkt. es war eine glückliche zeit und es hat mir an nichts gefehlt, auch wenn nicht alles perfekt war. der fehlende vater war phasenweise schon thema und hat mich beschäftigt, es war aber nie elementar belastend für mich.


    vielleicht hat meine traumatische erfahrung auch genau deswegen so eingeschlagen. ich war ein sehr lebensfroher, positiver und aufgeschlossener mensch, der innigen kontakt zu anderen menschen sehr schätze. dann habe ich in recht kurzer zeit alles verloren, die liebevolle, stabile familie durch tod, später bzw. zeitlich parallel im rahmen der traumatischen erfahrung meine damalige beziehung, die ersatzfamilie, den freundeskreis, mein zuhause und meine arbeit. das hat mein vertrauen in menschen zunichte gemacht, denn ich verstehe bis heute nicht wie das alles passieren konnte. seither traue ich menschen leider alles zu, was schlimm ist, denn damit bevorurteile und verunglimpfe ich natürlich eine menge leute ungerechtfertigter weise. doch ich kann mir nicht vorstellen, einer person jemals wieder so zu vertrauen, dass ich davon ausgehe, dass sie mir nichts tun wird oder mich nicht irgendwann grundlos verstoßen wird.


    vielleicht habe ich, auch wenn das vermutlich küchenpsychologie ist, zu undifferenzierte erfahrungen in meiner kindheit und jugend gemacht. klar, da war auch nicht immer alles nur schön, es gab auch unangenehme oder schlechte zwischenmenschliche erfahrungen, es gab enttäuschen, beziehungen und freundschaften die endeten, manche auch hässlich. aber so tief und so heftig kannte ich das nicht und womöglich hat mich das deswegen so erschüttert und verändert.

    Darf ich mal noch was fragen (nur aus Neugier); hast du das Gefühl dass du abstumpfst was die Dinge angeht die sexuelle Befriedigung verschaffen; also half früher bspw Selbstbefriedigung noch und jetzt nicht mehr?

    ja, sehr. vielleicht suche ich auch deswegen immer wieder grenzerfahrungen, obwohl sie mir nicht gut tun.

    aber nachdem ich mal gesehen habe wie jmd Mäuse im Hühnergehege ausgesetzt hat die dann von den Hühnern erlegt und zerpickt wurden, stößt mich da irgend was ab.

    das würde mich auch abstoßen, obwohl ich hühner sehr gerne mag.

  • vor ein paar tagen hatte ich einen termin für ein erstgespräch bei einer therapeutin und fand es absolut furchtbar. zugleich kann ich nicht einschätzen, ob ich meinem gefühl über den weg trauen kann und es tatsächlich einfach nicht passt oder ob ich mir durch meine negative dauerstimmung und meine menschenabneigung selbst im weg stehe. wie finde ich das raus?

  • Das möchte ich nicht, weil man mit jedem weiteren Treffen automatisch vertraulicher und persönlicher wird und sich somit angreifbarer/verletzlicher macht.

    Gibt es für dich keine Möglichkeit herauszufinden, warum du 2 eigentlich positive Begriffe (vertraulich, persönlich) mit 2 negativen (angreifbar, verletzlich) verbindest? Könntest du das ändern, könntest du fremden Menschen ohne schlechte Gefühle zu haben näher kommen.

  • Ich möchte mal ausdrücklich nicht für west antworten, nur für mich selbst.


    Ich versteh das schon gut. Sobald etwas vertraulich wird und man vertraut...begibt man sich in Gefahr. Das ist so wie wenn man bein Kickboxen die Deckung unten lässt. Man kann es tun, wenn man sich sicher fühlt. Aber man kann ganz böse dabei aufs Maul bekommen. Da ist Sex ohne jede Verpflichtung schon ein Vorteil.


    Vertrauen ist ja nur dann positiv...wenn man daran gute Erinnerungen hat.

  • Hallo west.


    So geballt noch mal aufgezählt; kein Wunder dass dich das dermaßen aus der Bahn wirft. Dein Misstrauen finde ich nach solchen Erfahrungen ehrlich gesagt eine nachvollziehbare Reaktion.

    Leider bin ich mal wieder absolut geplättet vom Job; kann nicht mehr viel zusammen hängendes schreiben.

    Aber die Frage bzgl der Therapeutin treibt mich noch um; ich würde es wohl davon abhängig machen ob diese Frage (kann ich mich auf Sie einlassen, woran merke ich ob ich Ihnen vertrauen kann) gestellt werden darf bzw wie die Therapeutin darauf reagiert. Generell würde ich viel fragen; hat sie schon mal selbst Therapie bekommen, welche Ausbildung hat sie gemacht, wie nimmt sie mich wahr. Halt nicht unbedingt wegen der Antworten, sondern um zu sehen wie sie reagiert; und bei der Frage nach der Wahrnehmung, ob das dazu passt wie mein Selbstbild ist. Das finde ich glaube ich beides am meisten wichtig: hat mein Misstrauen Platz und kann ich die Wahrnehmung dieser Person von mir bejahen.



    Hallo Tam,

    Du schreibst Sex ohne Verpflichtung ist ein Vorteil; aber man ist schon möglicher weise körperlich in Gefahr, wenn man sich mit einer fremden Person trifft.
    west scheint zwischenmenschlich Nähe als gefährlicher zu bewerten als eine mögliche Gefahr für ihre körperliche Gesundheit; siehst du das ebenso?


    Ab Mittwoch bin ich zwei Wochen im Urlaub, vllt schau ich zwischendurch mal rein, kann aber auch sein dass ich Netzfrei mache.

  • Sorry, wrong habs gestern überlesen.


    Ja...ich sehs vielleicht so, weil ich mich wehren könnte. Also bei mir wärs kein Risiko bei Sex ohne Verpflichtung mit irgendwelchen Typen. Es stimmt natürlich...das Risiko, wenn man sich nicht wehren kann, an einen totalen Psycho zu geraten ist schon hoch.

    Ich sprech wieder nur für mich: Wenn zum Beispiel die körperliche Gesundheit schon immer nichts wert war...in der Kindheit zum Beispiel bei prügelnden Eltern oder so...dann ist all die körperliche Gewalt weit weniger schlimm als irgendwelche Angriffe auf die Seele. Und Nähe kann ein verdammt böser Angriff werden...wenn man sich an sie gewöhnt und sie dann weg ist. Aber wie gesagt...nur meine Meinung dazu.

  • hallo.


    mir geht es ziemlich schlecht und ich weiß nicht, wie es weitergehen soll. nur, dass es so nicht weitergehen kann. die letzten wochen, eigentlich seit dem urlaub, wurde alles zunehmend schlechter. große anspannung und rastlosigkeit, kaum und zuletzt gar kein schlaf mehr. vor zwei tagen bin ich umgekippt, leider in der öffentlichkeit bzw. einer arbeitssituation. ich war nur für sekunden weg, es war also nicht so schlimm, doch eine kollegin hat sich um mich gekümmert. sie hat es gut gemeint und war sehr besorgt, hat nicht zugelassen, dass ich aufstehe und mich berührt. (am kopf und am arm gestreichelt, ihre hand auf meinem arm liegen gelassen). das hat zu einer panikattacke geführt, es war schrecklich. zugleich kommen mir die tränen wenn ich daran denke, wie hilfsbereit und nett sie war und frage mich, was mit mir nicht stimmt, dass ich das so gar nicht annehmen und aushalten kann. stattdessen fühle ich mich bloßgestellt, schäme mich für die aufregungm die verursacht wurde. die aufmerksamkeit ist mir peinlich, ich bekam später auch what'sapp nachrichten von anderen kolleg*innen, die sich erkundigten, wie es mir geht und gute besserung wünschten. allesamt sehr freundlich. trotzdem konnte ich noch nichts beantworten und bin wie blockiert.

    momentan habe ich panik davor, mich wieder auf der arbeit blicken zu lassen, aber sehe keine alternative. ich muss vor weihnachten noch mehrere wochen frei nehmen, aber davor habe ich noch mehr angst. entschuldigt, dass ich auf keine antworten eingehe. das hole ich nach. momentan bin ich an einem sehr verzweifelten punkt und weiß einfach nicht, wohin mit mir.

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