Über die Last der Ernsthaftigkeit und die Wohltat des Lachens

  • Ich habe das hier aus einem anderen Thread zitiert, den Link findet ihr bei "Zitat von Stone", einfach draufklicken.

    Menschen sind albern und komisch. Die haben "Den Gerechten" rausgewählt, weil sie nicht damit klarkamen, dass sie selbst nicht annähernd so gerecht waren.


    Natürlich ist das auf gewisse Weise lustig, denn vielleicht hatte Aristedes gar keine Schuld, sondern er ist einfach nur an diesem idiotischen Pöbel gescheitert, der es nicht ertragen konnte, dass er ein geiler Typ war.


    Wir lachen darüber, dass Menschen so sind. Denn wenn man nicht lacht, geht man irgendwann ein.



    Der markierte Satz erzeugt in mir eine Resonanz.



    Mich interessiert, wie es in euch aussieht. Seid ihr eigentlich, aus euch heraus, sehr ernsthafte Menschen? Lacht ihr dennoch viel? Was für eine Art von Humor bevorzugt ihr?


    Und alles Weitere zum Thema ...

  • Ich fang mal an :)

    Laut lache ich eigentlich recht selten, ich grinse eher.

    Was ich manchmal sogar befremdlich finde, wenn z.B. auf einem Geburtstag viele Menschen zusammen sitzen und bei jeder Kleinigkeit ein schallendes Lachen ausbricht. Da fühle ich mich schnell überfordert, sowas kann ich nicht.

  • Ich bin jemand der sehr viel lacht, ich mag es Menschen mit meiner Fröhlichkeit anzustecken, sie mit Humor aufzuheitern.
    Wenn ich nicht lache, sondern nur lächle, ist es sofort ein Indikator dafür, dass es mir gerade nicht gut geht oder ich mich in der Situation nicht wohl fühle. Das sind dann auch Situationen wo man zu mir sagt, lächle doch mal, du schaust immer so ernst.
    Trotzdem sehe ich mich als ernsthaften Menschen, ich kann ein Träumer sein, aber oft bin ich ein Realist. Für positiv eingestellte Personen wirke ich manchmal pessimistisch, aber das bin ich eher nicht.

    So wilde Freude nimmt ein wildes Ende,

    Und stirbt im höchsten Sieg, wie Feu'r und Pulver

    Im Kusse sich verzehrt. Die Süßigkeit

    Des Honigs widert durch ihr Übermaß,

    Und im Geschmack erstickt sie unsre Lust.

    Drum liebe mäßig; solche Lieb' ist stät:

    Zu hastig und zu träge kommt gleich spät. -William Shakespeare-

  • Ich denke ich bin beides. Ich habe einen trockenen Humor und ich lache eig. Nie. Bei mir ist es auch eher ein grinsen und Lächeln als lachen. Mir half Humor aber immer damit zu signalisieren dass es mir gut geht auch wenn es nicht so war. Oder Themen mit Humor zu behandeln bevor irgendjemand merkt, dass sie mich eig. treffen. Das nimmt viel Luft raus und ich glaube dass Humor mir geholfen hat dass mein Umfeld nicht ahnt dass ich viel zu kämpfen habe. Spaß macht es natürlich manchmal trotzdem.

  • Richtig Herzhaft lachen tue ich mit seltenen ausnahme nur bei Menschen denen ich auch vertraue, man öffnet sich ja auch irgendwie dadurch.

    Ich scheine deswegen wohl oft ein wenig distanziert oder unterkühlt, wie mein Mann mir oft sagt. Ich mag leute mit Humor, die sich selbst als nicht zu ernst nehmen. Mein Humor keine ahnung, den kriegt aber auch nicht jeder einfach geschenkt, es muss Menschlich einfach passen.

  • Ich bin froh, dass ich mein Lachen gefunden habe und deshalb lache ich auch oft und gerne (natürlich nur, wenn es angebracht ist!) ^^

    Früher war ich eher ernst und kühl, aber heute nicht mehr.

  • Was ich manchmal sogar befremdlich finde, wenn z.B. auf einem Geburtstag viele Menschen zusammen sitzen und bei jeder Kleinigkeit ein schallendes Lachen ausbricht. Da fühle ich mich schnell überfordert, sowas kann ich nicht.


    Fühlt sich das eher unauthentisch an?



    Ich bin jemand der sehr viel lacht, ich mag es Menschen mit meiner Fröhlichkeit anzustecken, sie mit Humor aufzuheitern.


    Gilt das denn eher für Mitglieder "deiner Gruppe", oder ist das universell?



    Richtig Herzhaft lachen tue ich mit seltenen ausnahme nur bei Menschen denen ich auch vertraue, man öffnet sich ja auch irgendwie dadurch.

    Ich scheine deswegen wohl oft ein wenig distanziert oder unterkühlt, wie mein Mann mir oft sagt. Ich mag leute mit Humor, die sich selbst als nicht zu ernst nehmen. Mein Humor keine ahnung, den kriegt aber auch nicht jeder einfach geschenkt, es muss Menschlich einfach passen.


    Für dich ist das also eine Form von Zugewandtheit und mentaler Intimität?




    Ich bin froh, dass ich mein Lachen gefunden habe und deshalb lache ich auch oft und gerne (natürlich nur, wenn es angebracht ist!) ^^

    Früher war ich eher ernst und kühl, aber heute nicht mehr.


    Wie kam es zum Wechsel?

  • Wie kam es zum Wechsel?

    Hmm... Entwicklung würde ich sagen.

    Schlimme Erlebnisse, psychische Krankheit, die fast unschön geendet hat... daraus hat sich das alles irgendwie entwickelt ^^

  • Gilt das denn eher für Mitglieder "deiner Gruppe", oder ist das universell?

    Das ist universell. Bei komplett Fremden bin ich erst zurückhaltend und beobachte zuerst, sobald ich diese dann einschätzen kann, kann ich mich ihnen gegenüber öffnen, was in der Regel sehr schnell geht.


    Jemanden aufheitern zu wollen gilt aber nur für meinen engen Kreis an Kontakten.

    So wilde Freude nimmt ein wildes Ende,

    Und stirbt im höchsten Sieg, wie Feu'r und Pulver

    Im Kusse sich verzehrt. Die Süßigkeit

    Des Honigs widert durch ihr Übermaß,

    Und im Geschmack erstickt sie unsre Lust.

    Drum liebe mäßig; solche Lieb' ist stät:

    Zu hastig und zu träge kommt gleich spät. -William Shakespeare-

  • Ich denke ich bin beides. Ich habe einen trockenen Humor und ich lache eig. Nie. Bei mir ist es auch eher ein grinsen und Lächeln als lachen. Mir half Humor aber immer damit zu signalisieren dass es mir gut geht auch wenn es nicht so war. Oder Themen mit Humor zu behandeln bevor irgendjemand merkt, dass sie mich eig. treffen. Das nimmt viel Luft raus und ich glaube dass Humor mir geholfen hat dass mein Umfeld nicht ahnt dass ich viel zu kämpfen habe. Spaß macht es natürlich manchmal trotzdem.


    Schafft es also auch Distanz?

  • Wie sieht's bei dir aus?


    Sehr komplex. Es fällt mir schwer, mich selbst dahingehend kategorial zu betrachten, deswegen erzeugt der markierte Satz im Eingangsbeitrag auch diese Resonanz.


    Ich bin grundlegend ein sehr ernsthafter Mensch, kritisch, schwer zufrieden zu stellen, nachdenklich, zu Verachtung neigend, distanziert.


    Ich kann punktuell sehr zugewandt sein, aufmerksam, interessiert, engagiert, loyalitätsbemüht.


    Aber eigentlich mag ich Menschen nicht.


    In mir arbeiten auf verschiedenen Ebenen unterschiedliche Wirkungsfelder, verspüre ich innerlich stark ambivalente Vektoren, und mein Humor deckt diese ganze Bandbreite ab: Somit sind mir situationsabhängig seicht-harmlose Witzigkeiten geläufig, beherrsche ich frivole Albernheiten, ganz normalen Humor und wage mich auch in die Grauzone des Schwarzen Humors bis hin in die bewusst grenzüberschreitenden Gefilde bösartig-verletzenden Zynismus'.


    Ich kann nicht anders.

    Ich kann nicht ohne.


    Und die besten Gespräche entwickeln sich mit Menschen, die diese Grundprinzipien begreifen, akzeptieren und beherrschen.

  • Zitat

    Wir lachen darüber, dass Menschen so sind. Denn wenn man nicht lacht, geht man irgendwann ein.

    ich finde in dem zusammenhang auch wichtig, sich selbst nicht immer allzu ernst zu nehmen.

    über sich selbst (und seine eigenen fehler und schwächen) lachen zu können ist sehr befreiend.


    menschen, die nur über andere menschen lachen können, aber nicht über sich selbst, find ich oft anstrengend.

  • ich finde in dem zusammenhang auch wichtig, sich selbst nicht immer allzu ernst zu nehmen.

    über sich selbst (und seine eigenen fehler und schwächen) lachen zu können ist sehr befreiend.


    menschen, die nur über andere menschen lachen können, aber nicht über sich selbst, find ich oft anstrengend.


    Oh ja, allerdings.


    Dazu gehört allerdings auch ein wohlwollendes, passendes Umfeld und die richtige Situation.

  • Bei Lachen bin ich blockiert. Grinsen geht. Lachen eigentlich nie. Laut lachen wäre undenkbar.


    Aber ich habe da auch kein Bedürfnis.

  • Ich habe bei dir The Outlaw das gefühl das es für dich so eigentlich stimmig ist, wie du es handhabst?

    Ich empfinde dich hier als eine Humorvollen angenehmen Menschen mit starker eigen Wertschätzung. Es ist halt nicht alles Schwarz Weiß, zum glück. Und niemand sollte sich in eine Schublade zwängen müssen.

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