hallo.
ich weiß nicht ob das unterforum richtig ist. im zweifelsfall bitte einfach an den richtigen ort schieben.
mein problem: ich (w, anfang 30) habe ein schwieriges verhältnis zu sex und zu menschen. das war nicht immer so, jetzt ist es schon eine weile so. anfangs war es gut und genau das, was ich vielleicht brauchte. inzwischen ist es ambivalent. einerseits will ich es genau so, andererseits tut es mir immer schlechter und schlechter.
was menschen betrifft: ich habe außerhalb des jobs fast keine kontakte, weil mir die meisten menschen zu viel sind und mir verbindlichkeit schnell angst macht. gibt also keine freunde oder ähnliches in meinem leben und das ist ok. die damit verbundene einsamkeit ist besser auszuhalten als diverse ängste und vorbehalte. das spießt sich damit, dass ich vermutlich ziemlich sexsüchtig bin. wobei das vielleicht auch nicht so ist. phasenweise ist das bedürfnis sehr ausgeprägt vorhanden, phasenweise weniger. über allgemein bekannte dating apps suche ich dann nach verabredungen zum sex unter den bedingungen, dass sie einmalig, unverbindlich, unpersönlich sind. tatsächlich irritiert das die mehrheit der männer aber es gibt mehr als genug, die sich darauf einlassen. ich bin auch nicht wählerisch, will ja im idealfall gar nichts über die wissen, sondern nur, dass konsens über die "spielregeln" herrscht. beim sex selbst geht es mir mit jeglicher form von nettigkeit und zärtlichkeit total schlecht. für mich ist das rein körperlich. nicht der mann und ich, sondern sein körper und mein körper. im besten fall soll mein körper einfach schonungs- und rücksichtslos benutzt werden. ich versuche das schon vorher mitzuteilen, damit es für das gegenüber auch passt, denn natürlich ist es ok, wenn das nicht jedermanns sache ist.
eine weile hat das mehr oder weniger gut funktioniert. seit kurzem ist es aber anders. es gab ein paar schwierige und unangenehme situationen, das hat wohl etwas verändert. einerseits besteht die sucht und das bedürfnis weiterhin, aber es geht mir währenddessen und hinterher nicht mehr gut. der druck geht nicht weg, es stellt sich keine erleichterung oder zufriedenheit ein. eigentlich bin ich danach angespannter als vorher und habe sowohl psychisch als auch physisch kleinere und größere probleme, die sich teilweise auch schlecht kontrollieren lassen. natürlich ist mir auch bewusst, dass es nicht so risikolos ist viele wechselnde, einmalige sexpartner zu haben.
wenn ich das nicht mache, geht es mir aber auch schlecht. nachdem ich mich mit niemandem über meine probleme unterhalte, kann ich nicht einschätzen ob das nachvollziehbar oder verständlich ist. wahrscheinlich ist es gar kein richtiges problem oder zumindest keines, dass zu verstehen ist. ich verstehe es selbst nicht so richtig. jedenfalls suche ich eine lösung.
theoretisch ist es einfach: entweder damit aufhören und auf sexdates verzichten. oder anders damit umgehen und versuchen sich auf nettere menschen einzulassen. beides erscheint mir schwer möglich. versuche sind bislang immer gescheitert oder schlecht ausgegangen.
mir ist bewusst, dass ich auf andere befremdlich wirke. ich versuche so neutral wie möglich über das alles zu schreiben und die damit verbundenen gefühle mehr oder weniger auszuknipsen.
falls das jemand liest: danke dafür.